Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ISP-Kabel ohne eingebauten ISP-Anschluss an Schaltung anschliessen


von Martin S. (panik)


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wie oben schon beschrieben möchte ich den AVR in der Ziel-Schaltung per 
ISP programmieren. Normalerweise sieht man einen entsprechenden 
Anschluss auf der Platine vor. Um diesen Anschluß aus Platzgründen zu 
sparen möchte ich mir einen speziellen Adapter bauen. Dieser sollte 
zwischen den AVR und dem Sockel gesteckt werden. Gibt es soetwas schon 
zu kaufen? Hat einer eine bessere Idee? Wie baut man soetwas am 
einfachsten? Ich denke viele hier im Forum ändern ihr Programm oft in 
der Zielschaltung. Wie macht ihr das?
Immer aus der Fassung nehmen und in das STK500 stecken ist ja auch nicht 
"lustig".

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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Flash einen Bootloader drauf, der ueber eine sowieso vorhandene 
Schnittstelle was nachlaedt.

von ARM-Fan (Gast)


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>Ich denke viele hier im Forum ändern ihr Programm oft in
>der Zielschaltung

Solange das Programm sich noch in der Entwicklungsphase befindet - ja.

>Um diesen Anschluß aus Platzgründen zu sparen...

Der Platz spielt bei einem Entwicklungsboard eher eine untergeordnete
Rolle. Kannst du dann ja beim "Serien"-Produkt weglassen.

>Dieser sollte zwischen den AVR und dem Sockel gesteckt werden.

Hab ich zwar noch nicht gesehen. Aber was hält dich davon ab?

von ARM-Fan (Gast)


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Andererseits... wenn du von Sockel redest, also DIL, wie "klein" kann
deine Schaltung sein, dass nicht mal eine 6pol. Stiftleiste draufpaßt.

Wenn die noch zu groß ist, verkleinere das Rastermaß, machs einreihig,
oder oder oder

von Martin S. (panik)


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Bootloader ist eine gute Idee, nur hat z.B. ein Tiny13 nur wenige 
Anschlüsse und dann bleibt nix mehr frei für die Schnittstelle. Auch 
wird unnötig wertvoller Seicher belegt.

Ein Entwicklungsboard nutze ich zur Zeit, aber lieber wäre mir der Test 
in der "echten" Zielschaltung. Übrigens produziere ich nicht in Serie, 
ich baue meisst nur ein oder zwei Exemplare.

von Martin S. (panik)


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@ARM-Fan
Die Platzersparnis ist nur ein Punkt, man spart auch Material und Zeit

von Aike T. (biertrinker)


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Was spricht denn nun dagegen dir selber so einen sockel zu bauen? Das 
ist doch wirklich banal. Im simpelsten Fall steckst du zwei IC-Sokel mit 
gedrehten Kontakten in einander, verlötest die und lötest da in der 
Mitte deine Kabel an. Dann kannst du diesen "Doppelsockel" in den 
IC-Sockel stöpseln und deinen µC drauf.

von Bastler (Gast)


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Und was spricht gegen eine Programmierzange?
Einfach von oben auf die IC-Beine halten und man ist probrammierbereit.
Da spart man sich solchen Schnickschnack wie Zwischensockel,...

von Rudolph R. (rudolph)


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Martin S. wrote:
> Um diesen Anschluß aus Platzgründen zu sparen...
> Dieser sollte zwischen den AVR und dem Sockel gesteckt werden.

Wie wäre es denn mal mit SMD?
Ohne Sockel ist die Platzersparnis so gross, dass der ISP-Header 
garnicht auffällt.

Der kleinste relativ einfach benutzbare ISP-Anschluss besteht übrigens 
aus sechs Durchkontaktierungen im Raster 1,27 mm.
Flachbandkabel ist im 1,27 mm Raster, man kann also leicht einen Adapter 
mit einer 1x6 1,27 mm Stiftleiste löten der auf der anderen Seite den 
üblichen 2x3 2,54 mm Anschluss hat.

Zum Entwickeln nicht so schön, da das auch rausrutscht, okay.
Aber man kann dann das ISP-Kabel auch direkt in das Board stecken, ohne 
Buchse - muss man dann vielleicht beim Programmieren festhalten oder 
festklemmen.

von Andreas (Gast)


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Oder Du baust Dir eine Vorrichtung mit Kontaktnadeln. Gibt's für wenig 
Geld beim Bürklin. Siehe Bild.

von ARM-Fan (Gast)


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>Der kleinste relativ einfach benutzbare ISP-Anschluss besteht übrigens
>aus sechs Durchkontaktierungen im Raster 1,27 mm.

Ich nehme mal an, dass bei der "Serienstückzahl" 1-2 nichts mit prof.
gefertigten Leiterplatten und Durchkontaktierungen zu wollen ist.

Sonst hätte ich die hier vorgeschlagen:

http://www.jst-mfg.com/product/detail_e.php?series=248

Die sind zwar zum Einlöten gedacht. Eignen sich aber super für das
von dir vorgeschlagene Verfahren zum Kontaktieren beim Proggen.

von Falk B. (falk)


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Ich hab an einem ATmega88 im TQFP letztens einfach fünf Drährchen an 
einen 10pol Wannenstecker angelötet und die Enden direkt an die Pins. 
Dann kann man einfach den normalen ISP-Stecker dranstecken und gut.

