Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Oszilloskop-Besitzer eure Meinung ist gefragt


von Marco M. (marco1987)


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Ich möchte mir ein Oszi für möglichst wenig Geld kaufen.

Was ich damit machen will:

Vorwiegend PWM siegnale vom µC messen usw.

Jetzt stehe ich vor der Wahl mir ein Owon zu kaufen entweder:

40 Mhz 250 Ms/s

oder 25 Mhz mit 100Ms/s

ich habe da gar kein Gefühl dafür, ob die Aktualisierungsrate reicht 
oder nicht, denn auf arbeit hab ich immer ein lecroy 600 Mhz mit 3,5 
Gs/s ^^

Wäre nett wenn ihr eure Meinung schreiben köntet.

Danke

von Sebastian (Gast)


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Wenn das geld da ist würd ich immer das schnellere nehmen.
Ansonsten: Ich hab ein 20 Msps Oszi und bin noch immer damit 
ausgekommen. Ok, beim 16 MHz Quarz sieht man nur noch, OB er schwingt, 
aber das reicht ja normalerweise. Und für die Signalleitungen hats mir 
noch immer gereicht.

Was ich aber schon öfters seeehr praktisch fand sind die 4 Kanäle die 
ich hab.

Just my two cents.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Marco M. wrote:
> Ich möchte mir ein Oszi für möglichst wenig Geld kaufen.

Gähn, das ist schon tausendmal diskutiert worden und jeder glaubt sein 
Oszilloskopkauf wäre was ganz besonderes und er habe daher ein 
Oszilloskop mit Funktion/Kosten -> oo verdient.

> Was ich damit machen will:
>
> Vorwiegend PWM siegnale vom µC messen usw.

Es gibt ja auch nur eine einzige Art von PWM Signal auf der ganzen Welt.

> ich habe da gar kein Gefühl dafür, ob die Aktualisierungsrate reicht
> oder nicht, denn auf arbeit hab ich immer ein lecroy 600 Mhz mit 3,5
> Gs/s ^^

Lass es bleiben. Solange du der Fraktion "einfach dranhalten, irgendwas 
ablesen, wird schon stimmen" angehörst lohnt sich ein Privatkauf nicht.

von Marco M. (marco1987)


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Ich gehöre zu der Fraktion

--> BA Student (nicht soo viel Geld) nur damit Ablesen, Signal 
kontrollieren, fehler in der Schaltung suchen

von Karsten (Gast)


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> Was ich aber schon öfters seeehr praktisch fand sind die 4 Kanäle die
>ich hab.

Interessant. Ich habe sowohl privat als auch beruflich mit
Osziloskopen zu tun. In 99% aller Fälle brauche ich nur einen
Kanal, ansonsten mal einen zweiten. Das kommt vielleicht
zweimal im Jahr vor. Es ist mir völlig schleierhaft wofür ich
einen dritten, geschweige denn einen vierten Kanal gebrauchen
sollte.
Könntest du mir ein Beispiel für eine Verwendung von drei Kanälen
nennen?

Aber zur Frage:
Für Messungen an einem 8-Bitter wird ein Orwo wohl reichen.
So wahnsinnig fix sind die Ausgänge nun wirklich nicht und
ob das Scope nun ein perfektes Rechtecksignal anzeigt oder
ein verschliffes Etwas dürfte dabei egal sein.
Richtig interessant wird es meiner Meinung nach erst bei
schnellen Signalen > 20MHz oder in der Analogtechnik.
Bei letzterem kommt es dabei nicht nur auf die Abtastrate
an (dann eigentlich eher unwichtig), sondern auf die Rauscharmut
des Wandlers. In dieser Disziplin schneiden die billigen digitalen
Scopes ziemlich schlecht ab. Da sind die analogen Scopes um einiges
besser.

von Benedikt K. (benedikt)


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Karsten wrote:
> Es ist mir völlig schleierhaft wofür ich
> einen dritten, geschweige denn einen vierten Kanal gebrauchen
> sollte.
> Könntest du mir ein Beispiel für eine Verwendung von drei Kanälen
> nennen?

