Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Siemens entlässt 17000 Leute


von Ex-Münchner (Gast)


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In Deutschland alleine über 6000! Auch Spitzenkräfte seien betroffen! 
Dabei hiess es noch kürzlich in den Stellenbörsen, Siemens stelle 1000 
Ingenieure ein.

Holla! Wie geht das zusammen?

Und, was wollen die dann noch bauen?

von TAN-Besitzer (Gast)


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Dienstleister halt.

von Erzaehler (Gast)


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Aktienkursmanipulation mit Geruechten ? Oder einfach nur Politik ? 
Irgendwas durchdruecken mit Drohungen ?

von Gast (Gast)


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@ Ex-Münchner,

immer ruhig, die wollen hauptsächlich in der Verwaltung 
sozialverträglich abbauen, was in diesem Bereich bedeutet, die werden 
alte Arbeitnehmer ausscheiden lassen und keine neuen mehr einstellen.

Ebenso im oberen, mittleren management soll verschlankt werden.
Das ist doch soweit ok.

Ich weiss zwar nicht was das für Auswirkungen auf Fertigung und 
Entwicklung hat, es ist aber sonnenklar, das viele Firmen immer noch 
einen Überhang an Verwaltungskräften haben, die sich quasi 
selbstverwalten.
(H2O-KOPF)

Es ist aber fraglich, ob manche Handlungen moralisch ok sind.
Ein Unternehmen, dass fette Gewinne macht sollte keine Mittarbeiter in 
solchen Schüben entlassen.
Wenn doch, dann sind das Managementfehler.
(Führungsschwäche) (Tendenzen am Markt nicht richtig und rechtzeitig 
erkannt.)

Es wird immer Bereiche im Unternehmen geben, die gute Gewinne machen und 
Bereiche, die denen hinterherlaufen.

Solche Aktionen wie wir entlassen xxxxxxxx Mitarbeiter sollen wohl eher 
dem Aktienkurs auf die Sprünge helfen und die restliche Manschaft auf 
Kurs bringen.

P.S. Solange wir alle dem goldenen Kalb hinterherrennen, wird es sowas 
immer geben.

von Spötter (Gast)


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"Dabei hiess es noch kürzlich in den Stellenbörsen, Siemens stelle 1000
Ingenieure ein."

Mensch Leute, glaubt Ihr eigentlich immer noch an den Weihnachsmann ???

( Und morgen, liebe Kinder, erzähle ich Euch ein neues Märchen vom 
"Fachkräftemangel" ... )

Ohne Worte ...

von Hego (Gast)


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17000 : Voll fett krass!

 1000 : Die Stellen bei Siemens gibt es in der Tat, nur sind die deshalb 
offen, weil Siemens nichts bezahlen will: Seit ERA und der Umstellung 
interner Bewertungen ist es so, daß die Etablierten sich die 
hochdotierten Stellen geschnappt haben, z.T. ohne 100%ige Fachkompetenz 
und in den Entwicklungsabteilungen viele einfach dotierte Stellen frei 
sind. Da dort aber durchaus Kompetenz gefragt ist und andere auch 
Ingenieure braucht, kriegt Siemens mittlerweilse tatsächlich und 
faktisch wirklich zu wenige Ingenieure ab!

Vielleicht hilft ja der Abbau des Wasserkopfes, Geld einzusparen, das 
man wieder in Entwickler investieren kann.

Ich kann mich an die 80er und frühen 90er erinnern, wo eine Siemens das 
obere Drittel der Uni-Absolventen abgegriffen hat, weil sie am Bsten 
bezahlten. Heute bewegen sie sich im Mitteldrittel der FH-Absolventen.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Ex-Münchner wrote:
> In Deutschland alleine über 6000! Auch Spitzenkräfte seien betroffen!

Sehr gut dass sie eingesehen haben dass bei diesen sog. 
"Spitzenkraeften" ein gutes Einsparpotential vorhanden ist. Die meisten 
von denen leisten naemlich nichts und bekommen dafuer auch noch 
unverhaeltnismaszig viel Geld.

von Spötter (Gast)


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'Sehr gut dass sie eingesehen haben dass bei diesen sog.
"Spitzenkraeften" ein gutes Einsparpotential vorhanden ist. Die meisten
von denen leisten naemlich nichts und bekommen dafuer auch noch
unverhaeltnismässig viel Geld.'

