Forum: Offtopic Gregor Gysi sagt mal wieder die Wahrheit


von Peter F. (toto)


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Mal eine Redebeitrag aus dem Bundestag.
http://www.youtube.com/watch?v=sOjWZvOmPO4&feature=user

Irgendwie hat er recht finde ich.

von Bereits F. (Firma: D.ade) (bereitsfort)


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Nicht irgendwie, sondern haargenau.

Verkehrte Welt, ein linker muss den Apologethen des Kapitalismus wie 
selbiger funktioniert.

von Peter F. (toto)


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Das ist einer der Vorteile hier im Forum, man muss immer neue 
Fremdwörter lernen.

Obwohl zu Apologethen noch nicht einmal Wiki was weiß.
Der erste Link in Google meint:
"Apologethen"= Täter Mitläufer, hat wohl auch was mit dem 3. Reich zu 
tun.
man lernt echt nicht aus.

Aber wenn jemand auch nur einen falsches Argument in der Rede von Gysi 
entdeckt, wähle ich zur Bundestagswahl FDP....

Wen es interessiert hier auch mal der tolle Gesetzentwurf zur 
Finanzkrise.
(siehe Anhang)

Wer das versteht kann ja mal die deutsche Übersetzung posten.

Grüsse

von Bereits F. (Firma: D.ade) (bereitsfort)


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edit:
Nicht irgendwie, sondern haargenau.

Verkehrte Welt, ein Linker muss den Apologethen des Kapitalismus 
erklären wie selbiger funktioniert.

von Bereits F. (Firma: D.ade) (bereitsfort)


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Nein Apologheten sind nicht die Mitläufer, sondern die Verteidiger einer 
Person/Sache oder eines Sachverhaltes. In diesem Fall der 
gesellschaftlichen Organisationsform.

http://de.wikipedia.org/wiki/Apologie_(Platon)

Und dies trifft auf den deutschen Staat in gänze zu, zumindest was den 
Willen angeht, das Vermögen jedoch scheint angegriffen bis behindert.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Im nachhinein ist man immer schlauer und kann den anderen den schwarzen 
Peter zu schieben.

Das Fehler seitens der Union gemacht wurden stellt sich ausser frage, 
aber hätte es denn die Linkspartei besser machen können? Das bezweifele 
ich mal.

Aber recht hat er trotzdem.

von na sowas (Gast)


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> Im nachhinein ist man immer schlauer und kann den anderen den schwarzen
> Peter zu schieben.
> Das Fehler seitens der Union gemacht wurden stellt sich ausser frage,
> aber hätte es denn die Linkspartei besser machen können? Das bezweifele
> ich mal.

Nene Marius, das verhält sich ein bisschen anders. Gysi hat schon die 
Liberalisierung der Finanzmärkte scharf verurteilt. Rate mal wer das 
umgesetzt hatte? Es war die SPD, genauer gesagt war es Kanzler Schröder 
(die SPD-Linke war nicht einverstanden) mit seinem Koalitionspartner 
Grüne (die hatten aber wie schon auch bei Hartz-IV nichts zu melden). 
Die CDU/CSU/FDP hat dazu applaudiert. Alle wollten ihren schicken, 
unregulierten Finanzmarkt nach angelsächsischen Vorbild. So wurde in 
Deutschland ohne Not Private Equity und Hedge Fonds erlaubt, weil man 
meinte, da kommt doch Kapital ins Land und das tut der Wirtschaft gut. 
Was daraus geworden ist sehen wir heute bzw. die Auswirkungen der Hedge 
Fonds hat auch die SPD (mit ihrer späteren) Heuschreckenkampa 
unterschätzt und hoffentlich auch bereut.

