Forum: Ausbildung, Studium & Beruf OT: Studium an der Bundeswehruniversität sinnvoll??


von Christian (Gast)


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Hallo allerseits,
es tut mir leid, meine Frage ist ziemlich off topic, aber ich weiß
nicht so recht wen ich sonst fragen soll und außerdem will ich ja
E-technik studieren... :-)
Normalerweise muss man sich für 12 Jahre verplichten lassen, wenn man
an der Bundeswehruni studieren möchte - seit neuestem ist das nicht
mehr so, wenn man eine Firma gefunden hat, die das Studium sponsert.
Der große Vorteil liegt wohl in der guten Ausstattung der Hochschule
sowie daran, dass nicht in Semestern sondern in Trimestern studiert
wird und man somit früher fertig ist.
Nachteil: es kostet 7700 Euro im Jahr, die normalerweise die Firma
trägt, was in meinem Fall aber auf 2/3 Eigenbeteiligung rauslaufen
würde (welche Firma zahlt schon irgendeinem Studenten 7700 Euro im
Jahr??) Mein Studium hätte ich dann 1 1/3 Jahre früher abgeschlossen
(zumindes was die Regelstudienzeit betrifft) und könnte dann die
Studiengebühren wieder reinarbeiten, aber lohnt sich das wirklich?? Die
Trimesterferien würden wesentlich kürzer ausfallen, der Stress wäre
mehr, die Freizeit gering - fandet oder findet ihr euer Studium ist/war
eine lustige Zeit, die man nicht mit Trimestern verbauen sollte??
Außerdem lastet dann ja auch ein gewisser Druck auf einem, wenn man an
die Studienkosten denkt...

Hoffe es hat sich einer erbarmt, der das alles gelesen hat... :-)

Vielen Dank und eine schöne Adventszeit!!
mfg

Christian

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von DerDirk (Gast)


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Hallo!

Mach bloß keinen scheiß!

Also mal abgesehen von meiner schlechten Meinung von der Bundeswehr
(war selbst 4 Jahre zivil da...) ist es glaube ich nicht clever, ein BW
Studium abzustottern. Man kann auch an Fachhochschulen und TUs in sehr
kurzer Zeit fertig werden, indem man die Ferien auf ein Minimum
reduziert. Jedoch ist der Stress, den ein E-Technik Studium mit sich
bringt nicht zu unterschätzen. Ich bin im Moment im 4. Semester, bin
auch noch durch keine Prüfung grasselt (toi toi toi) aber es ist schon
echt Arbeit. Ich mache eben in der Vorlesungs- und Prüfungszeit was für
die Schule und die Ferien geniesse ich. Also zumindest zum Teil: im
Winter wird gearbeitet und im Sommer gefeiert und gesonnt. Ich will das
aber auch nicht missen. Wenn es ansonsten so weitergeht bin ich nach
insgesamt sieben Semestern fertig und habe trotzdem Ferien gehabt.
Ausserdem muss ich keine 7000 Euros berappen!!!
Was du auch noch beachten musst: Beim Bund studierst du als angehender
Offizier (Fenrich?), d.h. du musst erstmal ein Jahr den Grundwehrdienst
schieben und die Offiziersprüfungen und Schulen mitmachen. Ob sich das
lohnt?
Ausserdem sind unsere Partys einfach cooler als die beim Bund, und wenn
du nicht grad an der FH Hannover oder sonstewo studierst, wo es nur
Kerle gibt, hast du auch noch nen paar geile Studentinnen da, die gibts
beim Bund wohl nich...
Also meine Meinung zum schnellen Studium:
Praxissemester splitten und in den Semesterferien machen, ansonsten
normal studieren und nicht vergessen zwischendurch auch öfter mal
ordentlich einen trinken zu gehen! :-)

Gruß -->DerDirk

von Ratber (Gast)


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Naja,ich weiß nicht wie es heute geht aber zu meiner Zeit ging es so das
bei Medizinischen Berufen die Verpflichtung bei 12 Jahren lag so das
man am ende früher fertig ist.

Die Restloiche Zeit dienzt man als Artzt bei der Truppe ab als
ausgleich für die Finanzierung.

Die wurde damals komplett übernommen.

Höhrt sich auf den ersten Blick nicht toll an aber man muß sich auch
vor augen führen das sämtliche Nebenkosten vom Bund getragen wurden.

Also Wohnen,Futtern,benötigte Mittel wie Bücher usw. ebenfalls und die
Praxis hat man dann in einem BW-Krankenhaus oder einer der BW-Kliniken
(zb. BWK Kiel wenn man im Norden war) ableisten.