Wieso fällt mir jetzt ausgerechnet der Name "Löscher" ein ( Liegt wohl 
an meinem Arbeitnehmer-Gen )?

Gruss

von R.I. (Gast)


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Die faulen, will später aber keiner haben und die belasten die 
Sozialkassen.

von Spötter (Gast)


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"Die faulen, will später aber keiner haben und die belasten die
Sozialkassen."

Alt- ( und Neu- ) -Reiche  belasten dafür mehr die Steuerkassen ...

[ nachfolgende Namen einfach mal so alpha-numerisch, ( hoffnungslos 
unvollständige Liste ! ) in den Raum gestellt: Ackermänner, 
Beckenbauers, Beckers, Grafs, Löschers, Kanthers, Kohls, Piechs, 
Riesters, Schummis, Späths ..., ]

Auch und insbesondere Parteien haben's da manchmal schwer ..

Unseren Eliten geht es generell einfach nur schlecht.
( Nur aus reiner Solidarität zu uns inzwischen leider aussterbenden 
Rest-Deutschen sind sie zum Glück ja noch nicht alle nach 
Grossbritannien bzw. USA, Monaco oder Liechtenstein ausgewandert. )
Kaum noch können sie das Geld für den Privatschulbesuch, geschweige denn 
später die Studiengebühren für ihre Sprösslinge aufbringen, sie müssen 
dafür glatt privat Schatzbriefe ausgeben und womöglich ihr bescheidenes 
Vermögen verpfänden  !

---

Wie war das noch mit der Abgeltungssteuer  =25 % ( Spitzensteuersatz ist 
42 % ) ?
Alle Einkunftsarten sind laut Bundesverfassungsgericht gleich zu 
behandeln ???

MfG.

von R.I.P. (Gast)


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"Schummis" belastet nur die Schweizer! Er gilt wörtlich als 
"arbeitsloser Chauffeur", der Sozialhilfe bekommen darf.

Bei der Abgeltungssteuer gebe ich Dir Recht: Nur ist es so, daß man an 
Zinsen gerade mal das bekommt, was die Inflation wegfrisst.

Richtig ist aber, daß sie die hohen Einlagen bevorzugt!

von Matthias L. (Gast)


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>Alle Einkunftsarten sind laut Bundesverfassungsgericht gleich zu
>behandeln ???

ICh gehe mal davon aus, dass Politikerbezüge keine sind.

von Verwunderter (Gast)


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">Alle Einkunftsarten sind laut Bundesverfassungsgericht gleich zu
>behandeln ???

Ich gehe mal davon aus, dass Politikerbezüge keine sind."

Natürlich, Politiker bekommen ja auch "Diäten".

So ist für jeden klargestellt, dass Abgeordnete, quasi allen sonstigen, 
ehrenamtlich tätigen Bürgern gleichgestellt, Hunger leiden müssen und 
daher auf sonstige Zuwendungen wie z.B. aus "Beratertätigkeiten" 
zwingend angewiesen sind, um nicht zu verhungern ...

von Berater (Gast)


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Ex-Münchner wrote:
> In Deutschland alleine über 6000! Auch Spitzenkräfte seien betroffen!

Spitzeningenieure sind weiter gesucht! Kein Witz! Siemens räumt echt auf 
und schmeist die ganzen Controller und BWL-Fuzzis raus!

von nasowas (Gast)


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@Berater
Echt? Sollte es sich wirklich 'rumgesprochen haben, daß man nur mit 
Powerpoint und Excel-Listen auf Dauer kein Geld verdienen kann? Daß man 
außer Software auch wirklich etwas zum Anfassen haben sollte, das man 
verkauft? ich glaub es ja noch nicht..

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Najoa also is ja nich so dass man zu so ner Erkenntnis nen 
Raketenwissenschaftler braucht. Das einzige "Problem" ist halt dass sich 
die nicht gerne selbst absaegen. Bin mal gespannt wie es ausgeht.

von Tiziano Umberto (Gast)


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>Das einzige "Problem" ist halt dass sich
>die nicht gerne selbst absaegen.

