Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sicherungswiderstand, was ist das?


von Transi (Gast)


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Hallo Allerseits,

ich habe in den verschiedensten Schaltungen, üblicherweise in der 
Versorgungsleitung, Widerstände mit wenigen Ohm (0,22 – 2,2Ohm) gesehen, 
die mit einem Achtungszeichen (Dreieck mit Ausrufezeichen) 
gekennzeichnet sind. In der Stückliste steht dann z.B. 
Sicherungswiderstand 1Ohm/SMD/1206
Was hat es mit diesen Widerständen auf sich? Wirken sie wie eine 
Sicherung , gehen aber sicher nicht in Flammen auf? Unterbrechen sie 
sicher, bei Überlastung oder was genau zeichnet diese Bauteile aus? Ich 
finde zwar einige unter google, aber keine technische Beschreibung was 
dieses Bauteil ausmacht. Hat mir vielleicht jemand einen link zu einem 
Datenblatt von so einem Bauteil (am liebsten SMD) oder sonst eine 
technische Beschreibung?

Herzlichen Dank

Transi

von Panzerknacker 176-671 (Gast)


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Bei Überlastung unterbrechen die nur und brennen nicht ab.

von Hugo (Gast)


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Sind ganz normale Widerstände, die nur als Sicherungen "missbraucht" 
werden.

von Ich (Gast)


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Das sind Kohleschichtwiderstände. Metallschichtwiderstände werden oft im 
Gegensatz zu Kohleschicht bei Überlastung niederohmiger.

von Stefan Salewski (Gast)


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Autor: Ich (Gast)
Datum: 24.03.2009 15:05

>Das sind Kohleschichtwiderstände. Metallschichtwiderstände werden oft im
>Gegensatz zu Kohleschicht bei Überlastung niederohmiger.

Wenn das stimmt, dann erklär mal.
Wenn ich mich an den Schulversuch erinnere, mit einer Glühlampe mit 
Kohlefaden und einer mit Metallfaden, da war es umgekehrt.

Wolfram wird bei höherer Temperatur hochohmiger, da sind wir uns wohl 
einig.

von Jens G. (jensig)


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nicht nur Wolfram, sondern die meisten der Metalle.
Ich denke, die Sicherungs-R's sollen entweder einfach den 
(Einschalt-)Strom begrenzen, oder werden als Sicherung mißbraucht.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Es gibt auch kleine PTC Sicherungen in diesen Gehäusen. Sind aber meist 
größer.
http://en.wikipedia.org/wiki/Resettable_fuse

von Ich (Gast)


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Es geht nicht um die Reaktion bei Erhitzung, sondern bei Zerstörung des 
Widerstandes durch Überlast. Die Kohle brennt weg -> R wird höher, kann 
bis zur Unterbrechung des Stromflusses gehen.

Die Metallschicht reagiert anders. Dort kann es in beide Richtungen 
gehen. Da es nun nicht sicher ist ob der Widerstand hoch- oder 
niederohmig wird, sind Sicherungswiderstände grundsätzlich keine 
Metallschichtwidersände.

von Ich (Gast)


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Ach ja, der Wolframdraht erreicht ein klein wenig höhere Temperaturen in 
der Glühlampe als der Leiterplatte und den umliegenden Bauelementen 
zuträglich wäre. ^^

von Transi (Gast)


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Melde mich wieder,

so ganz klar ist mir die Sache immer noch nicht. Welchen Sinn macht denn 
dann so ein Widerstand? Kurzzeitige Überlastungen wird er überstehen, 
bei denen eine Sicherung schon auslösen würde, denke ich. Nur was 
schützt er denn dann? Kommt es zu einem Kurzschluss (z.B. CE-Strecke 
eines Transistor defekt) dann raucht der Widerstand kontrolliert ab. 
Eine Sicherung hätte da aber auch reagiert. Steht die Überlastung nur 
kurz an (z.B. Transistor ist zu lange eingeschaltet, warum auch immer) 
dann hat man doch überhaupt keine Garantie was zuerst den Geist aufgibt, 
der Schutzwiderstand oder die zu schützende Schaltung. Das Ding ist für 
mich noch immer suspekt.


