Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 220V-Ventil mit 12V ansteuern


von Stephan (Gast)


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Hallo Community,
ich habe vor mir ein Magnetventil (von ner Waschmaschine) liegen, auf 
dessen Spule steht "220/240V 50/60Hz". Mein Problem: ich habe einen Akku 
mit 12V, 0Hz ;-)
Wie bekomme ich nun das Ventil zum Anziehen?

Erste Idee: bist ja gar nicht dumm, bau einfach ne 12V-Spule drauf. Die 
ist aber leider zu schwach und bringt mein Ventil nicht mal annähernd 
zum vollständigen Öffnen (btw: ist ein vorgesteuertes Ventil, welches 
ich auf direktgesteuert umgebaut habe -> ich brauch etwas mehr 
Anzugskraft als normal...).

Meine zweite und bisher letzte Idee: nen kleinen Wechselrichter von 
12V->230V. Das Ventil dürfte so 2,5W brauchen, insgesamt müssen zwei 
dieser Ventile gleichzeitig an sein können.

Frage an alle: Wie sieht so ein Wechselrichter aus? Ich hab schon nen 
recht einfachen Schaltplan gesehen: Halbbrücke steuert einen Trafo 
"umgekehrt" an (-> hier: 
http://www.knollep.de/Hobbyelektronik/projekte/42/sch.htm). Der ist aber 
schon verdächtig einfach! Zu einfach! Gibts da nicht irgendwelche 
Probleme?
Mein Trafo, den ich hier rumliegen hab, hat sekundär 2x12V, 500mA. Was 
habe ich auf der 12V-Seite für einen Strom zu erwarten?

Ich will erstmal sichergehen, nicht dass ich mich am Schluss noch grille 
(geht schließlich um 220V!)


Stephan

von Peter B. (basejump)


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Du brauchst keine Wechselspannung damit dein Magnetventil anzieht!

Um eine entsprechend hohe Spannung zu erzeugen solltest du dir einen 
StepUp Spannungswandler bauen der genug Spannung liefert.
Meist werden keine 220V benötigt, die Magnete ziehen aber trotzdem 
kräftig an. (musst du ausprobieren)

Solche Spannungswandler wurden viel für Nixie-Röhren gebaut.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Dann hast du offensichtlich ein Problem mit deiner Wicklung für 12V. 
Entscheidend ist der Strom. Du könntest das dann mit einem Power-MOSFET 
einschalten. Eventuell nach dem Einschalten auf den Haltestrom absenken, 
um Energie zu sparen.

Bei einem Trafo gilt immer:
P=Uprim*Iprim=Usek*Isek


Gruß -
Abdul

von Karl-heinz S. (cletus)


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Stephan wrote:
> Hallo Community,
> ich habe vor mir ein Magnetventil (von ner Waschmaschine) liegen, auf
> dessen Spule steht "220/240V 50/60Hz". Mein Problem: ich habe einen Akku
> mit 12V, 0Hz ;-)
> Wie bekomme ich nun das Ventil zum Anziehen?
>

Wenn ich auf Google nach Magnetventil 12V suche, finde ich diesen 
(sponsored) eBay Link:
http://rover.ebay.de/rover/1/707-13950-10512-35/2?mpre=http%3A%2F%2Frover.ebay.com%2Frover%2F1%2F707-13950-10512-35%2F2%3Fmpre%3Dhttp%253A%252F%252Fcgi.ebay.de%252Fws%252FeBayISAPI.dll%253FViewItem%2526item%253D300267998244

Angeblich eines für 12,99 EUR

von Karl H. (kbuchegg)


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Da würd ich nicht lange mit Elektronik rumfackeln.
Ein 12V Relais schaltet das Ventil

Ist vielleicht nicht gerade elegant, aber billig.

von oszi40 (Gast)


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Wäre nur noch Abschaltspannung der Induktivitäten zu beachten um nicht 
irgendwelche Transistoren in die Jagdgründe zu schicken.

Dämpfungsdiode am Relais nicht vergessen! 
http://de.wikipedia.org/wiki/Relais

von Gasst (Gast)


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>Du brauchst keine Wechselspannung damit dein Magnetventil anzieht!

