Forum: PC Hard- und Software Das digitale Datengrab bekämpfen


von Christian J. (elektroniker1968)


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Hallo,

schonmal jemand drüber nachgedacht, dass unsere "wertvollen" Daten in 
ein paar Jahren wertlos sind, weil sich Datenträger, Standards und 
Hardware dauernd überholen? Meine Diplomarbeit.. rettungslos verloren 
auf 5 1&4 z Diskette, Laufwerke sind nicht mehr zu kriegen und mein PC 
hat nur noch einen einzigen HDD IDE Port, alles weitere ist SATA. Die 
tollen DOS Spiele, nicht mehr zu gebrauchen, weil es keine DOS TReiber 
mehr für meine Grafik und Sound Karte gibt. usw.

Ich stehe vor dem Problem, dass zB Outlook seinen Standard für .pst 
Dateien geändert hat. Die alten lassen sich nur noch lesen aber nicht 
mehr verwenden. Ich besitze den gesamten Mailverkehr seit 1998 bis heute 
als Datenbasis, nach Jahren geordnet. In 2,3 ... Jahren wird vermutlich 
das Format gar nicht mehr unterstützt.

Nun bin ich vor gut zwei Woche auf Linux umgestiegen und benutze KMail.

- Gibt es irgendein Importfilter für Outlook Datenbasen?

- Wo liegt die Datenbasis von KMail im System, damit ich die sichern 
kann?

von take it easy (Gast)


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Mir kommen die Tränen ....
wenn das wirklich so wichtige Daten gewesen wären, hättest Du sie auf 
Mo-Disks retten müssen - die sterben niemals aus, weil das wegen der 
extrem hohen Datenhaltbarkeit immer verfügbar sein wird, alle anderen 
Medien schneiden schlechter ab.
Das andere ist leider ein Microsoft-Problem mit dem ich nicht auskenne, 
da ich dieses Monopol-Betriebssystem seit jeher hasse.
Die Frage solltest Du an Microsoft direkt stellen!

von Christian J. (elektroniker1968)


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Kein Mensch benutzt heute mehr diese MO Disks..... ich hatte mal ein LW 
dafür, war nach einem Jahr kaputt.

Meine erste  Michael Jackson CD von 1983 ist heute schon nicht mehr 
lesbar, wird gar nicht mehr erkannt im Player. Ebenso alle CD's von 
1998, die mit den ersten Brenner gemacht wurden. Konnte ich neulich alle 
wegwerfen.

von Kobaltchlorid (Gast)


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Ich verstehe dein Gejammere eigentlich nicht so ganz. Kein Datenträger 
wird über Nacht obsolet. Diese Entwicklungen sind immer Jahre im Voraus 
abzusehen. Wenn du wirklich wichtige Daten hast, musst du sie eben alle 
paar Jahre umkopieren oder in ein neues Format umwandeln.

Abgesehen davon, wer braucht wirklich zehn Jahre alte Emails? Selbst 
Buchhaltungsunterlagen von Großkonzernen werden nach sieben Jahren 
eingestampft.

von take it easy (Gast)


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Die werden meines Wissens immer noch in der Medizintechnik, etc. genutzt 
und das aus gutem Grund - kein anderes Medium weißt eine bessere 
Sicherheit auf.
Laufwerke kann man immer noch nachkaufen.

Cds, CDRs usw. ist was völlig anderes! Da liegt die Datensicherheit bei 
knapp 30 Jahren, bestenfalls!

von Christian J. (elektroniker1968)


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Cds, CDRs usw. ist was völlig anderes! Da liegt die Datensicherheit bei
knapp 30 Jahren, bestenfalls!
----

Kann ich nicht so bestätigen, die Tevion Rohlinge vom Aldi von 1999 sind 
heute allesamt Schrott und die lagen im Keller, bei konstant 10 Grad und 
im Dunklen. Gehalten haben nur die guten BASF mit der 
Antikratzbeschichtung.

PS: Unsere Dokumente im Konzern müssen 25 Jahre (!) aufbewahrt werden. 
Die Speicherung erfolgt auf Streamer Racks, so eine Art Robotersystem 
welches die Kartuschen wechselt, angeblich haben wir davon rund 2-3 
Penta-Byte.

von take it easy (Gast)


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> Kann ich nicht so bestätigen, die Tevion Rohlinge vom Aldi von 1999 sind
> heute allesamt Schrott und die lagen im Keller, bei konstant 10 Grad und
> im Dunklen. Gehalten haben nur die guten BASF mit der
> Antikratzbeschichtung.

