Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SNT mit TL494: +-30V mit welcher Topologie?


von Marco (Gast)


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Hallo,

nach der Schaltung auf Seite 9 im Datenblatt von ON Semi (Anhang) habe 
ich einen Schaltregler aufgebaut.
Das Netzteil soll zum Testen von Audio-Endstufen herhalten. Daher sind 
+-30V mit einer Leistung von etwa 30W angepeilt.

Im Moment habe ich das SNT als Gegentaktwandler verdrahtet. Die 
Transisitoren (400V/8A) und der Trafo stammen aus einem PC Netzteil.
+12V liegen am dicken GND Anschluss des Trafos an, die Kollektoren der 
Treiber NPNs an den beiden 12V Anschlüssen.
Zwei Versuche habe ich so durchgeführt:

1. Der Mittelabgriff der ehem. Primärwicklung bildet GND, die beiden 
Wicklungsenden führen in eine Doppelschottkydiode und durch eine Drossel 
in einen Elko.
So kann ich Spannungen von bis zu 25V einstellen und belasten, bevor 
sich der Regler "überschlägt".

2. Da ich eine symmetrische Ausgangsspannung haben möchte, schließe ich 
an die beiden Wicklungsenden einen Brückengleichrichter mit zwei Elkos 
an.
Der Feedback läuft dann über die positive Spannung: Die positive 
Spannung wird geregelt, die negative nicht.
Ich habe erwartet, dass die negative Spannung mit der positiven bis auf 
das Vorzeichen identisch ist. Gleiche Windungszahl, gleiche Drahtdicke 
etc.
Im PC-Netzteil werden aus beiden Windungen ja auch die positiven 
Halbwellen herausgepickt um eine Gleichspannung mit doppelter 
Ripplefrequenz zu erhalten- ginge ja nicht wenn die Spannungen 
unterschiedlich wären.

Ist das gesamte Konzept falsch und kann ich das Ziel nur mit einem 
Sperrwandler erreichen? Würde ich aufgrund EMV und Snubber etc. ungerne.
Oder habe ich einen Fehler in der Schaltung?

Grüße,
Marco

von Marco (Gast)


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Hier die Schaltungen mal eben hingekritzelt

von Benedikt K. (benedikt)


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Marco wrote:
> 1. Der Mittelabgriff der ehem. Primärwicklung bildet GND, die beiden
> Wicklungsenden führen in eine Doppelschottkydiode und durch eine Drossel
> in einen Elko.
> So kann ich Spannungen von bis zu 25V einstellen und belasten, bevor
> sich der Regler "überschlägt".

Passt in etwa.
Orginal macht das Netzteil 300Vss -> 100Vss, also etwa 3:1
Theoretisch sollten also etwa 30V möglich sein.

> 2. Da ich eine symmetrische Ausgangsspannung haben möchte, schließe ich
> an die beiden Wicklungsenden einen Brückengleichrichter mit zwei Elkos
> an.

Ja, sollte gehen.
Sind die beiden Wicklungen auf der Drossel denn identisch für beide 
Spannungen ?

von Marco (Gast)


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Benedikt, es lag an der Drossel. Ich habe nicht daran gedacht, dass die 
beiden Wicklungen magnetisch gekoppelt auf einem Körper ausgeführt sein 
sollen. Jetzt läuft das Netzteil :)

Die negative Spannung bricht zwar bei Belastung um etwa 2,5% ein, aber 
das kann auch am provisorischen Aufbau und den schlechten Elkos liegen.

Grüße

von Marco (Gast)


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Wenn die Transistoren schon bei 6W Last sehr warm werden - sollte man 
dann über MOSFETs nachdenken?

Außerdem ist mir aufgefallen, dass bei steigender Eingangsspannung der 
Eingangsstrom ebenfalls steigt. Macht für mich keinen Sinn.

von Benedikt K. (benedikt)


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Marco wrote:
> Wenn die Transistoren schon bei 6W Last sehr warm werden - sollte man
> dann über MOSFETs nachdenken?

Ja.

> Außerdem ist mir aufgefallen, dass bei steigender Eingangsspannung der
> Eingangsstrom ebenfalls steigt. Macht für mich keinen Sinn.

Ist normal: Dann steigen die Verluste aufgrund des höheren Stroms an. 
Dies kann man durch eine höhere Frequenz teilweise kompensieren

von Arno H. (arno_h)


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Woher hast du die schnellen Brückengleichrichter?

Arno

von Marco (Gast)


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@Arno: Der besteht aus 4st. SB540 Dioden. Sollte reichen, denke ich.

Ich habe jetzt MOSFETs eingebaut und bekomme mehr Leistung trotz fast 
kaltem Kühlkörper. Dafür erwärmt sich jetzt die Drossel nach dem 
Gleichrichter. Evt. gehe ich mal mit der Frequenz (70kHz) etwas runter.

von Arno H. (arno_h)


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"Der besteht aus 4st. SB540 Dioden. Sollte reichen, denke ich."

Das ja, ich dachte es gäbe sowas am Stück.

Arno

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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@Marco:

> Im Moment habe ich das SNT als Gegentaktwandler verdrahtet. Die
> Transisitoren (400V/8A) und der Trafo stammen aus einem PC Netzteil.
> +12V liegen am dicken GND Anschluss des Trafos an, die Kollektoren der
> Treiber NPNs an den beiden 12V Anschlüssen.
> Zwei Versuche habe ich so durchgeführt:

In der Schaltung sind aber PNP-Transistoren verbaut. Irgend etwas stimmt 
da nicht.

Jörg

von Marco V. (marcov)


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Wegen der PNP Transistoren: Ja, stimmt. Ich habe die 
Ausgangstransistoren des 494 etwas anders verdrahtet und NPN bzw N-Fets 
genommen. Klappt wunderbar :).

Die Dioden im Gleichrichter sind aber was die Spannungsfestigkeit angeht 
etwas knapp. Eine musste ich schon ersetzen.

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