Forum: Offtopic (LED-)Taschenlampe als Fahrradbeleuchtung? Erfahrungen ?


von UBoot-Stocki (Gast)


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Hi,

ich bin auf der Suche nach einer (LED-)Taschenlampe als Beleuchtung für 
das Fahrrad im Herbst (Wald+Feldwege etc.). Da eine Ausfahrt ca. 2h bis 
maximal 3h Stunden dauert, sollte die Lampe schon solange durchhalten.

Allerdings gibt es tauschende von Taschenlampen mit EXTREM 
unterschiedlichen Preisen. Wer hat da Erfahrungen? Besitzt evtl. jemand 
solch eine Lampe ?

Gruß und schonmal Danke für Euere Tipps

Andreas

von Uhu U. (uhu)


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Eine Tachenlampe dürfte als Beleuchtung für ein Fahrrad nicht zulässig 
sein - da gibt es ziemlich genaue Regeln.

Ich würde von Batteriebetrieb ganz abraten - nimm einen ordentlichen 
Nabendynamo, der ist sehr effizient und zuverlässig und du brauchst dir 
über Laufzeiten keine Gedanken zu machen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Möchtest Du mehr erzielen, als mit 'nem vernünftigen Nabendynamo* und 
'nem guten LED-Scheinwerfer hinzubekommen ist?

Solltest Du auf der Straße fahren, solltest Du die Finger von allen 
batterie- oder akkubetriebenen Lampen lassen, die Erfahrung zeigt, daß 
sowas genau dann ausfällt, wenns kritisch wird.

Wenn Du wirklich nur im Wald oder auf Feldwegen unterwegs bist, dann 
bist Du kein Verkehrsteilnehmer und kannst natürlich machen, was Du 
willst.

Eine Extremistenfirma stellt akkubetriebene Fahrradscheinwerfer mit 
Hochdruckentladungslampen her, die haben dann die Leuchtleistung eines 
durchschnittlichen Autoscheinwerfers ... und kosten mehr als die meisten 
Fahrräder. 
(http://www.rad-spannerei.de/blog/2007/04/04/gasentladungslampe-fuer-das-fahrrad/)


*) alles andere ist Schrott, d'accord. Wer aber behauptet, daß er beim 
Fahrradfahren die "Verluste" durch einen Nabendynamo wahrnimmt, der 
sollte es vielleicht einfach sein lassen. Das Fahrradfahren.

Herkömmliche 6V-Nabendynamos liefern bei auch nur mäßig zügiger 
Fahrweise ausreichend "Dampf" um 12V-Technik mit Strom zu versorgen, ich 
habe selbst Experimente mit einer 12V/5W-Halogenleuchte angestellt, die 
recht zufriedenstellend waren.
Allerdings erfordert das ein entsprechend angepasstes Rücklicht und eine 
entsprechend angepasste Spannungsstabilisierung im Scheinwerfer. Die 
6V-Zenerdioden müssen dann durch 12V-Zenderdioden ersetzt werden.

von Uhu U. (uhu)


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Rufus t. Firefly wrote:
> *) alles andere ist Schrott, d'accord. Wer aber behauptet, daß er beim
> Fahrradfahren die "Verluste" durch einen Nabendynamo wahrnimmt, der
> sollte es vielleicht einfach sein lassen. Das Fahrradfahren.

Ich fahre seit gut 10 Jahren mit Nabendynamos und muß sagen, man merkt 
einfach nichts davon.

Ein schlecht aufgepumpter Reifen kostet ein Vielfaches an Kraft.

> Herkömmliche 6V-Nabendynamos liefern bei auch nur mäßig zügiger
> Fahrweise ausreichend "Dampf" um 12V-Technik mit Strom zu versorgen, ich
> habe selbst Experimente mit einer 12V/5W-Halogenleuchte angestellt, die
> recht zufriedenstellend waren.
> Allerdings erfordert das ein entsprechend angepasstes Rücklicht und eine
> entsprechend angepasste Spannungsstabilisierung im Scheinwerfer. Die
> 6V-Zenerdioden müssen dann durch 12V-Zenderdioden ersetzt werden.

Das mußt du näher ausführen. Hast du - außer den Begrenzungsdioden 
wirklich nichts geändert, einfach 12 V - Technik angeschlossen?

Würde mich eigentlich wundern, wenn das geht, denn ich hatte mal den 
Fall, daß sich einer Halogenbirne ein Kurzschluß über 2 - 3 Windungen 
der Wendel gebildet hatte und die Folge war, daß die Standlichtfunktion 
des Rücklichtes ihren Dienst eingestellt hat.

