Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DCF77 und Alugehäuse?


von Tobias C. (Firma: css) (tobi84)


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Hallo,

ist es möglich einen DCF77-Modul in einem Alugehäuse unterzubringen?

Ich möchte einen Wecker bauen und finde daß die Gehäuse für externe 
Festplatten nicht schlecht aussehen.
Oder hat von euch jemand eine Idee für ein anderes Gehäuse, welches 
nicht allzu schlecht aussieht?

Gruß Tobias

von hans (Gast)


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nur wenn du gerne ausschläfst :D

von Tobias C. (Firma: css) (tobi84)


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Kann es nicht sein, daß sich das Gehäuse verstärkend auswirkt?

von Sven P. (Gast)


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Och, hätte da schon ne Alternative:
http://e.svgweb.de/index.php/projects/clock/index.c

(rechts in der Navigation jibbet Bilder und Schaltplan)

von spess53 (Gast)


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Hi

Stichwort: Faradayscher Käfig.

MfG Spess

von Tobias C. (Firma: css) (tobi84)


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Naja, das ist mir eigentlich zu groß. Ich wollte eigentlich nur ein 
kleines 2x16 LCD nehmen.

Tobias

von Tobias C. (Firma: css) (tobi84)


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@spess53:

Ich will das Gehäuse ja nicht erden. Ausserdem habe ich für den 
Ferritstab an ein Loch gedach.

Tobias

von Klugscheisser (Gast)


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>Ich will das Gehäuse ja nicht erden.
Häh? Was hat ein Faradayscher Käfig mit Erdung zu tun?

von spess53 (Gast)


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Hi

>Ich will das Gehäuse ja nicht erden. Ausserdem habe ich für den
>Ferritstab an ein Loch gedach.

Naja, dann hat die Antenne wenigstens frische Luft.

MfG Spess

von Tobias C. (Firma: css) (tobi84)


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Ja mit dem Erden hast du recht. War unüberlegt!

Meint Ihr, wenn ich ein Loch ins Gehäuse mache, und den Ferritstab aus 
dem Gehäuse herausragen lasse, dass es dann funktioniert?

Tobias

von Klugscheisser (Gast)


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>Meint Ihr, wenn ich ein Loch ins Gehäuse mache, und den Ferritstab aus
>dem Gehäuse herausragen lasse, dass es dann funktioniert?

Erstens ist jedes elektrisch leitende und die Antenne auch nur teilweise 
umschliessende Gehäuse hier von übel. Mit nicht-ferromagnetischen 
Stoffen ist es ein bischen weniger schlecht aber nicht wirklich ratsam.
Zweitens wird DCF77 im allgemeinen (wenn Du nicht gerade in F wohnst) 
sowieso oft mit Problemen empfangen.
Drittens wäre die Frage was Dir wichtiger ist, Empfang oder Schönheit?
Mit einem Kunststoffgehäuse gibt es vielleicht auch schöne Lösungen. 
Wenn nicht: Pendeluhr kaufen.

von Tobias C. (Firma: css) (tobi84)


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Kennst du schöne Kunststoffgehäuse?

von Klugscheisser (Gast)


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>Kennst du schöne Kunststoffgehäuse?
Was ist Schönheit?

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Tobias Conte wrote:
> ist es möglich einen DCF77-Modul in einem Alugehäuse unterzubringen?
Funktioniert nicht. Aber eine Alternative wäre es, die Ferritantenne in 
einem Kunststoffrohr unterzubringen und über einen Abstandshalter (2 - 
4cm) hinten dranzuschrauben, so wie es früher bei Stereotunern gemacht 
wurde, als diese Geräte noch solide Metallgehäuse hatten. Oder wie in 
der von Sven Pauli genannten Website gezeigt, den Empfänger komplett in 
ein separates Gehäuse auszulagern.

Gruß
Jadeclaw.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Jadeclaw Dinosaur wrote:
> Tobias Conte wrote:
>> ist es möglich einen DCF77-Modul in einem Alugehäuse unterzubringen?
> Funktioniert nicht.
> Gruß
> Jadeclaw.

Und warum?

Eine Ferrit-Antenne koppelt doch i.W. an die M-Komponente des EM-Feldes, 
welche durch Al, das magnetisch nicht leitet, nicht beeinflusst wird.

