Hallo, in mehreren Forenbeiträgen wird in etwa beschrieben, wie man Flussmittel aus Kolophonium und Alkohol (IsoPropanol) herstellt: Einfach Kolophonium und (warmen) Alkohol auflösen. Muss ich dabei zum Kolophonium solange Alkohol hinzugeben, bis eine leichtflüssige (oder wie bei Löthonig zähflüssige) Lösung entsteht? Muss ich dabei umrühren? Gruss, Jörg
Kauf Dir einen Klotz sog. Geigenkolophonium im Musikinstrumenten-Handel und lege das in Isopropanol. Du brauchst weder Dich noch die Lösung zu schütteln. ;-) Nach ein paar Tagen hat sich eine appetitliche braune Suppe gebildet und die kann man nun in eine Spritze (Apothekenbedarf) mit ganz dünner Kanüle füllen. So ist es möglich, gezielt einen kleinen Schluck Tinktur auf widerspenstige Lötstellen zu geben. Im Fleischereibedarf gibt es auch Kolophonium! (sog. Brühpech) Man benutzt das, um Schweinen nach dem Schlachten die Borsten zu entfernen. MfG Paul
Gib am Anfang nicht zu viel Alkohol dazu, sonst wird es zu dünnflüssig. Verdünnen kann man das später immer noch. Und hab Geduld. Es dauert halt wenigstens ein Tag, bis sich das auflöst. PS: Der Alkohol muß auch nicht erwärmt werden.
Ich nehme anstelle Isopropanol schon immer Spiritus! Dürfte vermutlich auch billiger sein. Außerdem zerkleinere ich den Kolophoniumklumpen, um die Löslichkeit zu forcieren, gebe das Pulver in eine Schraubflasche und fülle solange mit Spiritus auf bis kein Bodensatz mehr vorhanden ist. Zwischendurch hin und wieder schütteln und stehen lassen. Mein letztes Kolo stammt übrigens aus der Bucht und sollte mich überleben...
Ingolf O. wrote: > Ich nehme anstelle Isopropanol schon immer Spiritus! Dürfte vermutlich > auch billiger sein. Außerdem zerkleinere ich den Kolophoniumklumpen, um > die Löslichkeit zu forcieren, gebe das Pulver in eine Schraubflasche und > fülle solange mit Spiritus auf bis kein Bodensatz mehr vorhanden ist. > Zwischendurch hin und wieder schütteln und stehen lassen. > Mein letztes Kolo stammt übrigens aus der Bucht und sollte mich > überleben... Au weia! Ich hoffe mal, du verkaufst die so produzierte Elektronik nicht und bastelst nur mit diesem Gebräu! Im Spiritus ist Vergällungsmittel und weitere Zusätze die z.T. sogar leitfähig sind. Bei hochohmigen Schaltungen gibt's sogar bei der Reinigung mit Spiritus Probleme. Nimm ausschließlich 2-Propanol zum verflüssigen, die sicherste Variante ist der Einkauf von Flussmittel nach DIN bei Weidinger. Ach ja: zum Verzinnen Flussmittel nach EN 29454 1.1.3 (stark aktiviert) und zur Montage nur 1.1.1 (mild aktiviert) verwenden. Nach der Montage immer mit Isopropanol reinigen (innerhalb 24 Stunden).
Krieg Dich wieder ein, Thilo, dieses, wie Du es bezeichnest, Gebräu, hat eine Historie, die unter Garantie älter ist als Du. Bereits Mitte der 60er Jahre fingen wir damit an zu löten, nur der Spiritus ist inzwischen ein anderer geworden...
@ Paul Baumann
>in eine Spritze (Apothekenbedarf) mit ganz dünner Kanüle füllen.
Und der Spritzenkolben klebt nach einiger Zeit nicht fest?
Wollte auch gerade ein paar Spritzen bestellen. Welche Grösse empfiehlst
du?
>Krieg Dich wieder ein, Thilo, dieses, wie Du es bezeichnest, Gebräu, hat >eine Historie, die unter Garantie älter ist als Du Na ja, da Thilo es mit Industrieelektronik im Kernkraftbereich zu tun hat ist es mir lieber er nimmt die Sachen 150% genau. Nicht überall sollte man nach der "passt schon" Methode pfuschen.
@Kupfer Michi Die Spritzen sind aus Polyethylen (denke ich zumindest) und sie sind mir noch nicht verklebt. Mit den Kanülen--Hm, Kopf kratz... Ich weiß die Größe nicht mehr. Die kosten aber auch nur ein paar Pfennige, da ist es zu empfehlen, mehrerer Größen zu kaufen und zu probieren. MfG Paul
Danke, werd mal 2ml und 10mL Spritzen mit 0.9x40mm und 0.45x25mm Kanülen ausprobiern.