Auch die guten Rohlinge werden irgendwann kaputtgehen - deshalb habe ich 
ja die Zeit für CDs und CD-Rohlinge mit 30 Jahren angesetzt.
Natürlich gibt es auch welche die wesentlich früher tot sind.
Luftfeuchtigkeit spielt bei der Lagerung auch eine Rolle !

> PS: Unsere Dokumente im Konzern müssen 25 Jahre (!) aufbewahrt werden.
> Die Speicherung erfolgt auf Streamer Racks, so eine Art Robotersystem
> welches die Kartuschen wechselt, angeblich haben wir davon rund 2-3
> Penta-Byte.
Hört sich interessant an, welcher Hersteller? Magnetbänder?

Im Zweifel würde ich bei Mo-Drives bleiben, die waren und sind nicht 
ohne Grund immer sehr kostspielig, aber das ist meine persönliche 
Meinung, soll jeder verfahren wie er meint.

von tata (Gast)


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>> Kann ich nicht so bestätigen, die Tevion Rohlinge vom Aldi von 1999 sind
>> heute allesamt Schrott und die lagen im Keller, bei konstant 10 Grad und
>> im Dunklen. Gehalten haben nur die guten BASF mit der
>> Antikratzbeschichtung.
> Auch die guten Rohlinge werden irgendwann kaputtgehen - deshalb habe ich
> ja die Zeit für CDs und CD-Rohlinge mit 30 Jahren angesetzt.
> Natürlich gibt es auch welche die wesentlich früher tot sind.
> Luftfeuchtigkeit spielt bei der Lagerung auch eine Rolle !
Sonneneinstrahlung beschert eher einen schnellen Tod. Egal ob die CDs
oder Rohlinge in der Hülle sind oder nicht.

> Im Zweifel würde ich bei Mo-Drives bleiben, die waren und sind nicht
> ohne Grund immer sehr kostspielig,
Die Preise sind auch so hoch, weil es eher wenig Nutzer von Mo-Drives
gibt.
Wenig Nachfrage -> kleine Losgröße -> höherer Preis.

von Hannes (Gast)


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Die Daten rechtzeitig auf Festplatten kopieren. Alle 5 Jahre den Inhalt 
auf eine neue Fesplatte kopieren.

Das Ganze jeweils doppelt.

Dann habt Ihr auch in 150 Jahren Eure Daten noch beieinander wie am 
ersten Tag.

von Fuzzy (Gast)


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Nicht vergessen, Hashwert drüber berechnen, dann merkt man auch, wenn 
die Bits trotz Fehlerkorrekturalgorithmus durcheinanderkommen.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Zum Thema MO: Die MiniDisk, welche ja im Grunde nichts anderes ist, hat 
aus eigener Erfahrung eine sehr lange Lebensdauer. Meine ersten 
Aufnahmen auf MD ais dem Jahre ´94 leben immernoch. Die Original-CDs, 
von denen die Aufnahmen stammen, geben eine nach der anderen den Löffel 
ab. Soviel zum Thema Sicherheitskopie.

von oszi40 (Gast)


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Egal ob Mo-Disk, Band, CD oder HD: diese Medien und die dazugehörigen 
Laufwerke werden in 20 Jahren kaum noch zu betreiben sein, weil HW und 
SW dafür total veraltet sind. Man kann nur durch Speicherung auf 
VERSCHIEDENE Medien das Risko verkleinern.

von Sven P. (Gast)


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Das gebrannte CD/DVD nix taugen, stellen doch gerade die Rundfunkhäuser 
fest: Da wurden die steinalten Magnetbänder digitalisiert und auf DVD 
gebrannt und mittlerweile haben ebendiese steinalten Bänder bereits 
wieder die ersten dieser gebrannten DVD überlebt...
Gepresste CD/DVD dagegen halten sich deutlich länger, aber auch noch 
nicht so lange, wie klassische Magnetbänder.

