Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufsunfähigkeitsversicherung


von Chris R. (mrgreen)


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Hallo,
macht aus der Sicht eines "alten Hasen" die o.g. Versicherung für einen 
Soft- und Hardwareentwickler Sinn??

Ich meine, selbst mit abben Beinen bin ich in der Lage, zu entwickeln.
Mein Nachbar hat eine Form der multiplen Sklerose, und auch der führt 
seinen Job als Ingenieur von zuhause weiter aus.

Aktuell fällt mir eigentlich nur Erblinden, abbe Hände oder geistiges 
Nachlassen ein, und dann ist man doch fast schon Pflegefall.

Spar ich mir das Geld, oder ist so eine Versicherung sinnvoll?
Bekäme ich, wenn ich die nicht in Anspruch nehme, meine "Einlagen" dann 
wieder?

Gruß
Mr.Green

von vielleicht so (Gast)


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Nein, ich hab auch keine solche Versicherung. Allenfalls fuer andere 
Berufe, die gefaerdeter sind. Solange ich einen Wissensvorsprung habe, 
hab ich was zu verkaufen.

von schmocka (Gast)


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ich habe es kombiniert mit der LV... du bekommst auch Teilrenten für 
'abbe Bein'...

von Häärchenspalter (Gast)


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Inzwischen überdenke ich meine meinung. Früher dachte ich, ICH bin 
Kopfarbeiter, berufsunfähig werde ich durch Kopfschuss, na und als 
Volldebiler ist es mir egal in welchem Dreck ich lebe. (Makaber aber 
wahr)

Jetzt sehe ich das ein wenig anders, es hat Fälle von Schlaganfall im 
Bekanntenkreis gegeben. Das macht Dich berufsunfähig bei vollem 
bewusstsein. Eine versicherung dagegen habe ich aber auch immer noch 
nicht ...


Aber es waren ja meinungen gefragt ...

von Miesepeter (Gast)


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Reine Abzocke bei nicht gefahrgeneigten Berufen. Unfallversicherung habe 
ich. Schlaganfall (mit Folgen) ist doof, die schlimmsten Folgen werden 
aber von der PV gedeckt. Devise ist: so leben, dass die 
Wahrscheinlichkeit für Infarkte aller Art minimal ist.
Bin auch nicht gegen Arbeitslosigkeit versichert, da selbständig.
Risiko macht das Leben erst spannend.

Außerdem: wenn du die Versicherung brauchst, ist sie infolge der dann 
gerade aktuellen Finanzkrise  ohnehin gerade pleite.

von Miesepeter (Gast)


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Einlagen bekommst du nicht wieder. Jedenfalls nicht bei den mir 
bekannten Versicherern. Ist wie KFZ-Haftpflicht eine Risikoversicherung. 
Nur bei Rentenversicherungen und Lebensversicherungen gibt es in manchen 
Fällen vielleicht was zurück (Sparversicherung).

von Ups... (Gast)


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>Bin auch nicht gegen Arbeitslosigkeit versichert, da selbständig.
Biste wohl und nennt sich Hartz 4 (früher Sozialhilfe)

Wer Berufsunfähig wird kann auch von dieser sozialen Hängematte
aufgefangen werden. Einziger Nachteil: Man darf nur ein geringes
Schonvermögen haben. Was darüber hinaus geht muß erst aufgebraucht
werden.
Bei ner Berufunfähigkeitsversicherung gibt es diese Beschränkung
meines Wissens nicht. Kritisch ist, das die Versicherungen sehr
Leistungsunwillig sind und jede auch noch so kleine verschwiegene 
Vorerkrankung gnadenlos für sich nutzen um nicht zahlen zu müssen.
Das Leid des Betroffenen ist denen dann wurscht.

von Katapulski (Gast)


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Das ist dummes Zeug!

Hier steht's :
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/__7.html

gez. Katapulski

von Axel (Gast)


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Früher habe ich auch gedacht, dass ich das nicht brauche.

Heute mit Haus und Familie sehe ich das anders. Ich möchte schon 
sichergestellt wissen, dass wir im Fall der Fälle das Haus halten können 
und die Kinder zur Uni können.

Das wird zwar mit den BU-Auszahlung auch schwer, aber nicht unmöglich.

