Hallo Leute, wollte mich mal erkundigen, wo und ob bei einem Schaltregler ein 100n hin muss. Im Datenblatt ist kein Kerko erwähnt, lediglich 2 Elkos, einer am Eingang und einer am Ausgang. Ist da der Angstkondensator unnötig? Ist ein Kerko oder ein Folienkondensator sinnvoller bei solchen Anwendungen??? Vielen Dank für Eure Mühe
Einziger Sinn und Zweck deines 'Angst'-Kondensators ist das abfangen von kurzen Strompulsen im Verbraucher. Da der Regler keine ideale Spannungsquelle mit unendlich hohem Innenwiderstand ist, bricht die Ausgangsspannung bei kurzen, hohen Belastungen zusammen. D.h. wenn deine Schaltung mehr Strom zieht als dein Regler liefert, dann geht seine Ausgangsspannung in die Knie. Da so ein Elko jedoch auch einen Innenwiderstand besitzt, kann er u.U. nicht soviel Strom liefern wie dein Puls benötigt. Hierfür ist dann der Kerko da. Der hat einen deutlich kleineren Innenwiderstand und kann den Puls abfangen. Insgesamt besitzt der Kerko jedoch i.d.R. nur eine kleine Kapazität und kann nur kurze Spitzen auf diese Weise ab fangen. Insbesonders Mikrocontroller oder GSM-Modems können schon herhebliche kurze Peaks ziehen, deshalb ist hier ein Kerko immer sinnvoll. Je nach Last kommt muss dann dazu parallel noch ein Elko. Bei GSM-Modems sogar ein richtig großer, da die hier auftretenden Peaks (1A-2A sind keine Seltenheit) nicht vom Kerko abgefangen werden können. Hinzu kommt bei Schaltreglern noch die vorhandene Schwing-Gefahr wenn der Regler die Ausgangsspannung nicht schnell genug nach regeln kann. Für Details: Welcher Schaltregler und welcher Verbraucher wird denn eingesetzt?
>lediglich 2 Elkos... Ja schon, aber bitte schaltfest (niedriger ESR). Statt 1 großem (500uF) besser 2 oder 3 kleine (220uF) parallelgeschaltet, dann werden auch die Serienwiderstände parallelgeschaltet. >Ist da der Angstkondensator unnötig? Das hat mit Angst weniger zu tun als mit EMV. Du hast in dem Schaltregler 2 Stromkreise: 1) Schalter 'EIN' Eingangskondensator(+) --> Schalter --> Spule --> Ausgangskondensator --> Eingangskondensator(-) 2) Schalter 'AUS' Ausgangskondensator(-) --> Diode --> Spule --> Ausgangskondensator(+) Diese Stromkreise müssen so klein wie möglich sein, damit du ein funktionierendes SNT hast, und keinen KW-Sender. Wenn jetzt die Kondensatoren "schlecht" sind, geht ein guter Teil dieser geschalteten Ströme auf Wanderschaft in deine Schaltung... Und dann könnte dir dieser Angst-C durchaus helfen, wenn er in der Nähe des Ausgangskndensators sitzt und die Umschaltströme lokal am Schaltregler hält.
Vielen Dank Lothar... Ich glaube jetzt verstehe ich... Beim ersten Testaufbau ist mir der Eingagnselko explodiert. Der wurde sehr warm und nach ein paar minuten betrieb hat er sich mit einem Knall aufgelöst. Kann das an dem fehlenden Kerko liegen? Erst dachte ich, dass er eventuell verpolt wäre, allerdings war dies nicht der Fall. gruss
Das klingt eher nach zu hohem ESR des Elkos. Hast du auch bestimmt extra Low-ESR Typen benutzt, die für den Ripple-Current des Reglers geeignet sind (= ESR klein genug)? Gruß Fabian
Wenn ein Elko so schnell knallt, war er falsch gepolt eingebaut oder seine Betriebsspannung wesentlich zu klein.
Wenn das Datasheet keinen Kerko verlangt, dann ist auch keiner nötig. Und mit dem ESR der Elkos haben Kerkos nichts zu tun, das sind zwei recht verschiedene Paar Stiefel.
