Forum: HF, Funk und Felder masse bei Hoher Fequenz


von anton (Gast)


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Hallo Leute,

ich habe gerade eine Serie von Filter realisiert ,die Filter arbeiten in 
einem Frequenzbeich von 1,6Mhz bis 32 Mhz. aber ich habe die Masse bei 
der Entwicklung von Platinen nur einseitig gemacht.aber die Dozenten 
sagten,dass die Masse beiseitig gemacht werden muss . warum weiss ich 
nicht genau. hat jemand in der Forum erfahrung mit der Entwicklung von 
Platinen bei Hoher Frequenz.
Danke für alle Hilfe

von Uuhh (Gast)


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Die Impedanz des GND sollte minimal sein

von Trafowickler (Gast)


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Alte Röhren-Radios bzw. -Fernseher waren innerhalb eines Metall-Chassis 
"frei" verdrahtet, kritische Teile mit Zwischenblechen gegeneinander 
geschirmt.
Ich habe einen UHF-Antennenverstärker "frei" auf einem Messingblech 
aufgebaut, => funktioniert.

Kommt also immer auf die jeweilige Realisierung an.

Wichtig bei hohen Frequenzen sind außer der "richtigen"  Masse vor allem 
kurze Verbindungen und gute Entkopplung von kritischen Stellen. Also 
z.B. nicht den Schaltungseingang direkt neben den -ausgang legen.

von Matthias (Gast)


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Google mal nach unter "Mikroostreifenleitung".
Eine Impedanzrichtige Leiterbahn (meist 50 Ohm) ist bei hohen Frequenzen 
notwendig, um Reflexionen zu vermindern. Damit die mathematische 
Herleitung von Maxwell funktioniert, wird eine Quasi-TEM-Welle 
(Transversal-Elektromagnetische Welle) angenommen. Diese Annahme 
funktioniert jedoch nur, wenn ein GND-Plane existiert (siehe Aufbau 
Mikrostreifenleitung), da nur in diesem Fall das Elektrische und 
Magnetische Feld ähnlich wie bei einer TEM Welle ist.

von Michael L. (Gast)


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Hallo Anton,

die Massefläche sollte weitgehend durchgängig sein, da sie sonst schnell 
induktiv wirkt. Bei normalen Leitungen gilt: 1nH/mm. Du willst ja 
überall dieselbe Masse haben.

Streifenleitungen sind bei so kleinen Frequenzen noch nicht unbedingt 
notwendig. Es kommt dabei auf das Verhältnis der Leiterlängen zur 
Wellenlänge an. Bei weniger als lambda/20...lambda/10 sind die 
Leitungslängen noch unkritisch, was die Impedanzanpassung angeht.

Rechne mit c=200.000 km/s im Dielektrikum.
lambda = c/f = 200.000.000 / 30 000 000 = 6,60 m

Du solltest darauf achten, daß Du die Spannungsversorgung entstörst; mit 
Keramikkondensatoren gegen die Massefläche ganz in der Nähe der 
Bauteile. 100nF (X7R) haben für 1-100Mhz weniger als 1 Ohm.


Gruß,
  Michael

von Matthias (Gast)


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Bei unkontrollierten Masseverbindungen auf der Oberseite der Platine 
kann es jederzeit zu Resonanzen mit den Masseleitungen kommen. Auch wenn 
die Frequenzen noch nicht allzu hoch sind, haben deine Dozenten 
vollkommen recht, wenn sie das GND Plane vermissen. Lieber lernst du, 
ein sauberes PCB Design schon bei niedrigeren  Frequenzen. Ein UHF 
Verstärker mit einer guten Anpassung und einem geraden Frequenzgang wird 
sich so jedenfalls nicht realisieren lassen.

von Trafowickler (Gast)


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"Ein UHF Verstärker mit einer guten Anpassung und einem geraden 
Frequenzgang wird sich so jedenfalls nicht realisieren lassen."

Den besagten Verstärker habe ich nach einer Uralt-Anleitung modifiziert 
gebaut ( Vermerk des Verfassers: Aufbau auf normaler Platine 5 * 5 cm² 
).
Der hebt den hier gegebenen DVB-T-Pegel ( Versorgungsrandbereich, 60cm 
lange Unterdachantenne ) so an, dass ich auf 2 TV und je ca. 15m 
Kabellänge verteilen kann.

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