Forum: Offtopic PMPO Angaben - wer bietet mehr ?


von Tom (Gast)


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Liebe Forumleser,
ich freue mich immer wieder über extreme PMPO-Angaben. 100 Watt PMPO bei 
12V/1A Stromversorgung und so. Könnt ihr mal eure Extremwerte posten?

Ich fang mal an, 650 Watt PMPO bei 2,2 Watt RMS.
http://www.pearl.de/a-PX3163-1606.shtml

Faktor 295. Wer bietet mehr?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Wenn man sich mal überlegt, wie das Signal aussehen müsste, um das 
hinzukriegen: Tastverhältnis 1:300

von Gast (Gast)


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von Erik D. (dareal)


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von nemon (Gast)


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netter fund

von Anna (Gast)


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von Gerhard (Gast)


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Unglaublich.

Früher gab es Stereoanlagen. Ich meine die Teile mit einem Holzchassis 
und AD161/AD162 als Ausgangstransistoren.

Dann kam der Japanboom.

Dann kam die Minianlagen-Welle.

Dann kam die "blaue-LED"-Mode.

Später gab es gar keine "Anlagen" mehr, sondern nur noch PC-Speaker oder 
besser PC-Speaker-Sets.

Die vorläufige Krone dieser Evolution ist das mobile Hören über Handy 
oder IPod. Aber bitte nicht über Kopfhörer (Earset), sondern über 
Lautsprecher (speaker).

Die Klangqualität ist bei den bezahlbaren Geräten seit den 70er Jahren 
nur noch am Fallen. Die Qualität der darüber wiedergegebenen Musik 
allerdings auch. Ob das evtl. miteinander zu tun hat? Interessante 
Frage.

Was allerdings gestiegen ist, ist die Kluft zwischen tatsächlicher 
Leistung und den Angaben auf dem "Beipackzettel". Das "gemeine Volk" 
glaubt tatsächlich, daß es heute für 50 Euro tausend Watt zu kaufen 
gibt. Die Verdummung muß wirklich schon weiter fortgeschritten sein, als 
ich bisher annahm. Von einer gesunden kritischen Haltung als Verbraucher 
und einem intuitiven physikalischen Verständnis ist da nichts mehr zu 
merken. Über 1.000 Watt aus dem USB-Port ist die Krönung. Disco aus dem 
Laptop.

Neulich erst in der Straßenbahn:

1. Spacko: "Ich habe jetzt 2.000 Watt zu Hause alter. Das geht echt 
fett."
2. Spacko: "Hä, aus den kleinen weißen Boxen? Glaub ich nich."
1. Spacko: "Alter, ich kann dir die Verpackung zeigen. Hab ich noch."

von Gerhard (Gast)


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Habe gerade mal die Auktion mit den USB-1200W-Boxen angeschaut. Schaut 
euch mal den Namen des Verkäufers an. Wer Latein oder Englisch in der 
Schule hatte, kann den italienischen Nachnamen "verstehen".

Ein Schelm, wer böses dabei denkt ;)

von Nik (Gast)


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>1. Spacko: "Ich habe jetzt 2.000 Watt zu Hause alter. Das geht echt fett."
>2. Spacko: "Hä, aus den kleinen weißen Boxen? Glaub ich nich."
>1. Spacko: "Alter, ich kann dir die Verpackung zeigen. Hab ich noch."

Erinnert mich irgendwie an die car-"hifi" Abteilung im Mediamarkt, die 
ist auch immer ganz amüsant. Lasst euch doch mal von so nem Verkäufer 
dort "beraten", da gibts sachen wie 3000Watt Woofer und ähnliches...ich 
bin mit meinen 2x20Watt zufrieden ;-)

von Pegelfreak (Gast)


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Mich würde doch mal interessieren, wie so gutgläubige Menchen dann die 
Leistung einer kleinen PA mit echten 1000 Watt RMS oder so einschätzen 
würden ...

