Hallo, ich habe eine kleine Schaltung, die ca. 8V und max. 3mA braucht (meist sogar nur 150-500µA). Eigentlich wollte ich sie mit einem einfachen 5Vac/120mA-Steckernetzteil betreiben. Dann habe ich aber mal die primärseitige Stromaufnahme gemessen: fast 5mA! Das ergibt ca. 1,1W bei ca. 1,2mW am Ausgang. Macht ca. 0,11% Wirkungsgrad. Noch erschreckender ist das Ergebnis mit einem kleinen 16V/0,88W Printtrafo: Ich habe ihn nur im Leerlauf laufen gelassen, und er braucht primär etwa 10mA. 2,3W Verlust finde ich für so einen Mini-Trafo schon ziemlich heftig. Mein Amperemeter ist aber ok, habe ich extra getestet (habe einen 100kOhm-Widerstand an Netzspannung angeschlossen und den Strom gemessen: ca. 2,15mA). Diese Schaltung werde ich jetzt wohl vorerst aus einem Akkupack betreiben, bei 0,5mA reicht der ja auch monatelang. Noch eine Frage: Sind die Verluste bei den extra angeworbenen Standby-Eco-Trafos (gibt's z.B. bei Reichelt) deutlich geringer? Mich stört daran allerdings, dass es die bei Reichelt erst ab 8V und 1,5W gibt.
Markus F. wrote: > Dann habe ich aber mal die > primärseitige Stromaufnahme gemessen: fast 5mA! Das ergibt ca. 1,1W Wirkleistung ungleich Scheinleistung! http://de.wikipedia.org/wiki/Scheinleistung
Wie soll ich dann die Wirkleistung messen? Es ist ein True RMS Multimeter (Voltcraft VC608), das hat damit aber wohl nix zu tun.
Mit einem Multimeter garnicht. Dazu muss man Strom und Spannung multiplizieren und daraus dann den Mittelwert bilden. Es gibt zwar Energiekostenmessgeräte die Wirkleistung messen können, aber nur die wenigsten im unteren Preissegment werden mit so kleinen Lasten zurechtkommen.
Kann man das nicht mit einem Kompensationskondensator doch messen? Habe ich zumindest mal gehört (einfach einen C von ein paar µF in Reihe oder parallel zum Trafo schalten). Oder ist das Unsinn?
> einfach einen C von ein paar µF in Reihe oder parallel zum Trafo schalten
Entschuldigung, parallel, in Reihe ist wirklich Unsinn
Theoretisch geht das, in der Praxis ist der Trafo aber nicht ganz linear, da der Kern mit zunehmendem Strom leicht in die Sättigung geht. Daher ist die Stromaufnahme nicht ganz sinusförmig.
Ich habe jetzt noch einmal darüber nachgedacht und etwas bei Wikipedia recherchiert und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Die Kompensation mit dem Kondensator klappt, wenn die Kapazität genau stimmt. Der Kondensatir erzeugt seinerseits Blndleistung erzeugt. Wenn diese genauso groß wie die induktive Blindleistung ist, hebe sich beide gegenseitig auf. Wenn eine der beiden Blindleistungen aber größer ist, bleibt natürlich etwas übrig und man misst wieder Mist. Diese Lösung ist also nur dann praktikabel, wenn man die Höhe der induktiven Blindleistung genau kennt. Zum Messen daher unbrauchbar. Wie hoch dürften denn die Leerlaufverluste eines kleinen Trafos von 0,5-1W mit Blechpaketkern eurer Meinung nach sein? Wenn sie unter ca. 0,1W liegen wäre das ja noch halbwegs ok.
Die Verluste hängen sehr stark von der Konstruktion ab. Von wenigen 100mW bis ein paar Watt ist alles drin, je nachdem wieviel Kosten der Hersteller einsparen wollte...
Fingertest :-)
Wird er nur ganz leicht warm, ist das ok.
Halbwegs messen mit Amateurmitteln geht eigentlich nur über
Scheinleistungsmessung (also Spannung und Strom so wie du gemessen hast,
multiplizieren), das wiederum mit cos phi multiplizieren. Phi kannst du
mit einem 2Kanal-Oszi bestimmen - Stromfühlerwiderstand einbauen. Das
ganze aber nur nach einem Trenntrafo!
Wirklich genau wird das aber auch nicht. Im Idealfall liegt phi bei 90°-
> cos phi=0 -> Wirkleistung 0.
Wird er im Leerlauf fühlbar warm (40°), liegst du bei ca. 0,5W. Wird er
unangenehm heiss (75°) bei ca. 1W für so ein kleines Dingchen. Nur
Schätz/Erfahrungswerte.
Noch ne Möglichkeit wäre ne kaliometrische Messung, da alle Verluste
letzendlich in Wärme umgewandelt werden (abzüglich des winzigen Teils an
Schallwellenenergie).