Es gibt AC-Ventile, die beim Betrieb mit DC im Laufe der Zeit nicht mehr 
arbeiten, da sich der Eisenkern vormagnetisiert. Daher ist DC nicht zu 
empfehlen.

von Fralla R (Gast)


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wiso dass den?

von Benedikt K. (benedikt)


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Weiterhin sollte man beachten, dass die Veränderung der Induktivität 
durch den angezogenen Metallbügel ausgenutzt wird:
Anfangs ist der magnetische Kreis offen, was zu einer geringen 
Induktivität und somit zu einem hohen Strom führt -> Starkes Magnetfeld, 
Metallbügel wird angezogen.
Nun ist der magnetische Kreis geschlossen, was zu einer hohen 
Induktivität und somit zu einem geringen Strom führt -> schwaches 
Magnetfeld, das aber ausreicht um den Bügel zu halten.

Wenn man konstant den hohen Strom, der zum Anziehen notwendig ist, 
fließen lässt, wird ziemlich schnell eine Rauchentwicklung beginnen.
Man müsste beim Betrieb mit DC den Strom nach einem kurzen, hohen Impuls 
auf einen niedrigeren Dauerwert reduzieren.

von oszi40 (Gast)


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Jetzt müßte man erst mal nachfragen welche Lösung Ihr meint.

Das 12V-Gleichstromventil ebucht?
Zum Beispiel:
Das 12V-Ventil könnte man ja über ein Relais an butterweiche 12V 
schalten, die mit einem dicken 4700uF Elko gestützt werden. Damit ist 
ausreichend Anzugskraft durch die im Elko gespeicherte Ladung da und 
später werden über einen VORwiderstand die butterweichen 12V bezogen. 
Die brechen dann durch die Ventil-Last zusammen und verhindern die 
Rauchentwicklung des Ventils.

Oder wollt Ihr wirklich das 230V~Ventil mit (geringerem) Gleichstrom 
betreiben? Da könnte ich mir vorstellen, daß es auf Grund seiner 
Konstuktion evtl. klebt.

von Benedikt K. (benedikt)


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oszi40 wrote:
> Jetzt müßte man erst mal nachfragen welche Lösung Ihr meint.

Das AC Ventil mit DC betreiben. Das sollte man, (wie nun schon mehrfach 
geschrieben), vermeiden. Zumindest wenn es langfristig funktionieren 
soll.

von Stephan (Gast)


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Langsam langsam...
also nochmal: ich hab keine 230V zur verfügung, es handelt scih um ein 
mobiles gerät mit bleiakku (hoher einschaltstrom kein problem)... das 
ventil aus der bucht kannst vergessen, einen geldscheisser hab ich 
nicht! außerdem ist das stromlos auch noch geöffnet -> für meine 
anwendung müll!
mit 230V gleichstrom betreiben halte ich auch für wenig sinnvoll.
nächstes problem, ich habe einen geringen druck und brauche relativ 
große nennweiten (ca. 8-10mm). es sind zwei senkrechte röhren (ca. 2m) 
die geleert werden sollen (Druck von 0,2 bar bis auf 0 bar runter...).
in dem ding was ich habe ist auch kein metallbügel wie in nem relais... 
der anker ist konzentrisch mit der spule und taucht bei bestromung ein.
die spule hat einen dc-widerstand von 22kOhm, ich glaub kaum dass ich da 
mit ner geringen spannung einen wirkungsvollen strom hingekomme...

ich konzentrier mich jetzt mal auf den wechselrichter, alternativen find 
ich eigentlich nur sinnvoll, wenns wirklich eine bomben-idee ist...

von Gasst (Gast)


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>... eine bomben-idee ist...

Die hat hier hoffentlich keiner!

Seinerzeit hatte ich Wasserventile von Waschmaschinen o.ä. verwendet und 
mit ca 100VDC betrieben. Per Prozessor und Treiberstufe wurde ein 
Flachtrafo 230V/6V 6VA mit 12V/400Hz auf der Sekundärseite gespeist 
(symm. Gegentaktendstufe) und die Spannung an der Primärwicklung 
gleichgerichtet.
Wenn das Ventil zu Vormagnetisierung neigt, muß man für Umpolung bei den 
Einschaltvorgängen sorgen.

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