Forum: Offtopic Peak Oil - Weltuntergang?


von Öl- Multi (Gast)


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Wenn das Öl relativ abrupt ausgeht (innerhalb von 2 oder 3 Jahrzenten) 
hätte das fatale Folgen oder nicht? Da ist es eher nicht so wichtig wann 
es ausgeht, sondern wie abrupt.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Gibt ja genug Methanhydrat zum Verheizen...

von vielleicht so (Gast)


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Nein, wichtig ist was man vorher getan hat. Man kann eine zersiedelte 
Gesellschaft mit schlechtisolierten Haeusern, grossvolumigen Autos, und 
energieverschlunzenden Firmen sein, oder etwas anderes. Als Eingeborener 
mit einer jahrtausende alten Kultur, die darum geht, mit welchem Stock 
man im Sandhaufen nach Kaefern bohrt bist Du viel weniger betroffen. 
Dasselbe mit ein paar Ziegen, die du in den Steinhaufen laufen laesst. 
Man kann sich in der Zwischenzeit auch darauf spezialisieren, denen, die 
noch Oel haben dies wegzunehmen.
Es ist noch Zeit. Packen wir's an.

von Sven P. (Gast)


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Ich weiß nich, Galileo und der Rest machen immer so einen Terz um die 
Energieversorgung und so. Dabei ist das m.E.n. doch eigentlich eines der 
Probleme. Ich meine, an Öl hängt mehr dran, als Energie: Plastik, 
Farben, überhaupt die ganze Chemie!

von Öl- Multi (Gast)


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Öl wird praktisch für alles benötigt, was uns im Alltag begegnet. 
Buchstäblich alles!

von Katapulski (Gast)


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Ganze Tiergruppen würden aussterben! Erstes Opfer wäre die beliebte
ÖL-Sardine

gez. Katapulski

von HariboHunter (Gast)


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Und ohne Haargel saehen einige ganz anders aus.

von PeterL (Gast)


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wenn die damals beim Goldrausch in Amerika diese Pek Theorie gekannt 
hätten,
wäre auch allen zum weinen gewesen, irgendwann war der Punkt erreicht, 
an dem nicht mehr Gold aus Flüssen gewaschen werden konnte (PeakGold)
Und jetzt gibts halt kein Öl mehr in < 1km Tiefe, warum wird in 
Brasilien auf 10km runtergebohrt, weil dort die Mikroorganismen, aus 
denen sich in Jahrmillionen angeblich das Erdöl gebildet hat, sich vor 
uns verstecken wollten?
Warum gibts im Weltall nicht nur auf der Erde Kohlenwasserstoffe z.B.:
http://www.astronomie-heute.de/artikel/867027&_z=798889
glaube nicht, das das Mikroorganismen waren.
Warum halten alle ,bis auf mich und einige andere, so wehement an der 
Theorie der fossilen Entstehung des Erdöls fest?
Evtl. weil sich damit mehr Geld verdienen lässt?

von Sven L. (friemler)


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Warum immer diese Panik vom angeblich ausgehenden Öl?

Vor 20 Jahren sagte man, dass es nur noch für 40 Jahre reichen würde, 
heute sagt man das gleiche und ich wette, in wiederum 20 Jahren müssen 
die 40 Jahre immer noch herhalten. Hauptsache man kann den Preis stabil 
hoch halten, bzw. noch weiter steigern.

Öl gibt es wie Sand am Meer und das ist wörtlich zu nehmen. Dazu ist ja 
auch noch der Ölschiefer vorhanden.

Früher waren doch Ölquellen versiegt wenn man anfangen mußte Pumpen 
anzuschmeißen. (Grob gesagt) Heute kann man aus diesen oft nur vertikal 
gebohrten Löchern wieder Öl raus holen, man muß halt nur Pumpen, bzw. 
auch mal schräg bohren. Wird ja auch gemacht und siehe da: urplötzlich 
wird aus einer versiegten Quelle wieder eine fast frisch sprudelnde.

von Master S. (snowman)


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öl wird es "immer" geben, die frage ist nur zu welchem preis es 
gefördert werden kann...

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Gibt ja auch Babyöl, das muss man nicht teuer Offshore gewinnen :-)

Spaß beiseite. Hier ein Beitrag der NZZ dazu (2-teilig):

http://de.youtube.com/watch?v=sapR2ZyAQ7A
http://de.youtube.com/watch?v=mK_vZTm7At0

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Zu denken gibt die Tatsache, daß alle Länder der Erde das 
Ölfördermaximum bereits überschritten haben, mit 3 Ausnahmen: Irak, 
Kuwait, Saudi Arabien

http://en.wikipedia.org/wiki/Predicting_the_timing_of_peak_oil

Erstaunlich speziell an den OPEC-Ländern ist, daß die bekannten 
Ölreserven Ende der 80-er Jahre sprunghaft um 50% anstiegen, seither 
sind die konstant.

