Hallo Forum, ich habe mir ein +/- 12V Netzteil mit zwei LM2676-12 gebaut. Die Eingangsspannung beträgt 24V. Mittlerweile tut das Ding auch wie es soll aber ich kann mir ein Phänomen nicht erklären. Die Schaltung des invertierenden Reglers entspricht der im Anhang. Das ist soweit nichts Besonderes und das habe ich mit einem LM2576 schon des öfteren gemacht. Das Teil das ich mir nun aufgebaut habe liefert nach dem Einschalten aber zunächst nur ca. -8V. Innerhalb von vielleicht zwei Minuten klettert die Ausgangsspannung auf die gewünschten -12V. Offenbar ist das Temperaturabhängig denn wenn ich das Gerät ausschalte, die Teile mit Kältespray bearbeite und wieder einschalte, geht das Spiel von Vorne los. Da ich nun ein Spielkind bin habe ich alles mögliche ausprobiert und hatte letztlich Erfolg: Ich habe einen 470pF Kerko parallel zu der Schottky Diode gelötet. Seitdem läuft der Regler Problemlos an. Kann mich vielleicht jemand Erleuchten?
Ja, mehr als 24V liegen nicht an. Für den Testaufbau habe ich ein 30V/5A Labornetzteil (linear) auf 24V eingestellt. Später kommt die Schaltung an ein 24V/6A SNT. Beim anderen Geräten mit ungeregelten Netzteilen habe ich sonst den LM2576HVT (60V) benutzt. Aber Danke für den Hinweis. Solche Grenzen sind leicht zu übersehen. Ich habe mit einem Scope gemessen ob da vielleicht irgendetwas wild rumschwingt. Tut es nicht. Der Ausgang des 2676 sieht im Gegenteil sogar sehr sauber aus. Beim 2576 sehe ich jede Menge gedämpfte Schwingungen. Hier ist es ein schönes Rechtecksignal - also auch ohne Kerko und mit Fehler. Der Regler sitzt übrigens auf einer zweilagigen Platine (alles, aber wirklich alles SMD) - also kein wilder Verhau. Die Kondensatoren sind low-ESR Tantals (Digikey) gemäß Datenblatt.
Ich hätte so eine kleine Idee und zwar sind Tantal nicht mit hohen Stromstpitzen belastbar da diese dann einen Internen Schluss bekommen bzw. kaput gehen [ so kenne ich das nur von Tantalkondis ] Ichg könnte mir noch erklären das der Kerko für schnelle Schaltspitzen an der Diode sorgt wie es auf bei HF - Transistorstufen Parrallel zum Basisvorwiderstand geschaltet sind. Ansonsten hätte ich jetzt mal auf die Schnelle keine Idee woran das liegen könnte. Ein Oszi und dann mal auf Untersuchung gehen :) Wenn du was neues dazu herausgefunden hast würde ich darum bitten das du dein Ergebnis hier veröffentlichen würdest.
Ich fürchte der Oszi hat mir alles gesagt was er weiß. Aber die Sache mit den Tantals sehe ich mir mal genauer an. Die sind zwar für Schaltregler gedacht und ich habe wie von National vorgeschlagen 2x33µF/20V parallel geschaltet (Kemet T495). Aber die Drossel ist nicht die von Coilcraft bzw. Pulse, sondern von Würth. Wenn die kleinere Verluste hat als die anderen, steigt die Belastung der Elkos. Der 470pF Kerko wird vielleicht die Anstiegszeit der Spannung etwas verringern. Andererseits kommt erst danach die Drossel... Im Augenblick sehe ich jedenfalls drei Möglichkeiten für weitere Untersuchungen: 1. Einen dritten Tantal-Elko hinter die Drossel. 2. Einen größeren Kerko (2,2µF) parallel zu den Elkos. 3. Einen Widerstand (z.B. 0,1 Ohm) in Reihe zur Drossel. Morgen (bzw. Heute) habe ich keine Zeit für Experimente. Vielleicht am Montag. Danke für den Tipp! PS: Der Wirkungsgrad liegt bei 86% (Iout=1,5A).
Also ich habe jetzt weiter experimentiert. Der +12V und ein bislang noch nicht erwähnter +5V Regler funktionieren ohne Kerko über der Diode auch nicht vernünftig. Die Ausgangsspannungen der beiden sind zwar stabil aber bei zunehmender Belastung (ca. 0,5A/12V u+ 1,2A/5V) fangen die Drosseln an zu pfeifen. Je größer der Strom desto größer muß der Kerko sein. Bei 5V/3A muß es 1nF sein. Die Schaltfrequenz beträgt beim 5V Regler etwa 268kHz. Wenn die Drossel pfeift scheint mir der "Träger" frequenzmoduliert zu sein. An der Amplitude sehe ich keine Veränderung. Zurück zum -12V Teil: Die Drossel pfeift auch bei maximal vorgesehendem Strom (1,5A) nicht. Doch auch hier hängt es von der Last ab wie groß der Kerko sein muß um auf anhieb -12V zu erhalten. Bei 0,3A reicht bereits der Tastkopf des Scopes an der Kathode, unter Vollast müssen es schon die besagten 470pF sein. Es ist das IC das temperaturabhängig ist. Ein wenig Kältespray genügt um die ohne Kerko nach einiger Zeit erreichten -12V auf ca. -10V abfallen zu lassen. Das IC wird bei 0,3A nicht einmal lauwarm. Mit den weiter oben beschriebenen Maßnahmen (2,2µ Kerkos, Reihenwiderstand, weitere Tantals an Ein- und Ausgang) bin ich durch. Das macht überhaupt keinen Unterschied. Ich tausche jetzt noch die Dioden gegen MBRS340. Was da jetzt verbaut ist weiß ich nicht genau. Nur das es 3A Schottky Dioden sind, die am LM2576 anstandslos funktionieren.
Der Fall ist geklärt. Ich habe mich heute Nachmittag von einem E-Techniker aufklären lassen. Mit dem Kondensator habe ich einen Snubber in die Schaltung eingebaut. Eigentlich gehört da noch ein Widerstand zu, den man in leichteren Fällen aber auch weglassen kann. Leiterbahn und Lötstellen übernehmen dann diese Aufgabe. Ich sollte aber besser 3,3 oder 4,7 Ohm in Reihe zum Kerko schalten. Offenbar werden die Regler durch die Spannungsspitzen beim Umschalten gestört. Vielleicht sind einige Leiterbahnen zu lang oder ungünstig verlegt. Die LM2576 betreibe ich mit Eisenpulverkernen, und nicht mit Ferritkernen wie die LM2676. Eisenpulver ist wegen der größeren Verluste gutmütiger als Ferrit. Warum der -12V Regler Temperaturabhängig ist konnte mir der Kollege nicht erklären. Er vermutet das das Teil ohne Snubber einfach am Stabilitätsrand arbeitet. Ich habe jetzt also jeweils eine Reihenschaltung aus 1nF + 4,7Ohm parallel zu den Dioden gelötet. Das funktioniert genauso wie der Kondensator alleine.
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