Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Messbereich eines Amperemeters erhöhen


von Clemens (Gast)


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Hallo Experten!

Ich habe ein analoges Amperemeter mit einem Messbereich von 1A, aber 
bräuchte eins mit 10A.
Kann man irgendwie den Messbereich erhöhen. Es wäre mir ziemlich alles 
recht dafür. =)

Danke schon mal

MfG Clemens

von Lasse S. (cowz) Benutzerseite


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Dir könnte ein Stromteiler helfen.

Wenn du den Innenwiderstand des Amperemeters kennst, einfach einen 
entsprechenden Widerstand parallel schalten.

Gruß, CowZ

von Chris W. (squid1356)


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1) Shuntwiderstand kaufen und darüber Spannung messen.

2) Strom-/ Spannungswandler kaufen und Spannung messen

3) fertige Stromzange kaufen

Lösungen nach Preis sortiert...

Wenn du mehr Informationen gibst was du genau machen willst, bzw. was 
dir zur Verfügung steht, dann gibts auch hier mehr Info ;-)

von Chris W. (squid1356)


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Lasse S. wrote:
> Dir könnte ein Stromteiler helfen.
Nachteil: das ändert natürlich den Strom!

von Clemens (Gast)


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Hallo Clemens,

kleiner Tipp aus der Praxis: durch Dein Amperemeter eine Strom von 1A 
schicken, dann solange Widerstände parallel schalten, bis im neuen 
Anzeigebereich 1A angezeigt wird.

Gruß

Clemens

von Clemens (Gast)


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Hallo!

Danke für die rasche Antwort.
Ich habe den Innenwiderstand gemessen und bin auf 0,2 Ohm gekommen.

Und wie groß sollte jetzt der Widerstand sein der parallel hängt???

MfG Clemens

von Chris W. (squid1356)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Stromteiler

...wer suchet der findet!

allerdings, wie schon gesagt, damit ändest du massiv den Strom der zu 
messenden Schaltung, das kann u.U. sehr unerwünscht sein!

von Clemens (Gast)


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Danke

Ist es ungefähr dann so???

1/10 = Benötigter Widerstand/0,2

Stimmt das so?

0,02 Ohm?

Könnte das stimmen?

MfG

von Chris W. (squid1356)


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jupp

wie du siehst is der sehr klein. nimmste lieber n shunt für 10A und 
misst die spannnung.

von Clemens (Gast)


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Cool
hat sich mathe doch echt mal ausgezahlt=)

Was meinst du damit das ich nen shunt widerstand für 10A nehmen und dann 
die Spannung messen soll??

von Chris W. (squid1356)


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die spannung über nem shunt messen. dann umrechnen, und du hast den 
strom. ohmsches gesetz.

strom = spannung / widerstand

nehmen wir an:

strom = 10A
shunt-widerstand = 0,1 Ohm

-> spannung = 1V

von Clemens (Gast)


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Ich habe jetzt einen Shunt mit 0,1 Ohm.

Der Shunt ist für 5A gedacht, weil ich eigentlich nicht mehr über das 
Amperemeter fließt nur es ist viel praktischer ein ein Amperemeter zu 
haben, dass über dem max. Strom noch misst.....

bei 5A bedeuted das einen Spannungsabfall von 0,5V, aber was bringt mir 
das jetzt???

MfG Clemens

von crazy horse (Gast)


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das bedeutet, dass du je mV gemessener Spannung 10mA durch deinen Shunt 
fliessen.

von Chris W. (squid1356)


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ja wenn du 5A mißt, zeigt dein Voltmeter 0.5V an. Zeigt es zB. 0,3V an, 
stehen am eingang entsprechend 3A an...

wie gesagt willst du bis 10A messen, brauchste nen shunt der auch bis 
10A aushält...

ein shunt ist nix anderes als ein präziser hochleistungs-widerstand.

von JLo0815 (Gast)


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Vorsicht, typischer Anfängerfehler! Du möchtst nicht, dass sich der 
Strom 1:10 aufteilt, sondern 1:9! Das bedeutet nämlich 9/10 durch den 
Parallelwiderstand und 1/10 durch dein Messgerät.

Macht aber in deinem Fall kaum einen Unterschied: der richtige 
Parallelwiderstand ist nämlich: 0,2/9 = 0,02222222...

Vorsicht mit der Leistung des Parallelwiderstands: P = R*I^2 = 0,222 * 
9^2 = 1,8W ! Nicht dass du hier einen 1/4W-Widerstand verglühen lässt...

von Clemens (Gast)


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so wahnsinnig bin ich auch wieder nicht, dass ich einen 1/4 W Widerstand 
einbauen würde.

soll ich jetzt einfach einen 0,02 Ohm (wenn möglich 0,022222 Ohm =)) 
Shunt widerstand parallel zum Amperemeter einbauen? und alles hat sich 
oder wie?