In der letzten Sendung Frontal waren sie alle zu sehen. Zeitpunkt etwa 
2005. CDU CSU FDP und SPD bzw. Angela Merkel, Guido Westerwelle, ein 
CSU'ler und sogar Peer Steinbrück mit ihren Sprüchlein:

"Finanzmärkte liberalisieren"
"die Regulierungen zurückfahren"
"MArkthemmnisse beseitigen"
"eine nunmehr MODERATE Kontrolle der Finanzmärkte"

usw.

Nur die Grünen hatten diese Sprüchlein nicht drauf (vielleicht Oswald 
Metzger, aber der ist so grün wie Otto Schily Sozialdemokrat ist.

Heute sagen ALLE Parteien wenigstens ansatzweise das, was die Linke noch 
vor der Finanzkrise gesagt hat: Mehr Kontrolle der Finanzmärkte! Nur die 
Linke drückt es natürlich schärfer aus und legt den Finger in die Wunde.

von na sowas (Gast)


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Wird übrigens ein interesantes Wochenende. Das Banken-Rettungspaket 
haben Merkel und Steinbrück mit der heißen Nadel gestrickt und per 
Eilverfahren am Freitag durch den Bundestag gepeitscht - ein absolut 
einmaliger Akt seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Keine 
großen wochenlangen Debatten voher (wie man sie bei 1000-fach kleineren 
Summen kennt), sondern kurze Aussprache und voila, hier ist unser 
Rettungspaket - nun, Kollega Abgeordneter und Abgeordnete, stimme mal 
zu!

Und jetzt kommt es. Was da beschlossen wurde ist die MÖGLICHKEIT für 
angeschlagene Banken sich aus dem Finanzpott von 400 Mrd. Euro zu 
bedienen. Die Möglichkeit! Aber wer sich dort bedient, der muss (so ist 
es gewollt) eine Gegenleistung erbringen, z.B. u.A. die Managergehälter 
auf 500.000 Euro Jahresgehalt ohne Boni zu begrenzen. Dies ist aber erst 
erklärt, jedoch noch nicht beschlossen. (Spitz! Sei wachsam!)  Das soll 
erst am Montag per Gesetz dingfest gemacht werden.

Wer die letzte Maybritt Ilner Sendung gesehen hat, der konnte die Ohren 
spitzen. Dort platzte nämlich der inzwischen so bekannte Prof. Sinn vom 
IFO-Institut mit seiner verbalen Bombe in die Diskussion und sagte etwa 
folgendes (aus dem Gedächstnis) zu Olaf Scholz (Bundesarbeitsminister) 
und Peter Müller (Ministerpräsident Saarland):

"Ihr Rettungspaket wird scheitern, weil die Banken das nicht in Anspruch 
nehmen werden". "Ja, aber wieso denn das" (kam als Reaktion von Scholz 
und Peter Müller). Sinn: "Weil die Manager nicht Akzeptieren werden, 
dass sie im Gehalt begrenzt werden sollen". "Sie werden statt dessen 
lieber die Kredite für kleinere Unternehmen einschränken und das wird 
fatale Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben".

Dann gab es erst mal Fragezeichen im Gesicht von Peter Müller und Olaf 
Scholz. Beide Argumentierten mit Gerechtigkeit und der Lastenverteilung 
in unserem Land (völlig richtig). Beide verteidigten die Begrenzung der 
Managergehälter. Daraufhin wendete sich Prof. Sinn an die Zuschauer und 
erklärte:

"Die Gefahr ist noch nicht vorbei. Mit diesem Gesetz wird es ganz 
schlimm kommen für Deutschland. Die Begrenzung der Managergehälter MUSS 
WEG, sonst kommt die Katastrophe".