Man sollte nur ein paar Dinge beachten.

1. Parallel eine Rechtsschutzversicherung bei einem anderen Versicherer. 
Die Flexibilität bei der Auszahlung der BU Rente steigt doch erheblich, 
wenn die wissen, dass Dich Prozesskosten nicht jucken brauchen.

2. Ausreichende Höhe: Wenn man wegen der Kosten nur für 500€ abschliesst 
sollte man es lassen. 500€ gibt es auch Sozialhilfe, mit Kindern sogar 
mehr.
Alles unter 1500€ Rente/Monat ist sinnlos.

3. Auf keinen Fall mit einer Lebensversicherung koppeln (allenfalls mit 
einer Risikolebensversicherung).

Gruss
Axel

von kenn (Gast)


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Ne Tante hat eine solche Versicherung abgeschlosse und wurde dann 
tatsächlich berufsunfähig - nun erhält sie eine satte Rente und kann 
glücklich in einer großen Wohnung leben ohne sich Sorgen machen zu 
müssen.

von Katapulski (Gast)


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>erhält sie eine satte Rente und kann
>glücklich in einer großen Wohnung leben ohne sich Sorgen machen zu müssen.


Herr, laß Hirn regnen!

Wie glücklich hätte sie erst sein können, wenn sie durch eine 
Krankheit/Unfall nicht berufsunfähig geworden wäre. Nur mit einem 
verstauchten Ohrläppchen passiert das nämlich nicht. :-((

gez. Katapulski

von schmocka (Gast)


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> 3. Auf keinen Fall mit einer Lebensversicherung koppeln (allenfalls
> mit einer Risikolebensversicherung).
Wieso?

von Dirk (Gast)


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Weil dann die Beiträge wesentlich höher sind.
Wenn man dann mal in finanzielle Engpässe kommt, kann man nicht nur den 
(teuren) Kapitallebensversicherungsteil kündigen, sondern muss die ganze 
Versicherung kündigen.
Und je nach Alter nimmt einen eine andere Versicherung dann nicht mehr 
oder nur zu hohen Beiträgen, wenn es denn dann finanziell besser geht.
Daher nur eine getrennte BU bzw. eine mit "kleiner" 
Risikolebensversicherung. Dann sind die Monatsbeiträge niedrig.

von Dirk (Gast)


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@Katapulski:
>Herr, laß Hirn regnen!

Kann ich verstehen, Du brauchst welches...


>Wie glücklich hätte sie erst sein können, wenn sie durch eine
>Krankheit/Unfall nicht berufsunfähig geworden wäre. Nur mit einem
>verstauchten Ohrläppchen passiert das nämlich nicht. :-((

Das ist sicherlich richtig, aber die BU-Versicherung zahlt schon bei 50% 
BU und nicht erst, wenn man sabbernd im Rollstuhl sitzt.
Vielleicht war die Tante Sekretärin und hat jetzt eine leichte Arthritis 
in der linken Hand? Dann sind das schon 50% für ihren Beruf.
Und mal ehrlich: Wenn ich dann netto von der BU-Versicherung das 
bekomme, was ich vorher hatte, dann nehme ich eine leichte Arthritis 
hin. Dafür dann viel Freizeit, das Leben geniessen, etc.

von Katapulski (Gast)


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>zahlt schon bei 50% und nicht erst, wenn man sabbernd im Rollstuhl sitzt.

"Das will ich sehen", sprach der Blinde. Du hast offenbar keine 
Erfahrung
mit dem Ernstfall gemacht. :-(

gez. Katapulski

von Kenn (Gast)


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Die Tante sitzt tatsächlich nicht im Rollstuhl. Sie ist aber eben nicht 
fähig belastende Arbeiten durchzuführen, weil sie dann Kopfschmerzen 
bekommt. Klar: Natürlich ist es absolut unschön berufsunfähig zu werden. 
Aber wenn es passiert, ist man mit Versicherung wesentlich besser drann 
als ohne.

von Dirk (Gast)


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Im übrigen wird die BU-Versicherung von allen anerkannten Institutionen 
- wie z.B. Verbraucherzentralen, Stiftung Warentest, Zeitschriften wie 
Capital, Wirtschaftswoche, etc. - zu den drei wichtigsten Versicherungen 
gezählt, neben Krankenversicherung und Haftpflicht.

von FuenfMalSechs (Gast)


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<Im übrigen wird die BU-Versicherung von allen anerkannten Institutionen
<- wie z.B. Verbraucherzentralen, Stiftung Warentest, Zeitschriften wie
<Capital, Wirtschaftswoche, etc. - zu den drei wichtigsten 
Versicherungen
<gezählt, neben Krankenversicherung und Haftpflicht.

