Forum: PC Hard- und Software Gigabit-Aufrüstung


von Lo (Gast)


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Hi,

ich möchte zunächst zwei meiner Rechner über Gigabit-LAN miteinander 
verbinden, weil da öfter mal größere Datenmengen hin- und hergeschoben 
werden und das dauert mir mit knapp 11MB/s zu lange.

Ich möchte eigentlich so wenig wie möglich für das Ganze ausgeben (jaja, 
klar), wenn ich dann statt mit 50MB nur mit 45 kopiere, ist das kein 
Problem.

Der eine Rechner hat ein Gigabyte P35DS4 Mainboard, was ja schon einen 
Gigabit-Port hat. Sollte das ausreichen? Oder ist trotzdem noch eine 
PCI-E Karte dafür nötig bzw. zu empfehlen? Und wenn ja, warum?

Bei dem anderen Rechner braucht es eine PCI-Karte, dann noch einen 
Switch und natürlich Kabel (da gibt es ja sicher nicht soo viel zu 
bereden, CAT6 und fertig, oder?).

Spontan ausgesucht habe ich mir bei Reichelt jeweils eine 
NoName-Netzwerkkarte und Switch (Bestellnummern LANKARTE 1000TX bzw. 
SWITCH 8PORT GIG).
Denkt ihr, dass mein Haus- und Hof-LAN damit klappt? Oder gibt es da 
irgendwelche schwarzen Chipsatz-Schafe?

von (prx) A. K. (prx)


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Gigabit-Switch mit 4-5 Ports und Gigabit-Karte wenn der zweite Rechner 
keine Gigabit-Ethernet hat. Chips/Karten von/mit Intel und Broadcom 
haben den besten Namen, sind aber erheblich teurer. Realtek 1000 (die 
Reichelt-Karte) kenne ich selbst nicht, wobei Realtek den Ruf geniesst, 
viel CPU-Leistung zu verbraten - was dir aber egal sein kann. Statt 40€ 
für Intel hinzulegen probier's einfach mal mit der Onboard im einen und 
der Realtek im anderen Rechner aus.

Ein Gigabit-Ethernet mit einem Filetransfer voll auszulasten wird dir in 
Windows mit SMB ohnehin nicht gelingen, das kommt sich also nicht in die 
Quere. Zweite Karte für Direktverbindung ist also überflüssig, könnte 
allerdings den Strom vom Switch ersparen wenn der sonst nicht nötig ist 
aber dauernd läuft.

von Martin P. (billx)


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wichtig ist meine ich auch das du jumbo frames an machen kannst.... 
diese sind auch kompatibilitäts zwecken meine ich meist aus ....

von (prx) A. K. (prx)


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Wobei bei Jumbo-Frames auch der Switch mitspielen muss. Was nicht 
selbstverständlich ist.

von Martin P. (billx)


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joar soweit ich weiss bringt aber gbit auch nicht wirklich mehr 
durchsatz wenn diese aktiviert sind ....

warum schreibe ich so distanziert.... ich habe noch nie irgendwas mit 
gbit ethernet gemacht.... habe es selbst nicht ausprobiert .... das sind 
nur die dinge die ich dazu mal gehört hab

von Ich (Gast)


Angehängte Dateien:

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Nimm eine Netzwerkkarte mit dem RTL8169 Chip. (so ca. 12 Eu je nach 
Händler)

Dann fügst Du noch die angehängte Reg-Datei aus (funktioniert für alle 
Netzerkkarten, die höhere Prozessorauslastung hat übrigens nichts mit 
Realtek zu tun sondern liegt an XP)

Wenn nur die 2 Rechner miteinander verbunden werden brauchst Du vorerst 
noch keinen Switch, die Karte erkennt den Kabeltyp automatisch und 
"dreht" sich die Anschlüsse selber zurecht.

von (prx) A. K. (prx)


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Ein ordentlicher Server (Unix,Linux ;-) kriegt erfahrungsgemäss ein 
Gbit-Netz auch ohne Jumbo-Frames einigermassen ausgelastet. Mit Windows 
Fileserver ist mir das ohne Jumbo-Frames noch nicht gelungen, ob die 
dabei was bringen weiss ich nicht. Gibt aber in komplexeren Netzen 
tendentiell eher Probleme. Zudem müssen auch die beteiligten Platten 
schnell genug sein.