Wenn man das Oszi als Logik Analyser verwendet, dann braucht man viele 
Kanäle (I2C, SPI usw.). 2-3 Kanäle sind manchmal schon hilfreich, wenn 
man z.B. 3 Phasen Motoransteuerungen baut. Eine Phasenverschiebung misst 
sich mit einem Kanal schlecht...

von Fuzzy (Gast)


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Vieleicht,
-Um einen Frequenzumrichter für einen Dreiphasenmotor zu entwickeln,
_Alle Protokolle die mehr als ein Kabel haben und bidirektioal laufen 
(USART etc.)
-Schwingkreise anzugucken,
-Bei einem Opamp zu schauen wie linear er sich bei höheren Frequnzen 
verhält.
etc.

von Sebastian (Gast)


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@Karsten:
Zum Beispiel hatte ich mal ne analoge Steuerung mit einigen Opamps. Das 
ding hab ich mehr gebaut um was dabei zu lernen. Natürlich wär ich mit 2 
(und wahrscheinlich auch mit einem) Kanal auch ans Ziel gekommen. Aber 
hin und wieder war's doch ganz praktisch.

Ein anderes Beispiel waren zwei Controller die induktiv zur 
Datenübertragung gekoppelt waren. Ein Sender, ein Empfänger. Wobei der 
Empfänger über die Spulen auch noch versorgt wurden.
Auch hier war der dritte Kanal nicht überlebenswichtig. Und der vierte 
ist auch bei mir praktisch nie in benutzung. Aber angenehm ist es schon.

Was man vielleicht auch noch sagen sollte: Ich hab natürlich keinen 
Logic-Analyzer. Da muss auch das Oszi herhalten sobald irgendein Bus 
bedient werden soll. Auch da kann ein dritter Kanal nett sein. Finde 
ich.

Aber an sich hast du recht. Überlebensnotwenig sind 4 Kanäle nicht. Hab 
mich nur schon öfter drüber gefreut als dass ich mich über die 
Samplingrate geärgert hab.

von Karsten (Gast)


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O.k, mit Motoren habe ich nichts zu tun und ich bin stolzer
Besitzer eines 34-Kanal Logikanalyzers (ihr wisst welchen...).

Aber was weiß ich wie viel Geld für ein 4-Kanel Scope auszugeben
wenn man eigentlich einen Logikanalyzer braucht...
Und mit vier Kanälen kommt man da auch nicht weit.

von Sebastian (Gast)


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Habs geschenkt bekommen. Ich denke, da kann man sich nicht beschweren...

von Marco M. (marco1987)


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Irgendwie kommen wir etwas vom Thema ab:-)

also ich möchte so signale bis 500Khz gut messen...

von egberto (Gast)


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wie immer - das owon ist für den Hobbybereich ok (du bekommst wofür du 
zahlst) und es gibt jetzt in D auch schon preiswerte Händler - ich habe 
mir noch den Logicport LA dazu geholt und bin mit dieser Kombination in 
meinem Bastelkeller sehr zufrieden...

von Marco M. (marco1987)


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jetzt ist das wort logikanalyser so oft gefallen, klärt mioch mal einer 
auf was das is:-)

von Bensch (Gast)


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> jetzt ist das wort logikanalyser so oft gefallen, klärt mioch mal einer
auf was das is:-)

??? Selbst meine Tante Wiki weiss das- muss man nur richtig schreiben...

von jeah (Gast)


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pctestinstruments.com

hab das Teil selber - ist für den Preis wirklich sehr gut.

von spess53 (Gast)


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Hi

Um ehrlich zu sein, bei PWM und allen anderen periodischen Signalen ist 
mir ein analoger Oszi wesentlich lieber als ein DSO (der kann dich ganz 
schön verarschen). Wenn du mit PWM auch Brücken meinst, solltest du auch 
einen gescheiten Differenztastkopf einplanen. Der ist manchmal wichtiger 
als der Oszi.

MfG Spess

von Sebastian (Gast)


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Da fällt mir noch was ein, wo ich Kanäle verwende:
2 als Differenz, um potentialfrei zu messen. Und der Dritte für 
irgendwas anderes wo man gerne die Phasenlage hätte. Kommt auch vor.

Aber wieso verarscht dich ein DSO bei digitalen Signalen? 
Aliasing-Effekt, oder was meinst du? Hatte eigentlich selten probleme.

Sebastian

von spess53 (Gast)


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Hi

>Aber wieso verarscht dich ein DSO bei digitalen Signalen?

Eigentlich mehr bei Sinus.

MfG Spess

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Karsten wrote:
> Interessant. Ich habe sowohl privat als auch beruflich mit
> Osziloskopen zu tun.

Schön! Die Einleitung lässt mich überhaupt diesen Post verfassen. Es hat 
immer einen leichten Nachgeschmack bei allen Leuten mit sowas 
anzufangen. Das hört sich nämlich stark nach "Nur ich hab Ahnung, höre 
auf mich. Alle Anderen erzählen Quark." an.

