Hallo, ich habe ein paar H-Brücken, die ich für Motoren, Ventile etc benutze, teilweise liegen bis zu 20A auf 12V-Basis und 300HZ-PWM an. Da stellt sich mir die Frage, ob meine geliebten SB550 nicht etwas zu schwachbrüstig sind? Hat jemand eine bezahlbare und bekommbare Alternative im Diodenformat für mich? Vielen Dank.
Vielleicht findest du hier etwas: www.mikrocontroller.net/articles/Dioden-Übersicht
Was für H-Brücken? IGBTs? Wenns FETs sind, gehen gewöhnlich die internen.
Nein die internen Dioden reichen nicht. Wurde hier in Forum aber auch schon zig mal festgestellt. Habe mir die Tabelle durchgelesen. Stellt sich aber weiter die Frage, ob die SB550 nicht einfach reicht für meine Anforderung.
Wenn die H-Brücke mit FET in üblicher Weise gesteuert wird, während derEinschaltzeit die internen "parasitären" Dioden durch die jeweils parallelen R(DS),on überbrückt. Zusätzliche Dioden würden keine Verbesserung mehr bringen, werden daher üblichweise nicht vorgesehen.
Bei 300Hz sterben die internen Dioden bei entsprechend großen Elektromagneten, insbesondere aber bei Elektromotoren. In den PWM-Pausen fließt der Strom weiter und eben das können diese Dioden nicht ab. Bei eher seltenen Schaltvorgängen sieht das schon besser aus - zumindest für die Elektromagneten/Magnetventile. Meiner Meinung nach kommt man nicht umhin, am besten mit einer Stromzange den Strom durch die Dioden zu messen. Dann kann man etwas passendes wählen. Wie wäre es denn mit einer SK86 wenn SB550 nicht reicht?
@ Harald A. (embedded) >Bei 300Hz sterben die internen Dioden bei entsprechend großen >Elektromagneten, insbesondere aber bei Elektromotoren. In den PWM-Pausen >fließt der Strom weiter und eben das können diese Dioden nicht ab. Lesen Denken Antwort Die Dioden leiten eben NICHT in den PWM-Pausen, sondern der zugehörige FET im Inversbetrieb! Die Dioden leiten nur ne Mikrosekunde oder weniger, nämlich solange der zugehörige FET noch nicht eingeschaltet ist.Wie beim Synchrongleichrichter. Was aber voraussetzt, dass die H-Brücke immer voll angesteuert wird, und nicht im "Sparmodus", wo nur eine Hälfte aktiv schaltet. >Meiner Meinung nach kommt man nicht umhin, am besten mit einer >Stromzange den Strom durch die Dioden zu messen. Dann kann man etwas >passendes wählen. Clevere Entwickler denken und rechnen. MFG Falk
>Lesen >Denken >Antwort Danke für die Aufklärung, Max schreibt aber: >Nein die internen Dioden reichen nicht. Kann ja nicht jeder so ein begnadeter Entwickler sein wie Du es bist. Trotzdem empfehle ich Dir: Lesen Denken Freundlich bleiben Antwort
@ Harald A. (embedded) >Danke für die Aufklärung, Max schreibt aber: >>Nein die internen Dioden reichen nicht. Das schreiben viele. Und es wäre nicht das erste Missverständnis in diesem Forum. Warum glaubt der OP, dass sie nicht reichen? Was durchgebrannt? Wenn ja, kann man andere Fehler (Ansteuerung, Kurzschluss etc.) ausschliessen? Das sollte erstmal geklärt werden, eh hier Lösungen für Probleme gesucht werden, die gar nicht existieren. MFG Falk
@Falk: OK, auf so eine Antwort lasse ich mich gerne ein, das klang schon viel sachlicher (und freundlicher dazu). Wahrscheinlich meintest Du die erste Antwort auch nicht so, aber es kommt gelesen schon etwas 'barsch' daher... Ich habe eine ganze Menge in den vergangenen Jahren mit der Ansteuerung induktiver Lasten zu tun gehabt und dabei viel gelernt. Ich habe allerdings nie PWM-H-Brücken sondern 'nur' Stromregelungen für Magnetventile, Motor-Geschwindigkeitsverstellungen oder Chopper-Magnetstößel-Ansteuerungen mit Fast-Decay. Der Effekt mit der möglichen 'Synchrongleichrichtung' ist mir in dieser Applikation glatt entgangen. Für normale Freilaufdioden läßt sich der Strom meiner Meinung nach aber nicht immer berechnen da man zum Teil 'unbekannte' Verbraucher hat. Man kann vielleicht noch die groben Parameter wie L und R errechnen, viele weitere Faktoren aus der Applikation jedoch nicht (z.B. Schwungmasse am Motor). Und da hilft dann doch eine detaillierte Messung. Was auch noch passieren könnte sind die Stromspitzen im Umschaltmoment. Durch die Pulslast kann die interne Diode sterben!