NaJa die dritt wichtigste Versicherung, kann auch die am wenigsten 
unwichtige sein...

haftpflicht und Krankenversicherung ist klar, weil da auch mal Millionen 
fällig werden können. Aber statt Berufsunfäigkeitsversicherung ist doch 
eine gesunden lebensweise und früher Vermögensaufbau zu empfehlen. 
Vielleich noch ne Unfallversicherung...

von Jorge (Gast)


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von Seppel (Gast)


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>Aber statt Berufsunfäigkeitsversicherung ist doch
>eine gesunden lebensweise und früher Vermögensaufbau zu empfehlen.


Wieso anstatt? Beides wäre angebracht. Aber viele werden eben nicht 
durch ungesunde Lebensweise berufsunfähig. Ein Zeckenbiß und schon kann 
es das gewesen sein...
Und gerade den Vermögensaufbau möchte man doch absichern, wenn man eine 
Immobilie erworben hat.
Wir haben gerade gebaut. Wenn ich da berufsunfähig werde und keine 
Versicherung hätte, könnten wir uns den Kredit nicht mehr leisten, also 
müßten wir aus der Hütte ausziehen und könnten ewig Schulden abzahlen 
für nix.
Für jemanden, der jung ist, keinen Lottogewinn gemacht hat, frisch 
gebaut oder ein Haus gekauft hat, für den ist eine BUVersicherung 
sowieso Pflicht...


>Vielleich noch ne Unfallversicherung...

Nur ein Bruchteil derjenigen, die berufsunfähig geworden sind, hatten 
einen Unfall. Von daher lieber gleich richtig versichern.

von tuppes (Gast)


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Als Hard- und Softwareentwickler kannst du berufsunfähig werden, wenn 
deine Augen nachlassen, so dass du nicht mehr sehen kannst, was du 
programmierst oder lötest. Dazu muss man nicht gleich erblinden, ein 
Star reicht schon.

Oder wenn deine Hände ihre Beweglichkeit verlieren oder anfangen zu 
zittern (Muskel- oder Nervenerkrankungen, Gelenkerkrankungen, Parkinson, 
Rheuma, Arthrose).

Oder wenn du nicht mehr einen Tag lang sitzen kannst (Rückenleiden).

Es muss nicht immer gleich zum GAU kommen (Hand ab, Augen raus, 
Rollstuhl, Schlaganfall). Und selbst wenn dir dann alles egal ist - 
was ist mit deiner Familie? Reichts nicht, wenn der Vater dauerkrank 
ist, muss auch noch ein massiver sozialer Abstieg dazukommen?

Und: Berufsunfähig != Arbeitsunfähig. Je nachdem kannst du bestimmt noch 
prima Bürgersteige fegen oder Zeitungen austragen, für einen Bruchteil 
deines Ex-Gehalts. Rente gibts dann keine, du arbeitest ja. Nett, wenn 
dann eine Versicherung da ist, die den Verlust wenigstens zum Teil 
kompensiert.

von Häärchenspalter (Gast)


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<Es muss nicht immer gleich zum GAU kommen (Hand ab, Augen raus,
<Rollstuhl, Schlaganfall). Und selbst wenn dir dann alles egal ist -
<was ist mit deiner Familie? Reichts nicht, wenn der Vater dauerkrank
<ist, muss auch noch ein massiver sozialer Abstieg dazukommen?

NaJa, wenn Papi berufsunfähig und den ganzen tag zu Hause hockt, muss 
Mutti halt arbeiten gehen. Und so massiv ist der Abstieg nicht, solange 
man ein Dach übern Kopf hat.

von tuppes (Gast)


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> NaJa, wenn Papi berufsunfähig und den ganzen tag
> zu Hause hockt, muss Mutti halt arbeiten gehen.

