Hallo zusammen! Ich habe folgendes vor: S/PDIF von einer Quelle -> Verzögerung -> S/PDIF raus zum Verstärker. Gedacht ist das Ganze, um die Asynchronität zwischen Bild und Ton auszugleichen, die entsteht, wenn ein aktueller LCD-Fernseher verwendet wird und der Ton direkt vom DVB-S-Receiver (oder DVD-Player) zum Verstärker geleitet wird. Das Bild wird durch den Fernseher spürbar verzögert; der Ton durch die Direkt-Verbindung Receiver->Verstärker nicht. Ein Mikrocontroller scheint mir für diese Aufgabe zu langsam zu sein, da S/PDIF dank Biphase-Mark-Code bis zu ca. 6 MBaud/s erreichen kann (korrekt?). Folgende ICs scheinen mir auf den ersten Blick geeignet: Verzögerung: MAD4868A oder TPA5050, arbeiten mit I2S-Daten S/PDIF nach I2S: CS8427 (einer reicht für S/PDIF->I2S und I2S->S/PDIF) Steuerung: ATMega32 o.ä. (habe ich schon erste Erfahrungen mit) Mein größtes Problem ist die Beschaffung der ICs. Den MAD4868A finde ich gar nicht, den TPA5050 bei Farnell (kostet aber 20€ Aufpreis für den Versand aus den USA, das ist mir eigentlich zu teuer), den CS8427 ebenfalls nur bei Farnell. An Studenten liefern die ja anscheinend, das würde also prinzipiell funktionieren. Weitere Probleme sind dann das Schaltungsdesign und die Fehlersuche im Fehlerfall, da ich kein Oszilloskop habe. Kann ich ICs dieser Art "einfach so" irgendwie verdrahten, oder sind die auf sauber geplante, geätzte Platinen angewiesen (parasitäre Induktivitäten/Kapazitäten, evtl. Laufzeiten, usw.)? Anders gefragt: kann mir jemand mit Erfahrung sagen, ob das was werden könnte? :-) Grüße, Thomas
> "einfach so" irgendwie verdrahten, oder sind die auf sauber geplante, > geätzte Platinen angewiesen (parasitäre Induktivitäten/Kapazitäten, > evtl. Laufzeiten, usw.)? Es bedarf sicher eines ordentlichen Aufbaus, also z.B Abblockkondensatoren, und etwas Erfahrung hier und da, aber machbar waer das wohl. Es waere vermutlich sinnvoller das mit einem FPGA zu machen. Rechne dir mal aus wieviel Speicher du brauchst. Ich koennte mir vorstellen das sich alles in ein einziges FPGA implementieren laesst wenn du einen groesseren nimmst. Notfalls braucht es halt noch externes Ram. Olaf
Erfahrung habe ich kaum, aber ich kann mich durch die Datenblätter wühlen. Was dort an Kondensatoren u.ä. in den Beispiel-Schaltungen auftaucht, würde ich berücksichtigen. Aber ich kann z.B. nicht mit einer geätzten SMD-Platine dienen, wo die Kondensatoren 1mm entfernt von den IC-Anschlüssen sitzen. Ist die Frage, wie wichtig das wäre. Von FPGAs habe ich bisher überhaupt keine Ahnung, und da es für dieses Einsatzgebiet ja fertige ICs gibt, würde ich die auch durchaus benutzen, wenn ich sie denn (für bezahlbare Preise) bekomme.
Sowas gibts fertig zu kaufen für 'nen schmalen Taler. Wenn du es unbedingt selber machen willst dann mit entsprechend viel Speicher und einen halbwegs schnellen Controller. SPDIF Receiver/Transmitter/Transceiver gibts z.B. von Texas Instruments: DIR9001 etc. kann man prima (kostenlos) als Samples beschaffen.
T. H. wrote: > Sowas gibts fertig zu kaufen für 'nen schmalen Taler. > > Wenn du es unbedingt selber machen willst Äh, nein, will ich nicht! Wenn Du eine bezahlbare Lösung hast, immer her damit. :-) Alle Varianten, die ich bisher gefunden habe, waren sehr teuer (mehrere 100€). Mein Ziel ist es, möglichst günstig und möglichst einfach ein S/PDIF-Signal zu verzögern (AC3-kompatibel).
