"Washington/ USA - Eine von der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA finanzierte Studie der National Academy of Sciences (NAS) hat die sozialen und ökonomischen Auswirkungen einer Super-Sonneneruption und dem darauf folgenden geomagnetischen Sonnensturm eruiert, wie Astro-Meteorologen sie für 2012 erwarten, wenn der aktuelle Sonnenfleckenzyklus voraussichtlich seinen Höhepunkt erreichen wird. Das Ergebnis lässt aufhorchen: Kaum ein Aspekt unseres alltäglichen Lebens bleibt unberührt." Englisch hier: http://www.space.com/scienceastronomy/090107-space-weather-storms.html Deutsche Interpretation hier: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2009/01/sonnensturm-2012-nasa-studie-ber.html In dem Artikel wird auf ein vorhergehendes Ereignis im Jahre 1859 verwiesen, wo die Sonnenaktivität alle Telegraphenverbindungen durchbrennen ließ. Im Jahre 1989 hatten wir Zusammenbrüche des Energieversorgungsnetzes in Kanada und 2003 den Ausfall einiger Satelliten. Wie wird eine Gesellschaft, deren Handelsaktivitäten vorwiegend virtuell getätigt werden und die auch sonst gewöhnt ist, das die Dinge "auf Knopfdruck" reagieren, auf eine längere Nichtverfügbarkeit der Elektrik/Elektronik reagieren? Mehr Artikel zu diesem Thema: http://www.shortnews.de/start.cfm?id=724280
Nein im Ernst: Spannendes Thema! Mich wundert nur die relative Unbeachtetheit dieses Themas. Man hört so gut wie nichts von diesem doch sehr gewaltigen Ereignis (sofern es überhaupt eintritt und wirklich so gewaltig ist wie in den Artikeln vermutet wird). Den Artikel aus der Parawissenschaftsseite würde ich mit Argwohn betrachten wollen. Schade das sich kein wirklich bedeutendes Wissenschaftsblatt dazu äußert?!
Machen wir halt'n Neustart, wie 2000 ... Weiterhin gibt es dann wenigstens in einer Branche Wachstum, ich werde sofort entsprechende Aktien kaufen: Notstromgeneratoren !
Das dieses Thema in der westlichen Presse recht stiefmütterlich behandelt wird meint auch dieser Blogger: http://blog.hasslberger.com/2006/12/major_solar_eruption_little_co.html Da dies schon eine ganze Weile so geht: könnte die Ursache für die globale Erwärmung nicht schlicht und einfach in einer gesteigerten Sonnenaktivität liegen? Da momentan mit dem Verkauf von C02-Emissionslizensen recht viel Geld gemacht wird könnten solche Nachrichten störend wirken. Vielleicht weiß man auch einfach nicht wie man darauf reagieren soll und will nach "deep impact"-Logik eine Panik vermeiden.
Dann müsste ja nach 2012 die Erderwärmung wieder abnehmen. Warten wir es einfach ab, das werden wir noch erleben...
> Da momentan mit dem Verkauf von C02-Emissionslizensen recht viel Geld > gemacht wird könnten solche Nachrichten störend wirken. Lol...die Lobby für CO2-Emissionslizenzen stärker als die ganze Auto- und Öl-Lobby, ja ne, is klar...
CO²? Was ist das?
Aeroengine wrote:
> CO²? Was ist das?
Hau' dir mal 'ne Flasche Sprudelwasser auf EX 'rein, dann weißt du's!
