Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Crowbar Schaltung (Überspanungsschutz)


von Schlegel (Gast)


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Hallo,
wollt mal eure Meinung zu dieser Schaltung hören.
Wird das so gehen oder kann man noch was verbessern?

Die Versorgungsspannung wird von einem SNT bereitgestellt,24V 6,3A.
C1,L1 und C2 sollen die die Restwelligkeit noch etwas verringern,sind 
beides 1000µF Ultra Low ESR Kondensatoren. D2 ist eine 24V Z-Diode und 
D1 soll eine Surpressor Diode darstellen (P6KE27CA Minimale 
Durchbruchspannung 25,7V).

Sollte ich besser eine 27V Z-Diode verwenden oder noch eine normale 
Silizium Diode dazu schalten? Nicht das die Crowbar zu früh kommt...
Bei der Sicherung wollte ich eine Flinke 6,3A nehmen,ist dann nur die 
Frage ob die auch durchbrennt oder das SNT in die Strombegrenzung 
geht,die liegt laut Datenblatt bei 104% Last.
Welcher Thyristor wäre denn für diese Anwendung empfehlenswert?

mfg
Tobias

von (prx) A. K. (prx)


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Dreh die P6KE richtig rum.

Aber wo die Schaltung sowieso aus dem ELKO ist: da steht auch ein 
Thyristor drin.

von Sven (Gast)


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Die Sicherung vielleicht hinter C2?

von Andrew T. (marsufant)


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Schlegel wrote:
> Hallo,
> wollt mal eure Meinung zu dieser Schaltung hören.
> Wird das so gehen oder kann man noch was verbessern?
>
> Die Versorgungsspannung wird von einem SNT bereitgestellt,24V 6,3A.
> ...
> Bei der Sicherung wollte ich eine Flinke 6,3A nehmen,ist dann nur die
> Frage ob die auch durchbrennt oder das SNT in die Strombegrenzung
> geht,die liegt laut Datenblatt bei 104% Last.

Du hast gute Chancen das die Sicherung nicht durchbrennt.

Mit Sven's Verbesserung: Du kannst zwar hoffen, dass der Strompuls, denn 
die Elkos im Auslösefall des Crowbars bereitstellen, reicht.

Aber in den allermeisten Fällen schaltet lediglich der Thyristor durch, 
und das Netzteil geht in Begrenzung. Wenn das Netzteil das langzeitig 
mitmacht, okay. Wenn nicht, killt es das Netzteil.

> Welcher Thyristor wäre denn für diese Anwendung empfehlenswert?

Einer, der i2t aus den Elkos und ggfs den im Netzteil vorhandenen Elkos 
sowie denen der externen Schaltung mitmacht. So pi mal Daumen ein 25A 
typ/100V.

Bitte wie schon geschrieben die D2 umpolen.


hth,
Andrew

>

von HildeK (Gast)


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>Bei der Sicherung wollte ich eine Flinke 6,3A nehmen,ist dann nur die
>Frage ob die auch durchbrennt oder das SNT in die Strombegrenzung
>geht,die liegt laut Datenblatt bei 104% Last.
Das kann Stunden dauern, bis die Sicherung durchbrennt - wenn überhaupt. 
In dem Fall ist die träge Sicherung schneller, aber nur 4% Überlast 
würde die vermutlich auch kaum beeindrucken.
Du solltest schon 20 ... 50% Überlast haben.
Vermutlich begrenzt aber dein Netzteil auch nicht genau bei 6,3A, das 
ist wohl eher der garantierte Strom. Dann hast du wieder bessere 
Chancen.
Versuch macht kluch :-)

von Schlegel (Gast)


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Ja die Surpressor ist falsch rum eingezeichnet,schäm°°
Aber wäre bei der P6KE27CA eh egal,die ist bipolar...
Hab davon noch welche rumliegen,sollte ja für diese Anwendung auch 
gehen,oder gibt es da Nachteile?

Hmm,im dem SNT (Lambda HWS) ist "nur" ein 2200µF Elko drin,das wären 
dann 4200µF gesamt Kapazität,ist da schon nen Glücksspiel mit der 
Sicherung.
Ich kann die Kapazität ja auch nicht beliebig erhöhen,weil das Netzteil 
dann ja rumzicken könnte,bei den Strömen die da beim laden fließen.
Ne superflinke Sicherung würde die Sache auch nicht wirklich verbessern?
Was gäbe es denn noch für Möglichkeiten das in den Griff zu bekommen?

von (prx) A. K. (prx)


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Schlegel wrote:

> gehen,oder gibt es da Nachteile?

