Servus zusammen Habe etwas "gegoogelt" und bin auf eine coole Thematik gestoßen, u.zw. die Abschirm vor Strahlung. Konkret möchte ich nur wissen, ob es tatsächlich war ist, dass Wasser ein sehr guter Schutz vor Strahlung ist. Das würde vielleicht erklären warum Atommüll ins Meer geschüttet wird, aber irgendwie bin ich da skeptisch. Der Grund liegt darin, dass der Mensch aus ca. 2/3 Wasser besteht und daher wäre Strahlung mehr oder weniger unschädlich und warum wird so viel herumgeredet wie schädlich Strahlung jediglicher Art ist? Ein weiterer Punkt wäre, dass Holz besser für Abschirmung geeignet ist, als eine solide Betonwand, weil Holz mehr Wasser enthält. Kann ich diesen Behauptungen Glauben schenken oder ist es nur absoluter Schwachsinn? Gut möglich ist auch das dies nur für einen bestimmten Frequenzbereich stimmt. Grüsse Helmut
Ich könnt mir schon vorstellen, dass Wasser eine abschirmende eigenschaft hat, was vlt auch erklären würde, warum radar nur überwasser eingesetzt wird und mann für unterwasser Sonar nimmt. Allerdings denk ich nicht dass ein Aquarium ums Haus rum vor strahlen schützt ;) N Handy scheint ja unterwasser auch zu funktionieren (man muss nur schnell telefonieren, bevors kaputt geht :P) Gruß
@ Helmut: Dein Körper besteht wohl aus wasser, oder warum landet ein OT Beitrag im MC Forum?
@ Helumt (Gast) >Konkret möchte ich nur wissen, ob es tatsächlich war ist, dass Wasser >ein sehr guter Schutz vor Strahlung ist. Das würde vielleicht erklären Ist es, vor allem Alpha, Beta und Neutronenstrahliung. Gamma eher nicht. >warum Atommüll ins Meer geschüttet wird, aber irgendwie bin ich da >skeptisch. Das ist auch gut so, dass du skeptisch bist, denn das Verklappen von Müll im Allgemeinen und Atommüll im Speziellen im Gewässeern aller Art ist schlicht eine unglaubliche Sauerei! > Der Grund liegt darin, dass der Mensch aus ca. 2/3 Wasser >besteht und daher wäre Strahlung mehr oder weniger unschädlich und warum Nein, es liegt an der speziellen Struktur von Wasser, wenn es um Neutronenfang geht. Alpha und Betastrahlung kann man mit so ziemlich allen Materielien leicht a bschirmen, ein Regenmantel reicht. >Kann ich diesen Behauptungen Glauben schenken oder ist es nur absoluter >Schwachsinn? Letzteres . . . ;-) MFG Falk
Falk Brunner wrote: > Das ist auch gut so, dass du skeptisch bist, denn das Verklappen von > Müll im Allgemeinen und Atommüll im Speziellen im Gewässeern aller Art > ist schlicht eine unglaubliche Sauerei! Was die Briten allerdings nicht daran hinderte, radioaktive Abwässer ihrer Wiederaufarbeitungsanlage Windscale in die Irische See abzuleiten und sie großflächig zu verseuchen. Das Problem wurde dann dadurch versucht zu lösen, daß man Windscale in Sellafield umbenannte... http://de.wikipedia.org/wiki/Sellafield
Herr Lehrer, Herr Lehrer ich weiß was! Was denn mein lieber Uhu? Äh. Hab' ich vergessen.