Kurzum: Nimm es einfach hin.
Der 5V-Trafo erwärmt sich nur ca. 2-3°C über Umgebungstemp, ist aber auch ca. 5*5*5cm groß (Steckertrafo). Das können dann kaum mehr als 0,1W sein, oder irre ich mich wieder? Bei dem Printtrafo weiß ich es nicht, weil ich ihn nur kurz (bitte keinen Kommentar hierzu...) über Krokoklemmen angeschlossen habe.
Bei einem Reichelt- ECO3,2S8 habe ich früher mal < 0.3 W gemessen, während ein halbes Dutzend anderer Trafos dieser Leistungklasse (allesamt billiger, die meisten kleiner) im Leerlauf zwischen 0.8 und 2 W lagen.
senex24 wrote: > Bei einem Reichelt- ECO3,2S8 habe ich früher mal < 0.3 W gemessen, > während ein halbes Dutzend anderer Trafos dieser Leistungklasse > (allesamt billiger, die meisten kleiner) im Leerlauf zwischen 0.8 und 2 > W lagen. Paßt ziemlic genau. Ich habe hierein ein Wirkleistungsmeßgerät, das auch noch auf 20mW korrekt mißt im 10W vollausschlagbereich. Kleintrafos von 1 Watt liegen oft im Bereich unter 50% Wirkungsgrad. D.h. für 1 Watt Sekundärleistung hast Du 1 Watt Wärmeproduktion. hth, Andrew
nimm mal einen Widerstand (5W Keramik Typ) und verbrate mal 1W wirst sehen das Teil wird unangenehm warm. Wenn jetzt der Trafo nur lauwarm wird ist doch alles ok. Gruß, Tubie
> nimm mal einen Widerstand (5W Keramik Typ) und verbrate mal 1W wirst > sehen das Teil wird unangenehm warm. Ja, der erreicht über 100°C, habe ich schon oft genug gemacht... Eigentlich ist es ja auch von den Stromkosten her vernachlässigbar wenn der Trafo 0,5W verheizt, irgendwie geht es mir aber gegen den Strich, wenn eine Schaltung 4mW braucht und der Trafo 500mW sinnlos in Wärme umwandelt. Leider kann man bei dieser Schaltung spannungsführende Teile berühren, somst wäre eine direkte Versorgung aus dem Netz (mit kapazitivem Vorwiderstand und Z-Diode zur Spannungsbegrenzung) fast sinnvoller.
>Eigentlich ist es ja auch von den Stromkosten her vernachlässigbar wenn >der Trafo 0,5W verheizt Naja, wenn der ständig läuft sind das per anno 4.4 kWh nur im Leerlauf, schlechter Wirkungsgrad unter Last noch nicht gerechnet; also ca. 9 EUR/a, das Geld könnte man von vorneherein in eine bessere Lösung investieren.
Dann nimm doch eins von den Schaltnetzteilen, die alle 30 Sec einmal einschalten und dann wieder warten. Ist in einigen Standby Schaltungen zu hören. Aber selbst wenn das Gerät 365 Tage im Jahr läuft sind das: 0,5*24*365 = 4,38kWh -> 83 Cent Stromkosten pro Jahr ... und ein Schaltnetzteil bekommst du nicht für €3,50
Sorry, die 9 EUR bezogen sich auf eine Betriebszeit von 10 Jahren. Die Grundaussage bleibt aber gleich.
> Naja, wenn der ständig läuft sind das per anno 4.4 kWh nur im Leerlauf, > schlechter Wirkungsgrad unter Last noch nicht gerechnet; also ca. 9 > EUR/a, das Geld könnte man von vorneherein in eine bessere Lösung > investieren. Ich glaube, du hast dich um eine Zehnerpotenz verrechnet, ich komme bei 0,20€/kWh auf 0,87€. Davon abgesehen soll es kein echter Dauerbetrieb sein, sondern so ab und zu mal ca. 2 Wochen (ich gebe es ja zu, es soll ein Ladegerät für eigentlich nicht wiederaufladbare Li-Knopfzellen werden. Die ersten Tests waren aber recht erfolgreich: Die Zellen sind bei entsprechend geringem Ladestrom (begrenzt auf 4mA, meist fließen aber nur 0,5mA) und Spannungsbegrenzung auf 3,35V NICHT explodiert und halten ihre Spannung auch nach Beenden der Ladung. Ich packe sie trotzdem vorsichtshalber zum Laden in eine Blechdose).
Kleiner Ansatz um das Gewissen zu beruhigen: Goldcap wird durch Trafo Geladen wenn voll, wird der Trafo über einen Opto Triac vom Netz getrennt. Ist die Spannung am unteren Limit, zündet der Triac und der Ladevorgang beginnt... Gruß, Tubie
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