Hi, ich habe eine Idee für ein Projekt: ein CT-Simulator. Es soll die Funktionsweise eines Computertomographen simuliert werden. Da keine Röntgenstrahlen zur Verfügung stehen und die ohnehin zu gefährlich sind habe ich mir Überlegt das ganze mit einem Laserstrahl zu machen. Mit halb transparenten Objekten könnte dann ein CT simuliert werden. Bei nicht-transparenten Objekten wäre das Ding praktisch ein ziemlich langsamer 3D Scanner. Ich komme dabei eher von der Software-Seite: die Rekonstruktionsalgorithmen um aus den Daten des Scanners Schnittbilder und 3D Bilder zu erstellen stellen also kein Problem dar. Im angehängten Bild ist das Prinzip zu erkennen, dass ich mir ausgedacht habe. Das Objekt steht auf einer Drehscheibe. Eine Laser-Diode ist so an eine Mechanik montiert, dass sie sich in x und y Richtung bewegen kann. Auf der anderen Seite wird parallel dazu eine Empfangsdiode bewegt, die die Intensität des Lasers, der durch das Objekt scheint misst. Beim Scan fährt also der Laser einmal die komplette Ebene ab, dann dreht die Drehscheibe das Objekt ein Stück weiter und scant die Ebene erneut. Pro Ebene kriegt man also eine Projektion des Objekts auf diese Ebene. Diese Daten sind dann zu rekonstruieren um im Computer ein 3D Objekt zu kriegen. Zu Lösen sind also folgende Probleme: - Mechanik Drehteller und Mechanik x-y-Laser Bewegung - Motorisierung der Mechanik (3 Schrittmotore mit Ansteuerung) - Laser und Optik System - Datenerfassung beim Empfängers und Übermittlung an einen PC Jetzt stellen sich mir einige Fragen zu denen Ihr vielleicht ein paar Ideen habt. Darum schreibe ich das hier eigentlich - ich möchte Ideen sammeln und Meinungen hören. 1) Ich habe einiges darüber gelesen Laserdioden hobbymäßig zu benutzen. Da gibt es die, die aus den DVD Laufwerken Laserdioden mit ein paar hundert mW ausbauen und damit Luftballons zerplatzen. Das ist mir eigentlich zu gefährlich also habe ich mir überlegt einen Klasse 1 Laser zu verwenden - der sollte ungefährlich sein. Die Frage ist nun woher kriege ich so einen Laser (billig) und reicht der überhaupt aus um mein Vorhaben zu realisieren? Was wäre eine passende Empfänger-Diode? 2) In CD-ROM oder DVD-ROM Laufwerken ist theoretisch genau die Funktionalität verbaut, die ich brauche. Ich habe mir darum überlegt so ein CD-ROM Laufwerk Laser Modul zu verwenden. Da habe ich mir überlegt ich könnte Laser und Empfänger auf einer Seite haben und auf der anderen Seite lediglich einen Spiegel anbringen. Das würde die Mechanik vereinfachen. Das Problem ist vermutlich, ob so ein CD Laser sich fokussieren lässt auf den Spiegel (habe mir 10-20cm zwischen Sender und Empfänger vorgestellt im vergleich zu den paar Millimetern im CD Laufwerk oder CD Player). Und lässt sich die das Optik Modul so eines Laufwerks überhaupt ohne riesigen Aufwand betreiben? Würde das mit dem Spiegel klappen? 3) Um das ganze zu Steuern bietet sich wohl ein kleinerer Mikrocontroller an. Ich habe bisher Erfahrung mit einigen PIC16 Controllern gemacht und könnte mir vorstellen, dass so einer sowohl die 3 benötigten Motoren steuern könnte, die Daten des Empfängers entgegennehmen und an einen PC weiterleiten könnte. Wie seht ihr das? Wie stellt man am einfachsten eine Kommunikation zwischen PC und Controller her? Gibt es da irgendwas Fertiges, vielleicht ein USB Modul auf das ich per SPI meine Daten schreiben kann inklusive eines generischen USB Treibers der einfach "irgendwie" die Daten entgegennimmt am PC? 4) Die Mechanik wollte ich evtl. aus LEGO aufbauen. Hab damit schon experimentiert und abgesehen von den fehlenden Motoren sollte das relativ gut gehen. Die Genauigkeit könnte wohl allerdings darunter leiden. Ist ja doch ein wenig wackelig. Habt ihr Ideen wo ich solche Mechanik herkriegen könnte wenn es mal über LEGO hinausgehen sollte? Ich bin mir dessen bewusst, dass das ein ziemlich grosses Ding ist mit vielen verschiedenen Aspekten und ich erwarte nicht das alles in 2 Wochenenden fertig zu kriegen. Also ich bin mir dessen bewusst, dass es sehr viel Arbeit ist :-) Danke schon mal für eure Meinungen, Ideen Sebastian
Hi Sebastian, da hat schon mal jemand Deine Idee ansatzweise umgesetzt: http://cgi.ebay.de/Eigenbau-Projekt-3D-Laserscanner-Laser-Scanner_W0QQitemZ280298596556QQcmdZViewItemQQptZMess_Pr%C3%BCftechnik?hash=item280298596556&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=72%3A1229|66%3A2|65%3A12|39%3A1|240%3A1318 Es gab auch schon mal damals einen 3D Scanner fertig zu kaufen (ich glaube bei Conrad). Mal ganz abgesehen vom Konstruktionsaufwand ist das Abspeicherungsformat noch die Frage. Dieser Conrad 3D Scanner hatte damals irgendein unmögliches Format für den Scanner - deshalb ist der Scanner wohl auch in der Versenkung verschwunden.