Durch den Dienstplan und die üblichen Regeln beim Bund  war man auch
etwas gezwungen dabei zu bleiben weil die Leistung auch regelmäßig
überprüft und entsprechend vom Vorgesetzten dann evtl. in einem ernsten
Dienstlichen Gespräch geklärt wird wenn nötig.

Gut für Schlampen die schnell alles fahren lassen und am Ende nix mehr
gepeilt bekommen.Der Spieß gibt einem dann gelegentlich den nötigen
"Arschtritt" wenn man abgleitet.

Obendrein hat man seinen Sold für sich und klann ihn dann auch voll auf
den Kopf hauen.
Nebenjobs sind also nicht nötig wqs auch entlastet.



Bei Studien die wesentlich kürzer dauern ist das natürlich ganz
anders.
Wer verpflichtet sich schon für 8 bzw. 12 Jahre wenn er anner Uni in
3-4 Jahren durch ist ?

Muß man also genau abwägen.

Ich kann nur empfehlen für alle Formen umfassende Informationen
einzuholen.(Die BW Informiert sehr gerne wenn man möchte)

Vieleicht gibt es noch andere Möglichkeiten.


Was die Qualität der Feiern angeht kann ich nicht sagen wie es bei den
Sdudies war aber unsere Gelage waren auch nicht so ganz ohne und der
"Sprit" wurde im Manheim ja auch noch "Subventioniert" so das der
Sold schon ne ganze Ecke reicht gg

Also wie gesagt: Fragen,fragen,fragen ;)

von Ralf (Gast)


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Hi Leute,

hatte mir auch mal überlegt bei der BW zu studieren, aber im nachhinein
bin ich eigentlich froh dass ich es nicht getan habe. Damals war es
halt so, dass man sich 12 Jahre verpflichten musste und das Studium
relativ am Anfang der Zeit lag. Danach hat man dann noch mehrere Jahre
in der Truppe zugebracht und nix mehr mit dem Fach zu tun gehabt, was
nicht so zu empfehlen war. Aber das ist ja bei dir nicht so, weil du es
ja alles privat machen willst.
Weiterhin kenne ich jemanden, der 12 Jahre beim Bund war und in Hamburg
Politikwissenschaften oder irgendsowas studiert hat. Mittlerweile hat
er die 12 Jahre abgerissen und studiert jetzt nach seinen Aussagen
nochmal in Duisburg, da sein BW-Studium nicht vollständig in NRW
anerkannt wurde. Dabei kann ich dir aber auch nur seine Aussagen
widergeben. Ich würde mich also vorher mal ganz genau erkundigen wie
das bei E-Tech aussieht. Wäre ja blöd, wenn es nachher aufgrund der
verkürzten Studiendauer nicht voll anerkannt würde.
Bei mir sieht es so aus, dass ich an der FH studiert habe, jedoch kein
Praxissemester abgeleiste habe. Deshalb ist mein Abschluß im EU-Ausland
auch nicht überall als Dipl.-Ing. (FH) anerkannt, da ich nur 7 Semester
studiert habe.

Viele Grüße,

Ralf

von Ratber (Gast)


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"Weiterhin kenne ich jemanden, der 12 Jahre beim Bund war und in
Hamburg
Politikwissenschaften oder irgendsowas studiert hat. Mittlerweile hat
er die 12 Jahre abgerissen und studiert jetzt nach seinen Aussagen
nochmal in Duisburg, da sein BW-Studium nicht vollständig in NRW
anerkannt wurde"

Also ich kann mir absolut nicht vorstellen das die BW Studien anbietet
die in irgeneinem Bundesland nicht anerkannt werden.

Deswegen frag ich mal schnippig ob dein Bekannter vieleicht das
BW-Studium geschmissen hat und nu das versäumte nacholt oder sonstwie
nicht ganz mit der Warheit rausgekommen ist ?? ;););)

Das erinnert mich stark irgendwie an die angeblich ungültige
Fahrprüfung der Tante die dann nach 2-3 Wochen nochmal wiederholtwerden
mußte.

Die Wahrheit war schlicht und ergreifend das se bei der Prüfung nen
Stopschild überfahren hat und durchgefallen ist.
Also eine Frage des persönlichen Stolzes ja? ;););)

von Ralf (Gast)


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Hi,

das kann schon sein, wie gesagt, ich kann nur seine Aussage widergeben.
Allerdings hatte er seine 2 Pickel auf der Schulter und ich glaube dass
man die nur mit Abschluß bekommt. Ist aber eigentlich auch egal. Ich
würde mich auf jeden Fall mal erkundigen....

