Ich hab nun wieder mal einen Vorstellungstermin bekommen, diesmal bei einem grossen Energiekonzern (=gut bezahlt), und versuche nun das beste draus zu machen: Mein Problem ist, dass ich zwar in der dort benötigten Technologie (J2EE) jahrelange Erfahrung habe, jedoch aufgrund eines beruflichen Irrweges (sagen wir es mal so...) in diesem Thema schon wieder relativ "weit" vom Fenster weg bin - ich habe in der Zwischenzeit Microcontroller programmiert, weil mich das eben auch interessierte. Mein Manko ist, dass ich mich für zu viele Dinge gleichzeitig interessiere (Elektronik, Microcontroller, Programmierung, Webtechnologien, ...) und daher eher ein Allrounder als ein Spezialist bin. Leider sind Allrounder aber nicht sehr gefragt... Ich weiss nun aus Erfahrung, dass es mir nicht sonderlich schwerfallen würde, mich in kurzer Zeit (sagen wir mal 1 Monat) soweit in mein altes Thema einzuarbeiten, um auch hier wieder an vorderster Front mitreden zu können. Da ich aber auch nicht weiss, worauf es denen exakt ankommt, kann ich mich nicht wirklich darauf vorbereiten. Hat es nun Sinn, zu Hause Java Technologie zu "büffeln", auf die Gefahr hin, das am Ende alles umsonst war? Ich habe schon des öfteren gehört, dass wenn man einmal zu einem Gespräch eingeladen ist, nicht mehr so sehr auf das technische Wissen, sondern auf das Rundherum ankommt - in diesem Fall täte ich besser daran, über meine "Soft Skills" nachzudenken und diese aufzupolieren, als mir das Java API einzuverleiben. Wie seht ihr das?
Ganz einfach... Erstmal haben sie dich eingeladen. Das heisst doch das dein Lebenslauf anscheinnnend fuer sie ausreichend interessant war. Sag wie es ist, du bist ein bischen raus aus der Materie aber wuerdest dich entsprechend reinhaengen. Zieh dich da nicht selber runter... Wie du selber schon erwaehnt hast polier lieber am Interview selber... Welche Fragen, welche Antworten, lass dich nicht provozieren, wie reagierst du unter Druck (beliebt die Frage nach den schlechten Noten, langer Studiendauer usw...). Stell jemanden deinen Lebenslauf vor und dieser soll dich dann fragen wenn etwas unklar ist oder einfach mehr Erklaereungen benoetigt... Die Firma will halt ein "rundes" Bild von dir erhalten... Viel Glueck...
>wieder mal einen Vorstellungstermin bekommen Ist doch schon die halbe Miete! Glückwunsch! Gebe dich offen und natürlich. Schaue den Leuten in die Augen. Versuche, jede Nervosität gar nicht erst aufkommen zu lassen. >beruflichen Irrweges (sagen wir es mal so...) Solltest du so im Gespräch nicht ausdrücken ... Es zeigt doch auch, dass du dich ohne Probleme in was anderes einarbeiten kannst. Positiv darstellen! Kein 'Understatement' aber auch keine Überheblichkeit. >jahrelange Erfahrung Ist doch gut - man hat die Kenntnisse und kann sich damit in kürzester Zeit wieder den Anschluß holen. Überlege ein paar Stichworte, die darlegen, dass du den Fortschritt durchaus beobachtet hast. Mache das so deutlich - ist dann eine Stärke. Nach den Stärken und Schwächen (überlege dir eine persönliche Gegenmaßnahme) wirst du auch gerne gefragt, ebenso über Erfolge im bisherigen Dasein. >nicht mehr so sehr auf das technische Wissen, >sondern auf das Rundherum ankommt Habe ich jetzt auch so erlebt, aber Kollegen haben auch berichtet, dass tiefes technisches Wissen abgefragt wurde. Mag auch davon abhängen, ob du Jung-Ingenieur oder Senior Designer bist. >... über meine "Soft Skills" nachzudenken ... Ja, tue das auf jeden Fall. >Viel Glueck... Dem schließe ich mich an!
Hallo bewerber,
> aufgrund eines beruflichen Irrweges
wie HildeK schon sagte, ist das alles eine Frage der Perspektive. Wie
man das in Deutschland am besten formuliert, kann ich nicht sagen;
HildeK hat ja schon Vorschläge dazu gemacht. In den USA ist es üblich,
bei Vorstellungsgesprächen selbst für die eigenen Schwächen
grundsätzlich einen positiven Begriff zu benutzen ("growth areas") und
die eigenen Fähigkeiten als "strengths" darzustellen.
Viel Erfolg!
risu
Auf jedem Fall soll man seine Werdegang nicht verschleiern. Man erzählt der Reihe nach was gemacht hat und danach was man gerne machen möchte. Ich mußte vor einigen Jahren auch meine Energietechnikkenntnisse wieder heraus kramen. Die waren seit mindestens 15 JAhren ganz verschüttet gewesen. Das neue Projekt bestand aus einer digitalen Motorsteuerung. Da kam alles zusammen. Motortechnik aus meiner Lehre. Elektronik und Regelungstechnik aus dem Studium und Softwaretechnik aus der Berufspraxis. Gruß Willi
Heutzutage haben nur Hochstabler und Betrüger eine Chance, traurig aber wahr. Das gilt besonders für Absolventen. Denn die können meist bestenfalls 3% der Anforderungen der Arbeitgeber erfüllen.
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