Forum: Offtopic Anleitung zum Glasblasen


von Peter (Gast)


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Hallo,
kennt jemand eine Wbeseite wo ein paar Tips zum Glasblasen gegeben 
werden? Irgenwie finde ich immer nur so Kurse. Ich will erstmal nur eine 
kleine Kugel blasen. Aber irgenwie schaffe ich das nie so richtig.
Gruß
Peter

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Was schaffst du denn?

Ich habe das als Jugendlicher gern gemacht.  Nicht jedes Glas schmilzt
gleichermaßen gut.  Du brauchst irgendwas, was möglichst leicht
schmilzt.  Vorn zuschmelzen und das vordere Ende gleichmäßig (drehen)
erhitzen, dann aus der Flamme raus und sofort reinpusten.

Mit gut schmelzendem Glas habe ich teilweise so große ,,Ballons''
pusten können, dass die Interferenzfarben an der dünnen Glasschicht
dann verschwunden sind und man praktisch ohne Spiegelung in die
Kugel hineingucken konnte.  Das bedeutet, dass die Schichtdicke
unterhalb der Wellenlänge des sichtbaren Lichts (< ~ 350 nm) geworden
sein muss.  Wenn eine solche Kugel ,,splittert'', kann man die
Bruchfetzen mühelos mit den Fingern zerreiben, ohne sich daran noch
zu schneiden.

von Sören H. (dersoe)


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... wenn Jörg hier von "reinpusten" schreibt, solltest du dir das nicht 
wie bei einem Luftballon vorstellen ;-) Sondern bitte erstmal vorsichtig 
anfangen. Sonst hast du nur ganz kurz eine Kugel ;-)

von Peter (Gast)


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Hallo,
so jetzt habe ich es mal geschafft ein "Kugel" zu pusten. Bei der hat 
sich teilweise auch nichts gespieglt. Allerdings war diese nur von 
Kurzer dauer denn es gab irgenwelche Spannungen. Man hat es so richtig 
knacken hören. Die Kugel war schätzungsweise 3-4cm groß. Ich habe 5mm 
dicke Glasrörchen. Das ist angeblich Niedertemperaturglas... . Könnten 
die Spannungen damit zusammenhängen das ich zum Schluss zu stark 
geblasen habe und dadurch ein Loch reinbekommen habe. (Also Loch war 
drin aber hat das einfluss auf die Spannungen?)
Ich glaube vorher hatte ich einfach nicht genug Power bei der Flamme und 
dadurch zu stark gepustet.... .
Warum soll man den nicht mit dem Glas in der Flamme pusten?
Und gibt es einen Trick wo man verhindert das sich das Glas beim 
erhitzen zu Stark abbiegt. Mal abgesehen vom drehen... .
So werde jetzt mal weiterprobieren... .
Gas habe ich zum Glück noch :-).
Gruß
Peter

von Düsentrieb (Gast)


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>gibt es einen Trick wo man verhindert das sich das Glas beim
>erhitzen zu Stark abbiegt. Mal abgesehen vom drehen...
schneller drehen ...

>Warum soll man den nicht mit dem Glas in der Flamme pusten?
weil dabei immer ein teil des glases weiter aufgeheizt wird _> dort 
wirds weicher > loch
wenn man dagegen ein loch will, hält man die stelle in die flamme und 
pustet...plopp...ein loch...

von Tishima (Gast)


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Hallo!

Du weist schon das Du das Glas, über mehrere Stunden, in einem 
Kühlvorgang langsam heruntertempern musst. Sonst hat der Glaskörper 
"Kühlspannung" und kann wie eine Granate zersplittern.

gruß,
Bjoern

von Peter (Gast)


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Hallo,
@all Danke für eure Antworten
@Bjoern
Wie kann man das Hobbymäßig mit minmalaufwand machen?
@Düsentrieb jetzt wo du es sagst ist es Logisch.
Gruß
Peter

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tishima wrote:

> Du weist schon das Du das Glas, über mehrere Stunden, in einem
> Kühlvorgang langsam heruntertempern musst.

Naja, bei so kleinen Teilen genügt es, wenn man es innerhalb von
vielleicht einer Minute langsam abkühlen lässt.  Also beim
Kühlen nochmal ein wenig über die Flamme halten.  Je größer die
größten zusammenhängenden Glasklumpen im Werkstück sind, um so
langsamer musst du abkühlen.

von Chris (Gast)


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Ich will jetzt gar nicht herumkritisieren oder so, also nicht falsch 
verstehen. Trotzdem frage ich mich rein Interessehalber: ist das nicht 
gefährlich ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Das ganze Leben ist gefährlich.