Gruß,

Ralf

von Christian (Gast)


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Hallo allerseits und herzlichen Dank für die Anworten!!!
Ich hab' mein 1. Posting möglichst kurz fassen wollen, damit ich auch
jemand find ders liest, dabei ist aber folgendes wohl nicht klar
rausgekommen:
Ich denke an dein Studium OHNE Verpflichtung von 12 Jahren und ich
möchte auch keinen Wehrdienst machen oder sonstigen Müll!! (ich hab'
mich bereits ausmustern lassen) - das ganze hat mit der Bundeswehr und
im Schlamm rumkrabbeln und sowas NIX zu tun - dafür muss ich ja auch
7700 Euro Studiengebühren jährlich aufbringen!!! Ich bekomme dafür
weder ein Bett noch sonst irgendwas (Verpflegung ist glaub ich auch
nicht drin...)

Danke für eure Meinungen - ihr habt mich damit schon in eine bestimmte
Richtung gelenkt und je länger ich drüber nachdenke desto unattraktiver
wird das Bundeswehruni Studium...

Viele Grüße !!

Christian

von Chaldäer (Gast)


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Hi,
meine Zeit ist zwar schon etwas her (von den Gebühren und freiwillig
dort Studieren weiß ich nichts)

Zur Anerkennung des Studiums:
Es gibt einige Studiengänge, die in verschiedenen Wirtschaftszweigen
sehr begehrt sind. Die technischen Gänge stehen da höher im Kurs.
Zum Einen ist der Leistungsdruck aufgrund der Kürze der Zeit etwas
höher, was bei einigen Personalverantwortlichen ein Zeichen von
Streßstabilität darstellt.
Zum Anderen ist es einfacher für einen Absolventen in
(Staats-)Sicherheitssensitivere Bereiche hineinzukommen, da Offiziere
als Geheimnisträger klassifiziert sind.

Es gibt auch Studiengänge, beispielsweise Politikwissenschaften oder
Wirtschafts-und Sozialwissenschaften, die zivil nicht voll anerkannt
sind. Das sind Studiengänge, die auch eher für das interne Weiterkommen
bei Berufssoldaten wichtig wären. (Um es böse zu sagen: Wer bei den
'harten' Studiengängen, wie Informatik, E-Tech und LRT früh genug
rausfliegt, also freiwillig nach einem halben Jahr die Notbremse zieht,
kann, unter Verlängerung der Verpflichtungsdauer, in diese Gänge und
Pädagogik wechseln)

Zur Studiendauer: Es gibt Trimester, also drei Vorlesungsblöcke
hintereinander und ein Trimester vorlesungsfreie Zeit. Diese 'kann'
zur Prüfungsvorbereitung, sowie für Diplom- und Studienarbeiten benutzt
werden. Es gibt normalerweise keine Möglichkeit eine Warterunde
einzulegen. Die Vorlesungen gehen weiter, auch wenn einem noch eine
Prüfung fehlt.

Der große Vorteil: Es gibt (oder gab) fast freie Unterkunft im
Einzelzimmer, günstiges Essen und eine sehr gut Infrastruktur, was
Biblitheken, Lehrpersonal und Laborbereiche betrifft. Bei einer
durchschnitlichen Fachbereichsbelastung von 130 Leuten im Bereich
Informatik (alle Studenten), habe diese ca. 40 Professoren und 80
wissenschaftl Mitarbeiter/Doktoranten.
Ach so: Es gibt ein volles A7-A9er Gehalt

Gruß,
Chaldäer

von Ratber (Gast)


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@Ralf

Naja,jeder Penner der seinen Reservelolli in 2 Jahren baut bekommt
schon den ersten Pickel nachgeworfen soalnge er nur besteht.

Danach verpflichten se sich oft für 4/8/12 Jahre und haben nach
weiteren 2-3 Jahren kommt dann Pickel Nr. 2 (Paßt meist zu denen im
Gesicht fg).

Dh. dann in der Regel Oberleut. schon mit 23.
Das die Vögel bei der Truppe wie Bunte Vögel auffallen und auch
Fachlich total daneben sind erwähne ich mal am Rande.

Ich hab mich in meinen 15 Monaten auch nicht gerade hervorgetan und
siehe da,wie jeder andere W15er bin ich als OG abgegangen und bei der
ersten Reserveübung dann auch noch Natozebra geworden.

Die Bedingung dafür war recht einfach: Keinen "großen" Bockmist
veranstallten.Dabei hab ich die Richtfunkprüfung genaugenommen nie
abgelegt (Wenn man genau dann auf Wache ist und nen Verletzten ins BWK
Fahren muß is das nicht drinne).Da wurde einfach angenommen das ich es
kann da ich ja schließlich die Kisten auch teilweise Repariert habe (Is
zwar nicht mein Bier gewesen aber bevor ich mich bei der Inst anstelle
mach ich es lieber selbst).