Das ist das einzige Problem, stimmt. Wann immer ich mit Projektleitern, 
Controllern und solchen höher gestellten Personen zu tun habe (es lässt 
sich ja nun einmal nicht vermeiden) habe ich das Gefühl, daß viele 
aufgrund von Terminen, Strukturen, Schulungen und dem Bemühen sich 
ständig zu verbessern, immer weiter vom REalen abdriften. Irgendwann 
sind sie zu nichts mehr zu gebrauchen, als Prozesse zu managen.

Und da sie das wissen, lassen sie keinen an sich ran, der ihnen 
gefählich werden könnte. Denkende Ingenieure sind da nicht gefragt. 
Andererseits wissen sie, daß sie im Sattel sitzen bleiben müssen, weil 
sie woanders nicht so gefragt sind. Dank automatischer Gehaltssteigerung 
liegen viele so abartig hoch, daß man es kaum begreifen kann.

Wenn in der Siemens einer seit 10 Jahren Controlling macht, hat der an 
die 80.000- 90.000 egal, wie produktiv er ist. Die Ingenieure kriegen 
nicht einmal 70% davon, egal, wie gut sie sind, weil sie nicht in höhere 
Positionen kommen, die hoch bewertet sind.

von Spötter (Gast)


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Passt doch irgendwie ?

Betreffend günstige Lohnkosten im Deutschen Osten am Beispiel der Fa. 
Henkel, Stammsitz Düsseldorf:

Bekanntlich sind drüben, so wird es zumindest regelmässig 
gebetsmühlenartig aufgewärmt, die Produktionsvoraussetzungen wg. der 
niedrigeren Löhne viel besser als im Westen (?).

Ausschnittsweise kopiert aus der Original-Internetseite von Henkel:

" ... Das Werk kam unter Treuhandverwaltung, bevor im November 1990 die 
Henkel KGaA Düsseldorf ihren ehemaligen Betrieb zurückerwarb.

Henkel investierte in den vergangenen Jahren ca. 120 Mio. Euro stetig in 
den Standort Genthin. Mit dieser Summe und

der Unterstützung durch öffentliche Fördermittel
************************************************

( Bemerkung: Solidarzuschlag ? )

wurde das Werk grundlegend modernisiert und an die Marktbedürfnisse 
angepasst. ..."

Und nun ? Derzeitige Meldungen besagen, dass dieses Werk komplett 
plattgemacht werden solle.

Die im Osten sind offenbar immer noch viel zu teuer ???

Nanu ?

von Betrachter (Gast)


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Sind die Projektleiter und Controller nicht auch oft Ingenieure?

von Matthias L. (Gast)


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>Sind die Projektleiter und Controller nicht auch oft Ingenieure?

Ich vermute eher, dass sie das (in einem vorigen Leben) mal waren...

von Spezialingenieur (Gast)


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>>Sind die Projektleiter und Controller nicht auch oft Ingenieure?
>Ich vermute eher, dass sie das (in einem vorigen Leben) mal waren...

Ja und ja. Es sind z.T. gute Ingenieure, aber ersten waren es wleche, 
die in dem typischen Projektchaos zurecht kamen und TROTZ der 
Projektleitung zuvor taugliche Ergebnisse brachten. Sie haben es sich 
angewohnt pragmatisch zu arbeiten. Als Projektlieter wollen sie dann 
plötzlich Strukturen einführen, was sie mangels Erfahrung nicht können 
(sie haben es als Entwickler nie gesehen) und falls sie es einführen, 
triffen die Direktiven ja die alten Kollegen, die noch chaotisch 
arbeiten.

Wenn, dann braucht man kopmlett neue Leute. In dem Fall, in dem seine 
Firma so agiert, z.B. bei der Eröffnung einer neuen Abteilung, sollte 
sie aber gleich auch einen neuen unverbrauchten PL einstellen!