1x10^7 Watt PMPO, yeha :)

von Chris (Gast)


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So, hab beim Ebayer mal angefragt, ob das USB-Kabel nicht zu warm wird. 
Mal schauen ... :)

von Gerhard (Gast)


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Und ich war schon kurz davor zu fragen, wie es mit der Akkulaufzeit bei 
einem 38Wh-Notebook-Akku aussieht. Aber hätte er wahrscheinlich auch 
nicht beantworten können.

Früher (TM), als man die Netzfrequenz noch nicht gleichgerichtet hat, um 
sie direkt darauf hochfrequent zu zerhacken, sahen seriöse PA-Verstärker 
so aus:

http://www.accuphase.com/cat/pro-10en.pdf

(Man beachte den "Schaltplan" und die technischen Daten im Prospekt)

von Gerhard (Gast)


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Da sich die Physik und das menschliche Gehör von Dekade zu Dekade nicht 
nennenswert ändern, gilt nach wie vor:

Lautstärke erzeugt man hauptsächlich über den Wirkungsgrad des 
Lautsprechers, weniger über die Verstärkerleistung.

Ein hochwertiges, hart aufgehangenes PA-Bass-Chassis bringt 102 dB pro 
Watt in 1 Meter Abstand. Mit einem entsprechenden Gehäuse (Baßreflex, 
Horn...) kann man noch ein paar dB zusätzlich rausholen. Die schnöde 
Hifi-Box liegt eher bei 85..90 dB pro Watt / 1 Meter.

Für eine subjektive "Verdoppelung" der Lautstärke, sofern man sich 
überhaupt etwas darunter vorstellen kann, braucht man die zehnfache 
Leistung. 100 Watt sind nur "vier mal so laut" wie 1 Watt.

Damit ist diese Fixierung auf die Verstärkerleistung schon ad absurdum 
geführt.

Übrigens halte ich diese PMPO-Angaben auch für physikalischen Unfug. Man 
liest oft, der Hersteller könne ja ein beliebig geringes Tastverhältnis 
wählen, und dann bekommt man diese Meßwerte schon irgendwie hin. Es wird 
also unterstellt, diese Werte seien tatsächlich gemessen worden, wenn 
sie auch für die Praxis wenig relevant seien.

Und das ist absoluter Schwachsinn! Man braucht sich nur die 
Maximalspannung des internen Netzteils anschauen und den Innenwiderstand 
bis zum Lautsprecherausgang. Damit ist die maximale Leistung, egal wie 
kurz der Impuls und gering der Lastwiderstand auch ist, gegeben. Und 
diese liegt auf keinen Fall ganze Größenordnungen über der 
Dauerleistung.

Die einzige Möglichkeit, diese Leistung in den Lautsprecher zu treiben, 
wäre über einen Blitzeinschlag in den Eingang, der die Luft im 
Plastikgehäuse ionisiert und bis zum Lautsprecherausgang durchschlägt.

von Max (Gast)


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Gabs das nicht schon mal? Plasma-Lautsprecher? Oder zumindest Hochtöner?

von Benedikt K. (benedikt)


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Max wrote:
> Gabs das nicht schon mal? Plasma-Lautsprecher?

Ja:

http://de.wikipedia.org/wiki/Plasmahocht%C3%B6ner


Such z.B. auch mal auf youtube nach music tesla coil.

von Sven P. (Gast)


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PMPO? Pre-mortem power output oder wie?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Die Klangqualität ist bei den bezahlbaren Geräten seit den
> 70er Jahren nur noch am Fallen.

Hmm. Definiere "bezahlbar". Vergleiche ich die Klangqualität meiner 
Revox A77 mit der eines banalen 5-EUR-mp3-Players, dann ist die des 
mp3-Players besser (sofern das Material mit ausreichender Bitrate und 
einem anständigen Codec codiert wurde), und zwar ganz erheblich.

Die A77 gehörte Anfang der 70er Jahre (meine ist BJ'72) schon zu den nur 
noch einem ausgesuchten Kundenkreis zugänglichen Geräten.