Eine polare Diode schützt ihrerseits das Netzteil vor Ärger. Ist 
beispielsweise bei in Serie geschalteten Netzteilen dringend anzuraten.

von Sven (Gast)


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Btw: Traust Du dem Netzteil nicht über den Weg oder wofür soll die 
Crowbar da sein?

von peter-neu-ulm (Gast)


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Der Thyristor direkt am low-ESR-Kondensator ist wohl ein besonderes 
Problem. Wenn der Kondensator seinem Namen Ehre macht, killt der nahezu 
jeden Thyristor. Vielleicht gehts nur ohne C2.

Der Thyristor sollte möglichst schnell den Supressor entlasten, die 
Verzögerung durch den Kondensator C3 wirkt dem entgegen, C3 hat nur 
Sinn, um ein zu schnelles Ansprechen des Thyristors zu verhindern, er 
muss aber so klein sein, dass bis zum Zünden des Thyristors der 
Supressor nicht verbraten ist.

Viel Spass beim Dimensionieren ( siehe oben : Versuch macht kluch )

von Schlegel (Gast)


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>Btw: Traust Du dem Netzteil nicht über den Weg oder wofür soll die
>Crowbar da sein?

Naja,das Lambda Netzteil ist schon nen wirklich gutes Teil,vorbildlich 
aufgebaut,angeblich lebenslange Garantie etc.
Die Crowbar ist da eigentlich reine Paranoia,aber es gibt mir ein 
besseres Gefühl ;-)
Die ganze Sache dient zur Versorgung eines LCD-TV,das original SNT hats 
leider hinter sich...
Normal könnte ich die Crowbar auch einfach weglassen,einzig der Inverter 
wird direkt mit den 24V versorgt,der Rest läuft über mehrere 
Schaltregler.
Nur wenn da mal ne Spannungsspitze auftritt,sei es durch nen defekt am 
Netzteil,ne Überspannung im Netz oder sonst was,dann könnte dem schönen 
und teuren TV ja was passieren.
Wollte da nur auf Nummer sicher gehen,aber wenn ich mir das so 
überlege,ist die Kombi aus SNT und Crowbar nicht ganz ohne,da müsste ich 
dann wohl wirklich viel rum probieren.

Sollte ich die Crowbar daher besser weglassen? Die C-L-C Filter lass ich 
aber auf jeden Fall,weniger Restwelligkeit ist immer gut^^
Kann ich denn die Surpressor verwenden? Die würde ja kleine und 
kurzzeitige Überspannungen gut kompensieren,nur wenn die zu hoch sind 
oder zu lang andauern würde die zerstört werden und das NT dann 
kurzschließen(irgendwie bedenklich).
Nen dicker Varisator würde zwar mehr aushalten,ist aber wohl etwas 
langsam?


mfg
Tobias

von (prx) A. K. (prx)


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Schlegel wrote:

> Die ganze Sache dient zur Versorgung eines LCD-TV,das original SNT hats
> leider hinter sich...

Und hat den Rest intakt gelassen? Das ist so eine Eigenheit von SNTs. 
Man kann sich zwar nicht voll drauf verlassen, aber das wohl häufigste 
Ausfallszenario eines SNT heisst: keine Funktion.

Bei SNTs verreckt nämlich meistens der Primärteil, was ausgangsseitig 
auf 0V rausläuft. Bei Linearnetzteilen ist es eher der Längstransistor, 
was maximale Ausgangsspannung ergibt.

Weshalb sich Crowbars auch deutlich häufiger bei Linearnetzteilen finden 
(bzw. fanden).

Was Netz-Überspannung angeht: Entweder der Primärteil vom SNT steht das 
durch, dann merkst du nichts davon, oder er tut es nicht und gibt auf. 
Schau dir mal an wie ein SNT aussieht: da schluckt vorneweg erst mal die 
PFC (soweit vorhanden) Peaks weg, dahinter siebt der Elko. Trafos von 
Linearnetzteilen hingegen reichen die glatt durch.

von Andrew T. (marsufant)


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Schlegel wrote:
> Ja die Surpressor ist falsch rum eingezeichnet,schäm°°

No problem, so was kann passieren.

>
> Hmm,im dem SNT (Lambda HWS) ist "nur" ein 2200µF Elko drin,das wären


Ach schade dass Du das nicht gleich gesagt hast was es für ein SNT ist: 
Lambda bietet auch zu seinen SNTs passende Crowbar-Module an.

Schau doch mal direkt dort bei Lambda, dass ist dann erprobt und der 
Hersteller garantiert ein einwandfreies Zusammenarbeiten.

hth,
Andrew

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