> Der wurde sehr warm...
Hoher ESR --> kurze Lebensdauer, suche nach low-ESR-Typen.
Ein paar Kerkos am Eingang werden dir sicher helfen. Aber dein
grundlegendes (Funktions-)Problem bleibt trotzdem. Diese zusätzlichen
Kerkos sind wirklich nur für die hochfrequenten Anteile in deinem
Schaltsignal gedacht, nicht schon für den "normalen" Schaltstrom.
Was haben die Entwickler wohl früher gemacht, bevor diese ESR-Diskussion begonnen wurde?
> Was haben die Entwickler wohl früher gemacht... Lineare Spannungsregler, oder? > Was haben die Entwickler wohl früher gemacht... Von "Verlusten" geredet. > Was haben die Entwickler wohl früher gemacht... Öfter mal das Fenster auf (zum Durchlüften ;-)
Wolf wrote: > Was haben die Entwickler wohl früher gemacht, bevor diese ESR-Diskussion > begonnen wurde? Ich habe noch 2 Netzteile aus solcher Zeit rumliegen. Das eine war von einem Grossrechner der 70er und macht aus Drehstrom -5,2V. Viel Kondensator braucht man bei Drehstrom-Vollwellengleichrichtung nämlich nicht. Das andere war von einer Nixdorf-Kiste und hat ungefähr die Spannungen und Ströme eines 300W PC-Netzteils, wiegt aber um die 20 Kilo. Dieses Teil hatte ich sogar mal eine Zeitlang als PC-Netzteil verwendet, als das Original hinüber war. Geräuschempfindlich darf man bei 2 200mm Propellern auf vollem Schub allerdings nicht sein. So hat man das damals gemacht.
Beim Abwärtsregeln ja, aber was ist beim Hochsetzen? Da ging es auch nicht ohne Schalten, 50 Hertz haben nicht gereicht.
Die Wechselspannung für den Trafo kriegst du auch ohne SNT. Nur halt nicht mit 50KHz, sondern mit 50/60Hz und die Trafos sind daher ein bischen grösser. Wechselrichter für's Auto haben ihren Strom u.U. nur unter lautstarkem Protest abgegeben (mechanischer Schalter, rasselt entsprechend). Wenn man Batteriebetrieb brauchte, dann hat man keine 1,5V-Zelle mit Step-Up verwendet, sondern eine entsprechende Batterie. Bei Röhren konnten das auch mal knapp 70V sein (http://www.jogis-roehrenbude.de/Bastelschule/Kofferradio/Kofferradio.htm).
>Was haben die Entwickler wohl früher gemacht, bevor diese ESR-Diskussion
begonnen wurde?
Früher hatte man ja auch nicht schnellschaltende MOSFETs die im SO-8
Gehäuse ohne Kühlung das letzte % an Effizienz rauskitzeln. Jetzt bleibt
dann natürlich das Problem am Elko hängen und die Typen an Opas Zeiten
tuns schon lang nicht mehr.
Unser Arzt hat keine Autobatterie in seinem mobilen EKG umhergetragen, das mußte leicht sein UND funktionieren, halt mit diskreten Schaltreglern, mit schlechten Kondensatoren und mit Asclepios Hilfe.
Alles Blödsinn, was ihr hier schreibt. Die obligatorischen keramischen 100nF zwischen Ausgang und Masse des Reglers dienen grundsätzlich zur Verhinderung von internen Eigenschwingungen des Spannungsreglers. Eigentlich nur mehr bei Altbeständen notwendig, die meisten Regler neuerer Bauart benötigen ihn genausowenig wie die "Arschdiode" zwischen Ausgang (Dioden-Anode) und Eingang. hth, iwan
Ronny wrote: > Da der Regler keine ideale > Spannungsquelle mit unendlich hohem Innenwiderstand ist Bistu sicher, dass ne ideale Spannungsquelle nen unendlich hohen Innenwiderstand hat?
@Sven Pauli: Natürlich hat die ideale Spannungsquelle einen unendlich KLEINEN Innenwiderstand: Ri = 0 Ohm Vielleicht sollte ich nachts um 2 besser schlafen ;)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.