Forum: PC Hard- und Software Atari ST Serie


von Dennis (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe gestern auf dem Dachboden meinen guten alten Atari 1040 STFM 
gefunden, angeschlossen und viele liebgewonnene Programme erneut zum 
Leben erweckt. Das war mein erster Computer mit dem ich ernsthaft 
gearbeitet habe, den ich liebevoll mit Huckepackspeicher erweitert habe 
und für den ich meine ersten Programme in GFA Basic geschrieben habe.
Ich finde die Bedienung auch heute noch sehr gelungen und ergonomisch 
(klar ist das Gerät nicht klicki bunti, aber es funktioniert) und frage 
mich ob es Leute gibt, die mit einem Atari der ST Serie auch heute noch 
arbeiten? Das Gerät war ja in Tonstudios dank der MIDI Schnittstelle und 
Cubase sehr verbreitet.
Gibt es sie noch, die ATARI ST Benutzer?

Gruß

Dennis

von TommyS (Gast)


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Leider nicht mehr... meiner ist sozusagen "gestorben". Aber ich habe ihn 
immer gern gehabt...

Grüße,
TommyS

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich habe irgendwo auch noch eine IBM-Kugelkopfschreibmaschine 
herumstehen ...

[Edit] So eine: http://www.ronschaaf.com/~selectri/seliii.jpg

von tf1973 (Gast)


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Die Atari ST Serie war leider nicht ganz so erfolgreich wie der 
konkurrierende Commodore AMIGA, die Verbreitung entsprechend geringer. 
In meinem Bekanntenkreis kamen auf 10 AMIGA Besitzer nur 1 ATARI ST...

Thomas

von netb (Gast)


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Vor dem Atari ST hatte ich einen Atari XL mit Kassettenlaufwerk, das war 
mein erster eigener Computer und ich hatte in "Ready" genannt ;)

Dann hab ich einen Atari ST 1024 geschenkt bekommen... er war auch 
richtig toll, ich habe heute noch ein Buch zum Betriebssystem im 
Regal... ja leider ist der irgendwie mal bei einem Umzug abhanden 
gekommen :(

von Peter Sieg (Gast)


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Hi. Schau mal hier...

http://www.classic-computing.de

Peter

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Die Atari ST Serie war leider nicht ganz so erfolgreich
> wie der konkurrierende Commodore AMIGA,

Dafür war die Bildqualität des S/W-Monitors um Längen besser, was auch 
die Anwenderkreise voneinander trennte. Als Spielcomputer war der ST 
eher weniger zu gebrauchen, stattdessen wurde damit eher gearbeitet, was 
von einfacher Textverarbeitung hin zu für damalige Verhältnisse 
anspruchsvollem Desktop-Publishing (Calamus) ging. Und es wurde verdammt 
viel Musik mit den Dingern gemacht, eben wegen der Midi-Schnittstelle. 
Steinberg wurde mit dem ST groß.

Der VC Amiga war wegen der Farbausgabefähigkeiten besser für 
Computerspiele geeignet und konnte dank seines Genlock auch für manche 
Videoanwendungen verwendet werden, da zum Beispiel als 
Videotitelgenerator.

Am drolligsten war der "Guru Meditation Error" ...

von Johnny (Gast)


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Ich war damals auf der Commodore C-64 / C-128 Schiene, daher musste ich 
die Ataris, Amigas und PCs hassen. Aber heute sitzen wir ja alle im 
selben Boot und erfreuen uns an den guten, alten Zeiten :-)

Die heutigen Geräte finde ich auch nicht besser zu bedienen als die 
inzwischen wohl über 25 Jahre alten Maschinen, aber der Funktionsumfang 
hat sich natürlich dramatisch erweitert und das macht es nicht 
einfacher.