Hallo, hätte mal eine Frage? Welche Konsistenz soll die fertige Mischung den haben. Bei mir wird es immer nur flüssig, obwohl es sich auch so sehr gut löten/entlöten lässt, meistens benutzt ich es für die Entlötlitze. Aber bei den professionellen Mittel ist es immer so halb fest, mischen die da noch was anderes bei? Ich habe es mit Spiritus und mit 96% Isopropanol versucht, aber das Resultat ist immer das gleiche, es ist immer nur flüssig. Gruß
ich pinsel die Platine mit dem Gebräu einfach ein und lasse sie kurz trochnen. Lötet sich dann wie nix. UND ich nehme auch schon seit über 20 Jahren Spiritus. Keine Langzeitausfälle !!! Spiritus hat nur die unangenehme Eigenschaft, weisse Flecken übrig zu lassen und trocknet nicht so schnell wie ISO.
Ingolf O. wrote: > Krieg Dich wieder ein, Thilo, dieses, wie Du es bezeichnest, Gebräu, hat > eine Historie, die unter Garantie älter ist als Du. Bereits Mitte der > 60er Jahre fingen wir damit an zu löten, nur der Spiritus ist inzwischen > ein anderer geworden... Mitte der Sechziger ist mein Fabrikationsdatum. :) Was ich beschrieben habe ist Standard bei Luft- und Raumfahrt. Bei uns mittlerweile auch. Für Massenproduktion im Industriebereich gelten klar andere Maßstäbe, aber als Bastler möchte ich auch 100%ige Lötstellen haben (Ehrgeiz), darum mach' ich das daheim genauso. ;)
Ja, das mit den Ehrgeiz kenne ich, Thilo, geht mir z.B. in puncto LP-Bestückung bei der Ausrichtung der BE auch so - Mr. Monk lässt grüssen! Wo bekommt man denn Dein wundersames RLF-Gebräu her, wenn man es zu Testzwecken mal nehmen möchte?
>Wo bekommt man denn Dein wundersames RLF-Gebräu her, wenn man es zu >Testzwecken mal nehmen möchte? Hier: http://www.weidinger.eu/index.php?id=6-1 nach 'WL12333' suchen.
Bloss, was kostet das Dingens? Sehe keinen Preis! Und dafür extra registrieren, nee.
Ich habe mir gestern eine Dose Kolophonium gekauft und gleich mal ein Schnapsglas zum Testen zusammengemixt. Die kleinen Kolo-Brocken lassen sich mit einem Metalstab/Stössel leicht in Alkohol zerdrucken. Nach wenigen Minuten erhält man so eine klare, gelbe Lösung. Gruss jörg
Für einfache Elektronik-Sachen ist die Spiritus-Kolophonium-Lösung durchaus brauchbar. Die Aufbewahrung in Lebensmittelgefäßen verstößt gegen Giftgesetz. Wer trinkt schon gerne Lötmittel? Wer jedoch schon mal Profi-Flussmittel benutzt hat, greift lieber wieder auf diese zurück, weil es sich doch etwas besser lötet. Gibt es eigentlich einen Nachfolger für OTTO ? Das Alu-Lötmittel war gut. http://www.wlw.de/treffer/loetmittel.html fehlt OTTO
Ingolf O. wrote: > Bloss, was kostet das Dingens? Sehe keinen Preis! Und dafür extra > registrieren, nee. Weidinger ist Lieferant für professionelle Anwender wie Luft- und Raumfahrt. Da spielt der Preis 'ne untergeordnete Rolle. Ich guck' mal morgen im Geschäft, was so 'ne Spritze voll kostet.
weiß jmd aus was die lötpaste besteht die so weiß is und eine konsistens von fett hat....also so weich wie speckfett was man draußen an stehen lässt(zimmertemperatur)?
Hab mir jetzt auch mal Kolophonium und Isopropanol gekauft, das Kolo kleingeschnitten (wurde als Klotz unter dem Namen Geigenharz verkauft) und in Isopropanol gelegt (ich habe ca. 50/50 gemischt)... Nach einem Tag ist es nun eine klare, gelbe Lösung, die aber so flüssig wie Wasser ist. Ist das richtig so, oder soll ich noch Kolophonium hinzugeben? Gruß, Steffen
Die flüssige Lösung kannst du so verwenden. Ich nehme immer diese "Ohrstäbchen" ( Wattebausch) und streiche die ganze Platine damit ein. Nach einpaar Minuten ist das Isopropanol verdampft und die Platine kann man auch nach mehreren Monaten noch super löten. Hatte mal vergessen die Flasche mit der Lösung zu verschließen und hatte am Ende eine etwas zähere Flüssigkeit (so wie Honig). Tut auch seinen Dienst.
