Hallo, häufig fällt mir auf, dass zu vielen Dingen, eher bei Software als bei Hardware, aber auch da, keine oder nur sehr spärliche Dokumentationen vorhanden sind, die dann meist noch einige Fehler enthalten. Woran liegt das? Ich denke, wenn es keine Doku gibt, kann man das Produkt ja gar nicht verwenden. Am schlimmsten sieht das im Bereich Linux-Kernel aus. Viele quelloffene Komponenten sind überhaupt nicht dokumentiert - oder sind diese nur firmenintern dokumentiert und unter Verschluss gehalten? Evtl. um die Sicherheit zu erhöhen, dass ein potentieller Hacker die Sicherheitslücken und Schwachstellen nicht auf dem Silbertablett serviert bekommt? Oder soll möglichst die Funktionsweise der zugehörigen Hardware (bei Treibern) nicht erkennbar sein um so billigen China-Plagiaten vorzubeugen? Kann es auch sein, dass der Programmierer glaubt, er müsse es nicht dokumentieren, da es ja so selbsterklärend und logisch aussieht?
Stefan Helmert wrote: > Am schlimmsten sieht das im Bereich Linux-Kernel aus. Viele > quelloffene Komponenten sind überhaupt nicht dokumentiert Schon mal dran gedacht, dass der Kernel seine Doku selber enthält? Das ist aber nur die Doku, falls du tief einsteigen willst. Informationen zu Boot-Parameter und Co findest du zur Genüge im doc-Verzeichnis. Wenn du natürlich HTML (oder ein Format deine Wahl) erwartest, hast du Pech gehabt. Achja: Und es wird dir keiner (außer gegen Bezahlung) ein Handbuch nach Hause schicken. Aber was erwartest du?
Sag mal, bist du nicht dazu in der Lage, dir mal über ein Thema eigenständig Gedanken zu machen? Möchtest du stets und ständig alles vorgekaut haben?
Timo wrote: > Sag mal, bist du nicht dazu in der Lage, dir mal über ein Thema > eigenständig Gedanken zu machen? Möchtest du stets und ständig alles > vorgekaut haben? Das stimmt, manchmal will man einfach was vorgekaut bekommen. Z.B. wenn man nach Boot-Parametern des Sata-Moduls sucht, will ich nicht erraten müssen, was der Programmierer als Parameter genommen haben könnte. Aber auch das steht alles im Kernel-Doc drinne.
Mag sein, dass der Linuxkernel nen schlechtes Beispiel war. Aber im wesentlichen hat der OP Recht, finde ich. Viele Bibliotheken sind grauenhaft schlecht dokumentiert. Und das "Der Quellcode selber is die besste Dokumentation" is 1) Arrogant, 2) nicht Sinn einer Dokumentation sich erst Studenlang durch den Code wühlen zu müssen und 3) meinsten eine Ausrede für die Faulheit/Unmotiviertheit des Progammierers ne Dokumentation zu schreiben.
Klaus wrote: > Viele Bibliotheken sind > grauenhaft schlecht dokumentiert. Ja, stimmt. Und? Das aber an quelloffen oder nicht festzumachen, finde ich kurzsichtig. > Und das "Der Quellcode selber is die > besste Dokumentation" is 1) Arrogant, 2) nicht Sinn einer Dokumentation > sich erst Studenlang durch den Code wühlen zu müssen und 3) meinsten > eine Ausrede für die Faulheit/Unmotiviertheit des Progammierers ne > Dokumentation zu schreiben. man Doxygen Damit kann man meines erachtens sehr gut dokumentieren. Die Frage ist, worüber wir reden: Reden wir hier über die Dokumentation z.B. einer API oder um ein Benutzerhandbuch eines Programms? Wenn ich eine Klasse dokumentiere, auf die andere Programmierer zugreifen wollen, erwarte ich von denen, dass die in der Lage sind, mit Doxygen dokumentierten Code zu lesen bzw mit der Doxygenausgabe etwas anzufangen.
Uhu Uhuhu wrote:
> Guck dir mal die Doku für USBprog an...
Soll das ein Positiv- oder ein Negativbeispiel sein?
Nachteil finde ich bei der Doku, dass Benedikt da zigtausend Unterseiten
auf embedded-projects hat, die allesamt nicht wirklich miteinander
verbunden sind...
Ich suche mich auf der Seite regelmäßig zu Tode, z.B. wenn ich nur die
Belegung rausfinden will.
Karl-heinz Strunk wrote: > Ich suche mich auf der Seite regelmäßig zu Tode, z.B. wenn ich nur die > Belegung rausfinden will. Du auch?