Jedenfalls merke ich keine Empfangsverschlechterung, wenn ich nen 
komplettes DCF-Modul in ne Keksdose aus Weißblech stecke. Oder wirkt 
dann die Zuleitung als Antenne?. Das Kabel und Deckel sind flexibel 
genug, um den Deckel noral auf die Dose tun zu können. Selbst wenn ein 
Spalt bliebe, wäre der wegen der Wellenlänge von DCF unerheblich.
Was mich dann aber doch wundertte, war, daß selbst mit Erdung der 
Keksdose das Modul 1A-Signale brachtet.

von cdg (Gast)


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Ich habe hier eine alte SABA-Uhr
auf eine Uhrwerk mit DCF umgerüstet.

Das Gehäuse:
Rundum ca. 8mm gebürstetes ALU,
Rückseite (steht Richtung Frankfurt) Stahlblech.
Zifferblatt Metall, ich denke ALU.

Die Uhr läuft einwandfrei seit Jahren
und synchronisiert schnell nach Batteriewechsel.

Also ein klares Ja zur gestellten Frage

cdg

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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>Eine Ferrit-Antenne koppelt doch i.W. an die M-Komponente des EM-Feldes,
>welche durch Al, das magnetisch nicht leitet, nicht beeinflusst wird.

Das Aluminium sorgt aber für die Abschirmung der E-Komponente, und ohne 
elektrisches Feld kann das magnetische Feld nicht weiter existieren.

Vielleicht kann bei dieser niedrigen Frequenz in geringem Abstand zur 
Aluplatte noch ein magnetisches Feld gemessen werden, aber dass das 
ganze ohne Empfangsverschlechterung funktionieren soll halte ich für ein 
gerücht ;)

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Also ich hab das mal versucht in einem ABPH 600 Profilgeäuse. Hat nicht 
funktioniert. Vlt wenn man die uhr an einen optimalen standpunkt bringt 
und optimal ausrichtet... aber bei mir hat das nicht geklappt. Wohne 
auch im hohen Norden also schon ein paar km von Mainflingen weg.

Nach den widersprüchlichen Antworten hier würde ich es aber noch mal auf 
einen Versuch ankommen lassen.

Hab den Empfänger jetzt in ein kleines Plastikgehäuse gesteckt und mit 
nem 4 adrigen kabel mit der Uhr verbunden. Bis auf die Tatsache, dass 
das Plastik recht empfindlich ist sieht es sehr gut aus (alles in 
schwarz).

Und weil ich sogerne mit meiner Uhr angebe:
http://lupin.shizzle.it/images/nixhq1.jpg
http://lupin.shizzle.it/images/nixie3.jpg
http://lupin.shizzle.it/images/nixhq3.jpg

Die Lösung mit dem Plastikrohr finde ich auch ganz gut. Nur müsste man 
das noch irgendwie elegant ans restliche Gehäuse bekommen.

von Sven P. (Gast)


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Übrigens, da ich noch kein Impressum auf der von mir gezeigten Webseite 
eingebaut hab (sträflich...) (e.svgweb.de) -- die Seite gehört zu mir 
und der Wecker ist mein Wecker :-D

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Hauke Radtki wrote:
>>Eine Ferrit-Antenne koppelt doch i.W. an die M-Komponente des EM-Feldes,
>>welche durch Al, das magnetisch nicht leitet, nicht beeinflusst wird.
>
> Das Aluminium sorgt aber für die Abschirmung der E-Komponente, und ohne
> elektrisches Feld kann das magnetische Feld nicht weiter existieren.

Ich bohr mal weiter... Warum?

Das E-Feld führt dazu, daß das Potential des Gehäuses wechselt mit der 
Frequenz des EM-Feldes. Weil die Wellenlänge sehr groß ist gegen die 
Gehäuseabmessung, ist im Innern ein EM-Feld vorhanden, weil im Innern 
ein E-Feld existiert, das mit dem äusseren E-Feld synchron schwingt.

Oder?

Erst, wenn das Gehäuse niederohmig an ein Potential angeschlossen wird 
(zB Erdung), ist im Inneren kein E-Feld mehr. Bzw ein E-Feld, daß nix 
mit DCF77 zu tun hat.