Natürlich muss sie. Eine Berufsunfähigkeit wirft die ganze Lebensplanung 
um, da werden alle Karten neu verteilt. Fraglich ist, ob Muttis Beruf 
genau soviel einbringt wie Vatis - in vielen Familien ist das nicht so, 
und um diese Einbuße auszugleichen, schließt man eine Versicherung ab.

von Kontrast Verstärker (Gast)


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<Natürlich muss sie. Eine Berufsunfähigkeit wirft die ganze 
Lebensplanung
<um, da werden alle Karten neu verteilt. Fraglich ist, ob Muttis Beruf
<genau soviel einbringt wie Vatis - in vielen Familien ist das nicht so,
<und um diese Einbuße auszugleichen, schließt man eine Versicherung ab.

Auf gut deutsch, man schliesst die Versicherung ab, um in Schadensfall 
weiter Audi statt Fahrrad/Rollstuhl fahren zu können...

von tuppes (Gast)


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> Auf gut deutsch, man schliesst die Versicherung ab,
> um in Schadensfall weiter Audi statt Fahrrad/Rollstuhl
> fahren zu können...

Im Prinzip ja, wenn es das ist, was einem wichtig ist. Wer sich mit 
jedem Schicksalsschlag abfindet, der braucht keine Versicherungen.

von Sepp (Gast)


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Sicher, die Versicherungen sind die Guten, zahlen ohne Bedenken. Und 
nach 12 Monaten schicken sie einen internen Art vorbei, der die BU 
aberkennt.
BUV ist bekantermaßen der größte Schwachsinn wenn man den Versicherungen 
keinen Glauen schenkt

von Andre S. (dg2mmt)


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BU ist sinnvoll. Mal geschaut, was du an gesetzlicher Rente bekommst, 
wenn du nicht mehr arbeitsfähig sein solltest?
Vor allem geht es um eine _Berufs_unfähigkeit nicht um eine 
_Arbeits_unfähigkeit.
Also wenn du zB als Ing. nicht mehr arbeiten kannst, warum auch immer.
Könntest ja noch Straße fegen...
Außerdem gibt es Versicherungen, die zum Ende der Laufzeit (wenn nicht 
in Anspruch genommen) einen gewissen Betrag(abhängig von der Entwicklung 
der Finanzmärkte) wieder ausbezahlen. In dem Fall ist das Geld zumindest 
nicht ganz weg, wenn vielleicht auch nicht die Gesamtheit aller Beiträge 
zur Auszahlung kommt.

von Axel (Gast)


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"Außerdem gibt es Versicherungen, die zum Ende der Laufzeit (wenn nicht
in Anspruch genommen) einen gewissen Betrag(abhängig von der Entwicklung
der Finanzmärkte) wieder ausbezahlen. In dem Fall ist das Geld zumindest
nicht ganz weg, wenn vielleicht auch nicht die Gesamtheit aller Beiträge
zur Auszahlung kommt."

Und das sind die, von denen man unbedingt die Finger lassen sollte.

Denn im Prinzip sind das verkappte Sparverträge, nur, dass man nicht 
weiss, wie viel gespart, was gespart, wo das Geld landet und wie viel es 
rausgibt. Man kann allerdings, wenn man ein bischen googelt rausfinden, 
dass der Versicherungsvertreter, der einem die verkauft, daraufhin seine 
Frau mindestens auf einen netten Wochenendurlaub ainladen kann.

Gruss
Axel

von Max (Gast)


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Solange man Strasse fegen kann, kann man auch als Ing. arbeiten!

von oszi40 (Gast)


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> Straße fegen  ==> Verweisung

Das Kleingedruckte ist bei einer BU sehr wichtig.
Risiko-LV mit BU könnTe preiswerter +sinnvoll sein.

von Dieter (Gast)


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Heute in der Zeitung gelesen:

"Unfallversicherung:
Eher Luxus und fast immer zu teuer ist eine Unfallversicherung. Sie 
deckt lediglich ein Teilrisiko; das eigentliche Risiko aber heißt 
Berufsunfähigkeit.[...]"

"Berufsunfähigkeitsversicherung:
Teuer, aber wichtig ist daher eine Berufsunfähigkeitsversicherung.[...]"

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