Das Hauptproblem ist einfach das gutes Dokumentieren nicht gewürdigt wird. Schreibt man ne Doku sieht eh niemand rein, und in dem Falle das es doch mal jemand tut steht das was derjenige Wissen will garantiert nicht so drin wie gebraucht ;)
Ich musste auch schon mehrmals über die Doku mancher IC's kotzen. Ab und zu hat man das Gefühl, die Anleitungen werden von Studenten des Lehramts geschrieben, die Sport und bildende Kunst studieren :/ Man wird bei einem 300 Seiten langen Programmer-Manual hin und her durch die Register geschickt und muss bei einem Satz 3 weitere Seiten gleichzeitig im Auge behalten. Dazu wird man mit Abkürzungen zugebombt und den ganzen "wenn und aber"'s. Während der Programmierung stellt man dann fest, dass manche Sachen unvollständig oder gar nicht beschrieben wurden. Solche Datenblätter machen echt Spass ;) Aber Monopolisten wie N I können sich sowas ja erlauben ^^
Bei uns (Reparaturabteilung) gilt die Devise: 'keine Doku - keine Reparatur'. Alles Andere ist Bastelei oder Pfusch.
"Bei uns (Reparaturabteilung) gilt die Devise: 'keine Doku - keine Reparatur'. Alles Andere ist Bastelei oder Pfusch." Dann seit ihr im falschen Gewerbe tätig. Ohne Schaltplan reparieren zu können ist kein Pfusch. Nur mit Schaltplan reparieren zu können ist Bastelei.
Erstaunter wrote: > "Bei uns (Reparaturabteilung) gilt die Devise: > 'keine Doku - keine Reparatur'. > > Alles Andere ist Bastelei oder Pfusch." > > > > Dann seit ihr im falschen Gewerbe tätig. > > Ohne Schaltplan reparieren zu können ist kein Pfusch. > Nur mit Schaltplan reparieren zu können ist Bastelei. Naja, sportlich und im privaten Bereich sehe ich das auch so. Nur, wie sieht das mit Nachweisen im kerntechnischen Bereich aus? Wenn ich nicht jeden kleinen Handgriff ordnungsgemäß nachweisen kann, wird mir (uns) seitens des Umweltministeriums der Ar... aufgerissen. Darum die Devise! ;)
Dann laß den Satz mit Bastelei und Pfusch weg. Es gibt noch genügend Geräte zu reparieren, die keinen eigenen Kernreaktor zur Stromversorgung benötigen. :-)
>Es gibt noch genügend Geräte zu reparieren, die keinen eigenen >Kernreaktor zur Stromversorgung benötigen. :-) Für uns leider nicht. :)
Thilo M. wrote: > Naja, sportlich und im privaten Bereich sehe ich das auch so. > Nur, wie sieht das mit Nachweisen im kerntechnischen Bereich aus? Und der Preis für das am meisten aus der Luft gegriffene geht an ... ...*TUSCH* ... Thilo! SCNR , nimms mir nicht übel ;-) Ich kann mich an eine Zeit erinnern, in der in den Fernsehchassis die Schaltpläne von innen befestigt wurden....Bei jedem....
Strahlende Gesichter in der ganzen Abteilung - da gibt es Firmen, wo der Chef misstrauisch werden würde. :)
>SCNR , nimms mir nicht übel ;-)
Tu' ich nicht.
Wenn du's mit 20++ Jahren alten Baugruppen zu tun kriegst, bist du froh,
überhaupt was zu kriegen.
Und dann noch eine qualifizierte Reparatur nachzuweisen ist oft nicht
einfach.
Versuche mal z.B. einen CMOS-IC, z.B. 4011 im Keramikgehäuse zu kriegen,
möglichst vom gleichen Hersteller wie das Original.
Die Doku für das alte Zeugs zu beschaffen und erhalten setzt eine
bundesweite Kooperation der Reparaturwerkstätten in unserem Bereich
voraus, was auch prima funktioniert.
;-) Ich habe ein HP TC1100 (ist ein Business Tablet) Ich habe gegoogled: Weils außerhalb des Supports ist, hat HP die Servicemanuals komplett freigegeben. Vorbildlich und supergeil!
Es sollte zur Pflicht für die Hersteller gemacht werden, Schaltungsunterlagen für Geräte, die jeder kaufen kann, zum Download zur Verfügung zu stellen (einige Hersteller machen das, auch für aktuelle Geräte). Wenn man ein Gerät dadurch länger erhalten kann, empfiehlt man sie gern auch anderen. Ist also ein positiver Effekt für den Hersteller.
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