Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltverzögerung mit Netzteil machbar


von Andreas R. (blackpuma)


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Hallo!

Ich habe hier eine Schaltung gezeichnet die eine Einschaltverzögerung 
für einen Ringkerntrafo mit einem Netzteil kombiniert. Ich weiß nur 
nicht ob sich das so machen lasst. Bitte mal drüberschaun.

Soll ich D2 einbauen oder weglassen. Dachte das sich der Kondensator C2 
nicht entlädt wenn mal mehr Strom gebraucht wird.

LG
Andreas

von L. B. (power_uiser)


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Verstehe den Schaltplan nicht ganz kannst du mal die funkitionen von
X1:1
X1:2
X2:1
X2:2
schreib mal was du da machen willst

von mäxchen (Gast)


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An X1 kommen scheinbar 230Volt, X2 ist der Ausgang.
Wenn nun C2 genug aufgeladen ist, dass das Relais anzieht, hast du an X2 
auch die 230V.
Das ganze sollte eigentlich funktionieren, aber ich komme nicht hinter 
die Funktion von R2 bis R4. Für was sollen die gut sein?
1
Soll ich D2 einbauen oder weglassen. Dachte das sich der Kondensator C2
2
nicht entlädt wenn mal mehr Strom gebraucht wird.
Warum soll sich C2 bitte entladen wenn mehr Strom gebraucht wird?

von L. B. (power_uiser)


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eben wegen den Widerständen kam ich draus

von Andreas R. (blackpuma)


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Das ganze soll eine Einschaltverzögerung für einen Ringkerntransformator 
sein. Die Widerstände R1 bis R4 begrenzen den Einschaltstrom der 
benötigt wird da ein Trafo beim Einschalten sonst einen Kurzschluss 
darstellt. Erst wenn der Magnetisiert ist fließt weniger Strom. Das 
Magnetfeld soll über die Widerstände aufgebaut werden und nach zB 3 
Sekunden wird die Netzspannung direkt auf den Trafo gelegt.

Dazu habe ich ein Netzteil auf der Gleichen Platine. Einmal die 12V für 
das Relais und eventuell für Lüfter und einmal 5V für einen uC zur 
Temperaturüberwachung oder sonst was.

Wenn jetzt ein Lüfter mal mehr Strom braucht oder keine Ahnung was auch 
immer den Strom braucht dann entlädt sich der Kondensator C2 und die 
Spannung fällt ab was ein lösen des Relais zur folge hat und somit hab 
ich meine Hauptspannung verloren. Deshalb die Diode. Also dachte ich 
zumindest. Ob das so passt weiß ich nicht.

X1 ist der Eingang für die 230Volt und X2 der Ausgang an dem der 
Ringkern sitzt.

von Sven P. (Gast)


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Bei Ringkerntrafos in einer sicherungs-gefährdenden Größenordnung würde 
ich mir an deiner Stelle mal Gedanken über die Vorwiderstände R2-R4 und 
deren Dimensionierung machen, denne wird nämlich gut Warm ums Herz 
dabei.

Ansonsten mal Elli fragen, der hat sowas schomma gebaut:
http://sound.westhost.com/project39.htm

von mäxchen (Gast)


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Also wenn dir was die 12V vom Spannungsregler zusammenreisst, dann ist 
etwas an deiner Schaltung nicht gut, das sollte eh nie geschehen.
Aber für was denn der Aufwand? Das muss ja ein Monster-Ringkerntrafo 
sein, der einen so hohen Einschaltstrom braucht. Normalerweise fliegt da 
keine Sicherung raus!
Und sowieso: R2,3,4 liegen im ersten Moment an Netzspannung. Dann 
fliesst ein Strom von 230V/30=hm = 7.66A. Die Leistung an den 
Widerständen beträgt dann 230V*7.66A=1760W.
Ich bezweifle mal, dass deine Widerstände das überleben.
MfG
mäxchen

von mäxchen (Gast)


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Da war schon jemand schneller :)

von Falk B. (falk)


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Die Profis nutzen für dicke Ringkerne sog. Traforelais. Die schalten 
sehr clever den Ringkern schonend ans Netz. Keine Ahnung was die kosten.