Früher fühlte man sich als richtiger Pionier mit einem Computer zu Hause 
und die Bekannten fragten, für was man denn zu Hause überhaupt so ein 
Ding braucht. Heute steht wohl in praktisch jedem Haushalt mindestens 
ein Computer.

von P. S. (Gast)


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Johnny wrote:
> Ich war damals auf der Commodore C-64 / C-128 Schiene, daher musste ich
> die Ataris, Amigas und PCs hassen.

Dabei war doch der Atari ST der direkte C64-Nachfolger :-)

> Aber heute sitzen wir ja alle im
> selben Boot und erfreuen uns an den guten, alten Zeiten :-)

Auf meinem Boot klebt ein Apfel - auf deinem auch?

> Früher fühlte man sich als richtiger Pionier mit einem Computer zu Hause
> und die Bekannten fragten, für was man denn zu Hause überhaupt so ein
> Ding braucht. Heute steht wohl in praktisch jedem Haushalt mindestens
> ein Computer.

Ich frage mich heute auch, wofuer diese Leute alle einen Computer 
brauchen :-)

von Johnny (Gast)


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> Dabei war doch der Atari ST der direkte C64-Nachfolger :-)

Du willst wohl das alte Kriegsbeil wieder ausgraben? ;-)

> Auf meinem Boot klebt ein Apfel - auf deinem auch?

Ne kein Apfel; ein farbiges Fenster und auf meinem Webserver ein FreeBSD 
Teufelchen.
Aber ich empfinde die Unterschiede heute als kleiner als bei den 
Maschinen vor 25 Jahren, bei dem jedes Gerät ein vollkommen anderes 
Bedienkonzept und eine völlig andere Hardware hatte.

von dr-robotnik (Gast)


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Ich hab seit neustem auch einen ST zuhause rumstehen. Hab' ihn aus der 
Uni gerettet, als sie ihn rausschmeißen wollten. War an irgendeine 
Messapparatur zum Auswerten angeschlossen.
Ich finde das teil schon lustig, hab aber keine Ahnung was ich damit 
anfangen soll. Gibts noch irgendwelche (freien) Programme dafür, um mal 
ein bisschen rumzuprobieren?

von Arc N. (arc)


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tf1973 wrote:
> Die Atari ST Serie war leider nicht ganz so erfolgreich wie der
> konkurrierende Commodore AMIGA, die Verbreitung entsprechend geringer.
> In meinem Bekanntenkreis kamen auf 10 AMIGA Besitzer nur 1 ATARI ST...
>
> Thomas

http://arstechnica.com/old/content/2005/12/total-share.ars/5
http://arstechnica.com/old/content/2005/12/total-share.ars/6

Marktanteile bei beiden zum Schluss 3%, nachdem sich sowohl Commodore 
als auch Atari durch absolut schwachsinniges Management vor die Wand 
gefahren hatten. Bei Commodore kam der AGA Chipsatz wesentlich zu spät 
und hielt dazu noch an 8-Bit-Sound und Bitplanes fest (AAA, seit 89 in 
der Entwicklung und Hombre, kamen nicht), der "geplante" "Neuanfang" mit 
Taos/ElateOS/intent war zwar technologisch hervorragend, aber auch zu 
spät.
Bei Atari kam der Falcon zu spät, der zwar 8-Kanal 16-Bit-Sound hatte, 
dessen Grafik aber auch eine Fehlentwicklung war (auch hier hätte man 
mit dem Blosson aus der ATW eine bessere Grundlage gehabt), hinzu kam 
die zu späte und grottenschlechte "Multitasking"-Unterstützung ala 
MiNT/MultiTos).


> Ich finde das teil schon lustig, hab aber keine Ahnung was ich damit
> anfangen soll. Gibts noch irgendwelche (freien) Programme dafür, um mal
> ein bisschen rumzuprobieren?

Die beste Assembler/Debugger-Kombination gibt's hier
http://www.sarnau.info/software:turboass

TurboC/GFA-Basic sollten im Netz zu finden sein.

