Hallo zusammen, ich suche nach einer Lösung, wie ich einen Balun aus diskret aufgebauten Elementen am Besten ausmesse. Den Schaltplan habe ich mal angehängt. * Zielfrequenz ist 868.3MHz * Impedanz links beträgt 177.9 -j198.7 Ohm (400 Ohm parallel zu 512fF); symetrisch * Impedanz rechts beträgt 50 Ohm; unsymetrisch Rechnerisch sieht das Ganze schon ziemlich gut aus. Ich habe auch schon mit kleinen Streifenleitungsstücke und S-Parametern aus Bauteilebibliotheken der Spulen- und Kondensatorhersteller gerechnet. Sieht auch gut aus. Komme da auf 0,5dB Einfügedämpfung und besser -20dB Rückfluss. Wenn ich das Ganze an den Chip dran baue, kommt allerdings lange nicht die Leistung raus, die rauskommen sollte. (Fehlen ca. 3dB). Deshalb will ich den Balun jetzt getrennt vermessen. Ich habe einen 2-Port-Netzwerkanalysator zu Verfügung. Wer hat Ideen, wie ein Messaufbau inkl. Kalibration bzw. nachgelagerter Berechnung aussehen könnte? LG, Dirk
Die klassische Methode ist zwei Stück aufzubauen, möglichst identisch und dann gegeneinander zu schalten, damit wieder zwei 50 Ohm Schnittstellen herauskommen. So macht man es jedenfalls beim Vermessen von 75Ohm-Komponenten mit einem 50 Ohm Analysator.
Verluste in den Induktivitäten, parasitäre Impedanzen, Einfluss der Ankopplung des Analysators ? 0,87 GHz ist schon ganz schön viel.
Christoph Kessler wrote: > Die klassische Methode ist zwei Stück aufzubauen, möglichst identisch > und dann gegeneinander zu schalten, damit wieder zwei 50 Ohm > Schnittstellen herauskommen. So macht man es jedenfalls beim Vermessen > von 75Ohm-Komponenten mit einem 50 Ohm Analysator. Hab ich auch schon drüber nachgedacht, aber wie komme ich in dem Fall an die Impedanz des symtrischen Endes? Mit der Methode kann ich doch eigentlich nur Dämpfung messen, oder? Zweites Problem dabei ist, dass mein symetrisches Tor keine reele Impedanz hat und zwei gleiche damit nicht konjugiert Komplex sind.
S-Parameter sind so definiert, dass ein Port das Eingangssignal bekommt, an einem Port (derselbe oder ein anderer) wird das Ausgangssignal gemessen, und all Ports (inklusive der ersten beiden) sind mit einer bestimmten Impedanz (ueblicherweise 50 Ohm) terminiert. Wenn Dein System (Balun) linear ist, kannst Du daher die Einzelparameter messen und sie dann einfach zusammenaddieren (Achtung - nicht bloss Absolutwert, sondern auch Phase beachten - S-Parameter sind komplexe Zahlen). D.h. z.B. fuer S31 (1 = single ended side, 2 und 3 = balanced side) Netzwerkanalysator and 1 (Signalquelle) und 3 (Empgfaenger) anschliessen, und nicht vergessen, Port 2 mit einem 50-Ohm-Abschluss zu terminieren. Ich hab' im Labor einen Vierport-NA und der macht das im wesentlichen genauso, bloss automatisch (d.h. stimuliert wird immer nur ein Port, und die differentiellen S-Parameter werden dann mathematisch aus den Single-Ended-Messungen berechnet). Fuer die Umsetzung von balanced auf unbalanced: S12 und S13 nach obigem Schema messen, dann einfach die (komplexen) Werte voneinander subtrahieren. Wolfgang Dirk L. wrote: > Christoph Kessler wrote: >> Die klassische Methode ist zwei Stück aufzubauen, möglichst identisch >> und dann gegeneinander zu schalten, damit wieder zwei 50 Ohm >> Schnittstellen herauskommen. So macht man es jedenfalls beim Vermessen >> von 75Ohm-Komponenten mit einem 50 Ohm Analysator. > > Hab ich auch schon drüber nachgedacht, aber wie komme ich in dem Fall an > die Impedanz des symtrischen Endes? Mit der Methode kann ich doch > eigentlich nur Dämpfung messen, oder? Zweites Problem dabei ist, dass > mein symetrisches Tor keine reele Impedanz hat und zwei gleiche damit > nicht konjugiert Komplex sind.
@Wolfgang M.: Danke für die ausführliche Antwort. Über die Methode hatte ich auch schon nachgedacht. Ich hab nur enorme Probleme den jeweils 3. Port mit möglichst guten 50 Ohm abzuschliessen und dann aber wieder Messungen darüber zu machen. Entweder ich mache das mit einem SMA-Abschluss oder mit 100R||100R direkt auf dem Board. Beides hat Nachteile. Bei einem SMA-Anschluss habe ich am 3. Tor eine zusätzliche Länge zu berücksichtigen. Bei den Widerständen muss ich wärend des Messens an der Schaltung rumlöten, was die Reproduzierbarkeit einschränkt. Beide Methoden hängen in der Meßgenauigkeit extrem vom verwendeten Abschluss ab (den ich dann ja als ideal annehme). Was ich mal probieren wollte ist, ob ich evtl. ein solches Kalibriersubstrat (siehe Bild) herstelle. Der Balun da drauf ist ein Balun von Toko. Die Werte für das Cal-Set des NWA könnte ich mit Sonnet errechnen.
Hallo Leute! Muss auch meine Baluns vermessen,weiß jedoch nicht wie ich dies genau angehen soll. Es müssen die S-Parameter vermessen werden und die Noiseparameter. Mein Balun ist der W4BF von toko : http://www.toko.co.jp/products/en/transformers/balun_e.htm Habe eine kleine Schaltung gezeichnet und diese angehängt. Funktioniert die so? Wenn ich die beiden Baluns gegengleich schalte, müssten sie sich aufheben. Sobald sie sich nicht aufheben habe ich eine Abweichung. Betreibe den Balun von 100 Mhz bis ca. 2,5 Ghz. Laut Kennlinie sollt ich da in einem guten Berich liegen. Will ich die S-Parameter bestimmen, so muss ich den Balun wie im Test Circuit von Toko beschalten und dann wie oben beschrieben herausmessen Habe einen Spektrum Analyser zur Verfügung. Danke MfG Luis
In diesem Forum findet man neben der Methode von Sam Wetterlin weitere gute Hinweise wie man das macht http://groups.yahoo.com/group/N2PK-VNA/message/5812 Emu
Ein 49.9 Ohm Widerstand in 0603 ist für die Frequenz als Abschluss noch allemal gut genug. Es geht hier ja nicht um Zehntel-dB. Ansonsten - das Band ist gängig und man kann Baluns auch fertig kaufen. Da muss man vorher nur noch den Imaginärteil kompensieren. Vermutlich wird es auch genau dort die Probleme geben. Also vielleicht erst mal in den Chip messen ob er sein Datenblatt gelesen hat. Viele Grüße, Martin L.
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