> Aber zur Frage:
> Für Messungen an einem 8-Bitter wird ein Orwo wohl reichen.
> So wahnsinnig fix sind die Ausgänge nun wirklich nicht und
8-Bitter heißt niedrige Taktrate oder wie meinst du das?
Und wie wahnsinnig fix sind die Ausgänge nicht?
Konkreter wäre schon nicht schlecht ;)

> ob das Scope nun ein perfektes Rechtecksignal anzeigt oder
> ein verschliffes Etwas dürfte dabei egal sein.
Nö, nicht wenn man die Signalqualität messen möchte!

> Richtig interessant wird es meiner Meinung nach erst bei
> schnellen Signalen > 20MHz oder in der Analogtechnik.
Meiner Meinung nach fangen schnelle Signale wohl eher erst bei 500MHz an 
;) Konkreter bitte.

> Bei letzterem kommt es dabei nicht nur auf die Abtastrate
> an (dann eigentlich eher unwichtig),
Interessant. Die Abtastrate bestimmt die Auflösung des Signals, wenn man 
es mal speichert (wenns schon ein DSO ist). Außerdem sorgt eine geringe 
Abtastrate auch für einen Jitter bei digitalen Signalen, sodass man die 
Frequenz nicht zuverlässig an einer Flanke ablesen kann, sondern man ein 
periodisches Signal braucht (und da verschwindet der Vorteil von DSOs 
schon) und die Frequenz nur über mehrere Flanken mitteln kann.

> sondern auf die Rauscharmut
> des Wandlers. In dieser Disziplin schneiden die billigen digitalen
> Scopes ziemlich schlecht ab. Da sind die analogen Scopes um einiges
> besser.
Mag schon sein. Trotzdem ist bei billigen Oszilloskopen aber auch die 
Abtastrate geringer und nicht gleichzeitig unwichtiger.

von Jürgen (Gast)


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http://www.pctestinstruments.com/

Hab ich auch schon PWM für LEDs mit gemacht, war eine Freude.
Ist auch sonst schön zum Debuggen, der Puls auf dem Portpin ist das 
printf des Mikrokontroller-Programmierers ...

Jürgen

von Karsten (Gast)


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> Schön! Die Einleitung lässt mich überhaupt diesen Post verfassen. Es hat
> immer einen leichten Nachgeschmack bei allen Leuten mit sowas
> anzufangen. Das hört sich nämlich stark nach "Nur ich hab Ahnung, höre
> auf mich. Alle Anderen erzählen Quark." an.
Danke für den Hinweis, ist mir gar nicht aufgefallen.

Doch im Gegensatz zu dir habe ich nicht versucht eine allgemeingültige
Abhandlung über Oszis zu verfassen, sondern bin auf die Frage
eingegangen. Und da ist nun einmal von 25/40Mhz Scopes, sowie
von µC und PWM die Rede. Bei letzteren habe ich AVRs angenommen
und das unglücklicherweise verallgemeinert. Ab wann da ein
Taktsignal "schnell" wird, darüber läßt sich natürlich streiten.

>> Bei letzterem kommt es dabei nicht nur auf die Abtastrate
>> an (dann eigentlich eher unwichtig),
>Interessant. Die Abtastrate bestimmt die Auflösung des Signals, wenn man
>es mal speichert (wenns schon ein DSO ist).
Ähm, du hast noch nie ein analoges Signal (1Khz Sinus, 100mV) auf einem
Orwo/Rigol/Voltcraft DSO gesehen oder? Die Anzeige ist so dermaßen
verrauscht, das die Auflösung nun wirklich keine Rolle spielt. Da ist
es schon schwer Übernahmeverzerrungen einer Gegentaktendstufe
zu sehen.
Digitale Signale sehen zwar auch nicht besser aus aber das ist - tut
mir leid wenn ich mich wiederhole - nebensächlich.
Signalqualität? Die kann man mit DSOs der unteren Preisklasse nicht
(vernünftig) messen.


Aber um wenigsten noch eine Frage zu beantworten:

>jetzt ist das wort logikanalyser so oft gefallen, klärt mioch mal einer
>auf was das is:-)
Ein LA stellt mehrere Takt-/Datensignale gleichzeitig untereinander
dar. Dadurch kann man mehr oder weniger leicht erkennen ob z.B. eine
Datenübertragung zwischen µC und Display in Ordnung ist.
Ein guter LA kann die Signale auch gleich dekodieren, sodaß man
sieht welche Werte da übertragen werden. Das ist z.B. gut dazu
geeignet um den Befehlssatz eines undokumentierten ICs (z.B.
Displaycontroller) herauszufinden. Dazu braucht man natürlich
ein fertiges Gerät in dem dieses IC/Display verwendet wird.

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