:))
Thilo M. (power) wrote: > Hau' dir mal 'ne Flasche Sprudelwasser auf EX 'rein, dann weißt du's! > :)) Noch besser, halt mal die Nase direkt über eine volle Mineralwasserflasche (muss Kohlensäure enthalten), schüttel sie dann ein wenig und rieche mal kräftig dran :)
Rüdiger Knörig wrote: > Da dies schon eine ganze Weile so geht: könnte die Ursache für die > globale Erwärmung nicht schlicht und einfach in einer gesteigerten > Sonnenaktivität liegen? Was dafür spricht: 2000 und 2001 waren sogar auf 49° N öfters Polarlichter zu beobachten - das war das letzte Sonnenfleckenmaximum. Ich hatte sowas vorher noch nicht gesehen. Im zumindest im vergangenen Jahr soll es überhaupt keine Sonnenflecken gegeben haben, was höchst ungewöhnlich ist.
Lachnummer...
Juchhuuu, da gibts endlich wieder mehr Solarenergie.
Timo wrote:
> Lachnummer...
Hast du Argumente, oder trollst du nur?
Ich glaube auch nicht, dass die Telegrafenleitungen durch die Sonnenstrahlung durchgebrannt sind. Gibt es da andere Quellen oder Belege zu ?
Karl-heinz Strunk wrote: > Ich glaube auch nicht, dass die Telegrafenleitungen durch die > Sonnenstrahlung durchgebrannt sind. Du verwechselst Sonnenstrahlen mit einem handfesten geomagnetischen Sturm. Telegrafenleitungen hat es damals deshalb erwischt, weil sie viele Kilometer lang sind und damit natürlich einiges an Spannung induzieren können, wenn sie in ein magnetisches Wechselfeld geraten.
Karl-heinz Strunk wrote:
> Gibt es da andere Quellen oder Belege zu ?
Ja, denn sogar Hochspannungsnetze sind deswegen schon zusammengebrochen.
>Hast du Argumente, oder trollst du nur?
Mein Ausspruch bezog sich nicht auf das Thema sondern auf den Autor...
Timo wrote: >>Hast du Argumente, oder trollst du nur? > > Mein Ausspruch bezog sich nicht auf das Thema sondern auf den Autor... Also trollst du.
>Also trollst du.
Das gute ist ja, ich weiß von wem das kommt... ^^
... ohjeh unser Rüdiger, wieder mal was aufgeschnappt und gleich ein Untergangszenario gebastelt. Rüdiger, hast Du überhaupt schon mal die Sonne mit einem Teleskop beobachtet? Ich widme mich aktiv der Astronomie seit 1980 und auch die Sonne ist ab und zu mein Beobachtungsobjekt. Das wirklich relevante hat "Uhu" zu Besten gegeben. Voriges Jahr Null Sonnenflecken aber auch vor zwei Jahren gab es, zumindest ab September, keine Sonnenflecken zum Beobachten. So was habe ich noch nie erlebt, eigentlich kann ich mich an keine Beobachtung erinnern wo ich keine Sonnenflecken gesehen habe(früher). Es gab immer was zu sehen, auch im Minima der Aktivität. Dabei(seit 1980) setze ich für die Zählung immer die gleiche Vergrösserung an: 120 bis 150-fach. Gut nehmen wir mal den Worst-Case: Immer wenn ich beobachtet habe waren die Sonnenflecken auf der Rückseite der Sonne. Aber über 2 Jahre nur Pech gehabt?? Ein relevanter Punkt für mich ist der Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und dem Klima auf der Erde. Ein Sonnenfleck ist ein Gebiet mit tieferen Temperaturen(ca. 1000K). Dort ist der Energiehaushalt sichtbar gestört, die eigentliche Fusion läuft aber unter der Oberfläche ab. Nun sagt mir zumindest die Logik: Viele Sonnenflecken, dann weniger Energieabstahlung der Sonne -> Klima auf der Erde wird Kälter. Jetzt schau mal in Wikipedia nach, dort wird es genau umgekehrt erklärt. Aber es gibt genügend Abhandlungen zu diesem Thema mit Pro und Contra. zu Deinen "geschmolzenen Trafostationen": ============================================= Nehmen wir eine Überlandleitung mit 110kV/50Hz und ein bissle Strom dazu. Diese baut doch wohl ein Magnetfeld mit 50Hz um die Leiter auf. Für die Länge/Daten ist eigentlich der "Thilo M." zuständig, aber sagen wir einfach dass die Leitungslänge ca. 1000km beträgt. Ich meinte damit den Weg von Trafostation