MfG
Falk

von HildeK (Gast)


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Unschön ist es auch, das Relais über die langsam steigende Spannung am C 
anziehen zu lassen. Kein sauber definierter Schaltpunkt, selbst Flattern 
ist möglich. Hier wäre etwas Aktives, z.B. mit einem Schmitt-Trigger 
besser.
Wenn das Relais ein 12V-Typ ist, dann musst du auch aufpassen, dass an 
R1 nicht zuviel hängen bleibt.

von Andreas R. (blackpuma)


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Ich habe ein 6V Relais.

Naja das mit den 12V ist nur eine Sicherheitsmassnahme. "Normalerweise" 
sollte doch nie was passieren. g

Ich habe in der aktuellen Schaltung 4 Widerstände drinnen.

Ich weiß nur nicht wie lange ich die Zeit nehmen soll bis das Relais 
schaltet.

von Patrick (Gast)


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Hallo Andreas,

lass dich nicht beirren. Es funktioniert 100%ig sicher ganz genau so, 
wie du es beabsichtigt hast. Woher ich das weiß? Ganz einfach: Eine 
nahezu identische Schaltung tut bei mir seit Jahren.

Für (R2 bis R4) hab ich seinerzeit 4 Stück Drahtwiderstände 10R 5W 
verbaut.

Ich weiß nicht, was der Hilfstrafo an Spannung liefert; evtl. kannste 
das Relais vor'm 7812 anschließen. Ist unkritisch. Ja, wenn der 7812 
abriegelt (Überstrom), fällt das Relais natürlich irgendwann ab. Wobei 
es das auch mit der Diode tut (Braucht ja schließlich Strom).


Patrick

von spess53 (Gast)


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HI

Eine andere Möglichkeit wäre die Widerstände durch kräftige NTCs zu 
ersetzen, und das Relais mit der Ausgangsspannung des Trafos zu 
schalten. Das erspart mindestens das Zeitglied.

MfG Spess

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Das es irgendwo bei irgendjemandem mal funktioniert hat, sagt wenig. Die 
Zeitkonstante und damit die Steilheit des Spannungsanstiegs, sowie die 
Eigenschaften des Relais bestimmen, ob es über Jahre hinweg sauber geht 
oder die Relaiskontakte frühzeitig wegbrennen. Die Fummelei würde ich 
mir nicht antun.

Spontan würde ich über die sagenhafte Investition von 10 bis 15 Cent für 
einen 555 zur Zeitverzögerung nachdenken. Bei entsprechender Wahl des 
Relais dürfte er in der Lage sein das Relais direkt zu treiben.

von Andreas R. (blackpuma)


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Jetzt hab ich wieder Fragen zu den Antworten:

* Wieviel kann ich denn aus dem Ausgang ziehen bei 12V
* Kann mir jemand eine Schaltung zeigen die ich dafür verwenden kann? 
Also wenn ich den Strom einschalte dann möchte ich 1 - 2 Sekunden 
Verzögerung haben.
* Was heißt flattern und woher kommt das?

Danke
Andreas

von oszi40 (Gast)


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1.Maximaler Strom am 7812 siehe Datenblatt (Eingangsspannung, 
VERLUSTleistung und Kühlkörper beachten)

2.Allerlei Schaltungen sind z.B. dort schön erklärt
http://pitts-electronics-home.de/electron/schplnt.htm

3. Relaisflattern: entsteht wenn das Relais nicht so genau weiß, ob es 
EIN- oder AUSschalten soll wenn die Spannung gerade auf der Kippe steht.
http://www.mikrocontroller.net/attachment/37447/etwas_spaeter.jpg
Deswegen die Hinweise zum definiertem Schalten mit dem Schmidt-Trigger 
oder 555. Frage ist nur wo diese immer ihre Spannung herbekommen.