Es wird gemutmasst, daß dieser Anstieg nicht durch Auffinden neuer 
Lagerstätten zu begründen ist (das Maximum "Funde an Öllagerstetten" 
liegt Mitte der 60-er Jahre), sondern schlicht ökonomische Gründe hat:

Die maximal erlaubten Förderraten orientieren sich an den nachgewiesenen 
Reserven.
Ein Schelm, der böses denkt.

Konkret für Saudi-Arabien sieht das so aus: 1990 wurden die Reserven von 
160 GB (Giga Barrel) auf 260 GB angehoben, das entspricht einem Zuwachs 
von über 60%. Seither sind die "nachgewiesenen" Reserven konstant.

Saudi Arabien produziert nach einem rapiden Anstieg der Produktion 1990 
recht konstant ca. 8.000.000 Fass/Tag, seit 1990 sollte der Vorrat daher 
um 50GB geschrumpft sein. Durch göttliche Fügung bleibt er aber immer 
gleich...

von Martin (Gast)


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... mit 3 Ausnahmen: Irak, Kuwait, Saudi Arabien ...

Es sind 4: Du hast Lummerland vergessen.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Stimmt. Was mich wundert, ist dass sich keine einzige Regierung auf die 
abzusehende Energiekrise einrichtet. Ausser Lummerland, aber das ist eh 
autark.

Manchmal könnte man glauben, unsere (und anderer Länder Politiker) 
lebten auf einer kleinen Insel der Glückseligkeit...

Der Höhepunkt der Ölförderung wird von den meisten Experten nicht weiter 
als 5-10 Jahre in der Zukunft gesehen. Zwar gibt es Öl in Form von 
Ölsand, etc. das aber wesentlich teurer und aufwändiger herzustellen 
ist. Ausserdem gibt es dazu die Kapazitäten noch überhaupt nicht, welche 
das momentan billige und einfach herzustellende Öl auch nur annähernd 
ersetzen könnten. Gleiches gilt für Kohleverflüssigung.

Statt dessen steuigt der Ölverbrauch in USA weiter an (linear), während 
er in Ländern wie China und Indien exponentiell steigt.

Wollte man die momentan erfoderliche Energiemenge, die vom Erdöl kommt, 
durch AKW decken, bräuchte man weiltweit ca. 6000-10000 davon. Mal 
abgesehen davon, daß Uran unter den Bedingungen nach 10 Jahren aus ist, 
wer sollte die Dinger bauen, betreiben, zulassen, sichern. Hinzu kämen 
Endlager, etc.

Bioenergie kann einen kleinen Anteil stellen, wohl einen verschwindend 
kleinen in Bezug auf den heutigen Energiehunger.

Erdöl macht laut Goldman Sachs 45% aller gehandelten Rohstoffe aus, 
also etwa soviel wie alle Erze, Zucken, Kaffee, Weizen, Soja, Kohle, 
Reis, Baumwolle, ... zusammen.

von Dude (Gast)


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>Stimmt. Was mich wundert, ist dass sich keine einzige Regierung auf die
>abzusehende Energiekrise einrichtet. Ausser Lummerland, aber das ist eh
>autark.

Die Ölquellen sind in 50 Jahren erschöpft. In 50 Jahren wird ein 
funktionstüchtiger Kernfusionsreaktor fertiggestellt sein. An dieser 
Tatsache hat sich seit 30 Jahren nichts geändert.

Wo ist also das Problem?

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Bis es so weit ist haben wir Fusionsreaktoren und nutzbare Silber-Zink 
Akkus, mit denen man sein energieeffizientes Fahrzeug mit gleicher 
Reichweite wie heutige Verbrenner fahren kann.

Gott sei dank können sich die heutigen Entwicklungsländer diese 
Technologien dann nicht leisten.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Es geht nicht darum, wann der letzte Tropen Öl aus irgendeinem 
Ölschiefer gequetscht werden kann, dann man aus mehreren Kilometern 
tiefe rausgebuddelt hat.

Öl ist nicht Öl. Das recht einfach zu gewinnende ist praktisch überall 
in der Welt über das Fördermaximum raus. In Arabien gibt es keine 
zuverlässigen Daten, weil niemandem erlaubt ist, diese einzusehen. Man 
muss also den Arabern glauben.

Unsere gesammte Gesellschaft ist auf billiges Öl ausgerichtet. Momentan 
ist unser Sprit mit 1€50 noch relativ günstig. Wie würde unsere 
Wirtschaft aussehen, wenn 1 Liter Sprit 10€ kosten würde?

Man kann sagen: ok, das wird den Verbrauch drosseln und die Vorräte 
halten länger, was auch stimmt. Aber die gesamte Volkswirtschaft müsste 
sich daran anpassen, und das geht nicht von heute auf morgen.

von Dude (Gast)


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Ihr wisst, wieviel Milliarden die Ölindustrie jährlich verdient. Ein 
paar mickrige 10000 Euro werden davon abgezweigt, um Leute wie Johann L. 
dafür zu entschädigen, daß sie in der Welt die Angst vor dem Ende des 
Ölzeitalters schüren.

Denn wer würde noch die horrenden Preise für Treibstoff zahlen, wenn er 
wüsste, dass dieser in vielen Staaten billiger gefördert werden kann, 
als Trinkwasser bereitzustellen?

