Hallo ihr alle, für einen Eigenbau-FU suche ich geeignete Ventile (Halbleiterschalter). Die Versorgungsspannung ist gleichgerichteter Drehstrom mit Gleichstromzwischenkreis, also ~ 600 V. Der Impulsstrom liegt bei ca. 200 A, die Last ist fast rein Induktiv (eine Art Glockenankermotor). Die Last wird aber nur sehr kurzzeitig benötigt, die Durchschnittsleistung liegt bei ca. 1 kW. Die Schaltfrequenz soll bei 100 bis 200 kHz liegen. Kann ich für solche Aufgaben schon MOSFETs nehmen (z.B. zwei in Reihe wegen der Spannungsfestigkeit) oder sind IGBTs immer noch das Mittel der Wahl? Wegen der Verlustleistung würde ich gerne auf IGBTs verzichten. Wie machen das moderne kommerzielle FUs? Danke im Voraus, Frank
Hi Hast du so etwas schon mal in kleineren Maßstab gebaut, oder ist das dein erstes Projekt? MfG Spess
Ich persönlich würde ein komplettes Leistungsmodul nehmen. Zwischenkreis ran, 6-PWMs ran und fertig. Warum die hohe Schaltfrequenz wenn man fragen darf? Gruß Christian
Ich würde dir zu einem fertigen FU raten. http://www.lenze.de/lenze.de_de_active/020_Products/030_Frequency_inverter/010_Frequenzumrichter/010_8200_vector/8200vector.de.t.jsp?cid=0b0164e08017f914&table=6 http://www.danfoss.com/Germany/Products/Categories/Categories.htm?menuItem=58&category=79&segment=MC&ProductTypesInCMS=true&next=detail
Hallo, mit niedrigerer Spannung (48 V) habe ich einen solchen FU schon gebaut, Erfahrungen sind also schon da. @C. H. Was meinst du mit "komplettes Leistungsmodul"? Gibt es solche schon in MOSFET-Ausführung? Die komplette Ansteuerelektronik ist quasi vorhanden, deshalb ist nichts anderes als ein Eigenbau möglich. Danke, Bernhard
"komplettes Leistungsmodul" meint sicherlich, dass schon 6 Transistoren in einem Gehäuse drin stecken und als 3 Halbbrücken verschaltet sind. 200A bei 600V Zwischenkreis sind natürlich nicht von schlechten Eltern. Ich würd's mit IGBTs versuchen. Um MOSFETS in Reihe zu schalten ist doch einiges an Symmetrierung nötig, sonst schaltet der eine früher als der andere und der andere kriegt zu viel Spannung ab (unschön wenns Dir so'n Leistungsmodul bei 200A zerfetzt) Zwischen 48V und 600V liegen Welten. Is ungefähr so wie "Hurra ich beherrsch meine 20kHz auf'm Steckbrett - kann ich mir jetzt nen UKW-Sender bauen?". Meine Empfehlung: Wenn Du Dich nicht wirklich auskennst, dann lass es. 600V sind gefährlich. Wenn Dir bei 200A was abraucht, gibt's nicht nur ne kleine Rauchwolke, sondern der Strom kommt Dir in Form von nem Lichtbogen entgegen. Induktivitäten (auch parasitäre) in Gleichstrom sind tückisch.
Hallo Frank bzw. Bernhard (was denn nun?), Wie Andreas Thanheiser richtig interpretiert hat meine ich damit ein Komplettmodul bei dem die 3-H-Brücken schon verschaltet sind. Die Module gibt's auch schon mit Gate-Treiber eingebaut. Problem dabei ist, dass man von aussen keine Möglichkeit mehr hat das Schaltverhalten zu beeinflussen - d.h. die Gatewiderstände anders zu dimensionieren. Wenn du also Probleme bei der EMV-Messung hast, dann kannst du sogut wie nichts dagegen machen. Die Module gibts aber auch ohne integrierte Gatetreiber. Da kann man von aussen das Schaltverhalten schön selbst bestimmen. Teilweise sind die Gleichrichterdioden für den ZK auch schon integriert. Wenn du eine Überstromabschaltung mit Shunt im Auge hast, solltest du aufpassen, dass das Modul die Masse nicht "durchverbunden" hat und du extern einen Shunt dranklatschen kannst. Meinem Vorredner kann ich mich nur anschließen. 600V/200A ist nichts für den Basteltisch im Wohnzimmer!! Das nötige Hintergrundwissen, Vorsicht und die entsprechende Laborausrüstung vorausgesetzt sehe ich jedoch kein Problem darin das Projekt erfolgreich durchzuziehen. Gruß Christian PS: geschirmte Motorzuleitung und die dreiphasige Drossel nicht vergessen, deine Nachbarn wollen schließlich auch weiter Radio hören ;)
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