Hab's auch schon erlebt, dass eine in den Adapter ausgelagerte Checksum 
langsamer war als wenn's der Rechner selbst erledigte. Oder das zu 
Schrott im Netzwerk führte (Intel Chip).

von (prx) A. K. (prx)


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Ich wrote:

> Wenn nur die 2 Rechner miteinander verbunden werden brauchst Du vorerst
> noch keinen Switch, die Karte erkennt den Kabeltyp automatisch und
> "dreht" sich die Anschlüsse selber zurecht.

Yep, aber dann kann er parallel nicht im Forum stöbern ;-)

von Ich (Gast)


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Ist aber sicherer vor Viren^^.

Klar brauch er dann einen Switch. er wollte ja nur 2 Rechner verbinden 
:-)

von Gast123 (Gast)


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Beim Switch würde ich drauf achten, dass er auch die volle Bandbreite an 
der Backplane hat. So ein billiger Noname hat das unter Umständen nicht. 
Ok, bei ner Verbindung mit nur zwei Rechnern ist das eigentlich völlig 
egal, aber vielleicht möchte man ja auch noch mehr mit machen. So teuer 
ist das Zeug ja jetzt auch nicht mehr.

von Matthias (Gast)


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Die günstigen Gigabit Switche bei Reichelt sind nur Switching Hubs, da 
würde ich eventuell zum etwas teureren, "echten" Switch raten. Man 
ärgert sich sonst hinterher doch nur. Ansonsten: guter Plan, das. Die 
onBoard Geschichte reicht vollkommen aus, und die NoName Karte auch, 
zumindest fürs Erste. Wenn du n mediaServer betrieben willst, der den 
ganzen Tag massiv Daten ins Netz schiebt, würde ich zum teuren Gerät 
raten, nicht zuletzt wegen Stromverbrauch und Hitzeentwicklung. Aber so 
reicht auch die günstige Variante

von Lo (Gast)


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Hm, was kann dieser Switching Hub im Gegensatz zu einem richtigen Switch 
nicht?

von Lo (Gast)


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Nachtrag: Wäre dieser ok? SWITCH 5PORT GIG
Ich brauche ja sowieso erstmal keine 8 Ports, 5 sollten auch reichen, 
denke ich...

von Gast123 (Gast)


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Der Switching Hub hat eben nur eine Gesamtbandbreite von 1 GBit, während 
richtige Switches volle Bandbreite für alle Ports hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Wird reichen. Der von Matthias erwähnte "echte" Switch wird m.E. erst 
bei einer Hausverkabelung mit vielen Ports wirklich sinnvoll. Und eine 
von Gast123 erwähnte leistungsfähige Backplane ist hier auch für die 
Katz, denn es gehjt ja primär um 2 PCs, der restliche Traffic ist 
irrelevant.

von Peter (Gast)


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>Ein ordentlicher Server (Unix,Linux ;-) kriegt erfahrungsgemäss ein
> Gbit-Netz auch ohne Jumbo-Frames einigermassen ausgelastet. Mit Windows
Schon merkwürdig, das bei den Heise Test die FileServer mit Windows 
immer mit recht gut Dabei.
Auch Windows entwickelt sich weiter!

von (prx) A. K. (prx)


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Yep, nur testet Heise wahrscheinlich ein typisches Server-Szenario mit 
einem Server und vielen Clients. Hier geht es um Kommunikation zwischen 
2 Geräten. Da habe ich Windows Fileservice noch nicht auf's GBit 
gebracht

von Peter (Gast)