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Es sind die Ölkonzerne und die Golfstaaten, die ständig betonen, es 
würde auch in 20 Jahren Öl zum gleichen Preis geben wie heute.

Die Ölindustrie ist weder daran interessiert, daß Öl gespart wird, noch 
daran, daß realistische Alternativen gesucht werden.

von Heinz (Gast)


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Dabei muss man beachten, dass die Scheichs nur etwa 3$ pro Barrel 
bekommen. Daran sieht man, dass der Ölpreis bei uns (etwa 80$ pro 
Barrel) reine Politik und Gier der Händler ist.

von Dude (Gast)


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>Dabei muss man beachten, dass die Scheichs nur etwa 3$ pro Barrel
>bekommen. Daran sieht man, dass der Ölpreis bei uns (etwa 80$ pro
>Barrel) reine Politik und Gier der Händler ist.

Es müssen in der Handelskette so viele Politiker bestochen werden, damit 
sie alternative Energiequellen nur zum Schein fördern, daß beim 
Rohstofflieferanten halt wenig ankommt. Das nennt sich aber nicht 
Politik, sondern organisierte Kriminalität.

von Heinz (Gast)


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> Das nennt sich aber nicht
> Politik, sondern organisierte Kriminalität.

Ich wusste nicht, dass da ein Unterschied besteht.

von HariboHunter (Gast)


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" Momentan ist unser Sprit mit 1€50 noch relativ günstig."

Ende Juni war der Benzinpreis Normal hier auch etwa 4.60$\Galone und 
alle in der Umgebung haben an den Weltuntergang geglaubt. Jetzt steht er 
wieder bei 2.86$. Warum ist der Preis in D. nicht gesunken? Der 
Rohoelpreis ist es doch auch gewaltig?!

von Benzintanker (Gast)


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> Warum ist der Preis in D. nicht gesunken? Der
> Rohoelpreis ist es doch auch gewaltig?!

Preis für Benzin ist um ca. 20 Cent zurückgegangen.

von Benzintanker (Gast)


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Übrigens gleich OBAMA im ZDF

letztes Duell

von Benzintanker (Gast)


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sorry, nicht ZDF sondern ARD

von HariboHunter (Gast)


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sehe die Debatte, weiss nicht was ich davon halten soll, werde es mir 
hinterher von den Analysten erzaehlen lassen :)

von Benzintanker (Gast)


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> sehe die Debatte, weiss nicht was ich davon halten soll, werde es mir
> hinterher von den Analysten erzaehlen lassen :)

Mir ist sofort aufgefallen wie Mc Cain mit Dreck um sich wirft. Statt 
Obama in der Sache zu kritisieren kramt Mc Cain in Obama's Vergangenheit 
herum und versucht ihn illegaler Machenschaften zu bezichtigen. Einfach 
erbärmlich. Außerdem ist Mc Cain nie konkret sondern labert immer nur 
was von .. den Amerikanern helfen .. die Wirtschaft stärken .. usw. Er 
unterscheidet in keinster Weise wer in USA eigentlich überhaupt Hilfe 
braucht und bei wem das Geld nur so rausgescmissen wird. Mc Cain ist ein 
politischer Schwätzer.

In den Vorberichten kam eine Stellungnahme einer wohlhabenden Frau, die 
es meiner Ansicht nach (ohne es zu wissen) auf den Punkt gebracht hat. 
Sie sagte, "Obama will MEIN GELD unter die Leute verteilen. Das ist 
Sozialismus oder sogar Kommunismus".

Diese Frau wird Mc Cain wählen, weil sie sich dort eine Fortsetzung der 
Bush-Politik sicher sein kann. Die Wohlhabenden weiter schonen und mit 
Steuergeschenken überziehen und den normalen Leuten die Lasten 
aufbürden.

von Siggi (Gast)


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... die Scheichs nur etwa 3$ pro Barrel ...

Aus welcher Quelle stammt dieser Betrag?

von Martin (Gast)


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Der Förderzins liegt so bei 10 bis 20 Prozent des Verkaufspreises.

Über 3 Dollar lacht der Scheich.

von gast (Gast)


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>... die Scheichs nur etwa 3$ pro Barrel ...

>Aus welcher Quelle stammt dieser Betrag?

Da war neulich ein recht umfangreicher Beitrag im Spiegel, der das 
bestätigt.

von Outi O. (outlaw)


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Wenn das Öl alle ist, sehen wir dann die Frauen, wie sie wirklich 
aussehen ?? kopfkratz

Und dann ??

von Siggi (Gast)


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... umfangreicher Beitrag im Spiegel ...

Welche Ausgabe?

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Eine sehr gute Darstellung der Gemengelage ist zum Beispiel

http://www.theoildrum.com/node/3060

Eine differenzierte Ausarbeitung der Daten, Schlussfolgerung und 
anschliessender Diskussion -- die überigens auf hohem Niveau stattfindet 
und keine Plattitüten à la "die bösen Scheichs" oder "gierige 
Spekulanten" drischt.

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