Gruß

Transi

von wikipedia-cheater (Gast)


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> Welchen Sinn macht denn dann so ein Widerstand?
http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstr%C3%BCckstellende_Sicherung#Funktionsweise

von Andrew T. (marsufant)


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Ich wrote:
> Es geht nicht um die Reaktion bei Erhitzung, sondern bei Zerstörung des
> Widerstandes durch Überlast. Die Kohle brennt weg -> R wird höher, kann
> bis zur Unterbrechung des Stromflusses gehen.
>
> Die Metallschicht reagiert anders. Dort kann es in beide Richtungen
> gehen. Da es nun nicht sicher ist ob der Widerstand hoch- oder
> niederohmig wird, sind Sicherungswiderstände grundsätzlich keine
> Metallschichtwidersände.

Ist grundsätzlich nicht so.
Bevor Du mal wieder meine Aussage anzweifelst, ein Beispiel: 
http://www.vishay.com/fuses/

Es gibt beide Ausführungen als Sicherungswiderstande: Sowohl in Kohle- 
als auch in Metallschicht.

Und dann noch als Drahtwiderstände mit Sicherungswirkung. draloric war 
da ziemlich lange im Markt mit diesen Typen.

Der Aufbau macht es. Sicherungswiderstände sind so kontruiert, dass sie 
eine Schwachstelle enthalten. Diese öffnet gezielt den Stromkreis.

von Benedikt K. (benedikt)


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Andrew Taylor wrote:

> Der Aufbau macht es. Sicherungswiderstände sind so kontruiert, dass sie
> eine Schwachstelle enthalten. Diese öffnet gezielt den Stromkreis.

Genau das ist der Punkt! Wer schonmal einen normalen 1/4W Widerstand 
überlastet hat, kennt das: Selbst bei 5W brennt der noch nicht durch, 
sondern glüht erstmal eine Weile. Dabei passiert es nicht selten, dass 
er irgendwas in der Umgebung entzündet. Genau das passiert bei 
Sicherungswiderständen nicht: Diese glühen nicht, sondern werden einfach 
hochohmig.

von Ich (Gast)


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Der Schutzwiderstand vermindert durch seinen Wert z.B. den Stromstoß 
beim Einschalten des Gerätes.

Stirbt z.B. im TV der Zeilentransistor, verhindert der 
Sicherungswiderstand mit hoher Wahrscheinlichkeit den Tod des 
Netzteiles.

Ändern sich Werte eines Bauelementes langsam und verursachen damit eine 
Zunahme des fließenden Stromes hilft er wieder um schlimmeres zu 
verhindern.

Ein Schutzwiderstand soll im allgemeinen Folgeschäden verhindern und 
nicht das Bauteil schützen was dran hängt.

von Ich (Gast)


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@ Andrew Taylor (marsufant)

Die "Fusible Type Metal Film Resistors" kannte ich noch nicht. Danke.

von Andrew T. (marsufant)


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Ich wrote:
> Der Schutzwiderstand vermindert durch seinen Wert z.B. den Stromstoß
> beim Einschalten des Gerätes.
>
> Stirbt z.B. im TV der Zeilentransistor, verhindert der
> Sicherungswiderstand mit hoher Wahrscheinlichkeit den Tod des
> Netzteiles.


Nein. Er ist dazu da das das TV nicht zu brennen anfängt. Der "Tod des 
Netzteiles" ist hier zweitrangig.

>
> ...
> Ein Schutzwiderstand soll im allgemeinen Folgeschäden verhindern und
> nicht das Bauteil schützen was dran hängt.

Das "nicht" ist hier falsch.

Ein Schutzwiderstand soll wie Du im ersten Abschnitt richtig sagst den 
Stromstoß vermindern und damit eben das Bauteil (z.B. Gleichrichter bei 
meinschaltstromstoß) schützen.

von Transi (Gast)


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Jetzt wirds klar.

Besonders der Link zu vishay.

Danke euch allen.

Gruß

Transi

von Ich (Gast)


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"> Ein Schutzwiderstand soll im allgemeinen Folgeschäden verhindern und
> nicht das Bauteil schützen was dran hängt.

Das "nicht" ist hier falsch."


Sollte lauten:

nicht nur das Bauteil schützen was dran hängt.

von Jens G. (jensig)


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>Stirbt z.B. im TV der Zeilentransistor, verhindert der
>Sicherungswiderstand mit hoher Wahrscheinlichkeit den Tod des
>Netzteiles.

also bis jetzt hatte ich nur TV's in der Mache mit kurzschlußfestem 
Netzteil - die waren also nicht drauf angewiesen.

von Ich (Gast)


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