Hallo, was ist eigentlich in einem 56k-Modem drin? Wo finde ich die Schaltung und Datenblätter zu den ICs? So nun stelle ich hier noch einmal die Frage nach dem Modemtuning: Also da wir sowieso bald auch UMTS oder EDGE wechseln, machts ja nichts, wenn der Telefonanschluss kaputte geht :) Also ich lese immer wieder davon, dass es mit gewissen (evtl. nicht 100% legalen Tricks) möglich ist die Geschwindigkeit eines solchen Modems am normalen Telekom-Analoganschluss zu tunen. Dazu muss ja zwangsläufig die Bandbreite von 300 bis 3700 Hz etwas aufgedehnt werden. Ich vermute das geht so: Es ist doch möglich, wenn die Leitungsanzahl nicht ausreicht, mehrere Telefon-Kunden per Multiplexer auf eine Leitung zu schalten. Möglicherweise ist das bei den meisten Anschlüssen schon entsprechend vorkonfiguriert und das Modem kann mit bestimmten Steuerkommandos der Vermittlungsstelle weiß machen, es sei ein Multiplexanschluss mit mehreren Telefonen. Allerdings mussten die, die solche Tuningtricks probiert haben, nicht mehr bezahlen, also muss es wohl irgendwie anders gehen, evtl. wird da so eine Art Hochgeschwindigkeits-Option aktiviert, die in den Vor-DSL-Zeiten für TV-on-demand oder Bildtelefonie gedacht war, noch vorhanden ist, aber nicht mehr offiziell angeboten wird. Möglich sei die Geschwindigkeitssteigerung mit dem Modem: "Highscreen BahnBooster 56k" und mit einigen weiteren, dann allerdings erst nach umlöten von zwei Widerständen. Allerdings geht das wohl nur an bestimmten Telefonanschlüssen. So soll es einmal einen Internetprovider gegeben haben, der anstatt in einen DSL-Ausbau zu investieren, eben diese Möglichkeit anbot eine hohe Geschwindigkeit zu erreichen. (Wahrscheinlich Modemfirmwareupdate erforderlich) Dieser Anbieter hieß glaube ich "Chemtel" oder so ähnlich. Desweiteren sei es möglich die Verbindung mit bestimmten Steuerinformationen (>4kHz) als kostenlose Serviceverbindung zu deklarieren. Was ist denn nun an der ganzen Sache dran? Ich will es einfach wissen, weil ich so etwas total spannend finde. Schließlich findet man kaum Infos zu der ganzen Telekomtechnik.
Stefan Helmert wrote: > Hallo, > > was ist eigentlich in einem 56k-Modem drin? Wo finde ich die Schaltung > und Datenblätter zu den ICs? Dies ist im Wesentlichen ein DSP (Digitaler Signalprozessor) welcher auf mehreren Trägern Informationen drauf moduliert. Vorstellen kannst dir das in etwa wie beim Radio: Im Bereich 88-108 MHz können mehrere Radiosendungen übertragen werden. Du musst nun alle Sendungen gleichzeitig hören und die Informationen zusammenführen. Das Modem überträgt im Bereich 300-3700 Hz ebenfalls mehrere 'Sendungen' mit relativ niedriger Bitrate. Das andere Modem fasst alle Träger wieder zusammen und gewinnt daraus die Nutzdaten. > Also ich lese immer wieder davon, dass es mit gewissen (evtl. nicht 100% > legalen Tricks) möglich ist die Geschwindigkeit eines solchen Modems am > normalen Telekom-Analoganschluss zu tunen. Dazu muss ja zwangsläufig die > Bandbreite von 300 bis 3700 Hz etwas aufgedehnt werden. Die Bandbreite sollte man nicht künstlich verschlechtern. Analoge Telefonanlagen, AWADO's, evtl auch Blitzschutzfilter können negativen Einfluss auf die Ü-Rate machen. > Ich vermute das > geht so: Es ist doch möglich, wenn die Leitungsanzahl nicht ausreicht, > mehrere Telefon-Kunden per Multiplexer auf eine Leitung zu schalten. Ein Multiplexer garantiert glaub ich max 14400 bps wie es für Faxübertragung nötig ist. Wenn du mehr schaffst, hast einfach Glück gehabt :-) > ... > Desweiteren sei es möglich die Verbindung mit bestimmten > Steuerinformationen (>4kHz) als kostenlose Serviceverbindung zu > deklarieren. Dies war möglich, als noch "inband Signaling" verwendet wurde. (Steuerinformationen wurden im Sprachkanal übertragen). Diese Technik wird aber (fast) nicht mehr verwendet. > Was ist denn nun an der ganzen Sache dran? Ich will es einfach wissen, > weil ich so etwas total spannend finde. Schließlich findet man kaum > Infos zu der ganzen Telekomtechnik. weitere Infos findest mit google unter dem Begriff "blueboxing" Gruß Roland Praml
um solche Sachen zu unterbinden wir in der Vermittlungsstelle sicherlich die Bandbreite begrenzt, wäre ja nur das aufschalten eines Tiefpasses nötig.
