Hallo an alle, zumal vorweg. Ich bin noch ein anfänger was die HF Technik betrifft. Ich bin zwar im 7ten Semster der Elektrotechnik, aber trotzdem. In diesem Semester steht ein kleines Projekt an (2SWS also ca. 30 Zeitstunden), indem ich einen kleinen FM Sender aufbauen möchte. Im Internet habe ich auch schon eine Anleitung zu einem gefunden ( http://www.peter-geisler.de/TBA1404.pdf ). Den IC BA1404 bekommt man auch noch bei Funkamateur.de Nun ist aber meine Frage, ob das ding noch einigermaßen zeitmäßig ist, oder gerade weil es schon etwas älter ist, man da mehr dran lernen kann als bei neueren Aufbauten. Mir geht es ja nicht nur darum, die Zeit totzuschlagen, sondern auch ein wenig damit rumzuspielen, und zu lernen. Ist das denn in der zeit die mir zur Verfügung steht machbar? Wir sind zu zweit an dem Projekt. Ich denke das aufbauen und zusammenlöten (erstmal ohne geätzte Platine) braucht nicht mehr als 10std als Anfänger, oder? Aber evtl habt ihr ja auch einen besseren Vorschlag, oder eine etwas andere / abgewandelte Schaltung parat an der man mehr spielen und lernen kann. Vielen Dank schonmal vorab.
Moin,Moin, mal von der rechtlichen Seite abgesehen, du darfst ohne Afu Lizenz keine Sender bauen, halte ich den Aufbau ohne brauchbare Platine bei den Frequenzen für kritisch. Ein solider, HF-mäßig brauchbarer, Aufbau ist da schon notwendig wenn du verwertbare Resultate möchtest. Andreas
Ok, auf den rechtlichen Hinweis habe ich gewartet. Das können wir in der Diskussion mal beiseite lassen, denn an der Fachhochschule steht mir ein abgeschirmter Raum zur Verfügung, indem ich meine "Experimente" durchmessen kann. Da kann ich also auch mit 20W blasen wenn ich will :-) In erster Linie geht es mir auch nicht darum, das der Sender Hifi qualitäten liefert, sondern mir geht es darum, das ich bei dem Aufbau was lerne. Was praktisches, das mir das ansatzweise theoretische Wissen der Vorlesung vertieft. Und wenn ich dann mein Radio an der eingestellten Frequenz anmache, ist es erstmal wurscht ob das Signal Kristallklar ist, oder ob es rauscht "wie sau". Deswegen sagte ich solle der Sender erstmal nicht auf einer Platine aufgebaut werden. Wenn ich merke, hey, das funktioniert, kommt das ganze dann auch auf eine Platine drauf. Oder meinst du, dass das garnichts wird, ohne einen richtigen Aufbau?
Hallo, also dann ist ja alles i.o. Prinzipiell geht so ein "Freiluftaufbau" schon, haben die früher in den Röhrenradios nicht anders gemacht. Meine bedenken gingen nur in die Richtung dass die ganze Sache dann "Handempfindlich" werden könnte. Was soviel heißt das wenn du der Schaltung zunahe kommst, die Frequenz sich verändert, bzw du sie nicht abgestimmt bekommst. Also Frequenz einstellen (geeignetes Werkzeug, nichtmetallisch, verwenden!!) und wenn du dich entfernst ist die Frequenz eine ganz andere. Ansonsten einfach mal Probieren und berichten. Andreas
OK, das mit der Frequenzstabilität kann ich nachvollziehen. Strippen also so kurz wie irgend möglich. Hast du evtl sonst noch ein paar Tipps, die du mir mitteilen kannst?
Andreas wrote: > ... du darfst ohne Afu Lizenz keine > Sender bauen, ... Das ist in der Form ohnehin Quatsch. Bauen darfst du erst einmal alles, und außer einem sogenannten ,,Spion'' darfst du es auch kaufen oder verkaufen. Erst beim Betreiben kommen dir Juristen ins Spiel... Aber auch dann ist der Hinweis mit dem Amateurfunk- zeugnis nicht mehr wirklich korrekt, wenngleich dieses es natürlich in den entsprechenden Frequenzbereichen relativ einfach macht, einen Sender zu betreiben, der auch außerhalb eines Faradayschen Käfigs senden darf. ;-) Wolfgang, die Frage ist einfach, was du dabei lernen willst. Wenn du nur das Zusammenlöten eines Senders mit einem fertigen IC lernen willst, dann ist das Teil sicher benutzbar. Wenn du wissen willst, wie man Sender insgesamt aufbaut, ist natürlich der Beginn ,,beim Urschleim'' sinnvoller: Oszillator aufbauen, Kapazitätsdiode dran, dich mit der Handempfindlichkeit rumärgern, rausfinden, was man alles tun muss, damit das Ding auch stabil arbeitet, vielleicht noch eine Treiber- und eine kleine Endstufe bauen. Das ist im Funktionsumfang zwar alles weit hinter dem BA1404 zurück (insbesondere kein Stereo), aber lernen wirst du dabei mehr. Als Aufbau würde ich zumindest für den Oszillator bei diesen Frequenzen ,,freifliegend'' wählen, ggf. mit einer Lochrasterplatine als Unterlage und Lötstützpunkte, auf denen man die Versorgungs- leitungen führt und ggf. noch einen kleinen Modulationsverstärker aufbaut. Irgendwelche Steckbretter sind auf Grund ihrer Kapazitäten komplett ungeeignet, typische Kapazitäten von Schwingkreisen bei 100 MHz liegen so in der Größenordnung von 10 pF.