MFG
Falk

von Walter T. (nicolas)


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Hallo,

also bei Prototypen löte ich oft einfach ein Flachbandkabel mit 10pol 
Pfostenstecker an die entsprechenden Pins.

Nicolausi

von Aike T. (biertrinker)


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Ja, oder einfach ein paar tastpunkte auf der Platine unterbringen und da 
dann Lackdrat auflöten. Verbraucht auch kaum Platz.

von Martin S. (panik)


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Danke für die vielen Ideen. Mit zwei Sockeln übereinander lötet sich das 
noch einfacher (ich dachte erst an einen Sockel).
An einer Programmierzange hätte ich auch interesse, wo gigt es sowas 
preiswert?
Die Varianten mit dem abgespeckten ISP Anschluß nutze ich zur Zeit, aber 
irgendwie nervt die Geschichte. Deshalb wollte ich ja was 
"professionelles" und einige Anregungen von euch.

von Jürgen (Gast)


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> Der kleinste relativ einfach benutzbare ISP-Anschluss besteht übrigens
> aus sechs Durchkontaktierungen im Raster 1,27 mm.

LEGO macht das so beim NXT, für den ATMEGA48.

Jürgen

von Hmm... (Gast)


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Schau dir mal dein Handy innen drin an. Dort wirst du bei den meisten 
Modellen eine Stelle mit einigen goldenen Pads finden. Das ist auch so 
eine Art Programmierschnittstelle. Das Prinzip kann also so schlecht 
nicht sein ;)

Ich würde einfach ein paar blanke Pads auf der Platine vorsehen. Da bau 
ich mir einen einfachen Adapter ISP-Anschluss->Flachband->Prüfnadeln. 
Den Adapter drückt man zum flashen mit der Hand auf die Platine, 
funktioniert ganz ohne Löten und man verringert stark das Risiko von 
Wackelkontakten im laufenden Betrieb.

Schau mal beim großen C nach Prüfstiften.

Tipp: Prüfpads auf der Platine etwas reinigen, manchmal sind noch 
kleinere Verunreinigungen drauf die das Programmieren stören.

von Rudolph R. (rudolph)


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Falk Brunner wrote:
> ..letztens einfach fünf Drährchen...

Fünf?
Weglassen kann man doch wohl nur VRef?
Und das lasse ich mir gerne im AVR-Studio gerne anzeigen.

Wobei der Dragon und der AVR-ISP MK2 das wohl für die Level-Shifter 
brauchen, der MK1 braucht das auch noch als Versorgung.

von hans (Gast)


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In der Firma setzen wir auch auf die 6-Pin-Variante.

6 Pins im Raster 1,27. Für die Entwicklung mit Stiftleiste, Gegenstück
Präzisionsbuchse mit Kabel zum ISP. In der Fertigung dann Stiftleiste
nicht bestückt und ISP mit Federkontaktstiften im Testadapter oder
Handstück.

gruß hans

von Peter D. (peda)


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Martin S. wrote:
> Bootloader ist eine gute Idee, nur hat z.B. ein Tiny13 nur wenige
> Anschlüsse und dann bleibt nix mehr frei für die Schnittstelle.

Nö, Du verlierst keine Pins, sondern hast sogar einen mehr.

Ein Bootloader funktioniert nämlich auch, wenn der Restpin als IO gefust 
ist.
Mit Bootloader hast Du also alle 6 IOs.
Den Bootloaderanschluß kann man z.B. mit einer Taste sharen, einfach die 
Taste nicht drücken beim Download.


> Auch
> wird unnötig wertvoller Seicher belegt.

So groß sind ja ATtiny13 Programme nicht. Und wenn Du nah an die 1kB 
kommst, solltest Du eh gleich nen ATtiny25 nehmen.


Peter

von Falk B. (falk)


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@  Rudolph R. (rudolph)

>Fünf?

OK, es sind sechs ;-)

MFG
Falk

von Peter H. (hardwaredoc)


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@ Martin
Schau dir mal diese Seite an:

http://elm-chan.org/works/avrx/report_e.html

-> No space for the ISP connector

ISP adapter mit Stiftleisten habe ich mir auch gebaut,
funktioniert ohne probleme.
Bei meiner Version habe auf einer Lochrasterplatine die Stiftleisten
und auf der zweiten den 10 Poligen ISP Anschluß, dann mit Litze 
verbunden.
Zur Stabilität die 2 Platinen  ( übereinander ) an den Ecken mit 
Schaltdraht verbunden.

Gruß Peter

von Martin S. (panik)


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@hardwaredoc
 danke für den Link
http://elm-chan.org/works/avrx/report_e.html

hier findet man einige gute Anregungen

Gruß
Martin

von Peter H. (hardwaredoc)


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Ein Bild von meinem ISP Adapter

Gruß Peter

von Paul H. (powl)


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Wollte auch mal meinen Senf dazu geben :-) Ich find das ne Super sache. 
Spart jedes mal den Umstand, noch irgendwie eine ISP-Buchse mit ins 
Layout reinzufrickeln (da die ISP-Pins ja [außer beim Mega16] so toll 
verteilt sind) und man muss den AVR trotzdem nicht mehr aus der 
Schaltung nehmen. Jetzt wäre nur noch ne TQFP-Variante interessant.

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