Hallo zusammen, ich habe hier einen Logik Analysator, zu dem leider die Probes fehlen. Es sind aktive Probes, bei denen sich eine Threshold Spannung von -6.4V bis +12.7V einstellen lässt. Die Daten werden per ECL übertragen. Als maximale Frequenz sind 100 MHz angegeben. Ich möchte mir nun eine Probe nachbauen. Dazu habe ich mir eine Schaltung überlegt, die den ADCMP564 von Analag Devices einsetzt. Der IC ist Komparator und ECL Umsetzer in einem. Da der Eingangsspannungsbereich aber nur von -2 .. +3V geht, möchte ich einen Spannungsteiler vorschalten. Die gesamte Schaltung findet ihr im Anhang. Funktioniert das Schaltungsdesign so? Auch bis 100 MHz? Welche Probleme habe ich zu erwarten? Klappt das auch mit dem Spannungsteiler? Ist der Querstrom hoch genug? Gibt es andere Ideen? Grüße Steffen
Hallo, freies Zitat aus dem Datenblatt des ADCMP564: Eine Kombination von 3k Quellwiderstand und 5pF Eingangskapazität ergibt eine Zeitkonstante von 15ns- Das ist wesentlich langsamer als die erreichbaren 750ps des ADCMP564. Die Quellimpedanz sollte merklich kleiner als 100 Ohm sein, um beste Performance zu erreichen. Wird so wohl kaum was werden. Frage aus Interesse: welches Logiksystem mit diesen Timings benutzt solch einen Spannungsbereich? Gruß aus Berlin Michael
Hallo Michael, Danke für Deinen Tipp, dann klappt meine Idee mit dem Spannungsteiler nicht. Bzw. es müsste ein Impedanzwandler dahinter. Fällt Dir (oder Euch) spontan ein OPV ein, der das lösen könnte? Wenn ich mich an meine eingestaubten Kenntnisse aus der Analogtechnik richtig erinnere, müsste der OPV "einfach" nur eine GBW von 100MHz haben, ja? Und die Slew Rate...? Mich wundert, wie die originale Probe das gemacht hat. Für die Schaltung stehen nämlich lediglich +5V und -5V zur Verfügung. Da auf der Platine keine Ladungspumpe o.ä. zu entdecken ist, kann die Pegelanpassung doch nur passiv geschehen sein... Jemand eine Idee? Grüße Steffen P.s.: Ich kann Dir keine Familie nennen, die dieses Timing mit diesem Spannungsbereich verwendet. Die Werte sind aber die, die ich am Analyzer einstellen kann. Ich gehe aber davon aus, dass es darum geht, sowohl den Spannungsbereich als auch den der Frequenz abzudecken - aber nicht beides gleichzeitig.
Ich glaube das war Quatsch, was ich oben mit dem Impedanzwandler geschrieben habe. Die Zeitkonstante ergibt sich ja aus dem Spannungsteiler, nicht aus dem ADCMP564. Daran kann der Impedanzwandler auch nichts ändern... Jetzt frage ich mich aber um so mehr, wie die originale Probe das vollbracht hat...!
Hallo, habe oft ein Transistordesign gesehen, wo mittels eines DAC die Schwelle (ca +-4V Triggerschwelle) eingestellt wird.
> Mich wundert, wie die originale Probe das gemacht hat. Für die > Schaltung stehen nämlich lediglich +5V und -5V zur Verfügung. Das hat mich bei meinem Tek auch sehr erstaunt. > Dazu habe ich mir eine Schaltung überlegt, die den ADCMP564 > von Analag Devices einsetzt. Warum? Brauchst du wirklich die breite Verstellbarkeit des Eingangs? Musst du wirklich noch an ECL oder 12V Logic messen? Wenn man mit normalen Logicpegel von 5 oder 3.3V auskommt dann reicht als Eingang einfach ein HC-Gatter. Ich fand jedenfalls das die Verstellbarkeit den Aufwand nicht wert ist. Dann musst du dir als naechstes nur noch Gedanken machen wie du dein Signal preiswert auf ECL-Pegel bekommt. Bei mir sieht das so aus: http://www.criseis.ruhr.de/logic.gif http://www.criseis.ruhr.de/logic.asc (SwitcherCad) Der rechte Teil der Schaltung simuliert den Logicanalyzer. Preiswerte TTL-ECL Konverter wachen leider auch nicht auf Baeumen. Ich habs auf Lochraster aufgebaut, jeder Transistor sein eigenen Abblockkondensator. .-) Als Transistoren habe ich BC847 genommen, aber vielleicht koennte man ja noch was schnelleres ins Auge fassen. Olaf
@Chris: wie sieht so eine Transistorstufe ungefähr aus? Als Emitterschaltung mit V_Ref - U_BE als Emitterspannung? Ich kann mir das nicht zusammenreimen, kenne mich mit Transistorstufen aber auch nicht sonderlich aus. Außerhalb der Versorgungsspannung kann man damit aber auch nicht gehen... @Olaf: hast Du denn letztendlich herausgefunden, wie das bei Deinem Tek gelöst wurde? Hast Du vielleicht einen Schaltplan zu Deiner Probe, den ich mir anschauen könnte? Deine Schaltung ist ja super leicht gelöst! Offensichtlich hast Du den Schaltplan dazu doch noch gefunden, denn ich hatte hier im Forum ein Posting von Dir gefunden, wo Du ihn leider nicht hattest. Übrigens habe ich im Internet noch eine Variante mit einem TTL-ECL-Umsetzer gefunden (siehe http://www.thomas-wedemeyer.de/elektronik/logic_probe_1240.html) Die einstellbare Triggerschwelle finde ich schon reizvoll. Aber vor allen Dingen bin ich jetzt neugierig, wie sie in den originalen Probes gelöst worden ist. Wenn nur +/-5V Versorgungsspannung zur Verfügung stehen, dann muss sie doch passiv sein... Grüße Steffen