Thomas A. wrote: > T. H. wrote: >> Sowas gibts fertig zu kaufen für 'nen schmalen Taler. >> >> Wenn du es unbedingt selber machen willst > > Äh, nein, will ich nicht! > Wenn Du eine bezahlbare Lösung hast, immer her damit. :-) > Alle Varianten, die ich bisher gefunden habe, waren sehr teuer (mehrere > 100€). "Schmaler Taler" war eher ironisch gemeint. Bevor man selber rmfummelt ist es IMHO cleverer wenn man sich einen anständigen A/V-Amp kauft - die haben meist Lipsync bis 200ms und andere schöne Sachen. > Mein Ziel ist es, möglichst günstig und möglichst einfach ein > S/PDIF-Signal zu verzögern (AC3-kompatibel). Wenn man nur die (digitalen) Worte verzögert ergibt sich die AC3-Kompatibilität von alleine - und das macht man zwangsläufig so. Nunja, wenn du's selber und billig machen willst dann musst du mal nachgucken welcher kleine Controller I²S-Schnittstellen und evtl. ein schnelles Interface für ext. Speicher hat (je nachdem ob es nötig ist/wie sehr du verzögern möchtest). Man kann das auch mit einem FPGA/CPLD erschlagen, aber da scheinst du ja kein Freund von zu sein - verständlich.
T. H. wrote: > Bevor man selber rmfummelt > ist es IMHO cleverer wenn man sich einen anständigen A/V-Amp kauft - die > haben meist Lipsync bis 200ms und andere schöne Sachen. Nun, die ganze Anlage gehört meinem Vater, der Verstärker ist noch sehr neu, kann aber eben leider kein Lipsync (keinerlei Verzögerung möglich). Ein neuer Verstärker kommt nicht in Frage. ;-) > Nunja, wenn du's selber und billig machen willst dann musst du mal > nachgucken welcher kleine Controller I²S-Schnittstellen und evtl. ein > schnelles Interface für ext. Speicher hat (je nachdem ob es nötig > ist/wie sehr du verzögern möchtest). Es würde ja schon reichen, wenn mir jemand Quellen für die o.g. ICs nennen kann. Damit würde es ziemlich sicher funktionieren, soweit habe ich die Dokus schon gelesen. Denn möglicherweise gibt es ja Quellen, die ich über Google bisher nicht gefunden habe. - Ein µController, welcher mindestens 6 MHz an den Eingängen verkraftet (flankengesteuert), und dann auch noch genügend Power hat, um die Daten zumindest in einen Speicher zu schreiben und verzögert wieder auszugeben, gibt es sowas? Der müßte doch jenseits von 50 MHz haben, grob geschätzt, eher mehr? Und dann ist der garantiert nicht mehr günstiger als die o.g. ICs.
Es gibt da ein schönes Delay-IC von Micronas (MAD4868), da dürfte man aber wohl auch nicht so gut ran kommen...