Ich bin mal gespannt, ob Merkel u. Steinbrück am Montag hier noch 
einknicken und den Lobbyisten nachgeben. Dann wäre endgültig bewiesen, 
wie die Kapitalgier die Politischen Entscheidungen in unserem Land 
erzwingt bzw. erpresst.

von Siggi (Gast)


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Seit wann ist Gysi ein Linker? Ist der noch nie gewesen. Genauso wie die 
Partei die sich so nennt. Einfach mal schauen was dieser Art von 
Sozialdemokrat tut, wenn sie mit in der Regierung sind. Z. B. in Berlin: 
dort wird fleißig der Sozialabbau betrieben und so etwas wie der 
Sarrazin (!) in Amt und Würden gehalten.

Gysi & Co. immer nach den Taten beurteilen, dann stellt man fest: sind 
auch nur Sozialdemokraten. Und deren höchstes Ziel ist seit über 100 
Jahren den Kapitalismus zu pflegen und zu hegen.

von Jo (Gast)


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Ja und? Berin muss sparen. 60 Milliarden Schulden kann auch Her Gysi 
nicht wegzaubern.

von Bereits F. (Firma: D.ade) (bereitsfort)


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@ siggi,

Was wäre deiner Meinung nach geboten?

von Uhu U. (uhu)


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> Obwohl zu Apologethen noch nicht einmal Wiki was weiß.

   http://de.wikipedia.org/wiki/Apologet

Wikipedia ist ein Lexikon und die sind üblicherweise intolerant 
gegenüber Schreibfehlern.

von Uhu U. (uhu)


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Siggi wrote:
> Seit wann ist Gysi ein Linker?

Wäre er ein Linker, wäre er längst in Grund und Boden gemobbt worden und 
Pastor Gaucks Kettenhunde hätten ihn nach Plötzensee geschleift, wie es 
Egon Krenz erging...

> Gysi & Co. immer nach den Taten beurteilen, dann stellt man fest: sind
> auch nur Sozialdemokraten. Und deren höchstes Ziel ist seit über 100
> Jahren den Kapitalismus zu pflegen und zu hegen.

So ist es.

von Bereits F. (Firma: D.ade) (bereitsfort)


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Jetzt wo du  es schreibst,

sorry ich wollte niemanden in die Irre führen.

von na sowas (Gast)


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> Gysi & Co. immer nach den Taten beurteilen, dann stellt man fest: sind
> auch nur Sozialdemokraten.

Na und? Daran ist überhaupt nichts Verwerfliches, im Gegenteil, Gysi und 
die Linke weiß auch, dass am Kapitalismus nicht alles schlecht ist bzw. 
das die soziale Marktwirtschaft immer noch das (bisher) beste 
Wirtschaftsmodell war und ist. Nur gibt es halt leider Auswüchse die wir 
jetzt augenblicklich mit voller Wucht zu spüren bekommen und gerade die 
wirtschaftsliberalen Parteien wie CDU u. FDP haben sich noch vor kurzem 
gegen jeden Art der Kontrolle u. Eindämmung am Finanzmarkt mit Zähnen 
und Klauen gewehrt (und die SPD war da auch nicht viel besser). Die 
Linke braucht es, damit überhaupt jemand die Sauerreien öffentlich 
benennt und den uninformierten Wählern da draußen immer wieder klar 
macht, was falsch läuft. Dann funktioniert der Mechanismus, Volk regt 
sich auf, Parteien bekommen Angst und müssen entsprechend re(a)gieren.

Was Berlin betrifft, das ist doch ein wunderschönes Beispiel dafür, dass 
all die Hetzreden von Westerwelle und vielen aus der Union nichts als 
blanker Zynismus ist. Berlin ist auch unter einem rot-roten Senat nicht 
kommunistisch geworden, sondern hat halt mit seiner Schuldenlast zu 
kämpfen. Soweit mir bekannt gibt es dennoch im Rahmen was dort möglich 
ist eine durchaus soziale Politik. Finanzsenator Sarrazin ist eine 
peinliche Figur über die wir uns nicht weiter unterhalten müssen. Jede 
Partei hat anscheinend irgendwie SO EINEN in ihren Reihen, die FDP hat 
ja auch Westerwelle.

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