zu Trafostation. Nun kannst Du einmal ausrechnen, was für eine Beschaffenheit das elektromagnetische "Störfeld" besitzen muss, damit soviel Energie zusätzlich in den Leitungen induziert wird, um die Trafostation in Rauch aufgehen zu lassen. Mein Gefühl sagt mir, dass eher Dein Hirn rausgebrannt ist, bevor die Station qualmt. :-) Wenn dies eine repräsentante und wissenschaftliche Studie sein soll, kommen mir aber Zweifel, aber man lernt nie aus. Anders sieht es im Bereich der Informationsübertragung und der EMV-empfindlichen Geräte aus. Hier wird mit relativ geringen Strömen gearbeitet und es können leicht Spannungen/Ströme in das System induziert werden, was in der Informationsverarbeitung zu Fehlern führt. Trifft eine starke elektromagnetische Wolke von der Sonne auf die Erde, können Fehlfunktionen auftreten. Kurz gesagt: Ich glaube das schon mit dem Zusammenbruch des Telegraphennetzes anno 1859. Ob die die Energie der Wolke ausreichte, um soviel Spannung zu "Durchbrennen" der Stationen zu induzieren, weiss ich nicht da mir die Leitungslängen fehlen. Vielleicht war es nur das sogenannte "kosmische Prasseln", was die Telegraphen aus dem Tritt brachte. Ebenso könnte der Zusamenbruch des Stromnetzes zustande gekommen sein. Meines Wissens kommunizieren die Trafo-/ Schaltstationen über das Stromnetz. Hier widerum müsste der "Thilo" helfen. Das die Übertragung wegen des starken elektromagnetischen Feldes in die Knie gegangen ist, kann ich mir schon vorstellen, aber ein so starkes Feld für das Schmelzen der Trafos entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Hochachtungsvoll Stevko
Nur mal so am Rande bemerkt, egal was sich auf der Sonne ereignet, es gibt doch kaum Möglichkeiten (oder gar keine) sich dem zu entziehen. Also warum die Pferde scheu machen? Kann man gefährdete Satelliten vom Himmel holen? Nee oder? Kann man sich auf der Erde vor Sonnenstürmen schützen? Wohl nicht wirklich. Vielleicht kann man im akuten Fall die entsprechenden Netze vorher runterfahren, gewiss, vielleicht bringt das sogar was. Aber vergleichen wir doch mal die Bedrohung dieses möglichen aber auch nicht mit Sicherheit eintreffenden Ereignisses mit den Folgen der momentanen Finanzkrise. Vielleicht sollten wir uns mal besser bewusst machen, wo die wirklichen Gefahren für die Zivilisationen lauern. Hat allein schon mal jemand berechnet, wieviele Menschen aufgrund von Spelulation mit Grundnahrungsmitteln wegen Mangelernährung erkrankt oder zu Tode gekommen sind? Hat schon mal jemand abgeschätzt, wie viele Sparer weltweit um ihre Altersversorgung betrogen wurden, weil die Überschussbeteiligungen der großen Versicherer jetzt reihenweise wegbröckeln? Ist eigentlich bekannt, dass schon über 1 Millionen Deutsche ihren Riester Vertrag gekündigt haben, weil sie spitz bekamen, dass oftmals erst ab dem 11. Jahr der Einzahlung überhaupt ein Plus sich ausbildet? Statt sich vor astronomischen Ereignissen zu fürchten sollte man sich lieber mal fragen, was eigentlich bisher getan wurde, damit sich sowas wie der Finanzkollaps kein zweites mal ereignet. Was Al Kaida oder der 11. September nicht geschafft hat, nämlich die gesamte Finanzwelt bersten zu lassen, das wurde in den Industriestaaten mindestens billigend in Kauf genommen oder aktiv befördert durch - Freiheit für Hedge Fonds, Derivate, Verbriefungen, Leerverkäufe, falsche Ratings, wüste Spekulationen usw. - ohne die geringste Rücksicht auf die möglichen Folgen. Denn es geht - so dachte man - bisher immer weiter nach oben mit dem Geldvolumen und den Aktienkursen - Geld aus dem Nichts, als Triebfeder globaler Gier. Die wahre Bedrohung für den Planeten Erde hat immer noch 2 Beine, trägt meistens einen Maßanzug und beherrscht perfekt die Sprache des Neusprech.