"Nein, es liegt an der speziellen Struktur von Wasser, wenn es um Neutronenfang geht. Alpha und Betastrahlung kann man mit so ziemlich allen Materielien leicht a bschirmen, ein Regenmantel reicht." => Stimmt nicht ganz, daher meine grobe Übersicht ( aus Physik-Buch, ohne Gewähr ): Alpha-Strahlen: Reichweite in Luft einige Zentimeter, in flüssigen und festen Körpern ca. 0,1 mm. Zur Abschirmung reicht wohl ein "Blatt Papier", auch der "Regenmantel". Beta-Strahlen: Reichweite in organischen Geweben: "einige Zentimeter" ( Kobalt 60 würde sonst in der Medizin nicht verwendet, der "Regenmantel" ist hier etwas knapp ). Gamma-Strahlen: Hinter einer Bleiplatte von 4 cm sind noch 10% (!) der Strahlung vorhanden. Neutronenstrahlen: Haben die grösste Durchdringungsfähigkeit, sind am besten durch Abschirmungen mit möglichst viel "leichten" Atomkernen ( Wasserstoff-Kernen ) zu beherrschen, eben NICHT mit Blei, Eisen, Kadmium u.ä. ! Die "spezielle Struktur von Wasser" ist nicht bedeutsam, vielmehr der Anteil an Wasserstoff-Kernen. ( Stichwort: Neutronenbombe ). Gruss
>Der Grund liegt darin, dass der Mensch aus ca. 2/3 Wasser >besteht und daher wäre Strahlung mehr oder weniger unschädlich und warum >wird so viel herumgeredet wie schädlich Strahlung jediglicher Art ist? Nein. Gerade der hohe Wasseranteil in Lebewesen macht sie für Schäden durch Partikelstrahlung so anfällig.
Es gilt: nur Strahlung, die innerhalb des Organismus absorbiert wird, hat eine Wirkung. Wenn die Stahlung komplett durch den Körper durch geht, macht das überhaupt nix.
"Das Problem wurde dann dadurch versucht zu lösen, daß man Windscale in Sellafield umbenannte..." => Zweifellos eine ziel- und kundenorientierte, synergie-kompatible, zukunftsmässig beispielhaft progressive Lösung eines lästigen Problems ! Wer wagt es da, noch zu behaupten, in der "Alten Welt" gäbe es keine Innovation mehr ? Gruss
"Es gilt: nur Strahlung, die innerhalb des Organismus absorbiert wird, hat eine Wirkung. Wenn die Stahlung komplett durch den Körper durch geht, macht das überhaupt nix." qed. Eben deswegen nimmt man in der Medizin ( z.B. Krebstherapie ) z.B. Co 60: Dessen Beta-Strahlung dringt eben wie jede Beta-Strahlung einige Zentimeter in den Organismus ein. Gruss
> Am besten hilft immer noch ein Hut aus Alufolie. NEIN! Blos nicht! http://people.csail.mit.edu/rahimi/helmet/ Der verstärkt sogar unter umständen Radiowellen ^^
"Es gilt: nur Strahlung, die innerhalb des Organismus absorbiert wird, hat eine Wirkung. Wieso gibt es keine Lebewesen die diese Energiequelle angezapft haben? Hat die Energie ausser einem "Wert" (Fähigkeit Arbeit zu verrichten) noch andere Eigenschaften? Eine Art Ordnung, die die Verwendbarkeit zB für lebende Organismen ausschlissen? Es gibt ja ganz tief in Ozeanen Lebewesen, die ihre Energie aus der Erdwärme ziehen. Beides ist doch schliesslich nur elektromagnetische Strahlung.
Schon erstaunlich, was hier für Halbwissen abgeladen wird. Kobalt 60 ist ein Gamma-Strahler, kein Beta-Strahler.
daniel wrote:
> Wieso gibt es keine Lebewesen die diese Energiequelle angezapft haben?
Weil das mit dem Zellstoffwechsel unverträglich ist: Die Bindungsenergie
einer Wasserstoffbrücke in einer DNA-Doppelhelix beträgt nur 8 kcal/mol.
Die wird von ionisierender Strahlung leicht übertroffen. Das Resultat
ist denaturierte DNA und damit Verlust an Erbinformation. Die Folge ist
im harmloseren Fall Apoptose (Zellselbstmord), im schlechten Fall Krebs.
Ergo: Das klappt nicht.
Es dürfte auch kaum in freier Natur so viel radioaktive Strahlung vorhanden sein um damit groß etwas zu bewegen.
M.W. hängt die Schirmwirkung im Wesentlichen von der Dichte und der Dicke des Materials ab. Bei einem Material mit dopelter Dichte genügt die halbe Dicke, um die gleiche Schirmwirkung zu erzielen. Steht genügend Platz zur Verfügung, nimmt man Wasser. Wegen seiner geringen Dichte braucht man zwar sehr viel davon, um eine ausreichende "Dicke" zu erreichen, dafür ist es spottbillig. Teurer, dafür aber dichter ist Beton. Noch teurer und noch dichter ist Blei. Richtig teuer und richtig dicht ist Wolfram. Ab da schnellt das Preis-Dichte-Verhältnis so sehr in die Höhe, dass sich noch dichtere Materialien als Wolfram nicht als Schirmmaterial lohnen.
