Kann man Platinen, die industriell HAL bleifrei verzinnt sind, auch bleihaltig löten? Muss man dafür die Temperatur erhöhen? Ich hab die Platinen noch nicht da, kann es also nicht ausprobieren.
Bleifrei und Bleihaltiges zinn verbinden sich sehr schlecht Entweder Bleifrei Lot mit höherer temperatur oder das Bleifrei lot entfernen und dann mit bleizinn löten. gruß P. Pan
Hatte nie Probleme damit, da der bleifreie Anteil (meist Reinzinn) so gering ist, dass das PbSn überwiegt und keine wesentliche Verschlechterung der Loteigenschaften eintritt. Für Serien würde ich es allerdings bleiben lassen.
Probleme gibt es mit dem Löten von chemisch Zinn - das ist eine Zumutung, wenn die Platten nicht sofort gelötet werden. Mein Lp-Bestücker verarbeitet z.B. keine chemisch verzinnten Leiterplatten.
> ..oder das Bleifrei lot entfernen und dann mit bleizinn löten.
Kannste das mal vormachen?
Totaler Quatsch!
Selbstverständlich kann man HAL bleifrei mit Bleizinn löten, wird selbst
von den Herstellern zugelassen und haben wir auch gemacht, als wir noch
keine bleifreie Welle hatten. Ob das heute noch Sinn macht, ist eine
andere Frage.
Ich kenne eine Firma, die hat vom Auftragsfertiger für die Platinen und
ALLE Bauteile RoHS-Zertifikate verlangt, dann aber mit Bleizinn löten
lassen- ziemlich daneben....
> Mein Lp-Bestücker verarbeitet z.B. keine chemisch verzinnten Leiterplatten.
Hat er auch Recht, er muss ja schliesslich seinen Kopf hinhalten.
Meiner verarbeitet auch keine vergoldeten aus China mehr.....
Bensch wrote: >> Mein Lp-Bestücker verarbeitet z.B. keine chemisch verzinnten Leiterplatten. > > Hat er auch Recht, er muss ja schliesslich seinen Kopf hinhalten. > Meiner verarbeitet auch keine vergoldeten aus China mehr..... Mal ganz davon abgesehen, dass man auf Gold nicht lötet ... habe beim 'Platinenbelichter' unlängst ein paar Teile zum Testen machen lassen, mal von fehlenden Durchkontaktierungen, Leiterbahnunterbrechungen, unsauber plazierten Bohrungen und 'Flecken' (nicht weggeätzte Stellen) auf der Platine abgesehen kam auch die 'chemische Verzinnung' zum Einsatz. Mal im Ernst: nur oxidiertes Kupfer lässt sich schlechter löten! Nicht mal mit Flussmittel war das Zeugs halbwegs lötbar.
@ Thilo M. (power) >Mal ganz davon abgesehen, dass man auf Gold nicht lötet ... Was dann? In vielen Bereichen werden die Platinen vergoldet, und ich meine nicht die Stecker! >Mal im Ernst: nur oxidiertes Kupfer lässt sich schlechter löten! >Nicht mal mit Flussmittel war das Zeugs halbwegs lötbar. Und die Moral von der Geschicht: Verzinne chemisch deine Platinen nicht. ;-) MfG Falk
>Was dann? In vielen Bereichen werden die Platinen vergoldet, und ich >meine nicht die Stecker! Habe unlängst einen Kurs beim Fraunhofer-Institut besuchen dürfen, dort hieß es: Vor dem Löten 'entgolden', also verzinnen, absaugen und wieder verzinnen. Gold hat eine geringe mechanische Stabilität und ist zum direkten Löten ungeeignet. >Und die Moral von der Geschicht: Verzinne chemisch deine Platinen nicht. Ja, Lehrgeld bezahlt! :(
@ Thilo M. (power) >hieß es: Vor dem Löten 'entgolden', also verzinnen, absaugen und wieder >verzinnen. Und das wird in der Praxis WIRKLICH so gemacht? Hab da meine Zweifel. MFG Falk
Zumindest in Luft- und Raumfahrt. Für die Industrie weiß ich es nicht. Edit: IPC auch.
Ganz so schlimm ist es mit dem "entgolden" nicht, nur gibt es halt aus besagtem Land eine Menge Schrott. Da schiebst du einen Rahmen mit 4 Platinen aus einer Serie in die Welle, 1 ist prima, die anderen nehmen entweder kein Zinn an oder du hast eine Zinnfläche, als ob du kein Flussmittel benutzt hättest. Ich hab mal für eine andere Firma so einen Schrott gelötet, weil die noch keine bleifreie Welle hatten, der Kunde das aber wollte- den nächsten Auftrag mit den gleichen Platinen hab ich dann dankend abgelehnt.... Gold ist relativ lange lagerfähig und hat eine sehr plane Oberfläche, nimmt aber Zinn wesentlich schlechter an als Zinn. Wir haben mit HAL auch bei 0,4mm Pitch bisher keine Probleme gehabt. Und die Dinger lassen sich auch nach sehr langer Zeit noch super löten.
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