@ Alexander Sewergin (agentbsik) >Nach einpaar Minuten ist das Isopropanol verdampft und die Platine kann >man auch nach mehreren Monaten noch super löten. Und sie klebt wie Sau. Nicht sehr sinnvoll. Als Bastler sollte man doch eher zeitnah die Platine löten oder halt später wenn man sie braucht ätzen. Klebrige Platinen lagern ist sinnlos. Und die Profis nehmen Heissluftverzinnung oder chemisch Gold. MFgG Falk
Ok, habs jetzt in eine Spritze gefüllt und heute gleich mal getestet: Lässt sich wunderbar löten, ist in der Herstellung nur ein wenig schlecht, da alles danach klebt. Aber jetzt ist ja alles schön in der Spritze, da gehts dann... Gruß, Steffen
"Und sie klebt wie Sau. Nicht sehr sinnvoll. Als Bastler sollte man doch eher zeitnah die Platine löten oder halt später wenn man sie braucht ätzen. Klebrige Platinen lagern ist sinnlos." Klebt denn das Kolophonium im Rohzustand auch? Nee oder. Warum soll Denn dann das auf der Platine kleben, wenn das Lösungsmittel restlos verdunstet ist? Fakt ist, nach der vollständigen Trocknung klebt da gar nichts! Bzgl. der Leiterplatten, ich fertige immer ein paar mehr als ich brauche, falls doch mal was schief geht. Die Platinen werden dann mit Kolophonium beschichtet und bis zur Verwendung eingelagert. Gruß Steffen
Ich stecke die Kolophonium - bzw. Lötlack - bepinselten Platinen ca. 30 Min in den Backofen (ca. 100C). Dnaach klebt nichts mehr. Gruss Mike
Mike wrote: > Ich stecke die Kolophonium - bzw. Lötlack - bepinselten Platinen ca. 30 > Min in den Backofen (ca. 100C). Dnaach klebt nichts mehr. > > Gruss > Mike hm, lecker, und danach gibts kolophonium - pizza ??
Es klebt nur, wenn man billigen Spiritus mit Vergällungsmittel benutzt ( z.B das ausm Baumarkt). Hochreiner Isopropanol verdunstet ohne Rückstände und es klebt nach 20 min garnichts mehr.
@ Alexander Sewergin (agentbsik) >Es klebt nur, wenn man billigen Spiritus mit Vergällungsmittel benutzt ( >z.B das ausm Baumarkt). Uuups, erwischt! Werd demnächst Isopropanol nehmen. MFG Falk
Hallo Alexander, > Die flüssige Lösung kannst du so verwenden. Ich nehme immer diese > "Ohrstäbchen" ( Wattebausch) und streiche die ganze Platine damit ein. > Nach einpaar Minuten ist das Isopropanol verdampft und die Platine kann > man auch nach mehreren Monaten noch super löten. hat das Kolophonium einen Vorteil gegenüber sowas: http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=D25;GROUPID=557;ARTICLE=7809;START=0;SORT=preis;OFFSET=16;SID=29ML5a@6wQAR0AAD379r4942caec19f5ea306a3eb7b0ab22f9be7 Damit arbeite ich inzwischen. Gruß, Michael
Es ist konkurenzlos billig. Ne Dose Kolophonium kostet bei Pollin keinen Euro, ein halber Liter Isopropanol geht in der Apotheke für 1-2 Euro über die Theke.
@Michael Lenz: Wie sind denn Deine Erfahrungen mit dem Fluxer-Stift? Bleiben da wirklich keine Reste auf der Platine zurück (Stichwort NoClean)? Andere User berichteten davon, dass der Stift schnell eintrocknet - hast Du das ebenfalls beobachtet? Gruss, Dirk
Das Kolophonium sollte nicht auf der Platine bleiben. Da es (durch Hitze aktiviert) agressiv wird und auf Dauer Platine und Bauteile schädigen kann. Also, wenn's für dauerhaften Einsatz sein soll, dann immer die Platine nach dem Löten (innerhalb 24 Stunden) mit Isopropanol richtig reinigen. Danach kann mit Lack (Plastikspray, PU-Spray) Die Lötseite geschützt werden.
Aike Terjung wrote: > Es ist konkurenzlos billig. Ne Dose Kolophonium kostet bei Pollin keinen > Euro, ein halber Liter Isopropanol geht in der Apotheke für 1-2 Euro > über die Theke. Oh, ich hab für meine 50ml 1,10 Euro in der Apotheke gezahlt....