Wenn man sich ansehen will, was mit ein paar "Software-Tricks" machbar 
war: Cuddly Demo (Fullscreen/Syncscrolling)
Einige Tricks werden hier erklärt
http://www.tcs.informatik.uni-muenchen.de/~brandtf/papers/fullscreen.txt

von Ulli V. (vex)


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>Steinberg wurde mit dem ST groß.
@Rufus nicht nur Steinberg ... viel besser war noch Emagics Notator

Ich hab noch nen Mega St 4 mit zugehöriger Festplatte (die übrigens 
genauso groß wie der St selbst ist) im Keller eingepackt ein klasse 
Rechner mit dem ich "groß" geworden bin und auch noch ab und zu benutze. 
Benutzt hab ich neben Notator noch GFA Basic, Platine St und als Spiel 
der Klassiker "Ballerburg"

Gruß Ulli

von Ulli V. (vex)


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Fast hätte ich es vergessen .. der Atari St war damals(~1993) quasi der 
Studio Standard. Soviel ich weiß produzierten damit auch Depeche Mode 
und vorallem Mike Oldfield damit ihre Songs.

von yalu (Gast)


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Arc Net schrieb:

> http://arstechnica.com/old/content/2005/12/total-share.ars/5
> http://arstechnica.com/old/content/2005/12/total-share.ars/6

Cooler Artikel. Man sieht in den Diagrammen sehr schön, dass die Welt
bis 1984 noch in Ordnung war und es noch einen echten Wettbewerb
zwischen (sowohl technisch als auch optisch) deutlich unterscheidbaren
Hardwareplattforman gab. Was mich nur etwas wundert: Wo sind die
Commodore [348]0xx-Serien geblieben, die doch bis Mitte der 80er
ebenfalls einen ordentlichen Marktanteil hatten?

von Arc N. (arc)


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yalu wrote:
> Arc Net schrieb:
>
>> http://arstechnica.com/old/content/2005/12/total-share.ars/5
>> http://arstechnica.com/old/content/2005/12/total-share.ars/6
>
> Cooler Artikel. Man sieht in den Diagrammen sehr schön, dass die Welt
> bis 1984 noch in Ordnung war und es noch einen echten Wettbewerb
> zwischen (sowohl technisch als auch optisch) deutlich unterscheidbaren
> Hardwareplattforman gab. Was mich nur etwas wundert: Wo sind die
> Commodore [348]0xx-Serien geblieben, die doch bis Mitte der 80er
> ebenfalls einen ordentlichen Marktanteil hatten?

Der PET mit Microsoft Basic war da wohl schon etwas "abgeschlagen"...
http://arstechnica.com/old/content/2005/12/total-share.ars/3

Allerdings fehlen in dem Artikel auch Acorn bzw. ARM vollständigen.

von yalu (Gast)


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> Der PET mit Microsoft Basic war da wohl schon etwas "abgeschlagen"...

Ja, von diesem Ur-Commodore wurden auch nicht so arg viele gebaut. Aber
von dessen Nachfolgern, den besagten 30xx-, 40xx- und 80xx-Modellen
hätte ich — zumindest zeitenweise — mit dem Apple vergleichbare, wenn
nicht sogar höhere Stückzahlen geschätzt.

> Allerdings fehlen in dem Artikel auch Acorn bzw. ARM vollständigen.

Vielleicht hätte der Autor die "Other"-Linie einfach etwas weiter nach
rechts erweitern sollen. Wobei der Acorn Archimedes, den du wohl
ansprichst, schon sehr exotisch war. Ich kann mich nicht erinnern,
jemals einen in freier Wildbahn angetroffen zu haben, auch wenn er
eigentlich ein sehr fortschrittliches Gerät war.

von Arc N. (arc)


