Hi, womit kann ich Kunststoffe, mit denen die gängigen Chips eingegossen sind, lösen? Am besten: Womit hat es bei euch geklappt?
Karl-heinz Strunk wrote: > Hi, > > womit kann ich Kunststoffe, mit denen die gängigen Chips eingegossen > sind, lösen? Du kannst es wahrscheinlich garnicht. Möglich ist es, aber das Zeug ist derart aggressiv, dass man sowas nur machen sollte, wenn man sich damit auskennt! Das klingt jetzt vermutlich böser als es gemeint ist, aber lass besser die Finger davon.
Es geht nur um die Machbarkeit. Meinst du ich gehe los und plansche auf einen Versuch hin mit Königswasser und FCl rum?
... Meinst du ich gehe los und plansche auf einen Versuch hin mit Königswasser und FCl rum? ... Ja
Da gibt es verschiedene Chemikalien, die Chip-Gehäuse auflösen können. Die Namen sind mir entfallen (Google). Allerdings ist das ganze Zeug wirklich übel giftig. Nichts was man im Baumarkt oder so bekommt.
OK, jetzt kann ich die "Neuen" verstehen. Leute, ihr seid schlimmer als jede Apotheke!
Kunststoffgehäuse von ICs löst man mit heisser konzentrierter Schwefelsäure auf. Der Chip selber bleibt dabei intakt, allerdings lösen sich die Kupferanschlussdrähte auch auf. Ausserdem wäre noch zu bemerken, dass dabei jede Menge Dämpfe aus den Zersetzungsprodukten des Kunstststoffs entstehen, weshalb man das nur in einem säurefesten Abzug machen sollte. Dass heisse konzentrierte Schwefelsäure sehr gefährlich ist, sollte selbstverständlich sein -> nur bei geschlossenem Abzug machen oder Schutzvisier, Gummischürze, langarmige säurefeste Handschuhe anziehen. Zusammenfassend gesagt, ist das Auflösen des Kunststoffgehäuses technisch nicht sehr schwierig, aber in einer normalen Wohnung nicht machbar.
Kobaltchlorid wrote: > Kunststoffgehäuse von ICs löst man mit heisser konzentrierter > Schwefelsäure auf. Der Chip selber bleibt dabei intakt, allerdings lösen > sich die Kupferanschlussdrähte auch auf. Ah, ok, Danke. Ging in dem Fall darum, die Bondigdrähte zu erhalten. Schade, dass es kein Lösemittel, ähnlich wie bei Polystyrol gibt...;-)
Ich denke es gibt schon Lösungsmittel, die die Bonddrähte intakt lassen. Es gibt ja diverse Seiten im Internet auf denen offene ICs zu sehen sind, und teilweise steht dabei, dass die ICs noch voll funktionsfähig sind (und ich meine jetzt nicht mit nem Waferprober kontaktiert, sondern im orginalen Gehäuse). Ich habe da noch irgendwas im Kopf, dass dieses Lösungsmittel nur das Gehäuse zersetzt, Metalle aber nahezu nicht angreift.
Benedikt K. wrote: > Ich habe da noch irgendwas im Kopf, dass dieses > Lösungsmittel nur das Gehäuse zersetzt, Metalle aber nahezu nicht > angreift. Das wäre geil ;-) Gefunden bei meiner Suche hatte ich allerdings nichts.
> womit kann ich Kunststoffe, mit denen die gängigen Chips eingegossen > sind, lösen? Hallo Karl-Heinz, Du koenntest es mit Dichlormethan oder auch mit Tetra probieren, das sind gängige Lösungemittel für Kunststoffe und Harze. Btw: warum ist dieser Thred in /ot, meines Erachtens würde er gut in eine der regulären Gruppen passen.
Chlormethan ist auch nur ne Säure und löst Thermoplasten und Acrylglas und all son Zeuchs auf, oder irre ich mich da? Tetrachlormethan wird außer mit Aluminium vermutlich garnix machen und ist mittlerweile verboten.