.... genau und als Ergaenzung: hat zwar 2 Beine, sitzt aber im Rollstuhl ist neurotisch paranoid und versucht mit seinen Kumpels die DDR 2.0 zu errichten. Ansonsten traegt er meistens einen Maßanzug und beherrscht perfekt die Sprache des Neusprech. :-p
Autsch wrote: > Kann man sich auf der Erde vor Sonnenstürmen > schützen? Wohl nicht wirklich. Vielleicht kann man im akuten Fall die > entsprechenden Netze vorher runterfahren, gewiss, vielleicht bringt das > sogar was. Man kann zumindest Überlegungen anstellen, was man im Falle des Falles am besten tun könnte, zumal wir ja einiges an Vorwarnzeit haben (die optischen Effekte sind bereits nach 8 Minuten auf der Erde sichtbar, die Teilchenströme brauchen einige Zeit, bis sie die äußere Athmosphäre erreichen). Ist zumindest besser als das Vogel-Strauß-Prinzip. Wenn ich den Artikel recht verstanden habe, wollte er genau das bei den (US-)regierungsamtlichen Stellen erreichen, dass sie überhaupt erst einmal darüber nachdenken. Es gibt zumindest Naturkatastrophen, gegen die wir deutlich machtloser sind als gegen eine solche. Man denke hier an den Meteoriteneinschlag, der die Dinosaurier aussterben lassen hat...
@ Stevko: Was du über die nicht-Gefährdung von Stromnetzen schreibst, sehen offenbar eine Reihe Leute, die sich mit dem Thema befaßt haben nicht so, wie du. Es sind tatsächlich schon Hochspannungsleitungen in Folge von Sonnenstürmen zusammengebrochen. Spektrum der Wissenschaft 03/09 bringt einen Artikel dazu.
Hallo Uhu, ich möchte die Studie nicht in Abrede stellen und die Wissenschaftler als Lachnummern hinstellen. Nur beim Nachvollziehen der Argumentation kommen mir immer wieder Zweifel, ob hier der richtige Ansatz gewählt wurde. Bei Überlandleitungen stelle ich mir folgendes vor: Hier wird bei einer hohen Spannung ein kräftiger Strom übertragen. Dabei baut die Leitung ein nicht unerhebliches Magnetfeld um sich auf. Das ganze ist noch mit 50Hz beaufschlagt. So jetzt kommt der elektromagnetische Sonnenwind. Durch die Erdatmosphäre wird er geschwächt, aber die Statelliten erwischt es voll. Jetzt trifft er in der Erdatmosphäre auf das Magnetfeld der Überlandleitung. Das muss er erst mal überwinden und dann soll der Sonnenwind entgegen dem Stromfluss noch einen so kräftigen Strom induzieren, dass es sogar die Wicklungen des Trafos schmelzen lässt. Dazu kommt ja noch die Netzfrequenz erschwerend hinzu. Vielleicht übersteigt das meine Vorstellungskraft, jedoch müsste der elektromagnetische Wind von der Sonne so stark sein, das es jeden Computer abfackelt bevor die Trafostation brennt. Da helfen auch keine 1000km lange Leitungen was, den zum Schmelzen braucht man Strom und zwar richtig kräftig. Oder ist die Frequenz des Sonnenwindes synchron zur Netzfrequenz? Ich weis es nicht und wäre froh wenn jemand mit einer vernünftigen Erklärung