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yalu wrote:
>> Der PET mit Microsoft Basic war da wohl schon etwas "abgeschlagen"...
>
> Ja, von diesem Ur-Commodore wurden auch nicht so arg viele gebaut. Aber
> von dessen Nachfolgern, den besagten 30xx-, 40xx- und 80xx-Modellen
> hätte ich — zumindest zeitenweise — mit dem Apple vergleichbare, wenn
> nicht sogar höhere Stückzahlen geschätzt.
>
>> Allerdings fehlen in dem Artikel auch Acorn bzw. ARM vollständigen.
>
> Vielleicht hätte der Autor die "Other"-Linie einfach etwas weiter nach
> rechts erweitern sollen. Wobei der Acorn Archimedes, den du wohl
> ansprichst, schon sehr exotisch war. Ich kann mich nicht erinnern,
> jemals einen in freier Wildbahn angetroffen zu haben, auch wenn er
> eigentlich ein sehr fortschrittliches Gerät war.

Einer (A3020) steht hier im Keller neben anderen Relikten aus den 
80ern/90ern... aber die waren hier wirklich sehr selten (zumindest 
damals regelmäßig auf der hobbytronic zu sehen).
Allerdings hatte Acorn mit dem BBC Micro auch einen ganz guten 
Verkaufsschlager (insg. 1.5 Millionen Stück 
http://news.bbc.co.uk/2/hi/technology/7162935.stm)

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Ja, hier steht auch noch ein lauffähiger 1040STE mit 4MB RAM, externem 
ZIP-Laufwerk und externer 120MB DDD-SCSI-Festplatte. Geiles Teil, aber 
lange nicht mehr angehabt... Meine ersten beiden CDs habe ich 1995 und 
1996 damit produziert ;-)

von Tom (Gast)


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Moin,

hab lange Zeit auf einem Atari 1040ST und Falcon030 in Assembler Demos 
programmiert. Inzwischen habe ich noch einen 1040ST, zwei 1040STE, einen 
Falcon030 und einige externe SCSI Platten hier stehen. Das war damals 
eine richtig gute Zeit.

Gruss,
Tom

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Richtig gut waren damals auch die Preise: 98,-DM für 1MB(!) SIMM-RAM ;-)

von Thomas F. (thomas-hn) Benutzerseite


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Ich habe zuhause auch noch einen Atari 1040 ST mit dem Monochrommonitor 
und einem Nadeldrucker stehen :-)

von Ingo L. (grobian)


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hab noch nen Taschenrechner 6. stellig mit LED-Anzeige..kann einer 
mithalten?

von Tys (Gast)


Angehängte Dateien:

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Einfach!

von Frankl (Gast)


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Habe noch ein ZX81 mit 16kb RAM

von Frankl (Gast)


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Betrifft Abacus.
Da mußt du mal die Mädels in Asien mit hantieren sehen, da wird Dir ganz 
schwindelig. Da kommen wir Langnasen mit dem Taschenrechner nicht mit.

von Tys (Gast)


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Im Keller steht noch ein PDP 8e, mit -ich glaube- 1024bit 
Ferritperlenspeicher. Hat in den siebziger Jahren Zellen vermessen.

von Bobby (Gast)


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Und der Ferritperlenspeicher hieß "Kernspeicher".

von Johnny (Gast)


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> hab noch nen Taschenrechner 6. stellig mit LED-Anzeige..kann einer
> mithalten?

Hier hat doch bestimmt noch einer einen Relaiscomputer im Keller 
rumstehen?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wird jetzt aber langsam OT, ATARI ST heißt der Thread.

von Carole (Gast)


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Hi, wenn du irgendwas ueber Atari wissen willst dann schreib mal Frank 
Lukas weil er die repariert und kennt sich total mit aus. Seiner email 
addresse ist f.g.lukas@web.de
Er ist etwas ekzentrisch aber sehr schlau!!
Gruesse Carole.

von Martin (Gast)


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...  Hat in den siebziger Jahren Zellen vermessen. ...