@ Thomas A. (punisher) >- Ein µController, welcher mindestens 6 MHz an den Eingängen verkraftet >(flankengesteuert), und dann auch noch genügend Power hat, um die Daten >zumindest in einen Speicher zu schreiben und verzögert wieder >auszugeben, gibt es sowas? Der müßte doch jenseits von 50 MHz haben, Für sowas nimmt man ein FPGA oder CPLD. FPAG hat schon internen Speicher, allerdings braucht S/PDIF bei 3 MBit/s = 375kB/s. Selbst für nur 100ms braucht es 37,5kB, das ist schon ein recht grosses FPGA. Also dann doch lieber CPLD + kleiner SRAM. Allerdings muss man sich schon ziemlich gut in der Materie auskennen, um das "mal schnell" zu machen. Der CS8427 scheint mir oprimal. Der erledigt die "Drecksarbeit" der Dekodierung und Encodierung. I2S ist primitiv, das kann man leicht per CPLD empfangen, parallelisieren und in einen SRAM schreiben. Gleichzeitig verzögert wieder auslesen und ausgeben. >grob geschätzt, eher mehr? Und dann ist der garantiert nicht mehr >günstiger als die o.g. ICs. MFG Falk
Jörg S. wrote: > Es gibt da ein schönes Delay-IC von Micronas (MAD4868), da dürfte man > aber wohl auch nicht so gut ran kommen... Weiß ich, siehe mein erstes Posting. :-) Falk Brunner wrote: > > Der CS8427 scheint mir oprimal. Der erledigt die "Drecksarbeit" der > Dekodierung und Encodierung. I2S ist primitiv, das kann man leicht per > CPLD empfangen, parallelisieren und in einen SRAM schreiben. > Gleichzeitig verzögert wieder auslesen und ausgeben. Ok, dann werde ich mir diese Lösung mal überlegen... "Mal schnell" wird dann wirklich nichts, ich muß erstmal nachsehen, was überhaupt ein CPLD ist. :D Der CS8427 ist aber auch nicht wirklich gut zu bekommen, außer Farnell habe ich keine einzige Quelle gefunden. Hat niemand gute Quellen für etwas "exotischere" ICs (siehe 1. Posting)? :-) Vielen Dank soweit!
Was wäre denn eigentlich mit dem AT91SAM7X512? Der hat 128KB RAM und einen Synchronous Serial Controller (SSC), der I2S versteht und ein- und ausgeben kann. - Und noch 10000 weitere, unbenötigte Funktionen. :D Auf den AT91SAM7X512 kam ich durch dieses Projekt: http://www.mikrocontroller.net/articles/ARM_MP3/AAC_Player
Thomas A. wrote: > Was wäre denn eigentlich mit dem AT91SAM7X512? Sieht doch chic aus. Aber sowas macht man mit einem CPLD oder gar FPGA - wenn man zuviel Geld hat. Das scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein. Hat sich eh erledigt: siehe unten. > Hat niemand gute Quellen für etwas "exotischere" ICs (siehe 1. Posting)? Samples! Oder willst du eine Serie auflegen? Ist unkompliziert bei TI. DIX 4192 - Transceiver DIR 9001 - Receiver DIT 4096 - Transmitter DIT 4192 - Transmitter > TPA5050 Ist ja ein klasse Teil! Gibts auch als Sample bei TI. Dann noch ein kleiner µC mit TWI/I²C zum konfigurieren dran und fertig ist die Laube.
Danke! Die TI-ICs sehen ganz brauchbar aus, ein ATMega zur Steuerung (+Tasten, 7-Segment-Display, etc.)... So langsam erscheint mir das Ganze realisierbar. :-) Das Schwierigste wird für mich der Anschluß dieser ganzen fies kleinen SMD-ICs werden, bzw. das Auflöten; hab dazu aber auch schon einiges hier gelesen. Mit sowas hier sollte das doch eigentlich klappen: http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2;GROUP=C94;GROUPID=3374;ARTICLE=34778;START=0;SORT=preis;OFFSET=1000 Oder besser eins mit Thermal Pad, das will der TPA5050 nämlich haben.
Thomas A. wrote: > Das Schwierigste wird für mich der Anschluß dieser ganzen fies kleinen > SMD-ICs werden, bzw. das Auflöten; hab dazu aber auch schon einiges hier > gelesen. > Mit sowas hier sollte das doch eigentlich klappen: > > http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2;GROUP=C94;GROUPID=3374;ARTICLE=34778;START=0;SORT=preis;OFFSET=1000 Gibts auch einzeln. Zum Beispiel bei Segor (ein beliebiges Beispiel: "QFP 48-DIP48/Platine"). Die TSSOP-IC's sind gut zu löten. > Oder besser eins mit Thermal Pad, das will der TPA5050 nämlich haben. QFN habe ich noch nicht verbaut. Wegen des Pads würde ich mir keine großen Gedanken machen (du machst wahrscheinlich max. 9mW, 2.5W ist max. value) - evtl. als "dead bug" löten und auf das Pad ein Kupferstück löten. Manche machen ein großes Via unter das Pad und lassen es mit Zinn volllaufen.
