Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Gnu Cross Compiler


von Anthony (Gast)


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Kann mir mal jemand erklären, wie der gnu cross compiler funktioniert.
Ich möchte nähmlich ein C file, dass ich in Windows geschrieben habe,
auf ein mit embedded Linux laufenden Prozessor laden. Dafür brauche ich
den compiler oder?

von Martin T. (mthomas) (Moderator) Benutzerseite


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cross compiler linux embedded
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von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Anthony wrote:
> Kann mir mal jemand erklären, wie der gnu cross compiler funktioniert.
> Ich möchte nähmlich ein C file, dass ich in Windows geschrieben habe,
> auf ein mit embedded Linux laufenden Prozessor laden. Dafür brauche ich
> den compiler oder?

Ja. Plus mehr, nämlich die sog. Toolchain.

Ein C-Compiler übersetzt C Quellcode in Assembler Quellcode. Ein 
Assembler übersetzt den Assembler Quellcode in Objektcode. Ein Linker 
bindet Objektcode und Libraries zu einem Programm zusammen. 
Hilfsprogramme vereinfachen diese Kette von Anweisungen. Zu den 
Hilfsprogrammen gehören je nach Ansicht make, Compileraufrufer, 
Binutils, Paketmanager, ...

Bei einer nativen Toolchain werden auf dem Rechner mit der Architektur X 
Programme erzeugt, die auf der Architektur X laufen.

Bei einer Cross-Toolchain werden auf dem Rechner mit der Architektur X 
Programme erzeugt, die auf der Architektur Y laufen.

Eine wesentliche Änderung ist offensichtlich - der Cross-C-Compiler muss 
u.U. Assembler Quellcode für einen anderen Prozessor erzeugen. Damit er 
das kann, ist er meistens von Toolchainbauern mit speziellen 
Einstellungen (Optionen) aus den Ursprungssourcen (die jeder von GNU 
ziehen kann) übersetzt worden.

Weniger offensichtlich ist, dass die Libraries und Includefiles des 
Zielsystems (Target) auf dem Entwicklungsrechner (Host) vorhanden sein 
müssen.

Und man muss sich bei Programmen, die auf mehreren verschiedenen 
Architekturen laufen sollen, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bei 
den Libraries beschränken.

Damit das Bild rund wird, packen die Toolchainbauer also alles benötigte 
für Entwicklung unter Windows, Linux, ... getrennt in ein Paket zusammen 
und bieten das dann auf eigenen Seiten zum Download an. Meistens nur mit 
dem Hinweis wo es die allgemeinen Sourcen gibt (Gnu...) und ggf. was wie 
warum speziell geändert ist.

Eine Kunst beim Crosscompilieren ist es, seine Installation der nativen 
Toolchain nicht mit der Installation der Cross-Toolchain zu mixen. 
Passiert einem das nämlich, vermurkst man sich seine native Toolchain 
und kann keine Programme mehr für sein Entwicklungssystem übersetzen.

Oft wird der Kuddelmuddel vermieden, in dem man den Programmen der 
Cross-Toolchain spezielle Programmnamen gibt. Also wenn Target AVR ist, 
dann ist der Cross-C-Compiler der avr-gcc und der native C Compiler der 
übliche gcc.

Wenn also eine Cross-Toolchain auf dem Entwicklungsrechner Windows läuft 
und das Target AVR bedient, dann liegt der Name WinAVR nahe.

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Workshop: Crosscompiling für Embedded-Systeme
GNU-Tools mal kreuzweise
von René Rebe
Erschienen im Linux-Magazin 2008/04
http://www.linux-magazin.de/layout/set/print/content/view/full/20442

von Gast (Gast)


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Ach Kinder. Das Teil heißt GNU Compiler Collection -> also GCC. Und 
nichts anderes.

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