Und es gibt noch ein Problem: Selbst wenn jemand gut ist, wird er 
solange befördert, bis er seinen Job nicht mehr gut macht und verharrt. 
Damit befinden sich in höheren Positionen überwiegend Mittlmäßige!

von Tommi H. (drmota)


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Gestern war in den Nachrichten zu hören dass nur 10 % der zu 
Vertreibenden Verwaltung und Vertrieb angehören aollen. Den Rest kann 
sich jeder Ing. leicht an den Haaren herbeiziehen. Es  werden Leute von 
der Produktion und Ings sein, die trotz 3000 nichtbesetzbarer ING 
Posten, vor die Tür gesetzt werden.

Die Ings bräuchten so einen kämpferischen Interessenvertreter wie der 
von den Lokführern (Manfred Schell), dann würden sie weniger verarscht 
werden und hätten mehr in der Brieftasche.

von Ingenieur (Gast)


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Das habe ich erstens gamz anders gehört und gelese, ausserdem kann ich 
es auch inhaltlich nicht bestätigen! Siemens sucht weiterhin Ingenieure 
und der Betriebsrat sorgt intensiv dafür, daß ältere mit eingermassen 
Quali in Nachbarbereiche wechseln können. Es dürften kaum Ingenieure bei 
Siemens arbeitslos werden und wenn, dann gehen sie mit hohen 
Abfindungen: Es handelt sich dann oft um Leute, die Jahrelang dort waren 
und auf einem Spzialgebiet sassen.

Daß Siemens Ingenieure sucht, kann ich mit 110% Sicherheit behaupten, da 
ich seit Juli dort ein Projekt habe und noch 2 weitere gesucht werden.

Geforderte Kenntnisse: Board Design mit Mentor, FPGA, Mikrocontroller 
XC167 und DDR-RAM Technologien, sowie VHDL mit Xilinx und Mentor HDL 
Designer. Kenntnisse in der Fertigungseinführung. Diese Projekte sind 
mehrfach in den einschlägigen Projektbörsen notiert. Geboten werden je 
nach Dienstleister im Mittel 67.50 die Stunde für 6-9 Monate. Ist nicht 
gigantisch, aber reicht, um nicht zu hungern.

von Zardoz (Gast)


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> Es  werden Leute von der Produktion und Ings sein, die trotz 3000
> nichtbesetzbarer ING Posten, vor die Tür gesetzt werden.

Es lebe der Klassenk(r)ampf.

Zunächst mal geht es um den Abbau von Arbeitsplätzen. Von denen gibt es 
derzeit weltweit bei der Siemens AG ca. 400.000. Allein die jährliche 
Fluktuation dürfte demzufolge schon etwa in der Größenordnung des 
angekündigten Arbeitsplatzabbaus liegen.

Sollte es tatsächlich in Einzelfällen zu betriebsbedingten Kündigungen 
kommen, kann ich mir die bei Siemens auch nur sehr "sozialverträglich" 
vorstellen.

Nice week,
Zardoz

von Franko (Gast)


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Soviele alte Arbeiten bei der Siemens nicht mehr, als dass man darauf 
warten kann, daß innerhalb eines Jahres 17000 weg sind - Dank 
Altersteilzeit! Außerdem brauchr Siemens die Fluktuation, damit von 
unten Knowhow und Entwickler nachströmen.

einfach nur oben alte raus und dafür keine neuen rein, haut also nicht 
hin!

Sie werden es nur unterlassen, dort weitere Controller und BWLer 
einzustellen, womit oben welche wegbröckeln. Es müssen aber sicher 
3-4mal soviele weg, wie natürlich verschwinfen würden. Ich sage:

8.000 rein (davon 35% Ingenieure, 25% Informatiker, 20% Maschinenbauer, 
10% andere IT-ler und der Rest Juristen, neue Arbeiter für neue 
Projekte, wo es keine alten Arbeiter gibte)

25.000 raus, davon bestenfalls 25% per Altersfluktuation.

von Zardoz (Gast)


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> Soviele alte Arbeiten bei der Siemens nicht mehr, als dass man
> darauf warten kann, daß innerhalb eines Jahres 17000 weg sind
> - Dank Altersteilzeit!

Wenn das auch hierzulande kaum jemand glauben mag: Es gibt auch noch 
Menschen, die von einer Firma zu einer anderen wechseln ...