Ich schloß daraus, daß die Spannungsverhältnisse in der Lichtanlage doch 
reichlich knapp bemessen sind - habe aber nicht nachgemessen.

von Benedikt K. (benedikt)


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Uhu Uhuhu wrote:

> Würde mich eigentlich wundern, wenn das geht, denn ich hatte mal den
> Fall, daß sich einer Halogenbirne ein Kurzschluß über 2 - 3 Windungen
> der Wendel gebildet hatte und die Folge war, daß die Standlichtfunktion
> des Rücklichtes ihren Dienst eingestellt hat.
>
> Ich schloß daraus, daß die Spannungsverhältnisse in der Lichtanlage doch
> reichlich knapp bemessen sind - habe aber nicht nachgemessen.

Ein Dynamo ist eher eine Strom als eine Spannungsquelle. Von daher 
funktioniert das mit den 12V Lampen, denn die brauchen weniger Strom. 
Wenn die Lampe aber niederohmiger wird (so wie bei deinem Kurzschluss in 
der Birne), dann bricht natürlich die Spannung zusammen, das ist klar.
Ohne Last geht die Spannung bei entsprechender Drehzahl auf >30V hoch.

von TI-30x (Gast)


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>Eine Extremistenfirma stellt akkubetriebene Fahrradscheinwerfer mit
>Hochdruckentladungslampen her

Ich verstehe nicht, warum du die als "Extremistenfirma" bezeichnest. Die 
Lampe ist für den Straßenverkehr zugelassen. Übrigens bin ich auch so 
ein "Extremist" und habe nach mehreren selbstgebauten Lampen eine Lupine 
Wilma gekauft. Selbstbaulamen sind zwar billiger, aber wenn du Nachts im 
dunklen Wald mit einer kaputten Selbstbaulampe stehst, denkst du danach 
anders. Gerade im Wald kann man gar nicht genug Licht haben. Da man 
LED-Lampen dimmen kann, kann man das Licht den Verhältnissen anpassen.
Schau mal nach der Lupine Wilma oder Betty (das Topmodell), da habe ich 
super Erfahrungen mit gemacht.
Wenn dir dein Selbstbau-Lenkerhalter abbricht oder du vor jeder Radtour 
10 min am Basteln bist, dann relativiert sich der Preis für die Lampe 
(und ja, die kosten halt viel Geld!).
Wenn du Geld sparen willst, dann kauf dir nur einen anständigen 
Lampenkopf und bau den Akku selbst dran.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Das mußt du näher ausführen. Hast du - außer den Begrenzungsdioden
> wirklich nichts geändert, einfach 12 V - Technik angeschlossen?

Naja, es war ein Test. Da die Begrenzerdioden im Frontscheinwerfer 
eingebaut sind, habe ich versuchsweise eine andere Lampenfassung 
verwendet und das Rücklicht gar nicht erst angeschlossen.
Am Dynamo hing also nur --und ohne jede Begrenzung-- eine 12V/5W-Birne. 
Und leuchtete gar vorzüglich. Die gestete Birne war eine stinknormale 
GU6.35-Stiftsockelbirne und dürfte für den Fahrradeinsatz ungeeignet 
sein (nicht ausreichend erschütterungsfest). Daher habe ich darauf 
verzichtet, die Birne in meinen Frontscheinwerfer einzubauen und auch 
darauf, das Rücklicht entsprechend anzupassen.

Nun ist ja mittlerweile tatsächlich ausnahmsweise auch 12V-Technik für 
Fahrräder zugelassen* worden, und daher dürfte es möglich sein, 
geeignete erschütterungsfeste Birnen auch fürs Fahrrad zu bekommen. 
Ansonsten müssten die Standlichtbirnen "W5W" fürs Auto sich auch eignen.

Die üblichen Kondensatorrücklichter müsste man entweder mit einem 
Spannungsbräter modifizieren, der 6V abfackelt oder --ganz edel-- mit 
einem Schaltregler ausstatten.

-> Bastelprojekt für den Winter.

Die Begrenzerdioden übrigen sind in annähernd jedem Fahrradscheinwerfer 
verbaut, das ist seit den 80er Jahren so.
Damals wurden Halogenbirnchen für Fahrräder eingeführt, die bei 
schnellerem Fahren reihenweise durchbrannten, während "klassische" 
Funzelbirnchen da wesentlich unempfindlicher waren.
Die Folge waren zunächst besonders teure "halogentaugliche" Scheinwerfer 
-- eben mit Begrenzerdioden.