Ob das als Startobjekt so ideal ist? Auch wenn die Schaltung 100% richtig ist, kann der Aufbau falsch sein. Bei 100 MHz reicht schon eine Verbiegung der Spule und die Frequenz ist sonstwo. Wenn die FH einen Experimentierraum hat, dann sollte man den unbedingt nutzen, solange man die günstige Gelegenheit hat! In 30 Minuten hast Du die paar Teile zusammengelötet. Die Fehlersuche dauert dann evtl. etwas länger.
OK das ich bei dem diskreten Aufbau deutlich mehr lerne, ist absolut verständlich und richtig. Nur sprengt das ganze dann locker den Teil mit den "max" 30std, des Projektes. Oder hast du evtl einen Link, indem so ein Aufbau beschrieben ist, damit ich mir mal einen Plan machen kann, wie der umfang da so aussieht?
... du darfst ohne Afu Lizenz keine Sender bauen ... Klar darf er das.
Wolfgang Jörns wrote: > Oder hast du evtl einen Link, indem so ein Aufbau beschrieben ist, damit > ich mir mal einen Plan machen kann, wie der umfang da so aussieht? Ist halt die Frage, wie weit du in den 30 h kommen willst. Zu den Zeiten, da unsereiner noch derartige Schwarzsender gebaut hat, gab's noch kein WWW :-), daher auch wohl eher wenig Links. Such dir eine Oszillatorschaltung deiner Wahl, beispielsweise: http://de.wikipedia.org/wiki/Hartley-Schaltung Als Antenne kommt erstmal nur ein kurzer Draht dran. Das Signal sollte sich mit einem Rundfunkempfänger innerhalb deines Faradayschen Käfigs gut nachweisen lassen. Danach führst du einen Teil der Kreiskapazität als Kap.-Diode aus. Die wird irgendwo mit vielleicht 4 V vorgespannt (9...12 V Betriebsspannung für den Oszillator sind ein ganz brauchbarer Wert), wiederum im Empfänger finden, wo das Teil nun gerade sendet. Dann nimmst du eine Tonfrequenzspannung, und koppelst diese kapazitiv auf die Kap.-Diode ein. Übliche Kassettentonbandgeräte mit ,,Dioden''ausgang sollten brauchbare 100 mV[eff] abgeben, damit solltest du bereits eine Modulation hören können. Wenn deine 30 h jetzt noch nicht um sind, kannst du optimieren: Modulationsgrad durch zusätzliche NF-Verstärkung, Puffer/PA für weniger Handempfindlichkeit. Eine wirkliche Antennenoptimierung bzw. Optimierung der Anpassung wirst du innerhalb des Faradayschen Käfigs nicht brauchen bzw. mit einem einfachen Empfänger als Indikator (ohne Signalstärkeanzeige) auch nicht durchführen können, da ab einer bestimmten Mindestsignalstärke am Empfängereingang sich das SNR (genauer: SINAD) in der empfangenen NF nicht mehr ändert. Das ist ja letztlich der wesentliche Vorteil gegenüber AM, warum sich Breitband-FM als Rundfunk durchgesetzt hat.
Hey Jörg vielen Dank für die Infos. Das hört sich schonmal nicht schlecht und sehr interessant an ( auch wenn ich einige Zeit brauchte um alles zu verstehen ;) ) Ich werde die Idee mal aufgreifen, und mit dem Prof und meinem Kollegen besprechen.
Hallo, vielleicht diese Schaltung als Ansatz? http://senderbau.egyptportal.ch/1wtransmitter.htm T3 und alles rechts davon weglassen, den 1nF am Emitter von T2 von GND trennen und ein Stück Draht als Antenne dran zum Testen... Gruß aus Berlin Michael
Michael U. wrote: > T3 und alles rechts davon weglassen, den 1nF am Emitter von T2 von GND > trennen und ein Stück Draht als Antenne dran zum Testen... Das Weglassen des Kondensators würde aus der Gleichstrom-Gegenkopplung eine HF-Gegenkopplung und damit eine Phasenumkehrstufe machen. Hat nicht viel Sinn. Dann gleich die Antenne an den Kollektor von T2 und den Kondensator drin lassen. Ein paar Zentimeter Draht sind ja sowieso viel kürzer als lambda/4 und damit recht hochohmig. Ist ansonsten ja so ziemlich mein Vorschlag, außer dass man den Puffer/PA gleich von vornherein mit vorsieht (was ich eher als Optimierungsschritt zur Reduzierung der Handempfindlichkeit gesehen hätte).
Hallo naja, etwas Potenzial wollte ich ihm ja doch noch lassen. ;) Eigentlich hätte ich eher den Basisteiler auf ca. 1:1 umdimensioniert, den Kollektor direkt an Ub gehangen und so einen echten Emitterfolger draus gemacht als Entkopplung. Ich hatte eigentlich nach einer alten UKW-Tuner-Schaltung mit getrenntem Oszillator und AFC-Diode gesucht, hab aber so schnell nichts gefunden. Ein Oszillator mit GF132 (???) und einer GA100 als Modulatordiode, 2x 1m Draht mit dem Teil in der Mitte und ein Smaragd-Tonbandgerät als Musikquelle war jedenfalls im Umkreis von ca. 50m rauschfrei zu empfangen. :) Naja, 1970 ist ja schon etwas her... Gruß aus Berlin Michael
Bei mir war es dann wohl schon ein SF136 an einer 6F22-Batterie :), und ich glaube eine KB1xx als Modulationsdiode. Dafür aber ein Elektretmikro dann und kein Tonbandgerät. :-) Da fällt mir noch ein, dass ich auch mal einen Tunneldioden- Oszillator gebaut habe. Die bestechen durch ihre Einfachheit. Leider habe ich mir aber mittlerweile alle bis auf eine der guten alten АИ101 zerschossen, und die letzte trau ich mir gar nicht mehr anzufassen. :-o
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