Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik VCA / AGC 50 kHz bis 5 MHz (Sinus)?


von Atter S. (attersee)


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Baue gerade einen AM Messsender für oben genannten Frequenzbereich 
(einfach aus Spaß an der Sache). Habe den Digitalteil praktisch 
abgeschlossen. Funktioniert exzellent.

Konvertiere die von einer PLL generierten Rechtecksignale mit 
Butterworth Filtern zu Sinus. Die Filter für die einzelnen Subbereiche 
werden von einem MC (habe 2 x PIC16F876A im System) automatisch 
selektiert.

Nun möchte ich nach den Filtern das Signal in der Amplitude mit AGC 
normieren, sodass an den Modulator (bereichsunabhängig und 
frequenzunabhängig) ein Träger definierter Amplitude gelangt. Der Pegel 
nach den Filtern liegt im Bereich von etwa 1 Vpp bis 3 Vpp (an 50 Ohm). 
Die Ausgangsimpedanz der Filter werde ich natürlich an den nachfolgenden 
Verstärker anpassen.

Nun zur Frage (nach längerem Googeln): Es geht um den 
HF-Regelverstärker. Ich möchte nicht mehr Entwicklungsaufwand treiben, 
als notwendig und frage deshalb nach bewährten Schaltungen, die ich 
übernehmen oder adaptieren könnte. Schaltungen diskreter Natur sind sehr 
wohl eine Option.

Andererseits denke ich natürlich an fertige Analog-Ics, die dafür in 
Frage kommen. Ich habe wohl von TI / BB den VCA810 gefunden, doch der 
scheint im Einzelhandel nicht erhältlich zu sein.

Für Anregungen dankbar ist,

Johann

von Silvio K. (exh)


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Es ist ja schon eine sehr lange Weile her, aber hat du dieses Projekt 
weiter getrieben und wenn ja wie?
PS: hätte besser in Analogtechnik oder HF, Funk und Felder gepasst.

Gruß

Silvio

von Atter S. (attersee)


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Hallo Silvio,

Das ist eine gute Frage. Kurzum, das Projekt ruht gerade noch, wird aber 
etwa im Sommer wieder (als Hauptprojekt) aufgenommen.

Warum es zur Unterbrechung kam, ist einfach. Die Herstellung der vielen 
Filter erwies sich mit meiner wohl guten RLC Brücke als so mühsam, dass 
ich beschloss, ein Induktivitätsmessgerät zu bauen. Ich griff eine 
Schaltung für ein LC-Meter auf und arbeitete so lange daran, bis ich 
zufrieden war. Dann zeigte sich, dass für die Entwicklung des 
Regelverstärkers und Modulators ein Doppelnetzgerät mit Tracking 
hilfreich wäre, und statt eines zu kaufen, entschied ich, auch noch ein 
Netzgeräteprojekt einzuschieben. Dabei legte ich die Latte für die 
Anforderungen nicht zu niedrig. Kurzum, nun ist das Ding im Endstadium. 
Den Regelteil habe ich komplett diskret aufgebaut, indem ich das 
Innenleben des guten alten MC1466L geklont habe. Für das negative 
Netzgerät habe ich die Schaltung ‚gespiegelt‘. Den Tracking Verstärker 
habe ich allerdings nicht diskret gebaut, sondern verwende einen OP mit 
+/- 45 V Betriebsspannung. Für die Lüftungssteuerung zeichnet ein PIC 
verantwortlich, der die Trafos und Kühlköper überwacht. Viel Arbeit hat 
auch der mechanische Aufbau bedeutet, denn irgendein Blechkastl mag ich 
nicht. Bevor ich mich für dieses Konzept enschied, simulierte ich so 
allerhand für den Mistkübel.

Nach Abschluss des Netzgerätes geht es weiter mit den Filtern und dann 
stehe ich erneut vor dem Problem des Regelverstärkers. Ich war 
allerdings damals (2008) gedanklich offensichtlich schon weiter, denn in 
der Materialbox liegt bereits ein nicht ganz billiger 
Breitbandverstärker-IC, den ich als Regelverstärker einsetzen wollte / 
will. Da muss ich mich jedoch erst wieder ‚hineindenken‘. Auch den 
breitbandigen Multiplizierer für die AM habe ich damals schon beschafft. 
Dann braucht es noch einen guten Abschwächer, den ich allerdings in eBay 
suchen werde. Ob ich eine Pegelanzeige mache, weiß ich noch nicht. 
Vermutlich nicht, wenn ich einen geeigneten Stufenabschwächer finde.

Ich werde mich nach der Projekt-Wiederaufnahme mit einem Kurzbericht, 
vielleicht aber auch mit einer Frage – wer weiß – wieder melden.

Grüße, attersee

von Silvio K. (exh)


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> wenn ich einen geeigneten Stufenabschwächer finde

Ein OPV mit digitalem Poti im Gegenkoppelzweig sollte doch schon ein 
regelbaren Verstärker ergeben. 5 MHz ist doch fast noch DC.

von Ralph B. (rberres)


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Wenn die Ausgangsspannung einen großen Bereich abdecken soll ( z.B. bis 
in den nV Bereich ) dann würde ich auf jeden Fall einen 
Stufenabswchwächer nehmen. Bis 5MHz kann man das noch sehr gut mit Pi 
oder T Gliedern und Reedrelais aufbauen. Es muss halt in einer 
Blechkiste jede Stufe einzeln absolut hfdicht abgeschirmt sein. Auch die 
Ausgangsbuchse muss absolut HF Dicht an den Abschwächer angeschlossen 
sein. Die Abstufungen würde ich auf 1db wählen. Die Auagangsspannung vor 
dem Abschwächer kann man dann z.B. auf 1V mit einer Regelung festhalten. 
Über diesen Weg könnte man dann auch amplitudenmodulieren. Eventuell 
könnte man eine Feineinstellung der Ausganngsspannung an diese Stelle 
eingreifen lassen.

Professionelle Signalgeneratoren machen das nämlich genau so.

Es macht keinen Sinn über einen so großen Bereich die Spannung 
elektronisch einzustellen.
1. Weil man bei so niedrigen Spannungen keine verläßliche Regelung mehr 
realisiert bekommt ( die Ausgangsspannung ist einfach zu klein um durch 
Gleichrichtung eine Regelspannung zu erzeugen ).
2. Weil der Ausgangsverstärker bei si kleiner Aussteuerung schon 
empfindlich rauscht.
3.Weil man durch den resistiven Ausgangsabschwächer geleichzeitig noch 
eine Zwangsanpassung erzielt. Zumindest, wenn man wenigstens 10db 
Abschwächer drin hat, was meistens in der Praxis der Fall ist.

Aber ganz davon mal abgesehen. Einen Generator bis 5MHz würde ich als 
DDS Synthesizer aufbauen. Das erspart einen viel Stress, und die 
Frequenzauflösung kann man fast beliebig klein machen, ohne die 
Einstellzeit der Regelschleife negativ zu beeinflussen.

Ralph Berres

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