Steffen O. wrote:
> Oh, ich hab für meine 50ml 1,10 Euro in der Apotheke gezahlt....
Mit oder Ohne Flasche? Bei mir hat ein halber Liter mit Glasflasche 5 €
gekostet, davon waren drei 3 aber für die Flasche, die man beim nächsten
mal einfach wieder mitbringen kann.
vielleicht mal in einer anderen Apotheke versuchen?
viele Grüße
Aike
>Oh, ich hab für meine 50ml 1,10 Euro in der Apotheke gezahlt....
Das war wohl das medizinisch zugelassene?
Den 'Frisuerschnaps' => 2 Propanol kriegt man in 25-Liter-Gebinden oder
Galonen relativ günstig (ca. 0.75€ pro Liter).
Sucht mal bei http://www.kremer-pigmente.com/ nach Isopropanol. Möchte keine Schleichwerbung machen oder sonstiges, aber die Qualität stimmt und sie verkaufen alles mögliche zur Behandlung von Holz (falls jemand von euch auch noch Holzgehäuse für seine Elektronik baut ^^. http://www.kremer-pigmente.com/shopint/index.php?cat=030101&product=70820 Den Isopropanol benutzte ich. Gruß
Hmmm, ich weiß nicht, jedenfalls war es in so einer kleinen Flasche, mit Etikett. Ich war eigentlich recht froh, dass ich es überhaupt bekommen habe, weil sonst habe ich immer sehr schlechte Erfahrungen mit Chemikalien aus der Apotheke gemacht. Manchmal wollte ich schon Sachen, die ich eigentlich hätte bekommen müssen, und die in der Apotheke wollten es mir nicht verkaufen :-(. Aber die 50ml reichen mir dicke, also das ist schon i.O. Gruß, Steffen
Kann ich den Klumpen Kolophonium, den ich von Pollin hab, auch in Aceton aus dem Baumarkt auflösen?
> Kann ich den Klumpen Kolophonium, den ich von Pollin hab, auch in Aceton > aus dem Baumarkt auflösen? Aceton + Kolophonium macht sogar völlig glasklare Schichten auf der Platine, während mir das weder mit Spiritus noch mit Isopropanol gelungen ist (macht hässliche weiße Ränder). Das Problem bei Aceton ist nur die enorme Flüchtigkeit. Selbst aus fest verschlossenen Chemikalienflaschen (die mit dem blauen Deckel) mit Dichtung entweicht das Aceton binnen weniger Wochen zusehend und nach ein paar Monaten wird die Konz. vom Kolophonium ziemlich hoch. ;) Fazit: eher unpraktisch und auf die Dauer teuer
Hat man eine Fabrik und fertigt viele Leiterplatten, dann werden diese in der Leiterplattenfertigung zum Löten vorbereite, mit Zinn oder auch anders wie. Macht man eine Platine/Woche, dan kauft man sich Lötlack in der Spraydose, die reicht ein halbes Jahr oder ein Jahr damit. Wer baut denn ein Oszilloscope noch selber, wenn er eines braucht ???? Übrigens: Auch mein Lötkolben ist gekauft.
>....dan kauft man sich Lötlack in der Spraydose
Klar, aber dies hier ist nun mal zum überwiegenden Teil ein
Bastlerforum, bei dem es für die meisten um die Lust am selbermachen
geht, auch wenn die Ergebnisse dann eine Nummer schlechter sind als ein
industriell gefertigtes Produkt.
Übrigens bei dem SK10 Lötlack von CRC ist ja auch Kolophonium und
Isopropanol drin.
...Übrigens bei dem SK10 Lötlack von CRC ist ja auch Kolophonium und Isopropanol drin. Es geht mir nicht um ein anders Flussmittel sondern um die Arbeitszeit und um die Ersparnis und die sind beim Selberanmixen immer noch praktisch = 0. (Stimmt nicht genau, weiß ich auch)
Meine LIEBEN jungen Bastler, warum macht ihr aus FLUSSMITTEL eine Wissenschaft!??? Ich löte, und dies seit der Zeit der guten alten RÖHRE, nur mit gelöstem Kolophonium und dieses NUR in Brennspiritus! Hört bitte auf mit den VERSUCHEN KLUGES ZEUG zu erzählen bzw zu wissen! Es ist schlicht und einfach zu löten !!! und muss es NICHT neu erfinden!
Nicht einmal 14 Jahre. Damit gewinnst du nicht mal einen Trostpreis. Im Eingangsbeitrag wurde von weiteren, älteren Threads berichtet – wenn du, sagen wir, einen zwanzigjährigen Thread ausgebuddelt hättest, dann wär’ das was. Aber vierzehn Jahre – das ist nix Halbes und nix Ganzes.
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