Also, der Grund wieso ich glaube, dass man da mehr rausholen kann (evtl. sogar kostenlos) ist, dass die Telekom uns einen Telefonanschluss gelegt hatten, ohne dass wir einen beauftragt hatte. Sie haben uns einfach gefragt, ob sie einen legen sollen, wir wollten zu der zeit aber noch keinen haben/bezahlen. Wir waren einverstanden, hatten aber keinen Telefonvertrag abgeschlossen. Dann kamen die Techniker, rissen die Straße auf und legten eine 2,3 Mbit/s SDSL/HDSL-Standleitung (2 Doppeladern, eine für hin, eine für zurück), die auch aktiviert wurde, es wurde nur kein Dienst freigeschaltet. An diesem Bus hängen normalerweise viele Telefonanschlüsse dran, z. B. in einem Mietshaus, für jede Mietwohnung. Bei uns ist das aber nur ein Analoganschluss, der da dran hängt. Als wir dann doch einen Telefonvertrag hatten, kamen die Techniker noch einmal und hatten alles korrigiert, was sie falsch angeschlossen hatten und habe die kaputten Netzkomponenten getauscht. Dank PDH-Technik werden wohl die 64 kbit/s vom Telefonanschluss um viele Füllbits erweitert, um die gesamte Multiplexleitung voll zu kriegen. An der SU (schließt Standleitung ab, stellt Telefonanschluss bereit) sind 4 separate Anschlüsse für analoge Telefone dran, die unabhängig gleichzeitig genutzt werden könnten, wovon aber nur einer freigeschaltet ist. Wenn man DSL bestellen will, sind nur premium-Tarife mit 3 festen IPs und mit 16 € pro angefangenem GB möglich (bis max 2,3 Mbit/s symmetrisch). Nun hatte ich halt die Idee, dass man da was Hacken kann, z. B. noch einen weiteren von den 4 Anschlüssen freischalten, oder bei der SU ein Firmware"update" machen, dass sie statt Füllbits Nutzdaten überträgt. Interessant ist vor allem das der gleiche SMX, den man erhält, wenn man einen ISDN-BA bestellt, wohl auch per Mausklick (leider nur durch die Telekom) zu einen ISDN-PMX umkonfiguriert werden kann. Man kann wohl auch die ID/Adresse dieser Box umstellen, dass die Telekom glaubt, man sei der Nachbar :) Ach nochwas: die Telekom hat die Plombe vergessen, an dem Ding und Aufkleber ist auch keiner dran, der zerreißt, wenn man es öffnet. OK an Telekomeigentum herumlöten ist vielleicht keine ganz so tolle Idee, aber vielleicht gibt es ja auch sowas wie einen Factorymode, den der Techniker direkt vom Anschluss aus aktivieren kann, um ihn zu testen und zu konfigurieren, ohne dass dieser freigeschaltet sein muss... Ich weiß, dass man es nicht darf, aber machen könnte man bestimmt einiges. Von diese Blueboxes, Whiteboxes,... hab ich auch schon gehört, aber modernste Telekomtechnik kann man mit einfarbigen Schachteln bestimmt nicht mehr beeindrucken, da muss wohl leider viel mehr Know How her. Ich habe versucht noch mehr über das Telekomzeug herauszufinden, aber die Firma, die diese Technik entwickelt hatte, wollte mir keine Datenblätter geben, sie seien "nur für unsere Kunden, die diese Technik einsetzen". War's wieder nichts - bah
@Stefan Also bei einem analogen Anschluß in PDH sprichst du auf unterster Ebene von einem PCM 30 Rahmen der eine Datenrate von 2048kBit/s besitzt. (30 timeslots mit 64kBit/s + Rahmenkennwort(bzw.Meldewort) + Kennzeichen). Gestopft wird überigens erst beim DSMX 2/8. Auch wenn du Daten in die anderen Sprachkanäle mit 64kBit/s einspeisen könntest, muss der Demultiplexer an der Vermittlungsstelle diese auch irgendwohin verschalten. Da müsstest du schon vor dem Muxer sitzen un ne Wegeschaltung durchführen...Zudem weißt du überhaupt nicht was danach noch kommt. Wahrscheinlich wird der PCM 30 auch gleich in den ersten STM-1 Rahmen (SDH) geschoben. Kauf dir lieber ne ordentliche DSL- oder Kabelleitung anstatt irgendwelche Sprachkanäle bündeln zu wollen.