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@Ich (Gast)
>Der_CPU_die_Netzwerklast_abnehmen.rar

so pauschal würde ich den Eintrag nicht eintragen, wenn man die Doku von 
MS liest, schaltet man damit die Itelligenz der Netwerkkarte aus und 
Verlagert die Aufgaben auf die Nomale CPU - das ist doch genau das 
gegenteil von dem was man will? Man sollte den Wert nur eintragen wenn 
ein Probleme (Verbindungsabbrüche) gibt.
Wenn ich mit netio zwischen 2 Gigabit netwerkkarten Teste komme ich ohne 
viel CPU Last auf über 100Mbyte/s. (Auch unter Windows!)

von Ich (Gast)


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Der Eintrag macht genau das Gegenteil von Deiner Beschreibung. Er läßt 
den Netzwerkchip sich um den Datenverkehr kümmern.

Mit dem Eintrag sinkt die CPU-Belastung. Ist mehrfach getestet und so 
auf vielen Rechnern problemlos benutzt.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter wrote:

> viel CPU Last auf über 100Mbyte/s. (Auch unter Windows!)

Yep. So schon. Aber nicht mit dem Windows Fileservice. Möglicherweise 
aber mit FTP, wenn die Platten schnell genug sind.

von Peter (Gast)


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http://www.microsoft.com/technet/prodtechnol/windows2000serv/reskit/regentry/94176.mspx?mfr=true

der eintrag heist DisableTaskOffload=1 also schaltet man etwas aus, in 
dem Fall also die CPU Unterstützung der Netwerkkarte.

von Ich (Gast)


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@ Peter

Reel komme ich bei mir z.B. auf ca. 32 Mbyte/s. Und das ist abhängig von 
der Schnelligkeit der Festplatten und den anderen Hard- & 
Softwaregegebenheiten.

netio ist da mehr theoretisch und schiebt Inhalte aus dem RAM hin & her. 
Deshalb auch die geringe CPU-Auslastung bei Dir.

von Mirko K. (mkeuner)


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Ob man Gigabit saturieren kann hängt für den privaten Hausgebraucht vor 
allem von der Anbindung der Netzwerkkarte ab. Wenn die Netzwerkkarte 
über PCI angebunden ist, dann kommt man mit viel Glück bis 30MB/s. (Auch 
viele Onboard-Netzwerkkarten sind über PCI angeschlossen! PCIe und 
teilweise PCI-X sind dagegen auch bei kleinen Paketen schnell genug.)

Und genau an dieser Stelle helfen Jumbo-Frames, damit kommt man dann 
auch mit PCI-Netzwerkkarten auf knapp 100MB/s. Wenn dagegen Anwendung 
oder Betriebssystem den Flashenhals darstellen, dann helfen Jumbo-Frames 
auch nichts.

Um Flusskontrolle und ähnliches muss man sich als Privatanwender in der 
Regel keine Gedanken manchen, an den Switchen kann man ja sowieso nichts 
einstellen.

von Ich (Gast)


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Es zwingt Dich keiner den Reg-Eintrag zu benutzen, ich habe auch Windows 
nicht programmiert, der Reg-Eintrag ist auch nicht von mir ausgedacht.
Aber er funktioniert eben so wie er ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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DisableTaskOffload
1
HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters
2
Data type   Range    Default value
3
REG_DWORD   0 | 1    0
4
5
Description
6
7
Disables offloading of processor tasks to the network adapter. 
8
Offloading is designed to optimize performance of Windows 2000.
9
10
Network Driver Interface Specification (NDIS) 5.0 lets TCP take
11
full advantage of intelligence in network adapters by letting the 
12
adapter do some of the tasks that the processor normally performs. 
13
Offloading these tasks to the network adapter leaves the processor 
14
free for tasks that only it can perform.
15
16
In Windows 2000, TCP supports offloading of Internet Protocol 
17
security (IPSec) encryption to network adapters with encryption 
18
hardware. It also supports offloading of TCP checksum calculations 
19
on headers and data to capable network adapters.
20
21
  Value   Meaning
22
  0       Enables offloading
23
  1       Disables offloading
24
25
26
Task offloading significantly improves system performance. 
27
Do not disable offloading unless you must do so for testing or 
28
troubleshooting.
29
30
Windows 2000 does not add this entry to the registry. You can add 
31
it by editing the registry or by using a program that edits the registry.