daherkäme. Dann kommt vielleicht bei mir der "Aha-Effekt". Wo ich mir erhebliche Störungen vorstellen kann sind Leitungen mit Gleichstromübertragung und Leitungen ohne Stromfluss(abgeschaltet). Da wirken auf jeden Fall die Leitungen als Antennen und bei 1000km Länge gibts schon was "Gescheites", aber zum Schmelzen der Trafos? Ich denke da eher an Überschläge durch die hohen induzierte Spannungen mit wenig Strom. Jedenfalls bin ich froh dass sich überhaupt Menschen deswegen Gedanken machen und die Auswirkungen studieren. Bei zukünftigen Reisen innerhalb des Sonnensystems wird der Sonnenwind auf jeden Fall ein Begleiter sein. So mach mal meine Rakete flott, heute Abend gehts auf den Mond Io zur Disko. ;-) Gruss Stevko
Ich empfehle dir, den Artikel im Spektrum zu lesen. Schwere Sonnenstürme können das Erdmagnetfeld sehr stark beeinflussen. Dadurch entstehen Induktionsspannungen in langen Hochspannungsleitungen, die dann eben irgendwo ein Teil kurzzeitig überfordern können. Die in die Leitung regulär eingespeiste Energie tut dann den Rest. Die Elektronen des Sonnenwindes sind nicht die direkte Ursache. Der Solarsturm in der Nacht vom 28. auf den 29. August 1859 ließ die Telegraphennetze weltweit zusammenbrechen - das waren für heutige Begriffe eher Starkstromanlagen, als Telekommunikationsnetze.
http://en.wikipedia.org/wiki/Geomagnetic_storm http://en.wikipedia.org/wiki/1859_solar_superstorm Im Basisartikel steht übrigens, dass es gerade die Wechselspannungs- übertragung ist, die die Geschichte anfällig macht: es wird eine Gleichspannung induziert, und der daraus resultierende Gleichstrom sättigt dann die Trafokerne magnetisch.
Dagegen hilft nur: Gleichspannungs-Transformatoren einsetzen. ;-) Flücht Paul
Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) wrote: > Man kann zumindest Überlegungen anstellen .. Ist zumindest besser als > das Vogel-Strauß-Prinzip. .. Ist auch nichts gegen einzuwenden, ich glaube aber die Bedrohungen für viele Menschen kommen eher von der Erde als aus dem Weltenraum (ein herrlicher Beriff, den Prof. Heinz Haber immer verwandt hat ;)). > Es gibt zumindest Naturkatastrophen, gegen die wir deutlich machtloser > sind als gegen eine solche. Man denke hier an den Meteoriteneinschlag, > der die Dinosaurier aussterben lassen hat... Das wäre vielleicht das beste was der Erde mal passieren könnte. In 6 Monaten schägt ein 30 KM großer Meteor ein. Was glaubst du wie viele scheinbar unlösbaren Konflikte auf der Erde plötzlich beigelegt würden ..
"und der daraus resultierende Gleichstrom sättigt dann die Trafokerne magnetisch." => Abhilfe: Luftspulen !!!
Die sättigen doch noch schneller.
*.* wrote:
> Die sättigen doch noch schneller.
Das mußt du erklären.
... wenn man davon ausgeht das das Grundstück der Trafostation nicht beliebig vergrößert werden kann.