Stefan Helmert wrote: > Hallo, > > was ist eigentlich in einem 56k-Modem drin? Wo finde ich die Schaltung > und Datenblätter zu den ICs? Im Prinzip macht so ein Modem folgendes: Die Gegenstelle kodiert die Daten und schickt die einfach auf die digitale Leitung nach der es dann, kurz vor Deinem Modem, wieder D/A gewandelt wird. Dein Modem wandelt das Signal mit einem A/D-Wandler wider in Bits um. Nehmen wir mal an, beide Wandler sind jetzt genau optimal abgestimmt. Jedes Byte welche Du rein gibst kommt, wenn man mal Rauschen u.Ä. vernachlässigt, kommt dann perfekt wieder raus. Somit könntest Du theoretisch 64k übertragen, durch die notwendige Kodierung wird das halt nur 56k, maximal. > So nun stelle ich hier noch einmal die Frage nach dem Modemtuning: > Also da wir sowieso bald auch UMTS oder EDGE wechseln, machts ja nichts, > wenn der Telefonanschluss kaputte geht :) UMTS und EDGE sind Schmalbandlösungen, wobei bei UMTS die maximale Bandbreite mit Tricks theoretisch beliebig hoch getrieben werden könnte. > Also ich lese immer wieder davon, dass es mit gewissen (evtl. nicht 100% > legalen Tricks) möglich ist die Geschwindigkeit eines solchen Modems am > normalen Telekom-Analoganschluss zu tunen. Dazu muss ja zwangsläufig die > Bandbreite von 300 bis 3700 Hz etwas aufgedehnt werden. Ich vermute das > geht so: Es ist doch möglich, wenn die Leitungsanzahl nicht ausreicht, > mehrere Telefon-Kunden per Multiplexer auf eine Leitung zu schalten. Moment, unser Telefonnetz ist inzwischen 100% ISDN (bis auf die Mobilteile, die sind schrottiger). Bei ISDN hast Du nur Deinen 64k Kanal, mehr als 64k kannst Du da nie über einen Kanal machen. Aber: Früher gab es mal ein System welches sich TF-System nannte. Damals hatte man unterschiedliche Telefonkanäle per SSB auf das Kabel gegeben. Firmen wie Kabel Deutschland benutzen das heute immernoch in abgewandelter Form. Damals hat die Bundespost den Kanalabstand einiger Leitungen in der Nacht verbreitert. So was gibts aber heute nicht mehr. Du hast heute im Festnetz immer Deine 64k Kanäle. > Desweiteren sei es möglich die Verbindung mit bestimmten > Steuerinformationen (>4kHz) als kostenlose Serviceverbindung zu > deklarieren. Über 4kHz ging, wie schon gesagt, nie wirklich was durch. Was es früher mal gab war folgendes. Die Gebührenzählung vom Fernamt zu Dir wurde als 16 kHz Burst pro Gebühreneinheit übertragen. Wenn Du nun einfach ein lautes 16kHz Dauersignal darufgegeben hast, so hat die Spule des Gebührenzählers ständig angezogen und somit nur einen Impuls gezählt. Das geht jedoch schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Was Du vermutlich meinst ist folgendes: Heute hast Du bei Telefonleitungen in der Regel getrennte Kanäle für die Signalisierung. Spricht die Informationen ob ein Kanal benutzt ist und was gewählt wurde, etc. In Entwicklungsländern mit analogen Telefonnetzen, beispielsweise den USA, gibts aber ein sogennantes In-Band-Signalling. Bei diesem System werden Töne übertragen, welche diese Signalisierung machen. Ein Ton war besonders wichtig, 2600 Hz. Dieser Ton lag auf der Leitung, wenn sie nicht belegt war. Jetzt kannst Du in diesen Ländern folgendes machen. Geb den Ton drauf, die entfernte Vermittlungsstelle glaubt, Du hättest aufgelegt und der Kanal ist frei. Jetzt nimmst Du den Ton wieder weg, und die entfernte Vermittlungsstelle glaubt, es ist ein neue Anruf da. Jetzt kannst Du dieser Vermittlungsstelle Deine Nummer übermitteln. Das musst Du mit sogenannten MF-Tönen machen. Dabei kannst Du sogar Nummern wählen, die Du normal nicht wählen können würdest. > Was ist denn nun an der ganzen Sache dran? Ich will es einfach wissen, > weil ich so etwas total spannend finde. Schließlich findet man kaum > Infos zu der ganzen Telekomtechnik. Ähm, es gibt da schon einige Vorträge dazu, zum Beispiel hier: http://www.thelasthope.org/talks.html
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