In der o.g. Datei steht das hier drin:

Windows Registry Editor Version 5.00

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters]
"DisableTaskOffload"=dword:00000000


Also: Das aktiviert das "offloading". Das aber ist sowieso schon 
aktiv, denn der eingetragene Wert ist der defaultwert.

Schlangenöl also.

von Ich (Gast)


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"Schlangenöl also"

Der Unterschied, den ich festgestellt habe: erkennt Windows bei der 
Installation die Netzwerkkarte oder nicht. Wenn nicht, und man 
installiert dann die zur Netzwerkkarte gehörenden Treiber, bringt der 
Reg-Eintrag definitiv weniger CPU-Last.

Der Reg-Eintrag Ist wie gesagt nicht meine Erfindung sondern nur ein 
Vorschlag. Wer will der kann, wer nicht will brauch nicht.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> bringt der Reg-Eintrag definitiv weniger CPU-Last.

Das Eintragen des sowieso gültigen Defaultwertes bringt also weniger 
CPU-Last. Das ist ... merkwürdig.

von Ich (Gast)


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Das ist nicht merkwürdig, das ist Microsoft.

von Lo (Gast)


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>wichtig ist meine ich auch das du jumbo frames an machen kannst....

Und wie mache ich das?

von Mirko K. (mkeuner)


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Lo wrote:
>>wichtig ist meine ich auch das du jumbo frames an machen kannst....
> Und wie mache ich das?

Sofern die jeweilige Netzwerkkarte und deren Treiber Jumbo-Frames 
unterstützen, genügt es in den meisten Betriebssystemen, die MTU auf 
9000 zu setzen.

Wie das wiederum geht, hängt vom Betriebssystem ab:
 - *BSD:    ifconfig
 - Linux:   ip
 - OS-X:    ifconfig
 - Solaris: ndd
 - Windows: regedit

Auch in vielen graphischen Oberflächen zur Netzwerkkonfiguration gibt es 
dazu Knöpfe zum Klicken.

von Lo (Gast)


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Ok, und wenn das die Hardware nicht mitmacht, werde ich das merken? Und 
wird diese MTU-Einstellung sich nicht negativ auf den vorhandenen 
Internet-Datenverkehr auswirken?

von Mirko K. (mkeuner)


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Wenn die Hardware das nicht kann, bekommt man eine entsprechend 
Fehlermeldung. Meine Billigs-Realtek hier kann z.B. nur bis 7200 Byte, 
wenn ich mehr einstellen möchte bekomme ich:
1
# ip link set dev eth0 mtu 7201
2
RTNETLINK answers: Invalid argument

Theoretisch sollte sich das dank pMTUd nicht auch parallel dazu 
laufenden Verkehr auswirken.
Praktisch gibt es da aber leider ab und zu Probleme mit idiotisch 
konfigurierten Firewalls bzw. kaputten Plastik-Routern.

Man kann die MTU auch an einer Route setzen, und damit z.B. schon mal 
festlegen, dass alles was Richtung Internet geht, nur 1472 Byte haben 
soll:
 Linux: ip route change default mtu 1472
 BSD:   route change 0.0.0.0 -mtu 1472
 (Für andere Betriebssysteme bin ich da aber leider überfragt)

Und genau so kann man z.B. Jumbo-Frames nur für ein bestimmtes Ziel im 
LAN (also z.B. den Fileserver) aktivieren.

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