Was meinst du speziell?  Wenn du das heiße Glasrohr anfasst, kannst
du dich verbrennen.  Das kannst du aber an deinem Lötkolben genauso.

Beim Erhitzen von Glas (so es sauber ist) entstehen keine schädlichen
Dämpfe oder sowas.  Einatmen kann man das Glas auch nicht aus
Versehen. ;-)

von Chris (Gast)


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Naja, dachte an Zerspringen im heißen Zustand oder so etwas. Genau 
überlegt ist das ja eigentlich quatsch :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, man sollte nicht gerade die unbekleideten Knie unter dem
Werkstück haben...  Glas zerspringt normalerweise aber nur bei
Temperaturschock, Hitze an sich ist nicht so gefährlich.  Daher
gewöhnt man es langsam an die Flamme und kühlt es langsam wieder
ab.

von Jonny O. (-geo-)


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Hat schonmal jemand versucht eine Glühbirne herzustellen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jonny Obivan wrote:
> Hat schonmal jemand versucht eine Glühbirne herzustellen?

Weiß nicht, dürfte vor allem an der Beschaffung der Glühwendeln
scheitern.

Es gibt aber im Netz einen Film, in dem ein Franzose ausgiebig
dokumentiert, wie er Trioden selbst baut.  Die Teile dienen offenbar
der Reparatur sehr historischer Rundfunkempfänger (1920er Jahre),
zu einer Zeit, als auch die industrielle Elektronenröhrenfertigung
sich nicht so dramatisch von der Fertigung in seiner Hobbywerkstatt
unterschied.

von Uhu U. (uhu)


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Aber eine Kohlefadenlampe müßte sich doch basteln lassen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu wrote:
> Aber eine Kohlefadenlampe müßte sich doch basteln lassen...

'ne Vakuumpumpe brauchste aber trotzdem, sonst trägst du nur zum
CO2-Ausstoß bei. ;-)

Was natürlich an der frischen Luft prima funktioniert ist eine
Kohlebogenlampe, aber das hat mit Glasblasen nix mehr zu tun...

von Jonny O. (-geo-)


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Mh - Könnte man nicht einfach irgendein Schutzgas reinfüllen? Die 
normalen Glühbirnen aus dem Handel sind doch auch nicht evakuiert.

von Timbo (Gast)


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doch. teilweise

von Jonny O. (-geo-)


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Ah deshalb macht es so komisch "plopp" wenn eine auf den Boden fällt?

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Jonny Obivan wrote:
> Mh - Könnte man nicht einfach irgendein Schutzgas reinfüllen?

Lachgas...

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Jörg Wunsch wrote:
> Es gibt aber im Netz einen Film, in dem ein Franzose ausgiebig
> dokumentiert, wie er Trioden selbst baut.  Die Teile dienen offenbar
> der Reparatur sehr historischer Rundfunkempfänger (1920er Jahre),
> zu einer Zeit, als auch die industrielle Elektronenröhrenfertigung
> sich nicht so dramatisch von der Fertigung in seiner Hobbywerkstatt
> unterschied.

Beitrag "Französischer Funkamateur fertigt eigene Röhren!"

von Düsentrieb (Gast)


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hey, es gibt auch deutsche röhren-bauer...
http://www.ruediger-walz.homepage.t-online.de/roba1.htm

von Peter (Gast)


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Hallo,
im Anhang habe mich mal meine erste Halbwegs gescheites Teil. Leider ist 
die Kugel etwas klein geraten weshalb es leider nicht richtig als 
Thermometer Funktioniert. Was meint ihr wieviel da noch geht?
Gruß
Peter

von Peter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ups hier ist der Anhang.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Die Kugel würde wohl schon für ein Thermometer genügen, aber eine
saubere Kapillare selbst zu blasen/ziehen würde ich mir nicht
zutrauen.

von jo (Gast)


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Kapillar heisst in dem Zusammenhang wohl Durchmesser << Speichervolumen 
... also einfach die Kugel wesentlich größer machen ;-p

von Ricke (Gast)


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Hallo zusammen!

Ich hätte einen Tip

die Hp Herz aus Glas
super schön, mit jeder Menge Tips zum Glasblasen, Perlen drehen....

chiao Ricke

von Jochen M. (taschenbuch)


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Peter,

Für ein Thermometer sollte die Kugel sehr viel grösser sein, wenn der 
Rohrchmesser so bleibt. Sonst hast Du eben nicht genug Volumen, welches 
in die Röhre steigen kann. Ist ja klar.

Oder Du nimmst dickwandige Kapillar-Rohre, gibt es für kleines Geld in 
Online-Shops. Die Wandstärken reichen absolut, um unten eine Kugel 
anzublasen. www.glas-stauber.com

Jochen Müller

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