Nice week,
Zardoz

von Katapulski (Gast)


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Ganz genau. Es sind mittlerweile die Meisten, die etliche Arbeitsstellen 
nacheinander ausprobieren "dürfen". Dann arbeiten die Cottbuser in 
Aachen, die Saarbrücker auf Usedom und die Flensburger in 
Garmisch-Partenkirchen.

Das ist bei den moderaten Benzinpreisen ja auch kein Problem. Auf Grund 
der extrem hohen Verdienste fallen auch eventuelle Umzugskosten nicht 
in's
Gewicht.

Das ist BWL/VWL-Wissen und Können in Reinkultur.

(Vorsicht: Dieses Posting kann Spuren von Zynismus und Ironie 
beinhalten)

....und ab dafür
Katapulski

von Zardoz (Gast)


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> Es sind mittlerweile die Meisten, die etliche Arbeitsstellen
> nacheinander ausprobieren "dürfen". Dann arbeiten die Cottbuser
> in Aachen, die Saarbrücker auf Usedom und die Flensburger in
> Garmisch-Partenkirchen.

Das wäre ja nun wirklich wider jede Natur.

> Das ist bei den moderaten Benzinpreisen ja auch kein Problem.
> Auf Grund der extrem hohen Verdienste fallen auch eventuelle
> Umzugskosten nicht in's Gewicht.

Und noch dazu unbezahlbar.

> Das ist BWL/VWL-Wissen und Können in Reinkultur.

Ich hätt's jetzt eher für Realsatire gehalten ...

> Katapulski

Sind die nicht damals auch wegen der Kohle (ja, wegen der Kohle auch) 
von weit her an Rhein und Ruhr umgezogen?

Aber damals hatten ja auch noch alle Geld.

Nice week,
Zardoz

von fpgaengineer (Gast)


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>> Soviele alte Arbeiten bei der Siemens nicht mehr, als dass man
>> darauf warten kann, daß innerhalb eines Jahres 17000 weg sind
>> - Dank Altersteilzeit!

>Wenn das auch hierzulande kaum jemand glauben mag: Es gibt auch noch
>Menschen, die von einer Firma zu einer anderen wechseln ...

Solche Milchmädchenrechnungen sind der Grund, warum die Geschäftsleitung 
jedem Ingenieur noch einen BWLler beistellt :-)

Die, die von sich aus in eine andere Firma wechseln, zählen zu den 
Gefragten. Diese müssen aber ZUSSÄTZLICH ersetzt werden, weil sie eine 
unschließbare Lücke hinterlassen. Diese kann man nicht "nutzen" um die 
Belegschaft abflukturieren zu lassen, lieber Zardoz.

Und noch ein Punkt : Selbst wenn es Leute gibt, die wechseln wollen und 
die dann Siemens nicht ersetzen muss, dann wissen die das und bleiben 
absichtlich, um eine Abfindung rauszuschinden und dann zu wechseln. Das 
dürften aber die wenigsten sein.

von Zardoz (Gast)


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> Die, die von sich aus in eine andere Firma wechseln, zählen zu den
> Gefragten.

Es gibt viele Wechselgründe (Wohnort, Abwechslung, Einkommen, Beziehung, 
Aufgaben, Weiterbildung, ...) und viele, die sich für "Gefragte" halten.

> Diese müssen aber ZUSSÄTZLICH ersetzt werden, weil sie eine
> unschließbare Lücke hinterlassen.

Ja, das dachten auch schon viele von sich.

> Diese kann man nicht "nutzen" um die Belegschaft abflukturieren
> zu lassen, lieber Zardoz.

Vielleicht hat jemand belastbare Zahlen dazu? Ich denke schon, daß die 
Größenordnung etwa passen dürfte.

> Selbst wenn es Leute gibt, die wechseln wollen und die dann Siemens
> nicht ersetzen muss, dann wissen die das und bleiben absichtlich,
> um eine Abfindung rauszuschinden und dann zu wechseln.