@Thomas A.: beim TV meiner Eltern ist mir die Asynchronität auch gerade aufgefallen. Dort habe ich dann das Audiokabel vom Receiver an das Display umgesteckt. Am Philips Cineo gibts dafür extra einen Display-Synchronen Ausgang. War jetzt nur analog, ob der auch einen verzögerten digitalen Ausgang hat weiss ich nicht, aber vielleicht hat dein Fernseher da Einstellungen oder Ausgänge dafür? Ich habe einen Pace Receiver, da kann man das Delay im Receiver einstellen. Das Problem ist bei den digitalen Geräten ja nicht neu.
Das Ganze würde auch komplett mit AVRs funktionieren. Etwas ähnliches habe ich gerade mit einem XMega laufen, der auf eine SD-Karte Audiodaten mit 48kHz/16Bit schreibt. Der XMega kann 16MByte SRAM und bzw. 128MByte SDRAM verwalten. Mit mehreren SRAM-ICs, als Bänke aufgeteilt, würde dies auch mit einem Mega128 oder anderem AVR mit Speicherinterface funktionieren. Der Trick: als Aufbereiter eines von einem A/D kommenden I2S-Streams habe ich einen Tiny2313 hergenommen, der aus den seriellen Daten 4x 8Bit parallel pro Sample ausgibt, die nur alle 48kHz dem Hauptcontroller übermittelt werden. Im Gegenzug werden 4x 8Bit durch einen zweiten Tiny2313 in einen I2S-Stream gewandelt, der an einen DAC bzw. einen SPDIF-Transmitter angekoppelt ist. Sämtliche Spezial-ICs sind von Cirrus (CS8401/8416, CS5343, CS4344) und erhältlich bei CSD-electronics - auf Anfrage.
T. H. wrote: > Gibts auch einzeln. Zum Beispiel bei Segor (ein beliebiges Beispiel: > "QFP 48-DIP48/Platine"). Das sieht doch super aus. Danke! > evtl. als "dead bug" löten und auf das Pad ein Kupferstück > löten. Du meinst quasi umgedreht, auf den Rücken? Gute Idee! JojoS wrote: > War jetzt nur analog, ob der auch einen > verzögerten digitalen Ausgang hat weiss ich nicht, aber vielleicht hat > dein Fernseher da Einstellungen oder Ausgänge dafür? Der Philips 42PFL7423D/12 hat zwar einen verzögerten Digitalausgang, aber keinerlei digitale Ton-Eingänge, die Verzögerung wäre also nur für DVB-T benutzbar, was aber uninteressant ist; die externen DVB-S-Receiver und der DVD-Player sind die Quellen. @Travel Rec.: ich werde es mir überlegen. ;-) Die speziellen Verzögerungs-ICs sind mir allerdings lieber.
Travel Rec. wrote: > Das Ganze würde auch komplett mit AVRs funktionieren. Warum einfach wenns auch kompliziert geht? ;^) Thomas A. wrote: > Du meinst quasi umgedreht, auf den Rücken? Gute Idee! Das hat sich mal jemand anderes ausgedacht...
Behringer Shark Audiodelay Kostet um die 80 Euro. http://www.musik-schmidt.de/Behringer-Shark-DSP-110.html?refID=1
Kann kein S/PDIF, und darum ging es ja, insbesondere eben auch AC3-Ton usw...
Von TI gibts solche Bausteine. Die werden wohl in zahlreichen TV-Geräten eingesetz. TPA5050 -> http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/tpa5050.html TPA5051 -> http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/tpa5051.html TPA5052 -> http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/tpa5052.html Viel Erfolg damit
Jo, so einen habe ich verwendet, zusammen mit einem DIX4192. In ca. 1 von 10 Mal Spannung anstellen funktioniert die Schaltung auch einwandfrei, auch für 30 Minuten und länger am Stück, nur die anderen 9x nicht so ganz. ;-) Aufgrund von Zeitmangel ist das Projekt eh auf Eis, und wirklich notwendig ist es inzwischen auch nicht mehr...
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