In denen du heute noch sitzt?

von JojoS (Gast)


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ich habe meinen ST gerade am Wochenende entsorgt. War zwar ein toller 
Rechner, aber heute braucht man den nicht mehr so wirklich... 
Unvergessen sind vor allem die ersten Netzwerk Nächte mit 'Midi Maze', 
dem Vater der Ego Shooter. Und es gab sogar einen PC Emulator für 8086 
Rechner auf dem dann Turbo Pascal lief. Naja, nicht gerade schnell und 
zuverlässig aber immerhin.
Im Wikipedia steht auch ein langer Artikel über das Museumsstück.

von Yada (Gast)


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> ich habe meinen ST gerade am Wochenende entsorgt. War zwar ein toller
> Rechner, aber heute braucht man den nicht mehr so wirklich...

Eigentlich war er nur eine Billigkopie des Amiga. Ataris letzter Husten.

von Magnus Müller (Gast)


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Yada wrote:
> Eigentlich war er nur eine Billigkopie des Amiga. Ataris letzter Husten.

Wenn ich mich nicht irre, war der Amiga auch der letzte Husten von 
Commodore...

von Siegfried (Gast)


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Liegt "Amiga" tot im Keller - war "ATARI" wieder schneller!

von Yada (Gast)


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> Wenn ich mich nicht irre, war der Amiga auch der letzte Husten von
> Commodore...

Nein, das war Commodores verzweifelter Versuch, sich auf dem PC-Markt zu 
halten, wo es kein Halten gab.

von Magnus Müller (Gast)


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@Yada:

Und was kam nach dem Amiga (ausser dem CDTV)?

von Yada (Gast)


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Das CDTV kam nicht nach dem Amiga, es war ein Amiga. Das sollte man 
schon wissen, wenn man mitreden will.

von Magnus Müller (Gast)


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Witzbold. Natürlich war der CDTV ein Amiga. Das ist mir schon klar.

Du hast mir immer noch nicht beantwortet was Commodore nach dem Amiga 
"neues" geliefert hat. Um es mit Deinen Worten auszudrücken:

"Das sollte man schon wissen, wenn man mitreden will."

von yalu (Gast)


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> Eigentlich war er nur eine Billigkopie des Amiga. Ataris letzter
> Husten.

Ich würde eher sagen, eine (versuchte) Kreuzung aus PC (Betriebssystem)
und Mac (Benutzeroberfläche). Auch wenn der ST als Antwort auf den Amiga
gedacht war, hatte er bis auf den Prozessor nur wenig mit diesem
gemeinsam.

Insgesamt bildete aber jeder von beiden auf seine Weise einen
interessanten Gegenpol zu den äußerst langweiligen PCs dieser Ära.
Schade, dass es heute (zumindest auf Hardwareseite) nicht mehr diese
Vielfalt an Computern gibt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der erste Amiga wurde am 23. Juli 1985 vorgestellt.

Der erste Atari ST wurde im Januar 1985 vorgestellt.

Daher ist der ST wohl kaum eine "Antwort" auf den Amiga.

Beide Geräte waren für unterschiedliche Zielgruppen gedacht - der Amiga 
war eher ein Spielcomputer mit beeindruckender Farbgraphik, die aber 
sehr fernsehlastig war.
Der ST profitierte ganz erheblich vom 70Hz-Monochrommonitor, der 
zusammen mit der verhältnismäßig hochauflösenden Graphik (640x400) das 
Gerät als eines der ersten für Bildschirmarbeit tauglich machte.
Das standardmäßig vorhandene MIDI-Interface sorgte für eine weite 
Verbreitung in Musikerkreisen.

Eine Ähnlichkeit zwischen Amiga und Mac vermag ich nicht zu erkennen, 
das GEM des ST war hingegen eine (wenn auch recht erbärmliche) 
Nachbildung des damaligen Mac OS. Hardwaremäßig waren ST und Mac sich 
äußerst ähnlich; mit nur geringen Hardwaremodifikationen (ROM-Karte und 
zus. Diskettencontroller für GCR-formatierte Mac-Disketten) konnte aus 
dem ST eine Art Mac-Clone gemacht werden.