..auf die Gefahr hin, vom Klugscheisser nen Rüffel zu bekommen ;-)

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Das es in einem geschlossenen Gehäuse nicht funktioniert, hat auch einen 
anderen Grund: Das Blech drumrum stellt auch eine kurzgeschlossene 
Windung dar. Durch den Kurzschluß wird der 'Transformator' Ferritantenne 
derart belastet, daß faktisch nichts mehr herauskommt. Ferritantennen 
abschirmen hat man früher auch gemacht, in alten Röhrenradios findet man 
oft ein U-förmiges Blech über der Ferritantenne. Das reduziert 
elektrische Störungen doch recht deutlich. Das magnetische Feld wird 
nicht beeinflußt, da das Blech eben nicht unten und seitlich zu ist und 
dadurch keine geschlossene Windung entsteht, sondern nur einseitig auf 
Masse liegt.
Was die von cdg angesprochene Saba-Uhr anbelangt, ist es ein echtes 
Alu-Gehäuse oder ist es wie damals üblich, eine Plastedose mit 
aufgeklebten Alu-Teilen? Isolierte aufgeklebte Blechteile sind 
grundsätzlich kein Problem.

Gruß
Jadeclaw.

von Klugscheisser (Gast)


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@ Johann
>..auf die Gefahr hin, vom Klugscheisser nen Rüffel zu bekommen ;-)
Aber gerne doch. Ich habe Erdbeere, Pistazie und leckere Zitrone. ;-)

Ich bin der Ansicht, das das Magnetfeld in dem Aluminium Ströme 
induziert, die wiederrum ein Magnetfeld erzeugen, die dem ursprünglichen 
Magnetfeld entgegenwirken.

Allerdings ist auch die Dämpfung einesn voll geschlossenen Gehäuses 
nicht 100%ig. Und sicherlich wird auch der fragliche Frequenzbereich 
zusammen mit der Geometrie einen Rolle spielen.

Im ganzen reden wir hier wahrscheinlich von quantitativen Aspekten. 
Während diejenigen, die bezweifeln das garnichts durchkommen soll, 
meiner Meinung nach sicherlich prinzipiell recht haben, ist es 
wahrscheinlich in der Praxis ohne einige Versuche unmöglich einfach nur 
irgendein Alu-Gehäuse aus der Krabbelkiste zu nehmen und dann auch 
wirklich immer Empfang zu haben. Ausgeschlossen ist es allerdings auch 
nicht.

Es wäre vielleicht mal interessant

>Das E-Feld führt dazu, daß das Potential des Gehäuses wechselt mit der
>Frequenz des EM-Feldes.
Schon. Aber das Potential wird sicherlich an verschiedenen Stellen des 
Gehäuses auch verschieden sein. Damit fliessen Ströme und dadurch 
entstehen M-Felder.

>Weil die Wellenlänge sehr groß ist gegen die Gehäuseabmessung, ist im >Innern ein 
EM-Feld vorhanden, weil im Innern
>ein E-Feld existiert, das mit dem äusseren E-Feld synchron schwingt.
Ich finde den Satzbau schwierig zu verstehen. Kannst Du das bitte mal 
anders formulieren? (noch Schokoladensoße gefällig ? ;-))

von Klugscheisser (Gast)


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Mist, da ist ein halber Satz übriggeblieben:

Es wäre vielleicht mal interessant das mal zu messen. Der Empfänger 
läuft ja wohl schon. Einfach mal hochohmig ein Oszi dranhängen und 
einmal ausserhalb und einmal innerhalb eines Gehäuses messen. Ich 
vermute, das man eine gewisse Dämpfung sehen sollte.

von peter-neu-ulm (Gast)


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Wenn um eine Ferritantenne herum eine leitfähige Schleife gelegt ist, 
wird das Langwellen-Magnetfeld durch diese Kurzschlusswindung erheblich 
geschwächt. Ein Metallgehäuse darf also keine geschlossenen Windung um 
die Ferritantenne herum bilden.
Dass in der Nähe von Frankfurt eine Antenne noch genügend Spannung 
aufnimmt, ist kein Gegenbeweis.
Die elektrische Komponente spielt bei einer Ferritantenne für den 
Empfang von 77,5 kHz überhaupt keine merkbare Rolle. Nur in der Frequenz 
weit ab liegende (Stör-)signale werden durch die elektrostatische 
Abschirmung der Ferritantenne beeinflusst.

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