Die Datenbasis von KMail kannst du einstellen. Nimmst du z.B. Maildirs, 
so liegen die EMails als Klartext (MIME, inklusive ordentlich kodierter 
Anhänge) in
1
~/.kde/share/apps/kmail/mail/

Das Format entspricht dem, welches auch Mailserver zum Versand 
untereinander benutzen, es wird so bald also nicht ausgetauscht. So 
Sachen wie EMail-Signaturen und Verschlüsselung funktionieren dadurch 
weiterhin automatisch.

von Dr. Robotnik (Gast)


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Also ich verstehe die Panik um das Thema nicht... Was spricht denn 
dagegen regelmäßig die Daten auf modernere Medien bzw. in modernere 
Formate umzukopieren? Neue Medien überschneiden sich zeitlich immer mit 
aktuellen. So habe ich wichtige Daten jeweils redundant auf zwei CDs 
bzw. später DVDs mit Prüfsumme und kopiere sie alle zwei Jahre auf neue 
Rohlinge um. Ich denke das ist immer noch die billigste Lösung.

von gast (Gast)


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CD's und DVD's halten schon lange aber man muss sie eben auch ordentlich 
lagern und das machen die meisten nicht.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Definiere ordentlich.

von Uhu U. (uhu)


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Ich bin zu HDs übergegangen. Alles was wichtig ist, wird auf jeder 
gerade benutzten Platte in einem besonderen Verzeichnis gespeichert und 
wenn eine neue Platte dazu kommt, dann wird es auch dort hin kopiert.

Proprietäre Formate kann man auch ganz gut in virtuellen Maschinen 
archivieren - zusammen mit dem passenden Betriebsystem und den 
Anwendungen.

Unter VMware läuft z.B. auch Windows 3.1 auf einem aktuellen Rechner.

Zudem kann man die virtuellen Platten auf einem OS mounten, das das 
darin enthaltene Dateisystem kennt.

von Hmm... (Gast)


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@Dr. Robotnik

Schon die Datenmengen vieler Heimanwender (Steuererklärungen, E-Mails, 
Rezepte der Frau, Urlaubsbilder, MP3s usw.) bilden innerhalb von 10 
Jahren eine kaum überschaubare Flut an Dateien in vielen verschiedenen 
Datenformaten. Das alles alle paar Jahre in ein neues Format zu 
konvertieren und danach zu kontrollieren ob alle Daten korrekt 
konvertiert wurden dürfte sich nicht so ganz einfach gestalten.

Alleine eine von MS-Word nach OOo konvertierte Diplomarbeit verliert oft 
schon einiges an Formatierung, Verzeichnissen usw.

Am besten man verlässt sich bei text-basierten Daten auf gut 
dokumentierte und mehrfach implementierte Formate wie HTML, PDF oder 
auch LaTex. Da dürfte die Chance am größten sein, in 20 Jahren noch was 
lesen zu können.

In vielen Firmen wird übrigens auch das Programm mit dem eine Datei 
erstellt wurde archiviert. Dann braucht es später nur ein Betriebssystem 
auf dem die Software dann auch wieder lauffähig ist. ;)

von Sascha (Gast)


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Ich habe gerade letzten Monat die Dis meines Onkels aus dem Jahre 1991 
"gerettet".

Das richtige Laufwerk fuer das Backuptape war zum Glueck noch vorhanden. 
Ich musste mir nur noch eine SCSI-Karte "ergattern".

Hat wunderbar funktioniert. Das Band war noch komplett lesbar und der 
Inhalt konnte auch noch verwertet werden.
Es lebe LaTeX ;)

Die gedruckte Fassung war der Ordnungswut meiner Tante zum Opfer 
gefallen ;(


So viel Glueck hatte mein Nachbar nicht. Er hatte ein paar Disketten mir 
Word-Dokumenten (von 1997). Die haelfte der Disketten war nicht mehr 
lesbar und die alten Worddokumente, die gerettet werden konnten, werden 
von der aktuellen Word-Version total verstuemmelt dargestellt.

von Geniesser (Gast)


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> Also ich verstehe die Panik um das Thema nicht... Was spricht denn
> dagegen regelmäßig die Daten auf modernere Medien bzw. in modernere
> Formate umzukopieren?