Na dann würde ich doch Uran als Schirmmaterial verwenden! Das hat eine noch höhere Dichte!
Autor: Pedda (Gast) Datum: 12.09.2008 18:52 >Es gilt: nur Strahlung, die innerhalb des Organismus absorbiert wird, >hat eine Wirkung. >Wenn die Stahlung komplett durch den Körper durch geht, macht das >überhaupt nix. Das ist Unsinn. Auch Strahlung, die wieder aus dem Körper austritt kann mit dem Körpergewebe wechselwirken bzw. dort Energie deponieren und dieses schädigen. Ist ähnlich wie bei der Revolverkugel.
man lagert wohl gerne abgebrannte brennstäbe usw in kernkraftwerken gerne unter wasser, tütet die dort in kastorbehälter ein usw. und die leute stehen da ganz ungeschützt neben dem becken das allerdings gut 30-50 m tief ist, und stehen direkt auf die brennstäbe. und ich gehe mal schon davon aus das die noch gammastrahlung absondern ? wenn wohl auch ned mehr viel.
> Na dann würde ich doch Uran als Schirmmaterial verwenden! Das hat eine > noch höhere Dichte! Nein: Uran: 19,16 g/cm³ Wolfram: 19,25 g/cm³ Die höchste Dichte haben Osmium (22,59 g/cm³) und Iridium (22,56 g/cm³), die nicht einmal radioaktiv sind, aber da stellt sich dann eben die Preisfrage.
>Wieso gibt es keine Lebewesen die diese Energiequelle angezapft haben? Solche Lebewesen gibt es offenbar tatsächlich. http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-6552-2007-05-23.html
@Oje: Co 60 IST Beta-Minus-Strahler, Tochterkern ist Ni 60. Es stimmt, die ebenfalls entstehende Gamma-Strahlung wird medizinisch genutzt; die Gamma-Strahlung ist eben noch durchdringender als der Beta-Anteil. Halbwissenden ist oft unbekannt, dass Gamma-Strahlung ( ausser bei Isomeren, das sind Atomkerne mit gleicher Protonen- UND Neutronenzahl, aber unterschiedlicher Energie ) mit Alpha-, Beta (+/-)-Zerfall oder Elektroneneinfang einhergeht, bzw. bei Kernfission ( auch bei Kernfusion ? ) entsteht. Gruss
"Auch Strahlung, die wieder aus dem Körper austritt kann mit dem Körpergewebe wechselwirken bzw. dort Energie deponieren und dieses schädigen. Ist ähnlich wie bei der Revolverkugel." Aber nur ähnlich: Eine Revolverkugel, die durch den menschlichen Körper hindurchgeht, gibt auf jeden Fall Energie ab. Bei Neutrinos, die durch irgendwelche Materieschichten hindurch gehen, sieht das völlig anders aus: Im Mittel muss eine Bleischicht, durch die ein solches Neutrino fliegt, 10 Billionen Kilometer dick sein, damit es zu einer Wechselwirkung kommt. Entscheident ist halt, in welchem Umfang, statistisch über alle Stahlungsteilchen bzw, -Quanten, eine Energieübertragung ( "Wechselwirkung" ) stattfindet. Gruss
Warren Spector wrote: > man lagert wohl gerne abgebrannte brennstäbe usw in kernkraftwerken > gerne unter wasser, tütet die dort in kastorbehälter ein usw. > > und die leute stehen da ganz ungeschützt neben dem becken das allerdings > gut 30-50 m tief ist, und stehen direkt auf die brennstäbe. > > und ich gehe mal schon davon aus das die noch gammastrahlung absondern ? > wenn wohl auch ned mehr viel. Unser Abklingbecken ist 17m tief. Über den 7m langen Brennelementen sind 10m Wasser. Beim Transport (Ent- und Beladen des Reaktors) sind noch 3m Wasser über den Brennelementen. Reicht dicke aus, obwohl die Teile beim Entladen schön blau leuchten. ;) Die neuen Castor-Behälter (V/19) sind übrigens trockenlager. Nur beladen werden sie unter Wasser.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.