Beide Firmen aber haben eine exzellente Reihe von 
Designfehlentscheidungen hingelegt bzw. vielversprechende Konzepte 
eingehen lassen. Der TT beispielsweise verfügte mit einem VME-Bus-Slot 
über eine tatsächlich standardisierte Erweiterungsmöglichkeit.
Allerdings waren die damals verfügbaren VME-Buskarten einerseits sehr 
teuer (da es sich um einen reinen Industrie-Bus handelte) und 
andererseits eher nicht für Heimanwender konzipiert.

von Yada (Gast)


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> Der erste Amiga wurde am 23. Juli 1985 vorgestellt.
> Der erste Atari ST wurde im Januar 1985 vorgestellt.
> Daher ist der ST wohl kaum eine "Antwort" auf den Amiga.

Solches Halbwissen kommt heraus, wenn man schnell mal was googled um 
Klugscheissern zu koennen. Der ST wurde gezielt als Antwort auf den 
Amiga entwickelt, nachdem Atari ihn nicht hat kaufen koennen.

> Eine Ähnlichkeit zwischen Amiga und Mac vermag ich nicht zu erkennen,
> das GEM des ST war hingegen eine (wenn auch recht erbärmliche)
> Nachbildung des damaligen Mac OS. Hardwaremäßig waren ST und Mac sich
> äußerst ähnlich; mit nur geringen Hardwaremodifikationen (ROM-Karte und
> zus. Diskettencontroller für GCR-formatierte Mac-Disketten) konnte aus
> dem ST eine Art Mac-Clone gemacht werden.

Das ging mit dem Amiga sogar ohne Hardware-Modifikationen, ist also kein 
Hinweis darauf, wie aehnlich sich die Maschinen waren. Das ging mit 
MacOS so gut, weil es zur damaligen Zeit schon so viele Hardwarewechsel 
hinter sich hatte, dass es relativ hardwareunabhaengig war. Den besten 
MacOS-Emulator gab es uebrigens zweifellos fuer den Amiga.

von yalu (Gast)


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> Der erste Amiga wurde am 23. Juli 1985 vorgestellt.
>
> Der erste Atari ST wurde im Januar 1985 vorgestellt.
>
> Daher ist der ST wohl kaum eine "Antwort" auf den Amiga.

Doch. Für die Frage, wer hier wem geantwortet hat, ist nicht der
Zeitpunkt der Markteinführung, sondern der des Beginns der Entwicklung
maßgeblich. Diese begann beim Amiga bekanntlicherweise sehr viel früher
bei der Firma gleichen Namens, die später von Commodore übernommen wurde
und an der auch Atari großes Interesse hatte (und zuvor auch schon Geld
hineingesteckt hatte).

Ich weiß nicht genau, wann die Entwicklung des ST begann, aber im
Wesentlichen fand sie statt, nachdem Commodore den Kampf gegen Atari
um die Übernahme der Fa. Amiga gewonnen hatte. Somit kann der ST als
eine Reaktion auf den Amiga gesehen werden und nicht umgekehrt. Auf
Grund der Vorgeschichte bestand bei Atari natürlich großes Interesse,
Commodore eins auszuwischen und mit der Entwicklung schneller fertig zu
werden, was dann schließlich auch gelang.

von Ulli V. (vex)


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.. für ddie, die es genau wissen wollen:

Zitat vom Wiki(http://de.wikipedia.org/wiki/Atari_ST#Geschichte)
"Der Atari ST war zum im Jahr 1984 dreimal so teuren Apple Macintosh 
eine für breite Massen erschwingliche Alternative, und stand in 
Konkurrenz zum etwas später auf den Markt gekommenen Amiga von 
Commodore"


Gruß Ulli & und bleibt so schön :-)

von Arc N. (arc)