Ganz einfach, der Faktor "Mensch". ;)

Der digitale Datenschwund schreitet voran und ist nicht aufzuhalten. Mit 
jedem Umkopieren bleibt auch immer was auf der Strecke und wenn es nur 
einzelne Dateien sind, die sich unerwartet nicht mehr lesen lassen. 
Formate kommen und gehen. Was uns heute noch bekannt und 
selbstverständlich erscheint kann sich bereits in 10 Jahren als überholt 
und nicht mehr zugänglich herausstellen. Was einmal als verlustfrei 
galt, weil "ist ja digital", entpuppt sich vor unseren Augen als bit 
verlustige Aufbewahrungsart, Dank qualitativ unzureichender 
Speichermedien, nebst Fortschritt geprägtem Formate Gau und persönlicher 
Unachtsamkeit, wegen zu langem hinwarten beim Umkopieren (wer weiß schon 
wann seine Selbstgebrannten den Geist aufgeben). Wenn man dann noch 
irgendwann in der Vergangenheit Spezialsoftware im Einsatz hatte, die es 
heute gar nicht mehr gibt (Hersteller nicht mehr am Markt, Pflege der 
Software wurde eingestellt etc.), dann müsste man u.U. auch die alte 
Hardware noch vorrätig halten, auf der das damals mal lief (auch mal an 
Atari, Amiga und die vielen nicht PC Rechner denken. Für die gibt es 
zwar Emulatoren, aber an die alten Dateien muss man erst mal rankommen). 
Man sieht ja wie das mit den 5,25" Laufwerken sich verhält. In 25 Jahren 
wird auch keiner mehr eine 3,5" Diskette lesen können, ganz zu schweigen 
von alten Festplatten (die spezielle Controller voraussetzen) und ob die 
optischen Laufwerke (so es sie Dank Flash-Technologie dann noch gibt) 
später überhaupt noch eine alte CD (oder ein Spezialformat wie eine dual 
Layer DVD) lesen kann steht in den Sternen (und selbst wenn die 
Laufwerke das theoretisch können, heißt das noch lange nicht, dass das 
auch praktisch in allen Fällen klappt).

Die digitale Vergesslichkeit ist bereits gegenwärtig.

von Geniesser (Gast)


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Sascha's Beispiel zeigt schön, wie uns der digitale Alzheimer bereits 
erfasst hat.

von Sven P. (Gast)


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Es leben die Klartextformate!

von Laber (Gast)


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Naja - also zurück zu Steintafeln und Papyrus? ;-)

Für das Digitale Fotoalbum mit 6 Megapixel Bildern wird das aber nen 
großes Lager ;)


Ein zuverlässiges Speichermedium ist Mikrofilm. Da arbeiten auch schon 
ein paar Forscher dran... kam vor kurzem im TV.

Aber die Datendichte ist eher bescheiden im Vergleich zu modernen 
Festplatten...

von Sven P. (Gast)


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Naja, ich denk, es is klar, wie ich das mein... Lieber MIME-Klartext als 
Outlook-PSdingsdabumsda und lieber OpenOffice-XML als DOC usw.

von Tim (Gast)


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Wegen den .pst files...
Es gibt ein tool names readpst.

von V. B. (dr-robotnik)


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Hmm... wrote:
> @Dr. Robotnik

> Alleine eine von MS-Word nach OOo konvertierte Diplomarbeit verliert oft
> schon einiges an Formatierung, Verzeichnissen usw.
Um genau zu sein sieht sie dann aus wie absoluter Müll ;-)
Deshalb hab ich meine geTeXt.

Aber mal im Ernst.  Wirklich Gedanken über die Langzeitbeständigkeit 
ihrer Speicherverfahren müssen sich doch nur professionelle Anwender 
machen. Und für die gibt es dann entsprechend kostspielige 
professionelle Lösungen.

Für zuhause sehe ich da keine kritische Situation. Meine wichtigen 
Unterlagen liegen auf Papier in einem Ordner, meine liebsten Fotos hab 
ich als Papierabzüge im Album und alles was ich so auf der Festplatte 
habe ist es größtenteils nicht wert über Jahrzehnte erhalten zu werden.

Und die Diplomarbeit? Wozu brauche ich sie in 20 Jahren in digitaler 
Form?
Bis dahin ist sie doch schon längst überholt.

Viel spannender ist z.B. die Frage wie kennzeichnet man ein 
Atommüll-Endlager das noch in 50k Jahren strahlt als solches?

Im Übrigen, viele antike Schriften haben sich ja auch durch ständiges 
Umkopieren auf modernere Medien gut erhalten. Ich gebe zu, die Frage ist 
allerdings wie originalgetreu...

von Laber (Gast)


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Ihr müsst auch alle mal bedenken das in den letzten 20 Jahren 
tausendfach mehr Daten erzeugt wurden als in der gesamten Geschichte der 
Menschheit.

