Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mikrofonverstärker für +/- 5 V Spannung gesucht


von Artur B (Gast)


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Hallo,
Ich will an einen A/D Wandler, der einen Eingangspegel von -5V bis +5V 
hat, ein Mikrofon anschliessen. Es muss nicht gut sein, hab deswegen ein 
600 ohm Impedanz Billigmikro von Conrad genommen, jedoch krieg ich es 
nicht hin das Ding passend zu Verstärken. Hab einen LF 356 hier, und die 
Spannungen +5V, -5V, +15V und -15V zur Verfügung. Ich krieg, wenn ich 
das Mikrofon mit einem Spannungsteiler anschliesse ein schwaches Signal 
auf dem Oszi, aber das geht im allgemeinen Rauschen unter. An Bauteilen 
habe ich auch so ziemlich alle Widerstände und einige Kondensatoren 
hier, aber ich komm nicht wirklich weiter. Hab schon versucht den 
Verstärker von Conrad nachzubauen, aber da krieg ich kein Signal raus. 
Kann mir jemand einen Tipp geben?

von HildeK (Gast)


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Was für ein Mikro ist das?
Wie angeschlossen?
Schaltplan?

Mit dem LF356 muss das problemlos gehen - zumindest bei +/-15V, 
sicherlich auch schon bei +/-5V.

von Artur B (Gast)


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Über das Mikrofon hab ich leider nicht viele Angaben, nur die Impedanz 
von 600ohm, 76 db Empfindlichkeit. Das ist so ein Karaokemikro. 
Schaltplan liegt nicht vor.
Gruss

von HildeK (Gast)


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Ich meinte:
- Conrad Bestellnummer
- Schaltplan deines Verstärkers
>Mikrofon mit einem Spannungsteiler anschliesse
- Wie ist das Mike angeschlossen? Spannungsteiler?

von Schaltplansucher (Gast)


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Ohne Schaltplan des Verstaerkers (mit Mikrofon) sind Erklaerungsversuche 
nicht sinnvoll.

Schaltplansucher

von Artur B (Gast)


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Das Mikrofon hat die Bestellnummer 300615 - 62
und den Verstärkersatz den ich benutzt habe war 
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/197688-as-03-de-Mono-Mikrofon_Vorverstaerker.pdf 
jedoch mit anderem Opamp (LF356).
Das was ich gemacht habe war das Mikro an +5 V anzuschliessen, und einen 
Nachwiderstand von 220kOhm dranzumachen, und  zwischen Mikro und Ground 
konnte ich dann was Messen, aber wie gesagt schwach.
Danke an alle die mir helfen wollen.
Gruss

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Das Dumme ist, daß der Schaltplan für einen unsymmetrisch gespeisten 
Verstärker ist. Suche Dir einen Mikrofonvorverstärker-Schaltplan mit 
symmetrischer Speisung des OVs. Das Netz ist voll davon.

von Michael (Gast)


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C1 auch richtig rum drin? Bzw. ist das ein Kondensatormikrophon? In der 
Anleitung zum Verstärker steht drin, dass bei Einsatz eines 
Kondensatormikrophons C1 entgegen der aufgedrucken Polarität auf der 
Platine eingebaut werden muss. Von Mikrophonen hab ich allerdings keine 
Ahnung weshalb ich nicht weiß was das oben angegebene Mikrophon für ein 
Typ ist (bei Conrad steht ja "dynamisches Mikrophon" was auch immer das 
bedeuten mag.

von ohno (Gast)


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Dynamisches Mikro ohne Spannungsversorgung einfach an GND und IN 
anschliessen.

von Michael (Gast)


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>Dynamisches Mikro ohne Spannungsversorgung einfach an GND und IN
>anschliessen.

Die Frage ist halt, ob es kapazitiv ist. Dann muss nämlich, laut 
Verstärkeranleitung, die Polarität von C1 umgedreht werden.

von Michael (Gast)


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PS: Aber dnke schonmal für die Erklärung "dynamisches Mikrophon". So 
bezeichne ich demnächst auch meine Geräte, die keine externe 
SPannungsversorgung brauchen. Das klingt ganz gut ^^

von HildeK (Gast)


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Travel Rec. (travelrec) wrote:
>Das Dumme ist, daß der Schaltplan für einen unsymmetrisch gespeisten
>Verstärker ist. Suche Dir einen Mikrofonvorverstärker-Schaltplan mit
>symmetrischer Speisung des OVs. Das Netz ist voll davon.
Da ist doch nichts Dummes dran!? Die Änderungen des besagten Planes sind 
minimal - nur Pin 4 an -VCC!

ohno (Gast) wrote:
>Dynamisches Mikro ohne Spannungsversorgung einfach an GND und IN
>anschliessen.
Richtig! Das ist der einfachste Wege.

Das Mikrofon ist ein dynamisches Mikro, der Aufbau ist vergleichbar mit 
dem eines Lautsprechers (bewegte Spule im Magnetfeld). Es benötigt keine 
Versorgungsspannung - deshalb musst du den R6 entfernen. Solltest du es 
aber bereits direkt (ohne Vorwiderstand) an 5V oder mehr angeschlossen 
haben, dann hoffe, dass es diese Prozedur unbeschadet überstanden hat!
Der R6 ist nur notwendig, wenn das Mikro ein Elektret ist.
Und ein Kondensatormikro gibt es nicht um 5€. Außerdem braucht man da 
üblicherweise deutlich mehr Spannung - normal sind 48V über die 
Phantomspeisung von einem Mischpult.

Am Mikro direkt, ohne Verstärker, wirst du praktisch nichts messen 
können. Ein Oszi hat da üblicherweise nicht genügend Empfindlichkeit.

Du brauchst also unbedingt den Verstärker. Der aus dem Link ist schon 
mal ganz gut. Da du maximal 5V Amplitude am Ausgang haben willst, 
Solltest du den OPA schon mit +/-15V versorgen - wenn sie schon 
vorhanden sind.
Die angegebene Schaltung kannst du so lassen (allerdings auch noch 
weiter vereinfachen, s.u.), schließe nur den Pin 4 des OPA an die -15V 
an. Das muss dann schon gehen. Nur die Verstärkung von ca. 5000 (1mV auf 
5V) wird nicht mit nur einem OPA zu erledigen sein. Aber auf 0,5...1,5V 
solltest du schon kommen, allerdings mit einer Einschränkung in der 
Bandbreite (bei v=1500 geht der LF356 noch bis ca. 3kHz). Ein Zweiter 
dahinter mit einer vergleichbaren Beschaltung, und deiner 
Ausgangsspannung steht (fast) nichts mehr im Wege, zudem wäre damit auch 
die Audiobandbreite leicht zu schaffen. Aufpassen, dass das 
Ausgangssignal nicht auf das Eingangssignal übersprechen kann, sonst 
pfeift es nur.

Zur Vereinfachung:
Wenn du eine symmetrische Versorgung hast (+15V, GND, -15V), dann werden 
alle mit dem Massesymbol bezeichneten Teile an GND angeschlossen (außer 
Pin 4 des OPA - der kommt an -15V). Desweiteren kannst du dann R1 und R6 
(s. o.) entfernen und C1 und C5 durch einen Draht ersetzen. C2 würde ich 
lassen, da bei der hohen Verstärkung sonst ein größerer DC-Offset 
entstehen könnte. Ebenso R2, damit der Eingang nicht offen ist, wenn mal 
kein Mikro angeschlossen ist.

von Artur B (Gast)


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Vielen Dank an alle, vor allem an  HildeK, so wie du es beschrieben hast 
funktioniert es super!!!
Danke vielmals.
Gruss

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