Hallo, eine kurze Frage zur Auswahl eines geigneten Trafos für ein Netzteil. Das Netzteil soll 5V und 9V Festspannung liefern (mit 7805 und 7809). Die liefern ja maximal 1A. Wollte dafür einen Trafo mit 2x12V sek. nehmen. Weiss nur nicht welchen ich nehmen soll. Entweder "2x12V 2x1040mA" oder "2x12V 2x1500mA". Reicht da der kleinere, oder ist das zu "knapp" ? Gruß MJ
Der kleinere reicht nicht. Ich hab den genauen Faktor nicht im Kopf, aber so ganz grob brauchst Du wohl einen etwa 30% höheren Nennstrom vom Trafo, als Du eigentlich als Gleichstrom brauchst. Ich denk 1,5A klingt gut. Grß Christian
Auf keinen Fall 12V. Kleine Trafos haben Leerlauffaktoren von 1,1 - 1,3. Ein Trafo mit 12V effektiv hat fast 17V Spitzenspannung. Darauf nochmal den Leerlauffaktor, sagen wir 1,2, macht ca. 20V Leerlaufspannung. Das wird nach Gleichrichter und Siebelko deine Gleichspannung. Wenn du dann nur 100mA ziehen willst werden an dem 7809 schon (20-9)*100mA=1,1W verheizt und das 7805 wird erst recht Halleluja singen. Zum Strom: Kommt halt darauf an, wieviel Strom du entnehmen willst, aber da die 78XX Spannungsregler (im TO220 Gehäuse) ohnehin nur 1A können, tut es auch der kleinere Trafo.
also muss ich mich nach dem Spitzenwert der Leerlaufspannung richten?
Gleichspannung nach Gleichrichtung / Glättung berechnet sich so oder?
1 | U_gleich = Ueff * Wurzel 2 * Leerlauffaktor |
> also muss ich mich nach dem Spitzenwert der Leerlaufspannung richten? Wenn du tatsächlich den maximalen Strom des Trafos entnehmen willst nicht, da die Leerlaufspannung ja unter Nennbelastung auch auf die Nennspannung "absäuft", ansonsten schon. Wenn du den Trafo im Teillastbereich betreibst musst du einen Mittelweg finden, je nachdem wie "weich" er ist. Du darfst auch nicht vergessen, daß die 78XX 2V-3V Reserve brauchen, damit sie funktionieren. > U_gleich = Ueff Wurzel 2 Leerlauffaktor Ja (bei ausreichend großem Siebelko). Ideal für deinen Fall wäre ein 10V Trafo, die sind allerdings nicht sehr verbreitet. Oder du verwendest Low-Dropout Spannungsregler anstatt der 78XX, die brauchen nicht soviel Reserve wie die 78XX, dann könnte es auch mit einem 9V Trafo klappen. Die Leerlauffaktoren von Trafos sind übrigens bei den Versendern oft im Katalog mit angegeben (z.B. bei Reichelt).
M. J. wrote:
> U_gleich = Ueff Wurzel 2 Leerlauffaktor
Minus dem Spannungsabfall uber den Gleichrichterdioden (2x 0.7V).
Ein 9V Trafo reicht für 5V, aber nicht für 12V. Der Trafo muss auch bei 10% Netzunterspannung (0.9) nach Gleichrichtung (1.414) eine Spannung liefern, die die gewünschte maximale Ausgangsspannung um die Verluste des Spannungsreglers (2.5V drop out), der Gleichrichterdioden (2*1V) und dem Elko (0.8 = 80% gehalten = 20% Ripple) übersteigt. Trafospannung=(((Ausgangsspannung+2.5V)/0.8)+2V)/(1.414*0.9), also für ein 5V/1A Netzteil mit 7805 als Regler: 9V Trafo. Der Elko soll bei Maximalstrom die Spannung nach dem Gleichrichter auf < 20% glätten, bei 9V Trafospannung und 1 Ampere Maximallast also 4700uF. Für 10% Ripple wären schon satte 10000uF notwendig (<10% Ripple ist eher unüblich, der kleinere Stromflusswinkel führt dann zu verstärkten Verlusten im Trafo, für die er nicht berechnet ist). Bei 50Hz nach Vollwellengleichrichtung, also 100Hz Ripple, ist die Formel ganz einfach: Volllaststrom ----------------------------------------- [in Farad] (Trafospannung * 1.4 - 2) * (Ripple in %) Wenn das Netzteil sich nicht durch den Ausfall von ein paar Halbwellen des 230V~ Netzes stören lassen soll, wie es beim Anlaufen von schweren Maschinen der Fall sein kann, muss der Elko grösser gewählt werden. Bei 1 Halbwelle also doppelt so gross, bei 3 Halbwellen 4 mal so gross. Zu Hause testet man das, in dem der Staubsauger in derselben Steckdose eingeschaltet wird, und ein RESET-Controller den Spannungsregler-Ausgang unter Volllast prüft. Der Elko muss dabei die gleichgerichtete (+41% = *1.414) Leerlaufspannung (ca. +15% = *1.15) des Netztrafos bei 10% Überspannung (*1.1) im Netz aushalten, also in unserem Fall: 1.414*1.15*1.1*Trafospannung = 1.78*Trafospannung = 16V Kleine Trafos produzieren oft hohe Leerlaufspannungen, also im Notfall messen: Trafo+Gleichrichter+spannungsfesten Elko fast beliebiger Kapazität dran, keine Last und dann messen und zur Sicherheit *1.1 (=10% Netzüberspannung) nehmen. Aber bereits eine geringe Last (LED als Kontrollleuchte) bringt die Spannung meist in akzeptable Regionen, weil sich ganz schnell der Diodenspannungsabfall einstellt. Und Trafos mit grossem Leerlaufspannung/Nennspannung Quotienten haben einen hohen Innenwiderstand und belasten somit die Gleichrichterdioden viel weniger, weil der Stromflusswinkel viel grösser ist, als Trafos mit niedrigem Innenwiderstand.
@Olli R. 1) Er will ja auch keine 12V, sondern 9V. 2) Ich glaube nicht, daß er ein Atomkraftwerk basteln will!
staman wrote:
> 2) Ich glaube nicht, daß er ein Atomkraftwerk basteln will!
Nee ;-)
eine Frage habe ich aber doch noch. Wenn ich einfach einen (z.B. 1k)
Widerstand zwischen Ausgang des 7805 und Masse schalte würde ja immer
ein Strom von etwa 5mA fließen, reicht das aus die Leerlaufspannung
ausreichend abszusenken? Das kommt ja wahrscheinlich auch auf den Trafo
an, aber gibts da ne "Faustregel" wie hoch die Last (Kontroll-LED bzw.
Widerstand) sein sollte?
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