Das es da Archivierungsprobleme geben könnte sollte klar sein ;)

von V. B. (dr-robotnik)


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Laber wrote:
> Ihr müsst auch alle mal bedenken das in den letzten 20 Jahren
> tausendfach mehr Daten erzeugt wurden als in der gesamten Geschichte der
> Menschheit.
>
> Das es da Archivierungsprobleme geben könnte sollte klar sein ;)

Naja.. aber was davon ist wohl wert, es der Nachwelt zu hinterlassen...

von Geniesser (Gast)


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> Aber mal im Ernst.  Wirklich Gedanken über die Langzeitbeständigkeit
> ihrer Speicherverfahren müssen sich doch nur professionelle Anwender
> machen.

Ganz und gar nicht. Davon ist der Privatmann genau so betroffen. Das 
fängt schon bei digitalen Filmaufnahmen an für die es irgendwann mal 
keinen CoDec mehr geben könnte, weil das Format ausgestorben ist. 
Betrifft genauso Tonaufnahmen und Bilder.

> Und für die gibt es dann entsprechend kostspielige
> professionelle Lösungen.

Nur weil etwas vorhanden ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch 
zur Anwendung kommt. Es gibt auch ausreichend Erkenntnisse über 
schädliche Umweltfaktoren und dennoch gibt es Umweltzerstörung. Es gibt 
genügend Erkenntnisse über Substanzen und Produkten die dem Menschen 
schaden und dennoch verleiben sich viele Menschen diese ein usw.

> Und die Diplomarbeit? Wozu brauche ich sie in 20 Jahren in digitaler
> Form?
> Bis dahin ist sie doch schon längst überholt.

Nicht immer nur an wirtschaftliche Verwertbarkeit denken oder 
betrachtest du deine alten Fotos nach dieser Messlatte? Vielleicht 
willst du später deinen Enkelkindern mal deine digitalen Dokumente 
vorzeigen oder auch nur dir selbst anschauen. Vieles ist denkbar ..

Was wären Flohmärkte ohne die Zeugnisse der Vergangenheit? Schon ein 
einziges, bestimmtes digitales Foto - vorhanden oder verloren - kann 
später mal für den Besitzer zum "Schatz" seiner Erinnerungen werden oder 
zur Depressiven Verstimmung beitragen, weil unwiederbringlich verloren, 
weil leider früher (als noch Zeit war) der Wert nicht erkannt wurde.

von Walter (Gast)


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@Kobaldchlorid
>Abgesehen davon, wer braucht wirklich zehn Jahre alte Emails? Selbst
>Buchhaltungsunterlagen von Großkonzernen werden nach sieben Jahren
>eingestampft.
und wieso muss ich dann die Buchhaltungssunterlagen 10 Jahre 
aufbewahren, gilt für Großkonzerne ein anderes Recht?

von Uhu U. (uhu)


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von AFK (Gast)


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@Christian
http://search.ebay.de
Suche nach 5 1/4" dann links Computer auswählen und kauf dir eines. Gibt 
Disketten und Laufwerke :-) Notfalls kannst du dir auch noch eine 
Adapterplatine für den Anschluß dazu kaufen. Mit 10 € dürfte das gut 
möglich sein.

von Christian J. (elektroniker1968)


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Hallo,

habe mir mal eine gute Reportage von emule runtergeladen "Hilfe, wir 
verschwinden". Demzufolge gibt es KEINE Möglichkeit digitale Daten 
langfristig zu speichern, weil die Kette zu lang ist:

Medium - Laufwerk - Rechner - Betriebssystem - Decoder - Visualisierer

Fällt nur eines dieser Elemente aus sind alle Daten futsch. In der Gauk 
Behörde lagern hunderte Bänder der Stasi aus den 70ern, unrettbar 
verloren weil es keinen einzigen Robtron Rechner mehr dort gibt samt 
Streamern.

Also ausdrucken.....

von Gerhard (Gast)


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Das wird doch nur wieder ein neuer Markt - Datenrestaurator. So ein 
Robotron-Rechner sollte sich wohl in einem programmierbaren 
Logik-Baustein unterbringen lassen. Die Laufswerksmechanik leiht man 
sich aus dem Museum und baut sie nach.

Aber mal was anderes: Früher, DAMALS (TM), als man noch alles auf Papier 
und in Fotoalben hatte, was ein Menschenleben ausmacht (was ist das 
eigentlich - der erste Liebesbrief, die Ultraschallaufnahme von der 
Geburt, der Urlaub 1986 auf Malle...?) wählte man sich zwei, drei Sachen 
aus, der die liebe Ehefrau ein kleines Fach im Schlafzimmerschrank 
zugestanden hat. Der Rest wurde dann von Umzug zu Umzug aussortiert und 
dem Werstoffkreislauf zugeführt.