Take it easy, danke für die Hinweise. Ich kenne schon einige 3D Scanner. Den von Conrad kenne ich auch noch. Ich suche aber grade keinen Milchscanner, Linienlaser+Webcam Scanner, Schattenscanner oder was es sonst noch so gibt im Web. Ich möchte ja grade einen CT-Simulator bauen. Das leisten die von Dir erwähnten Projekte leider nicht. Dennoch vielen Dank für die Hinweise :-) Mir ist auch gerade eingefallen, dass ein Linien-Laser und ein CCD Linear-Sensor auf der anderen Seite eine realistischere Simulation ergäbe.
Hallo Sebastian, ich hatte vor einigen Jahren auch mal einen Laserscanner gebaut, war allerdings ein "stinknormaler" 3D-Scanner, basierend auf einem Lasermodul mit Linienoptik (d.h. erzeugt Linie statt Punkt). Die Kamera nimmt dabei die Linie auf, die auf das Objekt trifft. Die Kamera ist also leicht seitlich zum Lasermodul montiert. Was du also machen musst ist die Kamera auf der zum Lasermodul gegenüberliegenden Seite zu montieren und die erzeugte Laserlinie aufzunehmen (Intensität ist dann das Ergebnis des CT-Scans). Was dir dann noch fehlt ist eigentlich neben dem Rotationstisch für die Objekte ein Schlitten, der das Lasermodul von Links nach Rechts schiebt, sollte sich eigentlich auch relativ einfach machen. Wenn du dir ein Lasermodul mit Linienoptik kaufst, solltest du vieleicht eine Optik mit kleinem Austrittswinkel zulegen (erzeugt nur kurze Linie, Punkte der Linie sind dafür intensiver!!) Ach ja: Nimm statt Lego lieber einen Metallbaukasten (ich habe eitech), mit Kugellager und guten Schrittmotoren erhält man schnell Genauigkeit von um die ein Millimeter. Gruss Jörg
Moin! Eine interessante Idee aber ich glaube das wird sehr viel komplizierter als du denkst. Wenn ein Laserstrahl mit sichtbarem Licht durch ein Objekt hindurchgeht, dann macht er dass leider nicht gerade. Jedenfalls sofern der Laserstrahl nicht genau senkrecht zur Oberfläche ein- und austritt. An jeder Grenzfläche zwischen zwei Materialien mit unterschiedlichem Brechungsindex (Luft, Glas, Wasser, Kunstoff...) kommt es zu Beugungseffekten. Schnapp dir mal einen Laserpointer und versuch damit mal eine Glasflasche zu durchleuchten, dann sollte das klar werden. Wenn du mit dem Laserpointer genau in die Mitte zielst, dann geht es. Zielt der Pointer auch nur ein bischen daneben, wirkt das Glas als Linse und der Strahl wird abgelenkt. MfG, Bedenkenträger.
Der Strahl (ob Punkt oder Linie) wird idR auf jeden Fall abgelenkt, egal ob senkrecht oder nicht. Es genügt ja, wenn das zu durchleuchtende Material an einer Stelle eine Dichtenormale nichtsenkrecht zum Laserstrahl hat. Aber es geht wohl mehr um eine Simulation als um eine exakte 3D-Bestimmung. Rausrechnen lässt sich die Brechung in kaum einem Fall. Fur einen einfachen Versuchsaufbau aber vieleicht trotzdem lohnenswert. Gruss Jörg
Jörg, die Idee ne Webcam auf der anderen Seite zu nehmen finde ich genial. Das vereinfacht das ganze um ein Vielfaches. Meine nächsten Experimente werden definitiv in diese Richtung gehen. Bedenkenträger, du hast wohl recht. Ich stelle es mir ein wenig zu einfach vor im Bezug auf die Optik und die Machbarkeit. Ich werde diesbezüglich wie Du empfiehlst ein paar Tests mit einem Laserpointer machen. Ich habe übrigens eine Abschlussarbeit gefunden wo jemand genau sowas gebaut hat. Ich habe es nur überflogen - er scheint irgend ein Problem mit der Hardware gehabt zu haben aber sein Ergebnis ist im angehängten Bild zu sehen. Der Graph zeigt die Abschwächung des Laserlichts während es sich der Länge nach durch den größeren Legostein bewegt. Gar kein schlechtes Ergebnis wie ich finde. (Die Arbeit ist hier zu finden: http://innovexpo.itee.uq.edu.au/2003/exhibits/s804697/thesis2.pdf) Ich hatte jedoch gar nicht vor so ein kompliziertes Objekt zu verwenden. Ich habe mir gedacht einen Phantom (so nennen das die CT Profis glaub ich) zu basteln aus Gelatine wo ich irgendwelche Sachen einarbeite wie z.B. Nudeln oder Reiskörner oder irgendwas anderes. Ein Gummibärchen könnte auch klappen. Insofern stimme ich Jörg zu - Versuchsaufbau und Experiment interessant und darum lohnenswert. Vielen Dank für eure Tipps und Ideen bis hier hin. Wenn noch jemandem was einfällt - nur zu! Sebastian
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