Sind aber auch Bösewichte, diese Siemensianer ... ;-)

Nice week,
Zardoz

von fpgaengineer (Gast)


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>> Die, die von sich aus in eine andere Firma wechseln, zählen zu den
>> Gefragten.
>Es gibt viele Wechselgründe (Wohnort, Abwechslung, Einkommen, Beziehung,
>Aufgaben, Weiterbildung, ...) und viele, die sich für "Gefragte" halten.

Die Wechselgründe sind unerheblich, es ging darum, DASS sie weggehen. 
Sie halten sich nicht für gefragt, sondern HABEN Offerten, sonst zählen 
sie nicht zu dieser Gruppe.


>> Diese müssen aber ZUSSÄTZLICH ersetzt werden, weil sie eine
>> unschließbare Lücke hinterlassen.
>Ja, das dachten auch schon viele von sich.

Nenbendiskussion. Sicher gibt es jetzt welche, die im zuge der 
"Arbeitsplatzbederohung" erstmals wieder anfangen, ihren Marktwert zu 
testen und sich wundern. Aber es sind wie gesat nicht die, die von sich 
aus weg wollen. Um die ging es.

Wer jetzt, trotz Bewerbungen nichts findet, wird erst mal sitzen bleiben 
müssen. Die gehören zur Gruppe, die ich zu den 75% der 25000 rechne. Ein 
potenzieller Abschusskandidat, der nichts findet und abgewickelt wird.

>> Diese kann man nicht "nutzen" um die Belegschaft abflukturieren
>> zu lassen, lieber Zardoz.
>Vielleicht hat jemand belastbare Zahlen dazu? Ich denke schon, daß die
>Größenordnung etwa passen dürfte.
Dies ist ein allgemeiner SAchverhalt, der weder etwas mit Siemes noch 
mit realen Zahlen zu tun hat. Es sind eben jede aus der oben 
angesprochenen Gruppe.

>> Selbst wenn es Leute gibt, die wechseln wollen und die dann Siemens
>Sind aber auch Bösewichte, diese Siemensianer ... ;-)

Die Siemensianer sind so böse wie alle anderen auch: Habe das bei Nokia 
gesehen: Die haben einfach Stellen gestrichen und Abfindungen angeboten. 
Genutzt habebn das nur die, die einen Vorteil gehabt haben und mit 
Abfindung in einen neuen Job gewechselt sind.

Aber genau die hätte Nokia gebrauchen können.

von Zardoz (Gast)


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Habe Zahlen gefunden:

| Die Gesamtfluktuationsrate lag in den Unternehmen in Deutschland
| im Jahr 2005 bei durchschnittlich 13 Prozent. Die Bankenbranche
| wies in 2005 mit 13,7 Prozent fast genau den nationalen
| Durchschnittswert auf. Die höchsten Quoten liegen derzeit mit bis
| zu 30 Prozent im IT-Sektor. Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern
| erreichten 19 Prozent und Unternehmen mit mehr als 500 Personen nur neun
| Prozent. Je größer das Unternehmen, umso intensiver kümmern sich folglich
| das Management und die Personalabteilung um das Thema Fluktuation. Die
| durchschnittliche Fluktuationsrate von 13 Prozent bedeutet, dass in
| deutschen Unternehmen rein rechnerisch alle 7,5 Jahre die komplette
| Belegschaft einmal durchwechselt.

http://www.frankfurt-main.ihk.de/starthilfe_foerderung/foerderung/branchen/wirtschaftsberatung/mitarbeiterfluktuation/index.html

Nehmen wir an, bei der Siemens AG sei die Fluktion nur halb so hoch wie 
zitierte Angabe zu größeren Unternehmen. Das wären dann 4,5% von 400.000 
= 18.000 Mitarbeiter.

Die realen Zahlen dürften aber auch bei Siemens eher höher sein ...

Nice week,
Zardoz

von nn (Gast)


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was ja dann einfach einen Einstellungsstopp bedeutet!

hm ..................

von IGBT (Gast)


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>was ja dann einfach einen Einstellungsstopp bedeutet!
Richtig.
Der Betriebsrat wird darauf bestehen, dass nur "Interne" den Job 
bekommen. Daran kommt Siemens kaum vorbei.
(Stichwort: Klage auf Wiedereinstellung)

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