Sicher, sie steckt, anständiges Bandmaterial bei 19cm/s vorausgesetzt, 
ohne weitere Rauschunterdrückung die meisten "Tape Decks" in die Tasche, 
das aber auch nur knapp.
In Sachen Rauschverhalten, Frequenzgang und Kanaltrennung aber hat sich 
auch bei Billigstware sehr viel getan, daß --geeignete 
Lautsprecher/Kopfhörer vorausgesetzt-- kein Unterschied mehr 
festzustellen ist.

Da wird primär das Problem liegen - anständige Lautsprecher und 
Kopfhörer lassen sich nicht beliebig billig produzieren. Zwar sind auch 
die einfachen Ohrstöpsel, wie sie manchem mp3-Player beiliegen, besser 
geworden, aber wenn man wirklich anständigen Klang haben will, dann tut 
es der 30-EUR-Gehörgangbläser halt nicht.

Bei Lautsprechern ist das noch viel extremer - die Dinger, die für 
PC-Spielebeschallung gedacht sind, sind halt dafür da, daß es schön laut 
wird und ordentlich Bumpf macht. "CarHifi" i.d.R. auch.
Und wenn man anständige Lautsprecher haben will, landet man entweder 
beim Esoteriker ("Audiophil") oder sieht sich Studiomonitore an.
Beides kostet, ersteres je nach krimineller Veranlagung des 
"audiophilen" auch richtig viel ...

von Megawatt (Gast)


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Positiv grün formuliert:

gigantische PMPO-Angaben bei kleiner Leistungsaufnahme ist ein 
hervorragendes umweltpolitisches Ergebnis, was es uns ermöglicht, in 
wenigen Jahren zahlreiche Atomkraftwerke einzusparen.

Gesundheitlich betrachtet: Durch Lügen weniger Tinnitus

Heute: 10W Standby und 100W PMPO

von Satt (Gast)


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Ihr seid doch schlaue Leute, oder?
http://de.wikipedia.org/wiki/Musikleistung#PMPO_bei_Lautsprechern
Hier steht es doch, PMPO gibt die Leistung an, die der Lautsprecher 
verträgt, ohne zerstört zu werden, und zwar ohne zeitliche Angabe, also 
wenn der USB-Lautsprecher eine Sekunde lang 1200Watt aushält und dann 
zerfliegt, dann hat er eben 1200 Watt PMPO. Inwieweit diese Leistung 
dann auch tatsächlich zugeführt werden kann, hat ja damit nichts zu tun.
Das alles ist offensichtlich Kundenfang, vor allem nicht so bewanderte 
Kunden.
Weiß nicht, warum ihr euch da so künstlich aufregt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Das alles ist offensichtlich Kundenfang, vor allem nicht
> so bewanderte Kunden.
> Weiß nicht, warum ihr euch da so künstlich aufregt.

Dir fällt nicht auf, daß diese beiden Sätze nicht so richtig 
zusammenpassen wollen?

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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Satt wrote:
> Ihr seid doch schlaue Leute, oder?

Weiss ich nicht, und du?

von Tom (Gast)


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> der USB-Lautsprecher eine Sekunde lang 1200Watt aushält

Nicht mal das hält er aus.

Während man bei Lautsprechern die PMPO als "Mikrosekunden-Belastbarkeit" 
schön reden könnte, geht das bei Verstärkern eben nicht. Das USB-Ding 
wird in keinem noch so kleinen Intervall 1200 Watt abgeben können.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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>25000 Watt
>PMPO als "Mikrosekunden-Belastbarkeit"

ESD fest!

von yalu (Gast)


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Wenn man so einen PMPO-optimized Amplifier aus dem 5. Stock auf die
asphaltierte Straße fallen lässt (was man sowieso tun sollte), können
kurzzeitig je nach Masse und Geometrie des Geräts durchaus einige kW
frei werden. Alles eben eine Frage des Messverfahrens ;-)

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