Was ich damit sagen will ?

Titel sind Schall und Rauch.
Besonders bei der Bundeswehr.

Im Beruf ist es nicht anders.

Typisch Germany : Wer genug Papier über genügend Kurze schwenken kann
hat gute Chancen.
Ob derjenige auch weiß was er da macht steht auf einem anderen Blatt
das keine Stempel kenn ;)


@Christian

Ja als Einfaches Bezahlstudium ist es egal wo de Studierst.
Da wü´rde ich auch die Freundliche FH vorziehen.


@Chaldäer

Ich gehe mal davon aus das diese "Nicht allgemein anerkannten" Kurse
auch mit entsprechenden Hinweisen gekennzeichnet sind.

Ich weiß nur noch das die Komiker mich seinerzeit unbedingt zunächst
für die Eloka auf 4 Jahre und am liebsten als Z-Grabstein mit
weiterbildung haben wiollten.(Ich hab mich gefragt obs im Norden keine
Bastler gibt ? Sooooooo Doll ware meine kenntnisse nu auch wieder
nicht.Habs nie erfahren gg)

von Chaldäer (Gast)


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Hi Ratber,

Die Wege des Personalstammamtes sind unergründlich...
In der Studienordnung steht so etwas verzeichnet. Die Hochschulen der
Bundeswehr müssen sich auch an das allgemeine Hochschulgesetz halten.
Aber auch zilile Einrichtungen haben da ein paar Schwierigkeiten.
Beispielsweise die FH in Darmstadt bietet kein 'Informatik FH' mehr
an, sondern nur noch Bachelors. Diese sind in Deutschland auch (noch)
nicht anerkannt. Die Verfahren laufen noch (und laufen und laufen....)

Zu meiner Zeit war alles besser. Da gab es noch Ordnung und Disziplin.
;)

Gruß,
Chaldäer

von Ratber (Gast)


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Yo,IT-Berufe lasse ich aus solchen Diskussionen bewust raus denn dort
ist nu garnix geregelt da jede FH macht was se will.
Die Länder machen das gleiche.

Das Ergebnis sind Leute die einen Abschluß in "irgendwas mit
Combiutern" haben und das wars dann auch schon.

Auf der Arbeit lerne ich dann etliche dieser Studienabgänger kennen und
viele haben für ihren Einsatzort eklatante Bildungslücken.

Ein Netzwerktechniker der nicht weiß wo den nun der Unterschied
zwischen Cat 5 und 6 liegt.
Auch früher oft genutzte Sonderbaiuformen sind unbekannt.
Manchmal treffe ich welche die nichtmal wissen was ne IP ist und bei
der Frage nach Subnetzmasken nur Schulterzucken.

Sorry aber ein ,ich umschreibe es mal grob, "Netzwerkmensch" der
nichtmal diese Grundlagen kennt ist vollkommen daneben.

Das ist wie nen Elektriker der das Ohmsche Gesetzt nicht kennt oder
anwenden kann.

Hin und wieder sieht man einen Lcihtblick aber diese Leute werfen in
diesem Chaos schnell das Handtuch und machen sich selbstständig.

Bei uns hat letzte Woche mal wieder ein solch hochbezahlter Komiker
einfach ISDN-strippen statt Cat genommen und sich gewundert warum es
nicht lüpt.
Da frag ich mich was da verkehrt läuft ?

Für mich ist es der Umstand das man anfang der 80er (Regierung
Kohl.Also Erzkonservativ) nix von "Kombiutern" im Unterricht gehalten
hat weils angeblich "Spielzeug" ist.Selbst im Armen Irland ist seit
Mitte der 80er Informatik bestandteil des Lehrplans denn um die Technik
und also auch um das Wissen kommt man nicht drumrum.Das war leicht
abzusehen.

Was jetzt gerade läuft ist nur das Ergebnis des Chaoses der letzten 4
Jahre und insgesammt die Quittung der ignoranz.

Diese Zustände hatte man ende des Krieges.

Sallop gesagt wurde jeder der schonmal ne Strippe inner Hand hatte zum
Elektrofachmann und die wenigen Geprüften Gesellen die noch da waren
waren schnell als "Meister" unterwegs.

Der Bildungsstand war niedrig aber "Mangel macht Meister" womit sich
das alte Sprichwort wieder bestätigt.

Heute läuft es "leider" nicht anders.

Die übrige Bildung läuft auf einen ähnlichen zustand hinaus.

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