Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 120V Ladegerät an 230V betreiben


von Gerhard M. (mediasat)


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Das Problem wurde hier zwar schon öfters angefragt, aber für meinen Fall 
noch nicht gelöst.

Habe ein 110V Hitachi Ladegerät UC 18YRL für meinen Bohrschrauber Akku 
(14,4V / 3Ah) und hatte dies bisher über einen Stepdown Trafo 100 VA 
betrieben.

Für unterwegs ist das aber unpraktisch. Ich habe da folgende Idee zum 
Umbau der Primärseite des Ladegerätes (SPS), um den unhandlichen Trafo 
zu umgehen.

Leider hat gerade dieses SPS nicht den meist üblichen 
Eingangsspannungsbereich von 80 bis 250 Volt, sondern direkt 120 V /60 
Hz / 95 W.
Primärseitig ist es ganz standardmäßig mit Zweiwegegleichrichtung auf 
den fetten Ladeelko 200 µF / 250 V.
Nach meiner Vorstellung könnte man doch aus der Zweiweggleichrichtung 
eine Einweggleichrichtung machen, dann würde doch am Elko nur die halbe 
Spannung anliegen.

Das wäre doch mal eine ganz simple Lösung - vorrausgesetzt, es funzt so, 
wie ich denke.

von Benedikt K. (benedikt)


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Gerhard Mäder wrote:

> Nach meiner Vorstellung könnte man doch aus der Zweiweggleichrichtung
> eine Einweggleichrichtung machen, dann würde doch am Elko nur die halbe
> Spannung anliegen.

Dann ist deine Vorstellung leider falsch (sogar 2 fach):

1. Eine Diode in einer Wechselspannungsleitung halbiert nicht die 
Spannung, sondern reduziert nur um Wurzel(2), (also auf etwa 170V), da 
die Leistung halbiert wird und nicht die Spannung. Die halbe Spannung 
würde 1/4 der Leistung ergeben.

2. Bei einem, Gleichrichter mit Elko läd sich dieser immer auf den 
Spitzenwert auf (also etwa 320V) egal ob Einweg oder 
Brückengleichrichter.

Außer weiterhin den Trafo mit rumschleppen, oder ein anderes Ladegerät 
kaufen, fällt mir momentan aber auch keine Lösung ein.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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> Habe ein 110V Hitachi Ladegerät UC 18YRL

Eine Runde googeln sagt mir, dass ein 230V UC 18YRL ca. 60 € kostet. Ob 
dir deine Zeit, deine Arbeitssicherheit und die bequemere Handhabung 60 
€ wert sind, musst du selber entscheiden.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich habe sowas mal gemacht, aber...

Hauptproblem ist die Spannungsfestigkeit des Schalttransistors/FETs und 
von Kondensatoren/Elkos im Primärkreis und der Regelbereich der 
benutzten Wandlerschaltung.

Ich hatte allerdings das Glück, daß das Netzteil offenbar auch in der 
220V-Version ohne größere Änderungen gebaut wurde.

Auf Einweggleichrichtung geändert, relativ kleines Lade-C als 400V Typ 
rein, den Rest erledigt der Wandler zum Glück schon ein paar Jahre, auch 
jetzt mit 230V.

Ich würde es aber trotzdem nicht empfehlen, bei mir gab es damals keinen 
sinnvollen Ersatz und Totalschaden hätte auch nicht gestört...
Dazu kommt als Wichtigstes: das Ding läuft nur relativ selten und dann 
immer unter meiner Aufsicht. Es kann in meinem Fall also nicht viel 
passieren.

Gruß aus Berlin
Michael

von oszi40 (Gast)


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Eine Rechnung mit vielen unbekannten, wobei noch nicht sicher ist, ob 
Dein Akku hinterher noch optimal geladen wird.

Mancher Fall löst sich auch ganz schnell im freien Fall.

von 3357 (Gast)


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Ein Akkuschrauber geht fuer ein paar euro ueber den Tisch. Schmeiss 
diesen in die Tonne, oder gib sie einem Amerikaner oder Japaner.

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