4.Wenn Dein 7805 aus der gleichen Spannung wie der 7812 gespeist werden 
sollte, hast Du eine prima Heizung und wenig Strom am Ausgang. P=U*I

5.Es könnte billiger sein ein fertiges Schaltnetzteil einer exteren 
Festplatte zu nehmen.

von Andreas R. (blackpuma)


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> 1.Maximaler Strom am 7812 siehe Datenblatt (Eingangsspannung,
> VERLUSTleistung und Kühlkörper beachten)

Hab vergessen zu schreiben das ich den NE555 meine. Aber es sind 200mA 
bei 15V hab ich gefunden.

> 2.Allerlei Schaltungen sind z.B. dort schön erklärt
> http://pitts-electronics-home.de/electron/schplnt.htm

Ist aber leider keine Schaltung dabei für den 555.

> 4.Wenn Dein 7805 aus der gleichen Spannung wie der 7812 gespeist werden
> sollte, hast Du eine prima Heizung und wenig Strom am Ausgang. P=U*I

Wieso? Was meinst du damit?

> 5.Es könnte billiger sein ein fertiges Schaltnetzteil einer exteren
> Festplatte zu nehmen.

Ich will mir das ja selber bauen und nicht was fertiges kaufen.

von Andreas R. (blackpuma)


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PUSH

Hallo Leute!

Ich suche eine Schaltung mit einem 555 die folgendes macht:

Bekommt der 555 Spannung dann soll der Ausgang auf 0 sein. Nach ca. 2 
Sekunden soll der Ausgang auf High schalten und dabei bleiben.

Ich versuche schon den ganzen Nachmittag aber komme auf keinen grünen 
Zweig.

Danke für die Hilfe.

von Andreas R. (blackpuma)


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Hab etwas gefunden und poste gleich mal die Schaltung.

Die baue ich jetzt noch in meine Einschaltverzögerung ein und dann ist 
mal das erste Teil meines Netzteils fertig.

LG
Andreas

von Siegfried S. (dieleena)


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Hallo,

@Andreas Riegebauer
dein Schaltungs Ansatz mit dem Ralais aus deinem ersten Beitrag ist in 
Ordnung.
Kenne ihn aus meiner früheren Berufzeit. Habe dort Transformatoren mit 
2000 VA geschaltet.

Habe in dieser Art eine Schaltung bei mir zu Hause. Ringkern 700 VA und 
500 VA. Jeweils getrennt geschaltet.

Das mit dem NE555 bin ich nicht begeistert.

Gruß Siedfried

von Mensch_Z (Gast)


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es gibt heute schon Transistoren !

Hinter R1 und C2 gehoert ein TR, der das Relais schaltet.
Viel zu einfach !
Groessere Verzoegerung moeglich,da R1*C2 praktisch unbelastet...

von Andreas R. (blackpuma)


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Also das mit dem Transistor ist mir zu blöd. Der braucht doch zum 
Durchschalten nur 0,6V. Wüsste nicht wie ich das mit dem Timing machen 
soll.

Ich habe auf jeden Fall meine Schaltung fertig. Hier ist der Schaltplan.

Erklärung:

Wenn die Netzspannung eingeschaltet wird fließt der Strom über die 
Widerstände zur Primärwicklung des Ringkerntrafos und wird dadurch 
magnetisiert. Gleichzeitig bekommt der Trafo EI48-2B Strom. Dieser wird 
gleichgerichtet. Dahinter werden 2 Spannungen für zB. einen uC (5 Volt) 
und für zB. einen Lüfter (12 V) bereit gestellt. Die 12V speisen den 
NE555. Dieser ist für die Aktivierung des Relais zuständig. Die Zeit 
ergibt sich aus R1 und C2. t = R1 * C2 => 22k * 0,001uF = 2,2 Sekunden 
Verzögerung. Nun schaltet das Relais und der Ringkerntrafo hängt direkt 
am Netz. Die Diode D2 dient dazu den Kondensator schnell zu entladen 
wenn die Netzspannung wegfällt. D1 ist ist eine Freilaufdiode für das 
Relais.

von Andreas R. (blackpuma)


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Und hier ist noch die fertig Aufgebaute Schaltung.

Lg und gute Nacht
Andreas

von Pete K. (pete77)


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Kann man das Relais nicht auch durch ein MOSFET ersetzen (z.B. 
STGW30N120KD von ST)?

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