Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik RBG-Steuerung


von Michael R. (Gast)


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hallo alle miteinander. . .

Seit nun geraumer Zeit suche ich nach einer Lösung für eine 
RGB-Steuerung für meinen neuen PC. Ich will neben der automatischen 
Farbumschaltung eine die ich mit nur einen Poti regeln kann.
Beim Bau meines Grafikequlizers kam mir dann eine Idee:
Mit einem NE555 ein Signal generiern dessen Frequenz ich ändern kann.
Am Ausgang dann 3 BP-Filter jeweils eine für eine Farbe.
Habe mich heute gleich im MS-Visio bisschen versucht. die NE555er 
Beschaltung ist noch nicht komplett aber könnte das so funktionieren?

danke im vorraus schonmal für eure Antworten

Gruß
Michael

von HildeK (Gast)


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>Ich will neben der automatischen
>Farbumschaltung eine die ich mit nur einen Poti regeln kann.
Was ist hier automatisch? Automatisch wäre doch ohne Poti, so ganz von 
alleine nach irgendwelchen irgendwo gefundenen Kriterien, oder?
Verstehe ich richtig: du willst mit dem Poti von z.B. rot über gelb nach 
grün blenden, wobei dann die ersteren wieder verlöschen. Richtig?

>... könnte das so funktionieren?
Naja, das Prinzip vermutlich schon mehr oder weniger gut, aber ich 
kommentiere jetzt nur mal deinen Vorschlag:
- niedrige Ansteuerfrequenzen werden, da rechteckig, auch deutliche 
Oberwellen haben. Diese werden dann in den anderen Zweigen auch 
durchkommen.
- Die Dimensionierung der Filter könnte ich jetzt nur mit etwas Aufwand 
nachvollziehen, allerdings erscheinen mir die Widerstände etwas 
hochohmig. Das ist aber kein Killerkriterium.
- Single Supply Betrieb mit dem OPA ist in der Beschaltung nicht 
brauchbar. Der +Eingang hängt an GND, wie die neg. Versorgung des TL084 
auch. Er sollte aber an UB/2, also 6V hängen.
- So kannst du damit die Transistoren nicht ansteuern, denn der TL084 
kommt am Ausgang nicht an die untere Spannungsgrenze -> die Transistoren 
werden immer leiten. Der DC-Anteil vom OPA-Ausgang sollte kapazitiv 
abgetrennt werden.
- Wozu dienen die Pull-Up am OPA-Ausgang? Ich hätte jetzt eher an der 
Basis einen Spannungsteiler so eingestellt, dass der Transistor noch aus 
ist ohne Signal. Dann würden Wechselanteile überlagert und diese steuern 
dann den Transistor auf. Einen feinen Übergang zwischen ganz aus und 
voll ein wird das aber nicht geben.
- Es fehlen Basisvorwiderstände für die Transistoren, dies belastet OPA 
und Transistor über Gebühr.

von Michael R. (Gast)


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@HildeK

ich bin kein Ingeneur und kein Techniker also ist mir das was du 
geschrieben hast doch etwas zu viel ^^
automatisch hab ich ja bereits.
Die Widerstände sind richtig gewählt (Berechnung mit FilterPro von TI 
und diverse Formelsammlungen).
Basiswiderstand hab ich vergessen stimmt.
Und warum 6V am Pluseingang?

von HildeK (Gast)


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>Und warum 6V am Pluseingang?
Dieser Operationsverstärker kann nicht bis an die Grenzen seiner 
Versorgungsspannunganschlüsse aussteuern. Es fehlen da mindestens je 
1,5V auf jeder Seite, meist sogar mehr. Wenn er also so betrieben wird, 
wie du ihn angeschlossen hast, dann wird er höchstens runter bis 1,5V 
(oder mehr) kommen und im Anschlag hängen (die Grenze gibt's auch nach 
oben). Damit ist der angeschlossene Transistor noch leitend und so 
leuchtet deine LED dauerhaft - der OPA kann den Transistor gar nicht 
ausschalten.
Deshalb hätte ich den OPA so betrieben, dass er normal analog arbeiten 
kann. Das erreicht man, wenn man einen künstlichen GND bei z.B. 6V 
erzeugt (virtuelle Masse) und den +E auf diesen Wert klemmt. Das 
Ausgangssignal steuert dann um die 6V aus und wird über einen C auf die 
Basis gekoppelt. Diese sollte mit einem Pull-Down für den Ruhezustand 
auf GND gelegt und bei Signalen, die größer als 0.6V Amplitude haben, 
wird der Transistor durchgesteuert. Falls eine negative 
Versorgungsspannung zur Verfügung steht, wäre der -VCC des OPAs hier 
richtig angeschlossen und du kannst den +E auf deinem GND lassen.
Alternativ kann man statt des TL084 einen speziellen Rail-to-Rail-OPA 
nehmen, oder in dem Fall würde auch der LM324 dies leisten - der kommt 
am Ausgang auf die 0V.
Alternativ (und vermutlich auch am Einfachsten) kannst du die 
Ausgangsspannung mit einem Spannungsteiler soweit runterteilen, dass der 
Transistor auch ausschaltet.

>Die Widerstände sind richtig gewählt
Ich habe das auch nicht vollständig in Abrede gestellt, aber wenn du bei 
FilterPro von TI den SEED-Wert von R1 mit 10k wählst, dann kommen 
kleiner Widerstände und größere Cs raus. Meine Faustregel ist, die 
Widerstände so zu dimensionieren, dass sie möglichst im Bereich 1k ... 
100k liegen. Die Cs werden dann entsprechend größer.
Vielleicht nennst du mal die Parameter deiner Berechnung: 
Mittenfrequenz, Güte, Verstärkung und R1-Seed.

Wenn du schon Simulationstools verwendest: SwichterCAD von LTC ist sehr 
hilfreich für die Schaltungssimulation. Den TL084 gibt es da zwar nicht, 
man kann ihn aber nachrüsten oder einen LTC-Vergleichstyp wählen.
Eine kurze Simulation mit deinen Werte zeigte auch, dass das Filter bei 
seiner Mittenfrequenz rund 12dB Verstärkung macht - viel zu viel für 12V 
Eingang vom 555!

>automatisch hab ich ja bereits.
Was ist denn an deinem Vorschlag automatisch? Das konnte ich noch nicht 
herauslesen.

Übrigens: den hinteren Teil deiner Schaltung findet man auch in sog. 
Lichtorgeln - LEDs oder Lampen, die im Takt von Musik leuchten. Rote bei 
den Bässen, grüne bei den Mitten und blaue bei hohen Tönen. Da gab es 
immer mal wieder Vorschläge hier im Forum.

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