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yalu wrote:
>> Der erste Amiga wurde am 23. Juli 1985 vorgestellt.
>>
>> Der erste Atari ST wurde im Januar 1985 vorgestellt.
>>
>> Daher ist der ST wohl kaum eine "Antwort" auf den Amiga.
>
> Doch. Für die Frage, wer hier wem geantwortet hat, ist nicht der
> Zeitpunkt der Markteinführung, sondern der des Beginns der Entwicklung
> maßgeblich. Diese begann beim Amiga bekanntlicherweise sehr viel früher
> bei der Firma gleichen Namens, die später von Commodore übernommen wurde
> und an der auch Atari großes Interesse hatte (und zuvor auch schon Geld
> hineingesteckt hatte).
>
> Ich weiß nicht genau, wann die Entwicklung des ST begann, aber im
> Wesentlichen fand sie statt, nachdem Commodore den Kampf gegen Atari
> um die Übernahme der Fa. Amiga gewonnen hatte.

Atari hatte schon vorher in Amiga Inc. investiert
Eigentlich wird das ganze noch komplizierter s.u.

> Somit kann der ST als
> eine Reaktion auf den Amiga gesehen werden und nicht umgekehrt. Auf
> Grund der Vorgeschichte bestand bei Atari natürlich großes Interesse,
> Commodore eins auszuwischen und mit der Entwicklung schneller fertig zu
> werden, was dann schließlich auch gelang.

Kurz gesagt: Die ST-Fans saßen vor einem Commodore, die Amiga-Fans vor 
einem Atari ;-)

"Versuch" einer Zusammenfassung...
Jack Tramiel:
- 1983 "Krieg" zw. Tramiel und Irving Gould dem Hauptanteilseigner von
  Commodore
- Januar 1984 Tramiel verläßt Commodore
- Tramiel heuert bzw. nimmt div. Commodoremitarbeiter an/mit darunter
  auch Shiraz Shivji (Chefentwickler des C64)
- April/Mai erste Planungen zum ST
- Tramiel kauft im Juli 1984 Atari von Warner (allerdings nicht 
vollständig)
- im August 1984 ging die Entwicklung mit dem 68k als CPU los (Nationals
  32016/32032 war nicht in den passenden Stückzahlen und zu einem
  vernünftigen Preis zu haben und zudem langsamer als der 68k)
- im September ging die Portierung von GEM los (2)
- Januar 1985: Der ST wird auf der CES vorgestellt, da noch mit CP/M-68K
  als OS.
- Februar 1985: Entscheidung für den MSDOS-Close GEMDOS und gegen CP/M
- Erste Endkundengeräte im Juni 1985

Jay Miner:
Ex-Atari dort u.a. maßgeblich bei der Entwicklung der Konsolen/Computer 
(2600, 400, 800)
- September 1982 wird Hi-Toro (die spätere Amiga Inc.) gegründet und mit
  der Entwicklung des "Lorraine" begonnen
- November 1983 Atari steigt bei Amiga ein bzw. bezahlt die Entwicklung 
(3)
- Mai/Juni 1984 Amiga sieht sich, nach dem sie von den
  Übernahmegerüchten von Atari gehört hatten (4), nach
  neuen Investoren um, Commodore steigt ein und zahlt 500 k$
  zurück (die Atari investiert hatte)
- dann fängt der Rechtsstreit von Atari, Amiga und Commodore an...

Das Hauptproblem bei Atari war allerdings, dass einige Entwicklungen die 
schon im "Keller" standen bevor Tramiel eingestiegen ist (und von denen 
er wohl auch nichts wußte), nicht auf den Markt gebracht wurden und/oder 
deren Entwicklung schon vorher von Warner eingestellt wurde:
Sierra 68000 und Gaza mit zwei 68k CPU.

(1) http://www.dadhacker.com/blog/?p=995
    http://www.dadhacker.com/blog/?p=1000
(2) http://www.atarimagazines.com/startv3n1/threeyearsofst.html
(3) http://www.atarimuseum.com/articles/mickey.html
(4) http://en.wikipedia.org/wiki/Amiga_Corporation

von Ingo L. (grobian)


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Wurde der Entwickler vom Amiga (Jay Minor) bei Atari nicht "gegangen" 
und hat sein Projekt dann bei Commeodre fort geführt ?

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