Sven Pauli wrote: > Chlormethan ist auch nur ne Säure Kommt auf das von dir verwendete Säuremodell an. Als "klassische" Säure würde ich Dichlormethan jedoch nicht bezeichnen, aber ich bin kein Chemiker. > und löst Thermoplasten und Acrylglas und all son Zeuchs auf, oder irre ich > mich da? Ganz recht, du irrst nicht. Deshalb hatte ich es auch empfohlen :-) > Tetrachlormethan wird außer mit Aluminium vermutlich garnix machen Die Reaktion mit Aluminium ist nur besonders exotherm, Tetra ist jedoch auch ein gutes Lösungsmittel für Harze. > und ist mittlerweile verboten. Für die Forschung, und dazu zähle ich Karl-Heinzens Verusche jetzt mal, wird es wohl auch noch bei euch "drüben" in der BRD zugelassen sein. DCM ist auch krebserregend (vermutlich). Einen Verusch wert wäre eventuell auch was von diesen kleinen Fläschchen mit "Silikonentferner" aus dem Baumarkt. LG, Iwan
Chlormethan ist keine Säure, das ist ein Gas, du meinst vermutlich HCl, Chlorwasserstoff, was in Wasser gelöst Salzsäure gibt. Mit selbst herstellbaren oder käuflichen Chemikalien sehe ich keine Chance, das die Kupferbondingdrähte stehen bleiben. Die HNO3/H2SO4 wird die Bondingdrähte oxidieren und auflösen. Bei Aluminiumdrähten könnte es eventuell mit >95% HNO3 mit darin gelöstem HF gehen, es darf kein Wasser drin sein, da dieses die Passivierungsschicht aus Aluminiumfluorid auflöst. Mit normalen Lösungsmitteln geht es bekanntlich nicht, allerdings soll sich Epoxidharze in aprotonischen Lösungsmitteln wie Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid oder Hexamethylphosphorsäuretriamid lösen. Dabei bleiben auch alle Bondingdrähte stehen. Die Lösungsmittel kochen alle relativ hoch, man kann seinen Chip darin kochen und warten bis sich das Epoxid auflöst. Eventuell davor die unterseite mit mehr Epoxid verstärken, damit die Oberseite gezielt aufgelöst wird und nicht plötzlich der Die komplett ohne Plastik daliegt. Die ersten beiden kann man glaube ich bei Ebay.com bekommen, das letztere ist besonderst nett, da noch aprotonischer, allerdings auch schön giftig und somit schwer erhältlich.
Was zur hölle soll denn FCl sein? Meinst du HCl oder HF? Von letzterem würde ich dir auch abraten, außerdem ist es sinnlos mit Säuren an Kunststoffe zu gehen. Das beste LM für kunststoffe was ich kenne ist GBL aber dann steht gleich die Polizei vor der Türe.
>außerdem ist es sinnlos mit Säuren an
Kunststoffe zu gehen.
Unter Normalbedingungen natürlich.
Bei höherer Temperatur sieht das dann schon wieder anders aus.
>Tetrachlormethan wird außer mit Aluminium vermutlich garnix machen
Echt? Was macht das denn mit Al hab da nämlich keine Idee ausser eben zu
Aluminiumchlorid reagieren.
Soll nicht als Anmache rüberkommen, weiß es echt nicht und hab davon
auch noch nie was gehört also klär mich auf.
Aber das es verboten ist denke ich nicht immerhin hab ich in meinem
letzten Labor oft mit dem Zeug gearbeitet.
Wir haben aus 'nem 20m³-Behälter Schwefelsäure (96%) mal was abgezapft, das Zeug wird lila und zähflüssig an der Luft und frisst auch Kabelbinder auf. ;) Warm gemacht widersteht dem Zeugs sicher kein Kunststoff, um die Metalle halbwegs zu erhalten kommt es auf ein exaktes Timing an.
Der Reihe nach, ich bin ja auch nur Chemie-Leistungskurs...insofern spiegelt das hier nur meinen bescheidenen Wissensstand wieder. Zu Иван S. (ivan): ICs sind aber meistens in Duroplaste vergossen, oder haste schonmal so nen Käfer zerschmelzen sehn? Schwarze Sitsche kommt da öfter mal raus, aber ernsthaft als Thermoplaste stuf ich das Zeugs nich ein. Als Säure im Sinne von "Protonendonator" kommt das schon hin, würd ich meinen. Zu Fuzzy (Gast): Gas und Säure schließt sich doch nicht aus, oder? HCl ist auch ein Gas, genauso wie H2CCl2 (Dichlormethan). Trotzdem ists sauer, auch in Lösung, z.B. in Wasser. Maurice R. (Gast): Naja, zu Laborzwecken ist das schon was ganz Andres. In "unserer" Chemiesammlung steht auch noch allerhand Verbotenes rum (Benzol, Kalium... ist mittlerweile alles im Unterricht verboten). An die Reaktion mit Al kann ich mich nur nach Lehrbuch erinnern, habs nie selbst nachvollzogen oder probiert g
Ja mir ist das schon etwas peinlich muss ich ehrlich zugeben da ich Chemielaborant gelernt habe. Hab aber nach 2 Jahren in dem Job eingesehen das ich da nicht glücklich werde, also mach ich jetzt Abendschule um in was Technisches studieren zu können.
So nebenbei.. die Bonddraehte sind aus Gold, nicht Kupfer. Gold und Silizium bilden ein Eutektikum.
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