Hi EMV-Profis, ich möchte über ein Cat-5-Kabel zwei RS-485-Signale übertragen (einmal ca. 250kBit/s (Steuerung), das andere mit >10MBit/s (SPDIF-Audio)). Verwende ich Standard-Transceiver (75176), funktioniert alles wie gewünscht. Nehm ich stattdessen 75ALS176, stört der Steuerbus den Audiobus ziemlich massiv (dauerndes Knacken -> Fehler im SPDIF Datenstrom). Bei ausgeschaltetem Steuerbus ist alles ok. Da ich irgendwann auch HD-Audio übertragen möchte, brauche ich aber die Bandbreite, die mir ein ALS liefert. Ich vermute, dass die Flanken bei der ALS-Logik viel zu steil sind und deshalb übersprechen. Daher möchte ich Chip-Ferrite in die Datenleitungen einfügen, weiss aber nicht welche. Wie sollte ich diese dimensionieren? Vielleicht sonst noch Alternative und Ideen? Schonmal vielen Dank für Tipps!
Füge einfach Widerstände ein, 22 Ohm mal so als Test. Der Transceiver selbst sollte auch gut entstört werden, direkt am IC 100nF und 10nF parallel als Blockkondensatoren vorsehen.
@ roffez (Gast) >gewünscht. Nehm ich stattdessen 75ALS176, stört der Steuerbus den >Audiobus ziemlich massiv (dauerndes Knacken -> Fehler im SPDIF >Datenstrom). Bei ausgeschaltetem Steuerbus ist alles ok. >Ich vermute, dass die Flanken bei der ALS-Logik viel zu steil sind und >deshalb übersprechen. Jain. FastEthernet arbeitet mit 125 Mbit/s und somit erheblich steileren Flanken und es geht auch, offiziell bis 180m. Hast du auch die verdrillten Päärchen richtig angeschlossen? Also immer ein verdrilltes Päärchen für einen Kanal, A und B am Trnaceiver. Ist die Stromversorgung am Sender un Empfänger sauber mit Kondensatoren entkopplet? Gibt es eine Masseverbindung? RS485 ist im allegemeinen NICHT massefrei! > Daher möchte ich Chip-Ferrite in die >Datenleitungen einfügen, weiss aber nicht welche. Lass das, das Problem liegt wo anders. MFG Falk
Ich dachte Fast Ethernet arbeitet mit einer anderen Codierung (mehrere Signalpegel) und weniger "voltage swing". Anyway: Verdrillte Pärchen sind korrekt angeschlossen, Stromversorgung Sender und Empfänger ist auf gleichem Potential (es gibt nur 1 zentrale Versorgung die über ein weiteres freien Adernpaar übertragen wird). An allen Transceivern hängen direkt 100nF Abblockkondensatoren (SMD 0603), PCB ist doppelseitig (top fill=VCC, bottom fill = GND), Layout sollte stimmig sein. Wie gesagt: 50m Übertragungsstrecke sind mit 75176 kein Problem, aber sobald ich ALS nehm, funktioniert der Parallelbetrieb beider Busse schon bei 1m Kabellänge nicht mehr richtig (1 Bus alleine geht immer) Die Flanken-Timings lt. TI-Datenblättern zum Vergleich ("Differential output transition time"): SN75176A = 65ns SN75LBC176 = 12ns SN75ALS176 = 8ns Da liegen schon Welten dazwischen...jetzt muss ich mir mal ein breitbandiges Oszi ausleihen und schauen wie grausam die Ueberschwinger aussehen.
@ roffez (Gast) >sobald ich ALS nehm, funktioniert der Parallelbetrieb beider Busse schon >bei 1m Kabellänge nicht mehr richtig (1 Bus alleine geht immer) Dann liegt es erst recht nicht an einem Übersprechen im Kabel. ALS ist Old School "Advanced Low Power Schottky". Naja, vor 20 Jahren war das mal Advanced. Nimm einen aktuellen Trnaceiver, MAx485 & Co. Die brauchen we niger Strom und, was entscheidend ist, verursachen wesentlich weniger Stromspitzen beim Umschalten. >Da liegen schon Welten dazwischen...jetzt muss ich mir mal ein Sicher, aber wenn es bei 1m Kabel schon nicht geht liegt das Problem woanders. Sagte ich schon mehrmals. Pack mal 47uF als Elko oder Tantal dicht an die Tranceiver. Und prüfe deine Platine sowie Verkabelung. Kalte Lötstellen, offene Pins etc. MFG Falk
47uF, eher 100nF. Und die Masse sollte auch auf dem Kabel dabei sein
@ Ohh (Gast) >47uF, eher 100nF. Wer lesen kann . . . Die 100nF hat er schon dran. >Und die Masse sollte auch auf dem Kabel dabei sein Dito.
@ Falk : Du bist der Held - war eine kalte Lötstelle die mir alles versaut hat. Beste Grüsse Rolf
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