Hallo, ich habe einen Transistor BC847C den ich als Klasse A Verstärker verwenden will. Um den Arbeitspunkt und die verschiedenen Widerstände zu bestimmen brauche ich ein Vierquadrantenkennlineinfeld, welches ich aber nicht im Datenblatt finden kann. Muss ich das aus den Vierpolparametern konstruieren? Wie muss ich da grob vorgehen? Vielen Dank Michael
Tach Michael, Michael wrote: > Um den Arbeitspunkt und die verschiedenen Widerstände zu > bestimmen brauche ich ein Vierquadrantenkennlineinfeld, Das brauchst du nur wenn du die Rs zeichnerisch bestimmen willst. > nicht im Datenblatt finden kann. Muss ich das aus den Vierpolparametern > konstruieren? Ja theoretisch geht das. Aber eigentlich solltest du auch alle Felder aus dem Vierquadrantenkennlineinfeld im Datenblatt finden.guck zb. mal in das rein: http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/ZowieTechnologyCorporation/mXtzzrv.pdf figure 9: IB vs. VCE kommt dir das nicht bekannt vor? ;) grüße Georg
Hallo Georg, Ja das sieht ähnlich aus, es werden aber leider verschiedene Ic in Abhängigkeit von Ib und Uce gezeigt, und nur bis Uce = 2V. Wie kann man das denn rechnerisch lösen? Hast du da einen groben Ansatz? Vielen Dank für die rasche Antwort Michael
Guck mal hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0303311.htm und hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204302.htm Auf dem bild zum ersten sind die zwei entscheidenden Felder eingezeichnet. Das IC(IB) ist ja quasi eine gerade, und durch die Stromverstärkung hfe im Datenblatt eingegeben, wenn du es grafisch machen willst kannst du sie einfach einzeichnen. Allerdings ist der Wert mit großen Streuungen belegt, man sollte also vermeiden, die Funktion der Schaltung von einem genauen hfe abhängigzumachen, wenns sich nicht vermeidenlässt, muss man ein Poti einbauen, um den Arbeitspunkt genaugenug einzustellen. Der Arbeitspunkt ist dabei nicht so kritisch, bei verschiebungen aufgrund Temperatur oder Kennwert-Streuungen ändert sich nicht die Verstärkung, sondern nur die nichtlinearität. Wichtig ist nur, das der Ib des Arbeitspunkts groß genug ist, um bei Amplitude des Eingangssignals immer noch ausreichend Ib zu bringen, um die "Diode" B-E im "konstanten" Ube bereich zu halten, dazu ist der Ube(Ib) Quadrant gut, welcher sich in Figure 2 versteckt (als Vbe(on)). Wie du Ib einstellst, kannst du beim zweiten Link mit Basisspannungsteiler oder einfachem Basiswiderstand sehen. Rc kannst du bestimmen, indem du vom Arbeitspunkt Ib ausgehst, mit Stromverstärkung malnimmst und so den nötigen Ic erhälst. Für diesen wählst du Rc so, das an ihm die Hälfte der Versorgungsspannung abfällt, der Ausgabg des Verstärkers, also die Spannung Uce beim Arbeitspunkt um diesen Wert sich bewegt.
Super, danke. Ich habs mal so gerechnet und simuliert. So grob funktionierts.
>Um den Arbeitspunkt und die verschiedenen Widerstände zu >bestimmen brauche ich ein Vierquadrantenkennlineinfeld, welches ich aber >nicht im Datenblatt finden kann. Muss ich das aus den Vierpolparametern >konstruieren? Die wesentliche Feststellung dazu ist, dass Vierpolparameter von einem strikt linearen System ausgehen. Demgegenueber ist ein Kennlininfeld genau das Gegenteil, beschreibt es doch die Nichtlinearitaet.
Denk dran, dass die Kennlinien im Datenblatt (bzw. in der Simulation) nur Beispiele sind. Diese streuen naturgemäß exemplarabhängig erheblich. Wenn du also keinerlei Form von Gegenkopplung in deinem Verstärker hast (die letztlich derartige Streuungen mit kompensiert), dann wirst du nicht um eine exemplarabhängige Einstellung in der fertigen Schaltung herum kommen.
Jörg Wunsch wrote: enn du also keinerlei Form von Gegenkopplung in deinem > Verstärker hast (die letztlich derartige Streuungen mit kompensiert), > dann wirst du nicht um eine exemplarabhängige Einstellung in der > fertigen Schaltung herum kommen. An der Stelle sei nochmal auf die Links zum Kompendium verwiesen, dort werden einfache gegenkopplungen gezeigt.
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