MfG

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

früher (tm) hätte ich ein Ende Kupfer(lack)draht genommem, "Ende" 
erstmal so ca. 1m, Stärke so, daß ich ihm eine Weile 10A zugetraut 
hätte, den parallel zum 1A-Meßgerät gelötet.

Dann anderes Meßgerät in Reihe, mit passender Spannunhsquelle und 
Lastwiderständen mal geschaut, wie jetzt der Meßbereich etwa ist.

Naja, manchmal habe ich Widerstandsdraht genommen, in kurzen Stücken 
(5cm oder so) und habe die solange parallel gelötet, bis es passte.

Mit relativ wenigen Versuchen den Meßbereich damit auf 10A getrimmt, den 
Kram irgendwie aufgewickelt und die Erwärmung getestet und fertig...

Natürlich heute nicht mehr möglich, das Zeigerinstrument der Klasse 2,5 
oder schlechter muß ja jetzt auf 3 Stellen hinter dem Komma stimmem. :-(

Gruß aus Berlin
Michael

von Clemens (Gast)


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Ist eine gar nicht mal so schlechte idee, einfach 0,02 Ohm in form eines 
drahtes parallel schalten, weil es eigentlich nicht so genau sein muss.

Ich werde das mal so ausprobieren.

Danke für die Antworten und Tipps

MfG

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

freut mich, daß Du meine Bemerkung richtig verstanden hast.

Versuche im Vergleich mit einem anderein Gerät möglichst nahe am 
Vollausschlag abzugleichen.
Der Fehler analoger Instrumente bezieht sich immer auf deren 
Vollausschlag.
Ein Instrument mit 2,5% Abweichung (übliches Einbauinstrument, sollte in 
einer Ecke der Skala vermerkt sein) hat also eine zulässige Abweichung 
von 25mA bei 1A Vollausschlag bzw. 250mA bei 10A.
Dummerweise darf es diese Abweichung auch bei 1/10 des Vollausschlages 
haben, 100mA (auf dem 1A Instrument) dürfen also eine Anziege zwischen 
76mA und 125mA ergeben usw. usw.

"Goldene Regel" bei analogen Meßinstrumenten war also: immer im oberen 
Drittel des Bereiches messen, wenn es brauchbar stimmen soll.

Andererseits wird eben heute oft eine scheinbare Genauigkeit 
herbeigeredet, nur weil das Meßgerät digital auf 3 Stellen hinter dem 
Komma anzeigt.
Egal, ob es für den gewünschten Zweck nötig ist oder ob das Ergebnis 
überhaupt so genau sein kann.

Gruß aus Berlin
Michael

von crazy horse (Gast)


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geht zwar so in etwa - aber entweder den "Messwiderstand" ausreichend 
überdimensionieren oder wirklich dafür geeignetes Material nehmen, i.a. 
Konstantan. Bei Erwärmung wird das Ergebnis sonst verfälscht. Müsste man 
mal rechnen, in welcher Grössenklasse sich das bewegt.

von yalu (Gast)


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Ich habe mir für solche und ähnliche Zwecke einmal ein Rolle
Konstantandraht zugelegt. Der Draht hat einen definierten Widerstand pro
Meter, und man kann damit (ggf. durch Parallelschaltung) sehr
niederohmige und sehr hoch belastbare Widerstände basteln.

Die Parallelschaltung eines Shunts zum Amperemeter ist übrigens nicht so
geschickt, da der (unbekannte) Übergangswiderstand an den
Verbindungsstellen je nach Aufbau entweder dem Shunt oder dem
Innenwiderstand des Amperemeters zugerechnet werden muss. Man sollte den
fertigen Aufbau zumindest mit einem anderen Messgerät kalibrieren.

Misst man hingegen die Spannung direkt am Shunt (wie von Christoph
Weidenhaupt vorgeschlagen), haben die Übergangswiderstände praktisch
keinen Einfluss auf die Messung. Hinzu kommt, dass die meisten
Multimeter Spannungen genauer messen als Ströme. Am genauesten geht es
natürlich mit vierbeinigen Messshunts.

von Clemens (Gast)


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Hallo

Ich habs jetzt einmal ausprobiert und siehe da es funktioniert gar nicht 
mal so schlecht mit einem Kabel =)

Ich habe ein altes Blinklicht auf dem steht 55W/12V also bei 12V 
4,4833333A

Und es muss auch nur in diesem Bereich genau sein.

MfG Clemens

von Chris W. (squid1356)


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>Misst man hingegen die Spannung direkt am Shunt (wie von Christoph
>Weidenhaupt vorgeschlagen), haben die Übergangswiderstände praktisch
>keinen Einfluss auf die Messung. Hinzu kommt, dass die meisten
>Multimeter Spannungen genauer messen als Ströme. Am genauesten geht es
>natürlich mit vierbeinigen Messshunts.

Hehe, genau so hab ich mir das auch vorgestellt. Ich habe hier zB auch 
aus einigen alten Geräte solche Shunts oder Präzisionswiderstände mit 
1-2 Watt oder mehr rumliegen, damit hat man sowas schnell und 
kostengünstig hergestellt.

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