Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik RC-Tiefpass - Kommt es wirklich nur aufs Verhältnis an ?


von Florian M. (2knightmare)


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Hallo,
ich habe eine allgemeine Frage zum RC-Tiefpass.

Wie ich die Kapazität, den Wiederstand und die zugehörige Grenzfrequenz 
berechne ist mit klar.

Meine Frage ist: Kommt es nur auf das Verhältnis von R und C an ? Laut 
der Formel wäre es so. Also würde ich die Kapazität verdoppelt und den 
Widerstand verkleinern würde sich die Grenzfrequenz nicht ändern. Soweit 
richtig ?

Aber irgendwelche Änderungen muss es doch geben, oder ist es wirklich 
egal ?

Danke und Gruß,
2knightmare

von Helmut L. (helmi1)


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>Meine Frage ist: Kommt es nur auf das Verhältnis von R und C an ? Laut
>der Formel wäre es so. Also würde ich die Kapazität verdoppelt und den
>Widerstand verkleinern würde sich die Grenzfrequenz nicht ändern. Soweit
>richtig ?


Richtig.

Aber es gibt auch noch andere Kriterien die man an den Tiefpass stellt.
Wie stark soll er deine Spannungsquelle belastet oder wie stark 
belastest du den Tiefpass am Ausgang. Danach richtet sich die 
dimensionierung des Widerstandes.

Gruss Helmi

von Michael (Gast)


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Hallo Florian,

hinsichtlich der Grenzfrequenz kommt es auf das Produkt von R und C an. 
Du hast irrtümlich vom Verhältnis gesprochen.

Es gilt:

fg = 1/(2*pi*tau) mit der Zeitkonste tau=RC

bei einem Tiefpaß aus R und C.


In der Praxis sind vor allem der Eingangs- und Ausgangswiderstand 
relevant und die Frage, wie die vorherige bzw. nachfolgende 
Verstärkerstufe reagiert. Um Dir einen Eindruck zu geben, betrachten wir 
den Stromfluß. Es gilt:

- Ist die Kapazität groß und der Widerstand klein, fließt ein hoher 
Strom. Der größte Strom fließt im Einschaltzeitpunkt. Dann wirkt die 
Kapazität wie ein Kurzschluß.

- Ist der Widerstand groß und die Kapazität klein, fließt ein kleiner 
Strom. Der Widerstand verhindert den Stromfluß.




Gruß,
  Michael

von STK500-Besitzer (Gast)


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>hinsichtlich der Grenzfrequenz kommt es auf das Produkt von R und C an.
>Du hast irrtümlich vom Verhältnis gesprochen.

Wenn man R verdoppelt und C halbiert, sollte immer noch die gleiche 
Grenzfrequenz herauskommen.
Somit ist das Verhältnis zwischen C*R und der Grenzfrequenz konstant...

von Michael (Gast)


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In der Regel ist es so, dass die Grenzfrequenz sich nicht ändert, wenn 
das Produkt von Widerstand und Kapazität gleich bleibt. Geht man aber 
jetzt an die Grenzen, so dass Randeffekte eine Rolle spielen (z.B. die 
Induktivität des Widerstandes) dann ändert sich schon die Grenzfrequenz 
aber das hat man ja i.d.R. nicht wenn man sich einen RC-Tiefpass baut.

von Florian M. (2knightmare)


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Michael wrote:
> hinsichtlich der Grenzfrequenz kommt es auf das Produkt von R und C an.
> Du hast irrtümlich vom Verhältnis gesprochen.

Stimmt, falsch formuliert.

> - Ist die Kapazität groß und der Widerstand klein, fließt ein hoher
> Strom. Der größte Strom fließt im Einschaltzeitpunkt. Dann wirkt die
> Kapazität wie ein Kurzschluß.
>
> - Ist der Widerstand groß und die Kapazität klein, fließt ein kleiner
> Strom. Der Widerstand verhindert den Stromfluß.

So hatte ich mir das auch gedacht. Also wie es aussieht kann ich mir 
relativ frei einen Kondensator aussuchen (den ich nicht extra bestellen 
muss) und dann einen passenden Widerstand wählen. Ich werde ein bischen 
rumprobieren, da ich die Spannungsquelle nicht zu sehr belasten will, 
aber auch nicht zu start Verstärken will.

Danke für die Antworten!

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