@ Harald A. (embedded) >Applikation jedoch nicht (z.B. Schwungmasse am Motor). Und da hilft dann >doch eine detaillierte Messung. Sicher. Ich hab ja nicht gesagt dass man nicht messen darf und immer ohne Messung auskommt. Aber die grundlegenden Sachen kann/muss man ausrechnen. >Was auch noch passieren könnte sind die Stromspitzen im Umschaltmoment. Natura non facti salti. Diese Stromspitzen sind meist eine Legende. Denn die meisten Schatnetzteile arbeiten mit Drosseln, welche von dreieckförmigem Strom durchflossen werden. Nix Spitze. >Durch die Pulslast kann die interne Diode sterben! So schnell stirbt die nicht, die ist grössenordnungsmässig meist genauso belastbar wie der FET, weil ja praktisch das gleiche Silizium durchflossen wird. Allerdings kann man ein solchen Leistungsendstufen mal fix was zerschiessen, auch mit scheinbar kleinen Fehlern. Nur ist bisweilen die Analyse des Problems falsch. Und daraus entstehen dann die Urban Legends ;-) MfG Falk
@ @TwJ (Gast)
>Also doch keine Freilaufdioden? Ja wie nun?
Doch, aber die internen reichen in den allermeisten Fällen.
MFG
Falk
Also doch Dioden, und reichen denn die SB550 aus für Motoren/Ventile bis ca 20A und max 300HZ?
Ich will ja nicht gegenquaken, aber ich setze High-Side-Driver (VN820, BTS436, etc.) ein, dessen interne Dioden schon bei Strömen weit unterhalb des Nennstroms (in Vorwärtsrichtung) sterben. Und bevor jemand sagt das taugt nichts - doch, generell in Verbindung mit einer externen Freilaufdiode sind die zig-tausend fach in Anwendung. Und sie sind auch für den Anwendungsfall freigegeben. Aber wie ich ja schon weiter oben ausgeführt habe - in Verwendung in einer H-Brücke mögen andere Gesetzmäßigkeiten gelten.
>Doch, aber die internen reichen in den allermeisten Fällen.
Sehe ich auch so.
@ Max (Gast) >Also doch Dioden, und reichen denn die SB550 aus für Motoren/Ventile bis >ca 20A und max 300HZ? Jain. Nur wenn sie nur ganz kurz für ein paar us leiten und der entsprechende FET dazu immer angesteuert wird. Sonst nicht, denn die sind mit 5A mittlerem Strom zu klein. @ Harald A. (embedded) >Ich will ja nicht gegenquaken, Quak ;-) > aber ich setze High-Side-Driver (VN820, >BTS436, etc.) ein, dessen interne Dioden schon bei Strömen weit >unterhalb des Nennstroms (in Vorwärtsrichtung) sterben. 1.) Das will ich erstmal in einem klar definiertem Experiment sehen 2.) Es ist ein einfacher High Side Treiber, keine H-Brücke. Da ist der Stromweg ein "klein" wenig anders. Ohne externe Freilaufdiode killt dir die Induktionsspannung deinen Treiber, aber nicht der Strom. Denn den kann die parasitäre Diode gar nicht übernehmen. >Aber wie ich ja schon weiter oben ausgeführt habe - in Verwendung in >einer H-Brücke mögen andere Gesetzmäßigkeiten gelten. In der Tat. MFG Falk
Altes Thema. Die Strombelastbarkeit der "internen Dioden" ist weniger ein problem. Problem bei den "internen Dioden" ist die reverse recovery time (trr). Die ist nämlich im Vergleich zu gut gewählten externen Freilaufdioden grauenhaft. Wer nichts mit reverse recovery time anfangen kann eine Erklärung in Deutsch: http://www.krucker.ch/Skripten-Uebungen/AnSys/ELA4-D.pdf (1.6 Schaltverhalten der Diode).
>Nur wenn sie nur ganz kurz für ein paar us leiten und der entsprechende >FET dazu immer angesteuert wird. Sonst nicht, denn die sind mit 5A >mittlerem Strom zu klein. Puh, wie kann ich das genau feststellen und wieviel Power sollte die Diode haben? Blieben ja nur noch Varianten mit TO220-Gehäuse, richtig?
@ Max (Gast)
>Diode haben? Blieben ja nur noch Varianten mit TO220-Gehäuse, richtig?
Wahrscheinlich.
Ich hatte mal eine H-Brücke mit FET zur Vorserie entwickelt, die auch alle vorghegebenen Anforderungen erfüllte ( FET-Transistoren-Batterie mit 60A/Transistor, der firmeninterne Patentanwalt meinte seinerzeit, dass dieser mein Prototyp nicht patentwürdig sei ...), max. Strom der betreffenden Anwendung ca. 1 kA. Externe Dioden kamen dabei nicht vor. Wird heute auch nicht anders gemacht.
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