Forum: Platinen Entsorgung von abgespülten Ätzmitteln


von Jörg (Gast)


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Hallo zusammen,

was mache ich mit den Flüssigkeiten, die beim Abspülen von Entwickler
und (in meinem Fall) Fe3Cl entstehen?

Gruss und Danke,

Jörg

von Michael H* (Gast)


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"beim abspülen" interpretiere ich als die flüssigkeit, in die du deine 
platine tauchst, nachdem sie ausm fecl raus is.
ich kipp das immer direkt in den ausguss. irgendwann is auch schluss mit 
übertriebener umweltschonung.

von Jörg (Gast)


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Naja, ich werde woll wie einige Freunde einen 2-3 Literbehälter mit
Wasser zum Abspülen nutzen (für Entwickler als auch für Fe3Cl).
Die dann entsorgen zu müssen wird wohl aufwendig.

Gruss

Jörg

von Stephan H. (stephan-)


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trockne die Platine erst mit Küchenkrepp ab und spüle sie dann normal 
unterm Wasserhahn. Ich denke auch das man es übertreiben kann.
Ich trockne sie vorher nicht ab.
Übrigens wird Eisen(III) bei der Abwasserbehandlung kiloweise benutzt um 
Fremdstoffe auszufällen. Sooo schlimm kanns also nicht sein.

von e-fuzzi (Gast)


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Eisen(III) ist nicht schlimm, aber es ist ja auch noch Cu2+ mit auf der 
Platine und das sollte nicht in den Ausguss gelangen. Der Vorschlag, 
einen 2-3 Liter-Behälter mehrmals zu verwenden ist praktikabel, danach 
die Platine in Leitungswasser wässern, evtl. mit einem Schuss 
Salmiakgeist(NH4OH). Wässern >5 min sollte auch wegen des noch vorhanden 
Chlorids durchgeführt werden, wegen evtl. Korossion. Anschließen Platine 
trocknen, entschichten und mit Lötlack beschichten --> gute Lötbarkeit 
und Schutz der Leiterbahnen vor Oxidation. Die Waschlösung aus dem 2-3 
Liter-Behälter muss natürlich irgendwann entsorgt werden - bei uns gibt 
es die Möglichkeit zweimal im Jahr Chemikalien kostenlos abzugeben (in 
Haushaltsmengen). Das dürfte also kein Problem sein.

von soso (Gast)


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Also ich trockne die mit einem Tuch und wasch sie dann unter fließend 
Wasser ab. Entsorgen werde ich nur das verbrauchte Ätzmittel. Und zwar 
im Wald. Aus der Natur in die Natur. Ne, kleiner Scherz, das bringe ich 
zum Giftmobil oder fäll es mit NaOH.

von Niklas A. (sapple)


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den Entwickler kannst du ruhig mit ordentlich Wasser ins Klo gießen. 
Fensterputzer sind ja nichts anderes und das bischen Lack ist auch nicht 
so schlimm.

Anders beim Eisen 3:

Bisher sammle ich meine Lösung in einem leeren 5 Liter Kanister, aber 
ich werde mir bald mal ein bischen Peroxid holen, um das verbrauchte 
Eisen2 wieder zu Eisen 3 aufzuoxidieren.

Andere Methoden sind wie oben bereits erwähnt die Ausfällung mit NaOH 
oder mit Stahlwolle

von Jörg (Gast)


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@Niklas L.,

ich hatte leider seit jahrzehnten keine Chemie mehr, deshalb vieleicht
meine blöde Frage: Ist das Ausfällen mit NaOH nicht auch mit dem
Entwickler möglich?  (bildet doch mit Wasser Laugen???)

Gruss und Danke an alle,

Jörg

von Niklas A. (sapple)


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klar hab ich auch schon in kleineren Mengen verucht und es geht 
hervorragend.

ICh meine der Entwickler ist ja nichts anderes als NaOH!
also bei mir jedenfalls, es gibt natürlich auch NaOH freie Entwickler, 
bei denen bin ich mir nicht sicher.

aber bei meiner 20% Lauge geht das ausgezeichnet ;)

von Sven P. (Gast)


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Meine Entwicklerlösung (1l NaOH) hält mittlerweile den 17. Monat aus und 
funktioniert tadellos. Den Liter kannste wohl bedenkenlos mit reichlich 
Wasser in den Ausguss kippen.
Im Zweifelsfall bissi Phenolphtalein oder Lackmus zugeben und mit Essig 
(oder Salzsäure o.Ä.) neutralisieren, ist ja kein Ding.

Was das Ätzmittel angeht: Eisenchlorid und Natriumpersulfat an sich sind 
weniger das Problem; vielmehr ists das Kupfer (geht in Richtung 
"Schwermetall"). Hier bietet es sich am ehesten an, mal die nächste 
Schule/Uni freundlich zu befragen, ob man da nich eima im Jahr son guten 
Liter mitentsorgen könnte. Das Umweltmobil ginge auch, nur sind die 
leider reichlich inkompetent, wenn man sich da erkundigt.

von Olli R. (xenusion)


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Ach was. Kupfer ausfaellen und an den Rohstoffhaendler verhoekern :-)

von Kupferfresser (Gast)


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>Ach was. Kupfer ausfaellen

Und wie macht man(frau) das?

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Sven Pauli wrote:

> Was das Ätzmittel angeht: Eisenchlorid und Natriumpersulfat an sich sind
> weniger das Problem; vielmehr ists das Kupfer (geht in Richtung
> "Schwermetall"). Hier bietet es sich am ehesten an, mal die nächste
> Schule/Uni freundlich zu befragen, ob man da nich eima im Jahr son guten
> Liter mitentsorgen könnte. Das Umweltmobil ginge auch, nur sind die
> leider reichlich inkompetent, wenn man sich da erkundigt.

Oder man sammelt, bis man 90.000 Liter zusammen hat... ;-)
http://blog.makezine.com/archive/2008/09/seizure_by_roger_hiorns_9.html

von Jörg (Gast)


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@Kupferfresser (Gast),

das Ausfällen von Kupfer (Cu2+) wird z.B. hier beschrieben:

http://www.tuf-ev.de/workshop/aetzen/EntsorgungAetzen.htm

Gruss,

Jörg

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