Heute muß man anscheinend jedes Bit aus jedem ICQ-Chat aufheben, damit 
man auch in 40 Jahren noch nachlesen kann, wie man Nachbar Fritz 
geholfen hat, seinen Router für Bittorrent durchlässig zu machen.

Ist das relevant? Überschätzt man da nicht seine eigene Bedeutung für 
diesen Planeten etwas? Einfach mal alles wegwerfen und neu anfangen kann 
echt erfrischend sein! Egal ob freiwillig oder nicht (Festplatte kaputt, 
kein Backup).

Gibt es nicht irgendwo eine Behörde, die sämtliche Druckerzeugnisse 
unseres Landes archiviert? Müsste man nicht theoretisch dieser Behörde 
einen täglichen Snapshot dieses Forums zum Archivieren überreichen? Ich 
lache mich immer kaputt über die überschätzte Relevanz unseres digitalen 
Lebens...

/Gerhard - der gelassen durchs Leben läuft und dessen digitale Spuren 
hinter ihm verblassen

von Martin (Gast)


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Über das philosohpische Konzept von /dev/null könnte man ganze Bücher 
schreiben. Was bedeutet es im globalen Kontext, wenn eine definierte 
Folge von "0" und "1" für immer, unwiderbringlich verloren geht? Ist das 
physikalisch überhaupt möglich? Wird nicht letztlich eine Energieform in 
eine andere umgewandelt? Hinterlässt das nicht theoretisch Spuren, die 
man irgendwann, irgendwie rekonstruieren könnte? Was passiert eigentlich 
auf der Makro-Ebene, wenn digitale Daten gelöscht werden? Wie sieht das 
im Detail aus, wenn man mit einem immer besseren Elektronenmikroskop die 
physikalischen Vorgänge genauer betrachtet?

/Martin - der sich schemenhaft an eine Vergangenheit als Gerhard 
erinnern kann

von Mr. Sober (Gast)


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Scheiß Glühwein!

von Christian J. (elektroniker68)


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Gibt es nicht irgendwo eine Behörde, die sämtliche Druckerzeugnisse
unseres Landes archiviert?
------------

Es gibt sogar einer Verordnung, dass jede Homepage zur Archivierung beim 
Bundesarchiv einzureichen ist, finde bloss nicht mehr den Link zum 
Bericht wo ich das gelesen habe. Tut man es nicht drohen Strafen, die 
wollen tatsächlich das Internet archivieren, also auch den 99% Müll 
darin.

von Rolf Magnus (Gast)


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> Meine Diplomarbeit.. rettungslos verloren auf 5 1&4 z Diskette,
> Laufwerke sind nicht mehr zu kriegen

Warum hast du die Arbeit nicht gesichert, bevor du das alte Laufwerk 
rausgeschmissen hast?

> und mein PC hat nur noch einen einzigen HDD IDE Port, alles weitere
> ist SATA.

Dann wäre jetzt die Zeit, die wichtigen Daten aller alten 
IDE-Festplatten auf SATA-Platten zu kopieren. Wobei es aber auch noch 
immer neue USB-IDE-Festplattengehäuse für kleines Geld zu kaufen gibt.
Aber sich dann in 5 Jahren beschweren, daß du dann mit nichts mehr deine 
alten Festplatten lesen kannst, obwohl du das jetzt schon absehen 
kannst, ist irgendwie nicht zweckmäßig.

> Die tollen DOS Spiele, nicht mehr zu gebrauchen, weil es keine DOS
> TReiber mehr für meine Grafik und Sound Karte gibt. usw.

Nimm dosbox. Das emuliert eine Soundblaster und eine Gravis Ultrasound.

> Ich stehe vor dem Problem, dass zB Outlook seinen Standard für .pst
> Dateien geändert hat. Die alten lassen sich nur noch lesen aber nicht
> mehr verwenden.

Zu was willst du sie denn verwenden, außer zum lesen?

> - Gibt es irgendein Importfilter für Outlook Datenbasen?

Hmm, weiß nicht. Ich kann bei mir nur Outlook Express finden, aber kein 
Outlook.

> - Wo liegt die Datenbasis von KMail im System, damit ich die sichern
> kann?

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