*) In der StVZO steht, daß die Lichtanlage am Fahrrad eine 
Mindestleistung von 3 Watt aufweisen muss und mit einer Spannung von 6 
Volt betrieben werden muss. Wurde immerhin vor einigen Jahren das Wort 
höchstens durch das Wort mindestens ersetzt, steht die 
schwachsinnige Spannungsangabe da immer noch drin.

http://www.bundesrecht.juris.de/stvzo/__67.html

von Uhu U. (uhu)


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TI-30x wrote:
> Selbstbaulamen sind zwar billiger, aber wenn du Nachts im
> dunklen Wald mit einer kaputten Selbstbaulampe stehst, denkst du danach
> anders. Gerade im Wald kann man gar nicht genug Licht haben.

Mh. Fährst du nachts im Wald querfeldein?

Ich muß sagen, daß mir eine gewöhnliche Halogenlampe vorne normalerweise 
völlig ausreicht. Nur wenns wirklich haarig wird, auf Wildwechseln, oder 
kleinen Trampelpfaden, die von umgefallenen Bäumen versperrt sind, nehme 
ich zuätzlich eine kleine Dioden-Stirnlampe, weil der Dynamo dann nicht 
mehr genug bringt, um Licht draus zu machen. Das reicht selbst in einer 
mondlosen Nacht völlig und hat zudem den Vorteil, daß das Auge an die 
Dunkelheit gewöhnt bleibt, man also auch noch sieht, ob was neben dem 
Scheinwerferkegel sich bewegt.

von derWarze (Gast)


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Hab beste Erfahrungen mit Inoled Lampen gemacht. Die kosten zwar einiges 
haben aber ne 3W oder auch 5W LED mit ordentlicher Regelung drin und 
sind (im Gegensatz zu den meissten LED-Funzeln) auch zugelassen und 
gehen prakisch nie kaputt.
Für extreme Fahrten hab ich aus 2 5W-LED und ovalstrahlenen Collimator 
ein Zusatzlicht gebaut (ist im Strassenverkehr natürlich nicht zulässig 
aber als 'Warnlampe' ganz wirkungsvoll wenn wieder einer sein Fernlicht 
nicht abschaltet) damit bleibt kein Waldweg dunkel.

Hab mal die oben angesprochene 'high end' Lampe auf der Spezi-Radmesse 
gesehen - tolles Licht ohne Frage - nach der Nennung des Preises von 
damals 600€ war das Interesse schnell dahin, in Bezug darauf ist 
'Extremistenfirma' durchaus berechtigt.

von Daniel F. (df311)


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ich habe auf dem rad eine einfache led-lampe, die der stvo genügt und im 
ortsgebiet auch ausreicht (straßenlaternen, ...).
wenns mal dünkler ist (wald, irgendwo im nirgendwo, u.ä.) kommt meine 
mammut lucido zum einsatz (stirnlampe) zusätzlich zum led-scheinwerfer.

von TI-30x (Gast)


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Uhu:
>Mh. Fährst du nachts im Wald querfeldein?
Ja, weil ich tagsüber viel arbeite, muss ich im Herbst/Winter nach der 
Arbeit im Dunkeln fahren. Da ich Mountainbike fahre, wo auch mal enge 
Wege und scharfe Kurven kommen, brauche ich viel Licht. Bergauf wird 
gedimmt, und bergab heisst es "Knie steif und durch".
Der Ersteller dieses Strangs hat ja auch angegeben, dass er durch den 
Wald fährt. Für ein Stadtrad ist die Lampe sicher überdimensioniert. 
Übrigens bauen viele Liegeradler auch so starke Lampen an ihr Rad, damit 
sie von entgegenkommenden Autos gesehen werden.

Hier noch ein Link zu Selbstbaulampen:
http://www.nobrakes.de/technik/nightlights.htm

Und schließlich möchte ich euch nicht den 500 W Halogen-Strahler 
vorenthalten:
http://www.schymik.de/Transalp/Lampen/Lampeta.htm

von Uhu U. (uhu)


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TI-30x wrote:
> Ja, weil ich tagsüber viel arbeite, muss ich im Herbst/Winter nach der
> Arbeit im Dunkeln fahren. Da ich Mountainbike fahre, wo auch mal enge
> Wege und scharfe Kurven kommen, brauche ich viel Licht. Bergauf wird
> gedimmt, und bergab heisst es "Knie steif und durch".

Na ja, wenn man den Wald nur als ein Hindernis ansieht, das es 
schnellstmöglich zu durchqueren gilt...

Das ist nicht mein Ding. Letzte Nacht bin ich bei der Gelegenheit einer 
Rotte Wildschweine begegnet, mit > 10 Frischlingen. Bei solchen 
Gelegenheiten verstecke ich mich natürlich auch im Kegel meines 55 W 
Handscheinwerfers. War wirklich nett - keine Sau nahm auch nur Notiz von 
mir.

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