Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik L293 und Motoransteuerung


von entropie (Gast)


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Hallo zusammen,

ich baue momentan aus Teilen des Schaltplans zum RN-Control von 
roboternetz.de eine Motoransteuerung nach.

Die Schaltung dabei ist ganz einfach über einen L293D. Ich habe das 
RN-Control Board zuhause und es bereits mit einer 9V Motorspannung für 
einen Faulhaber DC-Motor getestet.

Nun zu meiner Frage, ich ersehe aus der Schaltung, dass die 
Batteriespannung direkt über eine Freilaufdiode in den L293D gespeist 
wird. Der Faulhabermotor verträgt eine breite Operationsspannung.

Nun möchte ich diese Schaltung mit einem FA-130 Motor betreiben, den ich 
noch nicht besitze und der circa 1,5 - 3 V laut Datenblatt verkraftet.

Da ich Maschinenbauer bin (:)) nun meine n00b-Frage: kann ich den FA-130 
Motor ebenfalls einfach nur per Freilaufdiode über die Batteriespannung 
9V am L293D speisen ? Der Motor verträgt bis zu 0,66 mA.

Soweit ich das nun verstehe ist die Antwort ja, da der L293D dann 
maximal 0,6 mA ausgibt und die Spannung sich dementsprechend einstellt 
?!

Vielen Dank schonmal für eine Antwort

von entropie (Gast)


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Hier noch eine Beispielschaltung, zur Verdeutlichung:

http://sn0opy83.sn.funpic.de/test.JPG

von Falk B. (falk)


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@entropie (Gast)

>Nun zu meiner Frage, ich ersehe aus der Schaltung, dass die
>Batteriespannung direkt über eine Freilaufdiode in den L293D gespeist

Nein, über die Schalttransistoren. Freilaufdioden liegen dazu jedoch 
parallel.

>Nun möchte ich diese Schaltung mit einem FA-130 Motor betreiben, den ich
>noch nicht besitze und der circa 1,5 - 3 V laut Datenblatt verkraftet.

Ziemlich kleiner Motor.

>Da ich Maschinenbauer bin (:)) nun meine n00b-Frage: kann ich den FA-130
>Motor ebenfalls einfach nur per Freilaufdiode über die Batteriespannung
>9V am L293D speisen ?

Nein.

> Der Motor verträgt bis zu 0,66 mA.

Ist ja WINZIG!

>Soweit ich das nun verstehe ist die Antwort ja, da der L293D dann
>maximal 0,6 mA ausgibt und die Spannung sich dementsprechend einstellt
>?!

Nein genau anders herum. Der IC legt die Betriebsspannung an den Ausgang 
an und der Strom stellt sich entsprechend der Last ein. Un der IC kann 
bis zu 0,6 A (Ampere) liefern, nicht mA (Milliampere)!

Wenn dein Motor WIRKLICh max. 3V bei 0,66mA braucht, dann kann man den 
einfacher und besser direkt mit dem AVR schalten. Der bringt bis zu 20mA 
pro Pin.

MfG
Falk

von JLo0815 (Gast)


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Meinst du vielleicht den Motor hier: 
http://info.hobbyengineering.com/specs/MABUCHI-fa130ra.pdf ?

Wenn ja dann solltest du nochmal genau ins Datenblatt gucken. Dort 
steht, dass der Motor (Variante FA-130RA-2270an 1,5V betrieben) bei 
Nennlast 0,66 A zieht, die Nennlast ist 0,59 mNm. Bei Stillstand zieht 
er 2,2A (!).

Und der L293 kann zwar maximal 0,6A liefern, das heißt aber nicht, dass 
er den Strom auch begrenzt, wenn die Last mehr Strom zieht. Im 
Gegenteil: In diesem Fall würde kurz der höhere Strom fliessen und dann 
ziemlich schnell ein paar Bonddrähtchen im L293 verglühen (sprich IC 
kaputt).

Mein Tipp:
1. Verstehe die Motorkennlinien (Datenblatt ganz unten).
2. Verwende 2 AA-Batterien, dafür ist der Motor nämlich gedacht.
3. Wenn du unbedingt ne 9V-Batterie nehmen möchtest, schalte einen 
DC-DC-Wandler dazwischen, z.B. einen MC34063 - günstig und hat ne 
Strombegrenzung schon drin.

von entropie (Gast)


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ok verstehe. Ja ich muss zugeben, da fehlt mir noch ein wenig 
Hintergrundwissen. Aber vielen Dank für eure Beratung, damit kann ich 
jetzt auf jeden Fall arbeiten.

Habe mir vor einiger Zeit mal ein Getriebeset geholt, das diesen Motor 
verwendet. Und damit das hier nicht nutzlos verkommt, wollte ich es 
nochmal verbauen.

Ich bedanke mich auf jeden Fall für eure Hinweise,

mfg Olli

von JLo0815 (Gast)


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kein Problem, frag ruhig weiter wenn was unklar ist

von entropie (Gast)


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Ok, habe mich nun einmal daran versucht eine Variante mit dem MC34063 zu 
entwickeln. Sieht alles recht abenteuerlich aus, deswegen bräucht ich 
nochmal euren Ratschlag.

Von der 9V Batterie konnt ich mich immer noch nicht trennen, da ich 
später ein Racing-Pack verwenden wollte. Also ist dieses Konzept erstmal 
der erste Versuch und wenn es nicht funktioniert, verzichte ich auf die 
9V.

Anbei einmal der Schaltplan, diesmal als PDF zwecks Übersichtlichkeit. 
Durch den 0,27 Ohm Widerstand errechnen sich die schiefen 4,63 Volt in 
etwa. Habe gelesen, dass am L293 insgesamt 1,4 V verloren gehen, von 
daher würde das ganz gut passen. Sollte das nicht der Fall sein, kann 
ich den 0,27 Ohm Widerstand noch vergrößern. Habe über die 3V Variante 
des Elektromotors noch im Roboternetz in Erfahrung bringen können, dass 
er auch mit gut 3 - 4,5 V läuft. Bei einem Spannungsabfall von 1,2 - 1,4 
V am Motortreiber käme ich dann mit circa 3,2 - 3,3 V gut hin.

Bei der Spule bräuchte ich nochmal euren Ratschlag, mit dem Bauteil kann 
ich nicht so viel anfangen.

http://sn0opy83.sn.funpic.de/robot.sch.pdf

Bedanke mich nochmal für eure Tipps,

Gruß Olli

von entropie (Gast)


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thread nochmal nach oben push, damit er nicht untergeht in der langen 
Liste :)

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