Man sollte solche "Magnetstürme" nicht unterschätzen. Der "nukleare elektromagnetische Impuls" wird ja auch nicht direkt durch die Kernexplosion erzeugt sondern auch "nur" durch Teilchenströme, welche die Gammastrahlung ausgelöst hat: "Ein nuklearer elektromagnetischer Impuls, abgekürzt NEMP (engl. Nuclear Electromagnetic Pulse) wird indirekt als Folge von intensiver Gammastrahlung in einigen 100 km Höhe über der Erdatmosphäre im Zusammenhang mit dem Erdmagnetfeld in der Atmosphäre durch den so genannten Compton-Effekt ausgelöst. Eine solch starke transiente Gammastrahlungsquelle ist nur durch eine Atomexplosion zu erzeugen. Bis zum Verbot oberirdischer Kernwaffentests fanden solche Explosionen tatsächlich statt und beschädigten oder zerstörten in den betroffenen Gebieten Versorgungsnetze und Schiffe, so beim Kernwaffentest Starfish Prime über dem Pazifik am 9. Juli 1962. Durch hochenergetische Gammaquanten im Energiebereich von einigen MeV aufwärts, die bei einer solchen Nuklearexplosion emittiert werden, kommt es an den Molekülen der obersten Schichten der Erdatmosphäre zu einer schlagartigen Ionisierung: Dabei werden aus den Molekülen Elektronen herausgeschlagen, so genannte Primärelektronen, von denen ein großer Anteil die ursprüngliche Richtung des Gammaquants beibehält und sich Richtung dichterer Atmosphärenschichten bewegt. Ein Teil dieser freien Elektronen verursacht wegen der hohen Energie in Folge weitere Stoßionisationen und setzt dabei weitere so genannte Sekundärelektronen frei. Die auf die Erde zufliegenden negativen Elektronen und die zurückgebliebenen positiven Luftionen bilden einen transienten elektrischen Dipol. Aufgrund der Ablenkung der bewegten Ladungsträger im Erdmagnetfeld als Folge der Lorentzkraft entsteht dabei ein transienter magnetischer Dipol. Diese zeitlich und räumlich schnell veränderliche Ladungs- und Stromverteilung der Dipole im oberen Atmosphärenschichten erzeugt ein breitbandiges, transientes Wellenfeld, welches erst den eigentlichen elektromagnetischen Impuls ergibt, der für Beeinträchtigungen von elektronischen Geräten und elektrischen Anlagen verantwortlich ist. Ein NEMP ist im Unterschied zum LEMP durch die besonders steile Anstiegsgeschwindigkeit und somit Breitbandigkeit gekennzeichnet. Bereits nach 4 ns werden 90 % des Maximalwerts erreicht. Der genormte NEMP, wie er in Prüflaboratorien zum Prüfen von Abschirmungen verwendet wird, weist als Maximalwert eine elektrische Feldstärke von 50 kV/m und eine magnetische Feldstärke von 133 A/m auf." Die von der Sonne erzeugten Teilchenströme werden nicht in den Bereich eines NEMP vorstoßen, allerdings haben auch schon geringere induzierte Ströme und Spannungen wohl deutliche Auswirkungen auf das Stromversorgungsnetz. So sind die modernen Übertragungsleitungen mit komplizierten Ausgleichs- und Kontrolleinrichtungen versehen, welche die beträchtlichen kapazitativen und induktiven Eigenschaften der Leitungen bei Lastwechsel kontrollieren sollen und die Leitungen bei Fehlströmen abschalten. Gerade die Schutzschaltungen könnten durch induzierte Ströme ausgelöst werden, die Regelschaltungen könnten aufgrund der Verletzung des theoretischen Modells aus dem Tritt geraten. Jedenfalls ist 2001 in Kanada das Stromnetz ausgefallen. Inwieweit Ausgleichsströme direkt für Zerstörungen sorgen können weiß ich nicht, denkbar ist es aber. Auf der kommunikationstechnischen Seite könnte ein massiver Ausfall von Satelliten wohl die wahrscheinlichste Konsequenz sein. Ob die Satelliten danach wieder anfahren ist eine andere Frage. Diese Sache mit dem solaren Sturm zeigt lediglich wie sehr "schönwetterabhängig" unsere Zivilisation eigentlich ist. Die älteren Semester werden das aber anhand der Schneefallkatastrophen in den 70iger/80iger Jahren sicher wissen.
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