> @Olaf: hast Du denn letztendlich herausgefunden, wie das bei > Deinem Tek gelöst wurde? Klar weiss ich das. Da ist ein SpezialIC von Tek drin. Was glaubst du wohl warum du dafuer deine Grossmutter in Zahlung geben musst. :) > Deine Schaltung ist ja super leicht gelöst! Beachte das da noch der Inverter am Eingang fehlt. > Wenn nur +/-5V Versorgungsspannung zur Verfügung > stehen, dann muss sie doch passiv sein... Wieso passiv? Es ist doch +/-5V da. Ich vermute mal da das irgendeine geschickte Schaltung mit einem speziellen Fet am Eingang ist. (integriert) Fasznierend ist die Sache aber schon, nicht so sehr wegen der Spannung, sondern weil die Schaltung sehr schnell sein muss, gleichzeitig aber die Pruefschaltung nur wenig belasten soll. > wie sie in den originalen Probes gelöst worden ist. Wie schon gesagt, bei Tek ist da nur ein SpezialIC drin. Ich denke das es im Prinzip so aehnlich wie ein normales Logic-IC funktioniert, bloss das sie die Eingangsstufe halt noch robuster fuer die hoehere Eingangsspannung bei 12V-Logic ausgelegt haben und die Umschaltschwelle von aussen einstellbar ist. Olaf
Hallo Olaf, ich habe leider keinen Schaltplan von meiner Probe, sondern nur ein Foto. Die Eingangsstufe ist auf einem Hybrid-IC aufgebaut. Bei mir wurde kein Spezial-IC zur Umsetzung verwendet, sondern ein frei verfügbarer Komparator mit ECL-Umsetzer (HCMP96870) sowie zwei schnelle FET-Schalter pro Kanal. Außerdem befinden sich dort noch ein Transistor, vier (Abblock?-)Kondensatoren sowie vier sichtbare Widerstände pro Doppelkanal. (Einen Auszug von einer Doppelstufe habe ich angehängt.) Der verwendete HCMP hat einen Eingangsspannungsbereich von -2.5 .. +5.0V. Und auch die Schalter vertragen nur eine Spannung zwischen -7.5 .. +7.5V. Deshalb verstehe ich nicht, wie da ein Eingangsspannungsbereich von -6.4 .. +12.7V realisiert werden konnte! Hast Du eine Idee? Steffen
Hat hier nicht doch jemand einen Rat für mich? Auf der Probe sind die Eingangsdaten angegeben mit 1MOhm und 5pF. Wie passt das zusammen? Das würde ja eine Zeitkonstante jenseits von gut und böse bedeuten (5ms), vorgesehen ist die Probe aber für mindestens 100 MHz. Mir ist klar, dass ich da einen Denkfehler hab bzw. etwas durcheinander bringe. Aber ich sehe es nicht selbst. Kann mir jemand einen Tipp geben? Steffen
Ok, der Denkfehler hat sich von selbst gelöst. Ich habe nicht beachtet, dass die Eingangsimpedanz der Probe natürlich parallel zum Innenwiderstand des zu messenden Geräts liegt. D.h. der Gesamtwiderstand wird in diesem Fall vom Innenwiderstand des Messobjekts bestimmt (so soll es ja auch sein). Aber damit stimmt der Einwand von Michael U. (siehe Posting vom 17.10. / 18:07) doch nicht. Denn es ist doch egal, wie hochohmig ich meinen Spannungsteiler dimensioniere, solange der Innenwiderstand des Messobjekts kleiner ist. Also geht's doch ganz einfach über einen Spannungsteiler, wie im ersten Ausgangsposting vorgeschlagen? Bitte um Rückmeldung!
Nein, das geht nicht. Nimm doch bitte mal vereinfacht an das dein DUT und das Kabel selber einen Ausgangswiderstand von 0Ohm hat. Welchen Eingangswiderstand sieht dann dein Opamp? .-) Olaf
Ja, stimmt... Mist!! Aber wie verflixt nochmal ist dass denn bei meiner originalen Probe gelöst worden?! Wie können die hohen Eingangsspannungen auf den Spannungsbereich des Komparators abgebildet werden, OHNE dass irgendwo eine entsprechend hohe Spannung zur Wandlung zur Verfügung steht?! Da sind doch nicht noch irgendwo Bauteile versteckt!
Steffen Hausinger wrote: > Aber wie verflixt nochmal ist dass denn bei meiner originalen Probe > gelöst worden?! Vermutlich mit einem Frequenzkompensierten Spannungsteiler. Bei einem Teilerverhältnis von etwa 1:5 und einer Eingangskapazität von etwa 5pF müsstest du etwa 1,2pF parallel zu dem 24k Widerstand schalten, damit das Tiefpassverhalten kompensiert wird.
Vielen Dank, Benedikt! Ich habe mir den Spannungsteile am Wochenende zu Gemüte geführt. Das war der zweite entscheidende Tipp! Grüße Steffen
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